Verbotenes Filmmaterial 1 und 2. Seit heute sind beide Resident Evil DLCs zu haben. Wir haben alle 6 Zusatzmodi getestet und unser persönliches Ranking erstellt.
14. Februar 2017: Resident Evil 7 hat Capcoms Survival-Horror-Franchise ordentlich wach geküsst. Drei Millionen Exemplare wurden weltweit bereits an den Handel ausgeliefert. In Deutschland hat das Game gerade Platz 1 in den Verkaufscharts erobert. Eine Erfolgsmeldung auch für die Playstation VR – denn Resident Evil 7 hat dem noch etwas softwarearmen Headset den ersten VR-Blockbuster beschert. Was das Game so genial macht, könnt ihr in unserem ausführlichen Test (samt Video und Screenshots) nachlesen.
Seit heute sind auch beide DLCs erschienen. Wir haben uns Verbotenes Filmmaterial 1 und 2 gleich zum Test zur Brust genommen. Und die Zusatzinhalte nach unserem Geschmack gerankt.
Nur mit einem Messer bewaffnet schickt euch dieser Modus bewusst in den Tod. Born Dead von Bodycount, dieser Song kommt einem in den Sinn, wenn man nur nach wenigen Sekunden immer wieder das Zeitliche segnet und einen neuen Versuch unternimmt. Bereits nach einem Treffer stirbt Ethan. Das Ziel: Marguerite im Gewächshaus zur Strecke bringen. Aber zuerst gilt es einmal einen Schlüssel im Wohnzimmer des Haupthauses zu finden. Tja, und da warten schon die Molded auf euch.
Der einzige Strohhalm an den ihr euch klammern könnt: Kisten in denen zufällig Items rumliegen. Da kann mit viel Glück ein Flammenbrenner drinnen sein oder einfach nur ein mickriges grünes Kraut. Hardcore-Gamer mögen Spaß an diesem Modus finden. Ich fand es einfach nur zach, zigmal sterben zu müssen. Das kann ich bei Dark Souls unterhaltsamer haben und da ist es nicht so von Glück abhängig, ob ich überlebe. Und dass dieser Modus nicht mit VR spielbar ist, ist für mich unverständlich.
Als Fan des subtilen Horrors und somit vor allem der ersten zwei Drittel des Hauptspiels ist dieser Modus nicht mein absoluter Favorit – denn hier steht die Action im Vordergrund. Das Ziel: bis zur Morgendämmerung überleben. Dabei helfen Waffen, Munition und Heiltränke, die man sich auf einer Werkbank zusammenbastelt. Das Material dafür holt man sich aus Metallpressen.
Kontaktbomben und automatische Geschütze halten die Monsterbrut in Schach. Auch Bosse wie Jack stellen sich in den Weg. Dieser Modus ist durchaus unterhaltsam und abwechslungsreich. Fein, dass er auch mit VR spielbar ist – ermöglicht das Headset doch sehr präzises Zielen via Kopfbewegung.
Dieser Modus ist ganz schön brutal, hat mich als alten Black Jack Fan aber sofort gefesselt. Gefesselt ist bei “21” auch der unfreiwillige Held der Geschichte, und zwar an einen Stuhl. Er muss eine Art Black Jack gegen sein ebenfalls gefesseltes Gegenüber spielen. Wer verliert, verliert auch seine Finger oder erhält fuchtbare Elektroschocks. Überlebt er das, drohen rotierende Messern sein Gesicht zu “verschönern”.
Das mörderische Spiel hat sich Lucas Baker ausgedacht, der via Bildschirm freundliche Grüße ausrichtet. Man fühlt sich mitten in einem Saw-Film. Eine Stimmung, die sich mit VR noch verstärkt. Um die Sache etwas aufzupeppen gibt es Trumpfkarten, mit denen man in das Spiel eingreifen kann – um das Ruder, pardon die Todesmaschinen, trotz schlechter Karten noch herumzureißen.
Hat man den 21-Modus geschafft, kann man noch “Überleben” und “Überleben+” freispielen. Da wird es dann erst richtig interessant, weil hier muss man 5 bzw. dann sogar 10 Gegner besiegen. Klingt wie eine Mission Impossible? Nicht ganz. Denn mit der Zeit schaltet man immer mehr Trumpfkarten frei und man kann immer komplexere Taktiken austüfteln. Das ist cool und so hat mich dieses Minispiel schnell einige Stunden an den Bildschirm gefesselt. Nicht übel!
Jack Baker hat Geburtstag. Er sitzt bei Tisch. Die Aufgabe des Spielers: Essen, Getränke und Torten für ihn besorgen. Ist der Papa satt, ist das Spiel geschafft. Was die Sache erschwert: Es gibt ein Zeitlimit und respawnende Monster stellen sich in den Weg. Die spucken, wenn getötet, immerhin einen Zeitbonus aus. Mit VR funktioniert dieser Modus zwar nicht, er macht allerdings aus meiner Sicht mehr Laune als die ersten beiden Actionmodi Ethan muss sterben und Albtraum. Denn: Es gilt geschickt zu taktieren.
