15 Jahre nach der letzten Verfilmung des Videospiel-Klassikers startet am 15.3. der neueste Lara Croft Streifen. Im Reboot geht es wie in den neueren Games um das frühere Leben des toughen Springinkerls. Lohnt es sich, dafür einen Sprung ins Kino zu wagen oder nicht? Das lest ihr in unserer Tomb Raider Kritik.
14. März 2018: Der brandneue Tomb Raider Film startet am 15. März in den österreichischen Kinos. Die Trailer versprechen einen neuen Zugang zu den Abenteuern der legendären Archäologin aus Großbritannien, so wie wir ihn schon von den letzten Videospiel-Teilen kennen. Das zeigt sich schon am Kinoplakat auf dem wir eine junge Survival-Kämpferin mit Pfeil und Bogen präsentiert bekommen.
Aber trifft auch der Film so wie der Game-Reboot ins Schwarze?
Die Helden der Freizeit konnten sich schon vorab ein Bild davon machen. Wie unser Urteil aussieht, erfahrt ihr jetzt in unserer spoilerfreien Tomb Raider Kritik:
Der Inhalt
Sieben Jahre sind vergangen, seit Lord Richard Croft – gespielt von Dominic West spurlos verschwunden ist. Seine Tochter, die 21-jährige Lara, möchte nicht wahr haben, dass ihr Vater gestorben sein soll. Statt es zu akzeptieren und sein riesiges Wirtschaftsimperium zu übernehmen, schlägt sich die Studentin als Fahrradkurierin durch.
Irgendwann hat sie genug davon und beginnt zu erforschen, was ihrem Vater zugestoßen ist. Ihr Weg führt sie von ihrem Zuhause in London, über Hong Kong zu einer sagenumwobenen Insel. Dort aber beginnt das wahre Abenteuer mit vielen unvorhersehbaren Gefahren …
Eines muss man Tomb Raider zu Gute halten. Mit Alicia Vikander als Lara Croft hat der Film eine tolle neue Protagonistin gefunden. Besonders gut ist ihre Darstellung am Anfang. Nicht diese übertrieben sexy und ultra cool inszenierte Heldin, wie man sie aus den älteren Spielen der Reihe und den Angelina Jolie Filmen kennt.
Sie ist vielmehr eine junge Frau, die sich nicht gerne anpasst und deshalb oft den schwierigen Weg des Widerstands geht, um ihre Ziele zu erreichen – und so auch mit dem Gesetz in Konflikt gerät. Trotzdem kommt Vikander nicht zur vollen Entfaltung ihres Könnens. