Der Woody Allen-Film Wonder Wheel zeigt das Leben von vier Menschen auf Coney Island. Nicht weniger, aber leider auch nicht viel mehr. Warum er uns trotz Starbesetzung nicht überzeugen kann, lest ihr in unserer Filmkritik.
12. Jänner 2018: Auch dieses Jahr gibt es einen neuen Woody Allen-Film. Wonder Wheel erzählt aus dem Leben von vier Menschen auf Coney Island in den 50ern. Es geht um Liebe, Betrug, verlorene Träume und einen Jungen, der ständig Feuer legt.
Darum geht’s in Wonder Wheel: Ginny, gespielt von Kate Winslet, war früher Schauspielerin, fristet nun aber ihr Dasein als Kellnerin mit ihrem Mann Humpty, dargestellt von Jim Belushi, im Vergnügungspark auf Coney Island. Mit ihrem Leben unzufrieden muss sie sich nicht nur ständig um ihren pyromanischen Sohn Richie aus erster Ehe Sorgen machen, sondern sieht sich plötzlich auch mit der Tochter Humptys konfrontiert: Carolina, gespielt von Juno Temple, sucht Unterschlupf bei ihrem Vater, weil sie vor ihrem Ehemann, einem Gangster, fliehen muss. Da sie ihn bei der Polizei verpfiffen hat, fürchtet sie um ihr Leben.
Ginnys einzige Hoffnung, ihrem tristen Leben zu entfliehen, ist ihre Affäre Mickey. Der junge Rettungsschwimmer und Literaturstudent, gespielt von Justin Timberlake, spendet der älteren Ginny Trost. Doch als Carolina und Mickey sich begegnen, nimmt das Unglück seinen Lauf …
Wonder Wheel handelt von Liebe und Betrug, von verlorenen Träumen, Verzweiflung und gescheiterten Beziehungen. Viel Material, das aber leider etwas plump verarbeitet wird. Die Dialoge erscheinen teilweise an den Haaren herbeigezogen und es fehlt ihnen an Witz und Charme, den man sonst von Woody Allen gewohnt ist. Die Szenen wirken wie aus einem schlechten Theaterstück.
Das knallbunte Setting im Vergnügungspark und am Strand ist schön anzusehen, wird aber leider allzu oft durch Lichtspielereien, die von übertrieben wirkenden Orangetönen bis zu fahlem Mondlicht reichen, gestört – ob diese die Stimmung der Figuren unterstreichen sollen, ist meist nicht ganz klar.
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Woody Allen-Filme sind nicht jedermanns Sache. Aber auch als Fan fällt es einem bei diesem Film schwer, sich einzufinden, und man wartet vergebens auf den Witz und die lockere “Verkorkstheit”, die den Figuren und der Handlung sonst anhaften.
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Aufmacherfoto: (c) Warner Bros. Ent.
Marielle lässt sich als Lektorin nicht nur gerne auf neue Texte ein, sie ist auch bei den Helden neuen Dingen bei ihren Storys zu Events, Kulinarik, Sport, Filmen und Reisen aufgeschlossen.