Bei Jack steht eine Kiste mit Waffen, Munition und Heiltränken. Auch Fähigkeiten-Upgrades lassen sich erspielen und ausrüsten. Der Haken: Im Inventar ist nur wenig Platz. Nimmt man zuviel mit, bleibt kaum Platz für die Köstlichkeiten, die man zu Jack bringen muss. So stellt sich immer die Frage: Was nehme ich mit? Welche Route wähle ich? Erst wenn die Aufgabe in einer flotten Zeit bewältigt ist, schaltet sich das nächste Level frei. An einer bestimmten Stelle steht eine Magnum für 30 Sekunden zur Verfügung.
Dieser Zusatzmodus ist abwechslungsreich. Dass die Waffen auch Konfetti versprühen und die Monster lustige Partyhüte aufhaben ist ein netter Gag. Weniger angsteinflösend werden sie dadurch nicht. Und während Level 1 noch gar etwas simpel gestrickt ist, zieht der Schwierigkeitsgrad bereits ab Level 2 angenehm an.
Dieser Modus wirkt wie der Stoff eines Stephen King Romans. Marguerite hat einen ans Bett gefesselt und serviert tödliche Suppe. Während sie nicht im Zimmer ist, versucht man die Rätsel im Zimmer zu lösen, um zu entkommen. Fieserweise macht manches, was man angreift Lärm und ruft die schrullige Alte auf den Plan. Nun gilt es innerhalb von einer Minute alle Objekte wieder auf seinen Platz zu stellen und sich wieder ans Bett zu fesseln, damit Marguerite nichts vom Ausbruchsversuch merkt. Ein nicht allzu langer, aber dafür umso kurzweiliger Spaß.
Wer Resident Evil 7 noch nicht durchgezockt hat, sollte jetzt aufhören zu lesen – Spoiler-Alarm! Denn “Daughters” erzählt wie das Grauen im Haus der Familie Baker seinen Anfang nimmt. Während eines Hurricanes finden die Bakers ein Kind und nehmen es bei sich auf. Nicht ahnend, was sie sich da eingefangen haben. Der Spieler schlüpft in die Rolle von Tochter Zoe Baker, die mitansehen muss, was mit ihrer Familie passiert. Zunächst scheint alles normal. Plötzlich fällt das Licht im Haus aus. Nur mit einem Feuerzeug in der Hand schleicht Zoe umher.
Unbewaffnet und in der Rolle eines Kindes fühlt man sich extrem hilflos. Mit VR ist das Ganze so spooky – gleich nach ein paar Minuten ist mir bei einem Schreckmoment fast der Controller aus der Hand gefallen. Die Stimmung ist beklemmend. Es ist der einzige Zusatzmodus, der die Geschichte von Resident Evil 7 erweitert. Und es der Einzige, der mindestens so gruselig ist, wie das erste Drittel des Hauptspiels. Fast sogar noch ein Stück furchteinflössender! Daher – auch wenn der “Spaß” nicht allzu lange dauert – mein Nummer 1 DLC. (ak)
Verbotenes Filmmaterial 1 und 2 ergänzen das Hauptspiel Resident Evil 7 und sind für die PS4 bereits erschienen. Ab 21. Februar sind die DLCs auch für alle anderen Plattformen verfügbar. Im Frühling kommt der DLC Not a Hero mit einer eigenen Story abseits der Hauptgeschichte heraus.
Verbotenes Filmmaterial 1 gibt es um 9,99 Euro, den zweiten Teil um 14,99 Euro. Für alle Season Pass Besitzer sind die Zusatzinhalte gratis.
Bei den sechs Zusatzmodi ist für jeden Geschmack etwas dabei. Mir persönlich gefielen die weniger actionlastigen deutlich besser. Warum? Weil sie mit VR gewaltig Gänsehaut erzeugen und man bei Daughters auch noch die Vorgeschichte zu Resident Evil 7 erfährt. Erstaunlich lange hielt mich das grausame Kartenspiel bei Laune.
Am Längsten unterhält freilich der etwas durchgeknallte “Jack’s Geburtstag”-Modus mit mehreren Levels. Hier ist nicht nur geschickter Umgang mit der Waffe, sondern auch eine gute Taktik gefragt. Nur unverständlich, dass dieser Modus nicht mit VR funktioniert.
Hier das Hauptspiel in unserem Video-Check:
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Nicht zu vergessen natürlich, unser ausführlicher Testbericht des Hauptspiels und anderer Resident Evil Titel:
Resident Evil Serie auf Netflix – Kritik
End of Zoe – DLC: Resident Evil auf Bud Spencer
Not a Hero DLC im Test
Resident Evil Village im Test
Resident Evil 7 – furchtbar gut in VR
Resident Evil 2 – Remake
Der Chefredakteur der Helden der Freizeit hat das Onlinemagazin 2016 ins Leben gerufen und ist seit 2000 als Sportjournalist im Einsatz. Bei heldenderfreizeit.com ist er spezialisiert auf actiongeladene Outdoor-Aktivitäten, Ausflüge, Videos, Spiele, Filme, Serien und Social Media.