Mit Abstand näher zusammenrücken. Der zweite Teil der Wiener Festwochen 2021 findet von 24.8. bis 25.9. statt und setzt trotz Corona auf Interaktion mit dem Publikum. Welche Programm-Highlights euch bei der Fortsetzung erwarten und das komplette Programm auf einen Blick.
von Miriam Usenik
18. August 2021: 70 Jahre Wiener Festwochen – das muss ordentlich gefeiert werden! Und weil die ursprünglichen Termine im Juni und Mai zu wackelig waren, wurde die Veranstaltungen aufgeteilt. Der zweite Part geht von 24. August bis 25. September und dann nochmal vom 19. bis 21. November über die Bühne. Ab dem 1. September verändert sich übrigens die Gestaltung: Die Wiener Festwochen öffnen sich für die Begegnung mit dem Publikum und setzen den Fokus auf Gespräche und Erlebnisse.
Konstante Unberechenbarkeit – der stand Christophe Slagmuylder bei der Planung der Wiener Festwochen 2021 jeden Tag von Neuem gegenüber. Ein Akt gegen die Perspektivlosigkeit, um alle aus dem Corona-Schlaf zu erwecken und die Menschen und die Kultur wieder zueinander zu bringen. Dabei steht die Festivalmission ganz klar im Vordergrund: neue Arbeiten und vielfältige künstlerische Formate entstehen lassen. Insgesamt 34 Werke wurden bei ihrer Entwicklung von den Wiener Festwochen unterstützt und 13 Weltpremieren gefeiert. Dabei wird beim Wiener Festwochen Programm immer auf einen Mix aus neuen Talenten und renommierten Künstlern geachtet, um so auch einen natürlichen Diskurs zu erzeugen.
Den Startschuss gibt La Triologie des Contes Immoraux (pour Europe) mit dem ersten Teil des Dreiteilers am 24. August. Vor zwei Jahren ein Überraschungserfolg, kehrt die Künstlerin Phia Ménard heuer mit der entfalteten Produktion zurück. Dabei geht’s um die fragwürdigen Fragmente eines geeinten Europas. LOVE von Regisseur und Dramatiker Alexander Zeldin ist ebenfalls Teil einer Triologie und zeigt die Stärken einer fragilen Gemeinschaft, die den widrigen Umständen in der gegenwärtigen Pandemie trotzt. Ein Mix aus Oper, Country und Western? Das schafft das Nature Theater of Oklahoma mit Burt Turrido.An Opera. Die Performance-Gruppe rund um Kelly Copper und Pavol Liska orientieren sich zumindest inhaltlich teilweise an Der fliegende Holländer von Richard Wagner.
Im Rahmen der Wiener Festwochen 2021 sind drei internationale Künstlerinnen zu Gast: Performerin und Aktivistin Gabriela Carneiro da Cunha (Brasilien), Dichterin Koleka Putuma (Südafrika) und Theatermacherin Azade Shahmiri (Teheran). Carneiro da Cunha zeigt in ihrer Perfomance die Ausbeutung des Regenwaldes und die schrecklichen Auswirkungen davon. Putuma begeistert mit ihrer hochpolitischen Lyrik aus ihrem Debüt-Gedichtband Collectiva Amnesia. Shahmiri lädt zum gemeinsamen Projekt Garden to Garden, in dem zusammen die grünen Oasen Wiens erforscht werden (Ihr mögt das Thema? Dann könnt ihr euch mit unserem Guide mit den 23 schönsten Gärten und Parks in Wien schon darauf einstimmen) – dabei präsentiert sie ihre künstlerische Recherche und Soundaufnahmen aus Gärten in Teheran und Shiraz.
Ein neuer Teil der Wiener Festwochen 2021 konzentriert sich auf die Begegnungen mit Menschen. Von 1. bis 12. September werden nicht nur die üblichen abendlichen Aufführungen veranstaltet, sondern auch künstlerische Labore MITTEN am Tag und Keynotes MITTEN am Abend. Das Ziel ist Künstler und Kunstinteressierte in einer Zeit des Abstandes näher zusammen zu bringen und gemeinsam Dinge zu erarbeiten und zu entdecken. Für die Labore sollte man sich vorab anmelden. An vier Tagen findet ein Festival Lab statt. Bei Predictably Unpredictable wird darüber diskutiert, was ein Festival eigentlich ist, sein kann oder sein soll.
bis 26. 9.: And if i devoted my life to one of its feathers?, Kunsthalle Wien (Di. – So. 11 – 19 Uhr)
24. bis 26. 8.: La Triologie des Contes Immoraux (pour Europe), MQ Halle E (19 Uhr)
25. bis 31. 8.: Altamira 2042, MQ Halle G (20 Uhr)
25. bis 28. 8.: Mitsouko & Mitsuko WELTPREMIERE, Kasino am Schwarzenbergplatz (20 Uhr)
26., 27., 29., 30. 8.: Burt Turriod.An Opera, Theater Akzent (19 Uhr)
2. bis 4. & 6. bis 8. 9.: Love, Jugendstiltheater am Steinhof (20 Uhr)
3. bis 5. 9.: Hullo, Bu-Bye, Koko, Come in, brut nordwest (20:30 Uhr)
14. 9.: Gesellschaftsspiele: The Art of Assembly VII.Agonistic Gatherings, MQ Halle G (19 Uhr)
21. bis 23. 9.: Lieder ohne Worte, MQ Halle G (20 Uhr)
23. bis 25. 9.: Heartbreaking Final, Jugendstiltheater am Steinhof (20 Uhr)
19. bis 21. 11.: Eraser Mountain, MQ Halle G (20 Uhr)
1. bis 5. 9.: Encounters of Waters, verschiedene Orte nahe Donau, Donaukanal, Alte + Neue Donau (13 bis 17 Uhr)
6., 8., 9., 11. 9.: Forest Gatherings, Lichtungen in den Wäldern Wiens (18 bis 20:30 Uhr)
5. bis 7. 9.: Audience Guidance, Agency & Bewilderment, brut nordwest (11 bis 18 Uhr)
6. bis 7. 9.: The University of Rave: What van we learn from the party?, brut nordwest (11 bis 18 Uhr)
7. bis 11. 9.: Learning a space by heart, verschiedene Orte in Wien (10 bis 13 & 16 bis 18 Uhr)
8. bis 12. 9.: Garden to garden, Parks + Gärten (14 bis 17 Uhr)
8. bis 12. 9.: Greetings from Vienna, Museum Nordwestbahnhof (11 bis 17 Uhr)
8. bis 12. 9.: Between my name and me, brut nordwest (LAB 11 bis 13 Uhr, 1:1 Sessions 14 bis 18 Uhr
8. bis 12. 9.: Caldo, brut nordwest (14 bis 17 Uhr)
8. 9.: Arise, brut nordwest (21 Uhr)
8. bis 11. 9.: Regenorchester XVI, brut nordwest (22 Uhr)
9. 9.: …insgesamt wirkte alles abgegriffen, zahnlos, man möchte sagen: innovativ…, brut nordwest (21 Uhr)
10. 9.: Women who kill and other categories, brut nordwest (21 Uhr)
11. 9.: Der Klang des Festes, brut nordwest (21 Uhr)
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Aufmacherfoto: (c) Elsa Okazaki, Jessica Schäfer, Nereu Jr
Miriam Usenik schreibt seit 2017 für die Helden der Freizeit über Events, Ausflugsziele und das monatliche Netflix-Programm. Für ihre Serie "Miriams Ausflugstipps" produziert sie tollen Social Media Content.