Wir haben uns in Wiens erster VR-Lounge ins virtuelle Abenteuer gestürzt. Eine tolle Erfahrung. Jetzt fehlen nur noch die großen Spielehits.
von Lord Volumore
Ich bin sonst ein konventioneller Zocker. Maus und Tastatur oder Controller zählen zu meiner Standard-Ausrüstung. Eine Brille mit Kopfhörern aufsetzen ist absolutes Neuland für mich. Für meinen Rundgang durch die virtuelle Realität werden mir noch zwei Art Controller in die Hand gedrückt. Immerhin etwas, was mir halbwegs vertraut vorkommt.
Ein kleiner Tauchgang mit großem Besucher
Bevor es richtig losgeht, stehe ich in einem leeren weißen Raum. Von dem kann ich meine Reiseziele ansteuern. Erinnert an das Animus-Menü bei Assassin’s Creed. Mit einem Mal finde ich mich unter Wasser wieder. Schnell merke ich, ich bin auf einem versunkenen Schiff. Vereinzelt schwimmen Fischchen vorbei, ein Rochen gleitet an mir vorbei.
Ich gehe, oder besser tauche ein bisschen im Wasser herum. Alles scheint gleich zu bleiben. Denkste! Mit einem Satz nähert sich mir ein riesiges Ding, das sich als Blauwal entpuppt. Er nähert sich. Neugierig, wie ich bin, versuche ich ihm so nah wie möglich zu kommen. Er schwimmt ganz knapp an mir vorbei und ich kann ihm in sein grapefruit-großes rechtes Auge schauen. Ich bekomme noch kurz den Anblick seiner riesigen Fluke (Hinterflosse) zu sehen und schon verschwindet das Tier. Was für ein extrem eindrucksvoller Einstieg in die Virtual Reality.
Nächster Halt, rette die Burg
Nachdem ich das Handling mittlerweile etwas besser beherrsche, geht es jetzt erstmals ans Eingemachte. Ich schnappe mir mit meinen zwei Controllern einen virtuellen Bogen, mit dem ich meine Burg vor feindlich gesinnten Strichmanderln beschützen soll. Davor darf ich an Zielscheiben meine Zielungenauigkeit beweisen. Übermütig, wie ich bin, breche ich nach ein paar Probeschüssen das Tutorial ab und erschieße das erste Manderl. Der Sturm auf meine Burg startet. Die erste Welle in Form zweier Widersacher kann ich gerade noch abwehren. In der zweiten kommen schon stärkere Gegner. Sie tragen Wikinger-Helme. Den ersten treffe ich noch, den zweiten auch, die anderen nicht mehr. Ehe ich mich versehe ist meine Burg erobert. Fazit: Scheitern kann auch irre lustig sein.
Viel zu lernen du noch hast
Für das folgende Spiel verlasse ich die virtuelle Welt und lasse meinen Kollegen Hannibal ran. Er darf in seinem Spiel mit zwei Lichtschwertern bewaffnet zuerst Laserstrahlen von Mini-Drohnen abwehren. Als er das souverän geschafft hat, geht es in eine eisige Landschaft, wo er zuerst auch die Strahlen parieren muss. Nachdem das ganz gut klappt, erscheint ein Sith Lord mit einem roten Lichtschwert. Unser Held schlägt sich sehr wacker. Trotzdem ist dieser Gegner noch eine oder zwei Nummern zu groß.
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Endstation Achterbahn
Die letzte Station auf meiner virtuellen Reise ist die Simulation einer Achterbahn. Der Passagier wird hier auf einen Sitz gesetzt, ähnlich, wie bei einer echten Achterbahn festgeschnallt und in die virtuelle Tour geschickt. Einen zusätzlichen Effekt macht ein Ventilator aus, der ins Gesicht gerichtet wird. Ich lasse meiner Freundin den vortritt. Es ist faszinierend zu beobachten, wie sie sich in die Kurven legt. Ein Lächeln ist ihr treuer Wegbegleiter.
Nun bin ich an der Reihe. Wird nicht so schlimm sein. Ich habe die Adrenalincard im Prater auch überlebt. Denke ich insgeheim. Selten habe ich mich so geirrt! Diese Fahrt entpuppt sich als echter Höllenritt. Bei jeder Kurve und jedem Looping sehne ich das Ende herbei. Als ich endlich aussteigen darf, fällt mir ein Hinkelstein a la Obelix vom Herzen. Ein mulmiges Gefühl danach im Bauch ist noch vorsichtig ausgedrückt.
Wo sind meine Blockbuster-VR-Spiele?
von Hannibal
Von wegen “eine Nummer zu groß”, Lord Volumore! Wenn ich nur einen Lebensbalken gesehen hätte, hätte ich das Star-Wars-Game ganz anders gespielt. Die dunkle Seite wäre machtlos gewesen. Das ist überhaupt (noch) mein Problem mit Virtual Reality. Es ist zu viel Erfahrung, zu wenig Spiel. Ich beschäftige mich schon seit letztem Jahr mit der Technologie, seit ich mir die Handy-Variante Google Cardboard zugelegt habe (eine ähnliche Brille kann übrigens im Vrei ausprobiert werden).
Es fehlen mir die 100-Stunden-Rollenspiele, die 3rd-Person-Shooter, die Action-RPGs, das GTA. Erst dann wird sich die Technik in Haushalten durchsetzen. Dafür habe ich schon mal eine der wenigen Playstation VR Brillen ergattert, die hierzulande schon erhältich waren (mein Testbericht folgt demnächst auf heldenderfreizeit.com). Meine Hoffnungen ruhen auf Farpoint und Rez Infinite, die nächstes Jahr rauskommen sollen. In der Zwischenzeit verwende ich die VR-Brille, um aus meinem Wohnzimmer einen Kinosaal zu machen, zumindest so lange bis sich meine Katzen heranschleichen und mich unsanft aus der Virtual Insanity reißen.
Das Vrei ist eine Virtual Reality Lounge, die viele verschiedene Games mit VR Brillen anbietet. Wer einmal warten muss, bis er dran ist, kann sich an der Bar mit Getränken und Snacks stärken. Mehr auf vrei.at
Öffnungszeiten: Mittwoch-Donnerstag: 15:00-23:00
Freitag-Samstag: 13:00-01:00
Sonntag: 15:00-21:00
An Montagen und Dienstagen kann das Vrei für Geburtstagsfeiern oder andere private Feiern gemietet werden.
Adresse: Lindengasse 53, 1070 Wien
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Bezahlt wird im Vrei mit Coins. Jeder Besucher erhält bei der Anmeldung 20 coins, und noch einmal 20 pro Monat als Treuebonus.
5 coins: 3€
20 coins: 8€
50 coins: 12€
100 coins: 18€
200 coins: 30€
500 coins: 60€
1000 coins: 100€
Eine Minute VR kostet 5 Coins, eine Minute im Rennsimulator 10.
Eine echt lustige Erfahrung. VR steckt zwar noch in den Kinderschuhen, ist aber jetzt schon eine Riesengaudi.
Fotos: heldenfreizeit.com
Der Wiener Journalist ist seit 2016 Musik-Ressortleiter bei heldenderfreizeit.com, schreibt für diverse Musikfachmedien wie Stark!Strom berichtet dabei über Konzerte, Neuerscheinungen, führt Interviews und erstellt Besten- und Playlisten zu den Top-Liedern von Musikstars.