Der Musikmonat bietet wieder eine geballte Ladung an großartigen Acts. Von Multi-Instrumentalisten Jacob Collier über die Rückkehr von DJ Gigant Gigi D’Agostino bis zum heimischen Star Josh. Dazu kommen die Abschiedsgigs von Sum 41 oder RAF Camora. Welche Wien-Konzerte im November 2024 wo und wann die Stages rocken – und was dort auf dich zukommt.
von Patrick Meerwald, 30. 10. 2024
Im November heißt es auf den Stages der Stadt einerseits willkommen zurück, aber auch Abschied nehmen.
In unserer monatlichen Vorschau auf die besten Wien-Konzerte findest du alles, was du zu den kommenden Live-Auftritten wissen musst. Am Ende des Artikels wartet natürlich wie immer unsere kompakte Liste mit weiteren Tipps auf dich.
Lust darauf bekommen, noch mehr Venues der Hauptstadt zu erkunden? Wir haben für dich einen Guide mit den besten Konzertlocations in Wien für dich zusammengestellt. Von großen Bühnen bis hin zu kleinen Geheimtipps – hier findest du Venues für jeden Geschmack.
Der Kult-DJ der 90er ist nun endlich wieder in Wien. Letztes Jahr bangten noch viele Fans um den gesundheitlichen Zustand der Techno-Ikone, nachdem zum Anfang des Jahres Fotos von ihm mit Rolator die Runde machten. Gerüchteweise stand auch ein Karriereende im Raum. Doch zum Glück erholte sich der Italiener wieder und bringt wieder die Hallen zum Beben. Knicklichter und andere Gadgets für sein Publikum sind da ins Programm integriert. Da ist ihm auch verziehen, bisweilen die offiziellen Startzeiten seiner Shows nicht ganz so streng zu nehmen. Perfekt einstimmen kannst du dich mit unseren Gigi D’Agostino Top-10.
Josh. spielte in diesem Jahr schon viele Shows im In- und Ausland. Den krönenden Abschluss gibt er in der Wiener Stadthalle. Ein würdiger Abschluss der diesjährigen Tournee. Noch vor wenigen Wochen überraschte er bei der U-Bahn am Karlsplatz, als er zum Release seiner neuesten Single Tickets für Oasis nur begleitet von einer Gitarre ein Überraschungskonzert spielte. Die anwesenden Gäste staunten bei dieser Performance nicht schlecht. Für den Gig in der Stadthalle D erwarten wir uns ein letztes Mal Vollgas von ihm und seiner Band.
Er ist nicht nur Multi-Instrumentalist, sondern auch Autodidakt. Mal am Klavier, mal an den Drums, mal mit der Loop-Station, mal ganz anders. Dazu ist er mit einer sehr variantenreichen Voice ausgestattet. Jacob Collier ist ein echtes Phänomen. Seine musikalische Palette reicht von jazzigen Rhythmen bis zu Pop-Nummern, die aber durchaus einen komplexeren musikalischen Anspruch haben. Dazu kommt auch die Coolness, mit der der Londoner Musiker seine Songs präsentiert. Diverse Improvisationen oder auch Jam-artige Passagen sorgen für die Kirsche auf der Torte eines Gigs.
Bekannt dafür, mit den unterschiedlichsten Artists, wie Disturbed oder Slash aus dem Rock- und Metal-Genre erfolgreich und stimmig zusammen arbeiten zu können, stürmt Myles Kennedy dieses Mal Solo die Arena. Im Fokus steht sein neues Album The Art of Letting Go, das am 11. Oktober erschien. Kennedy beschreibt es als Rückkehr zu seinen Wurzeln im Rock. Er betont stark, dass er darauf genau das zeigen kann, was ihn ausmacht und wofür er musikalisch steht. Diese Echtheit live on Stage gepaart mit der starken instrumentalen und gesangtechnischen Range, die dieser Musiker beherrscht, macht einen Konzertbesuch beinahe zum Pflichtprogramm.
Zwar wird der Begriff Legenden heutzutage mitunter fast schon inflationär genutzt, doch bei dieser Band trifft das zweifellos zu. Seit 1968 sind Nazareth schon unterwegs. In dieser knapp 56 Jahre andauernden Laufbahn waren sie nicht nur Pioniere des frühesten Hard and Heavy Sounds, sondern prägten diese Stilrichtung bis heute. Über 30 Millionen verkaufte Platten machen sie außerdem zu der erfolgreichsten Rockband aus Schottland. Doch diese Platten sind das Eine, live zu spielen das Andere. Und das tun die Musiker von Nazareth seit jeher mit größter Begeisterung. Da können sich Jungspunde Performance-technisch und spielerisch noch einiges abschauen!
Einen Abschied auf Raten kredenzen uns Sum 41. Vergangenes Jahr ließ die Banddamit aufhorchen, nach ihrer äußerst erfolgreichen Karriere ihre Instrumente an den Nagel hängen zu wollen und die Band aufzulösen. So ganz unrichtig war das auch nicht. 2025 sind die letzten Gigs am Start. Fans aus Österreich haben nach dem diesjährigen Nova Rock noch ein letztes Mal die Chance die Band live zu sehen. Neben dem obligatorischen Best-of, das eine finale Tournee ausmacht, bitten sie mit Heaven :x: Hell auch noch ein letztes neues Album vor den Vorhang. Es vereint Heavy Metal Songs mit ihrem bewährten Pop Punk. Jeweils zehn Lieder der beiden Genres sind darauf vertreten.
Der nächste Artist, der sich zumindest aus dem Live-Business verabschieden möchte ist RAF Camora. Der Chart-Eroberer und Amadeus-Einheimser holt aber immerhin seinen im Frühjahr abgesagten Termin in Wien nach. Seit seiner Verschiebung sparte er aber auch nicht mit Kontroversen. Nicht zuletzt wegen seiner Interpretation von Falcos Out of the Dark, das anfangs sehr kritisch in Fankreisen aufgenommen wurde. Am Frequency kurz darauf zeigte der Rapper aber wieder seine Live-Klasse, die ihn bis heute ausmacht. Da war der Unmut über die Single schnell vergessen. Wir sind gespannt, welcche Register er bei seinem finalen Konzert in der Stadthalle zieht.
Die 12. Ausgabe des Events steht ganz im Zeichen der Gitarre: eine Hommage an dieses vielseitige Instrument mit einer Weltpremiere auf der Bühne. GUITARMANIA feat. VAN ALEN (Ecliptica), HAL WEST (Cil City) & PHIL PORTER (ex-Siren’s Cry) bringt drei Virtuosen der Wiener Szene erstmals für eine einzigartige Live-Performance zusammen. Sie wissen, wie Riffs gehen, wie man shreddet oder auch gefühlvoll die Saiten zupft! Neben diesem Highlight treten SERGEANT STEEL (Mischung aus Rockhymnen, Balladen), DEF CRÜE (Mischung aus eigenen Songs und Hard Rock-Klassikern von Judas Priest bis Clutch), JLP (Themen des Zeitgeists und persönliche Erlebnisse treffen auf tolle Vocals und großartige Gitarren) und ORANGE SKIES (all female Rock, der klassischen Rocksound der 70er Jahre mit modernen Pop-Elementen vereint) auf.
Erwarte das Unerwartbare. So kann man diese Band beschreiben. Falling in Reverse stehen zwar offiziell für Metal und Emo Musik. Doch verbirgt sich hinter diesen beiden Stilrichtungen viel mehr. Mal streuen sie etwas Hip Hop ein, um dann wieder doch in anderen Momenten sogar Country mitschwingen zu lassen. Diese Überraschungsmomente sind Stil-typisch für die Band und ja, sie polarisiert auch. Gerade um Frontman Ronnie Radke gab es in der Vergangenheit einige Kontroversen. Er saß erst für vier Jahre auf Bewährung, dann aber wegen einer wiederholten Straftat im Gefängnis. Gleichzeitig überzeugt die Band mit einer Genre-Mischkulanz vor allem auch live in den Venues dieser Welt. Das Wien-Konzert ist beispielsweise schon lange ausverkauft. Supported werden Falling in Reverse von Hollywood Undead und Sleep Theory.
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Josh. im Interview: “Ich hatte keinen Bock mehr. Auf gar nichts!”
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Aufmacher: (c) Gigi D’ Agostino, (c) Universal Music, (c) Carina Antl
Der Wiener Journalist ist seit 2016 Musik-Ressortleiter bei heldenderfreizeit.com, schreibt für diverse Musikfachmedien wie Stark!Strom berichtet dabei über Konzerte, Neuerscheinungen, führt Interviews und erstellt Besten- und Playlisten zu den Top-Liedern von Musikstars.