Erlebt das Naturjuwel Donau-Auen auf einem 500 Jahre (!) alten Schiffstyp und lasst euch von einem Ranger den Nationalpark zeigen.Was diese Tschaikenfahrt mit Au-Spaziergang in Orth an der Donau nahe Wien ausmacht? Wir haben es für euch getestet.
von Christoph König
Es gibt Dinge, die erlebt man nicht alle Tage: Wie vor kurzem diese Dampflokfahrt mit der Waldviertelbahn. Im Weinviertel lässt sich diese nostalgische Zeitreise aber noch toppen. Da liegt im Hafen von Orth an der Donau eine Tschaike vor Anker – das ist ein Schiffstyp aus Holz, der schon im Kampf gegen die Osmanen vor 500 Jahren im Einsatz war. Hierbei oder später viele Jahrhunderte in Österreichs k. k. Flotte hatte die 20 Meter lange und nur 2,4 Meter Breite Donaugaleere, aber vor allem Transportaufgaben, verrät Martin Zöberl. Der ehemalige Rudersportler hat sich mit dem Nachbau 1999 einen Traum erfüllt – und bietet nun Donaufahrten mit seiner Partnerin Sabine Bergauer an.
Tschaike – ein Unikat lädt zur Ausfahrt ein
Klar, dass das die Helden der Freizeit ausprobieren mussten. Während Martin hinter dem kleinen Tschaikenhütterl am 7 Meter langen Steuerruder gekonnt aus dem Altarm auf die Donau raussteuert, erzählt Sabine allerlei spannende Facts über die Tschaike und diesen geschützten Teil der Donau. Wer möchte und mit einer sportlichen Partie unterwegs ist, kann das Schiff sogar ganz originalgetreu mit den Rudern bewegen, zumindest ganz gut zusammengespielt sollten die Crew aber schon sein. Ansonsten wird das kultige Schinakel mit Motor bewegt.
Wenn der Seeadler vorbeifliegt
Schnell macht sich Aufregung breit, denn am Ufer erspähen wir einen Seeadler, der hier in der Nähe sein Nest hat – und dieser startet tatsächlich direkt auf unserer Höhe in die Lüfte. Eine Tiersichtung ganz typisch für dieses Naturparadies – wie ihr in unseren 10 Tipps für den Nationalpark Donau-Auen mit Video nachlesen könnt. Nach einer entschleunigenden eineinhalbstündigen Fahrt auf der Donau geht es nun ebenso lang auf einen hochinteressanten Au-Spaziergang.
Mit Ranger im Auwald
Geführt wird man dabei von einem Nationalpark-Ranger. Ein äußerst gut gelaunter Manfred Rosenberger (selbst als Aubesetzer mitverantwortlich, dass uns dieser einzigartige Naturschatz überhaupt erhalten blieb und hier kein Kraftwerk alles ruinierte) erklärt uns bei einer kurzen Runde durch den Auwald Details zur Flora und Fauna. Pro-Tipp: Den Gelsenspray nicht vergessen. Wir kosten vom Popcorn des Waldes (Springkraut), entdecken Bäume oder Wilden Wein, der nur hier wächst, und den Wert, den der naturbelassene Streifen an den Donauufern mit seinen Altarmen für uns alle hat.
Der Chefredakteur der Helden der Freizeit hat das Onlinemagazin 2016 ins Leben gerufen und ist seit 2000 als Sportjournalist im Einsatz. Bei heldenderfreizeit.com ist er spezialisiert auf actiongeladene Outdoor-Aktivitäten, Ausflüge, Videos, Spiele, Filme, Serien und Social Media.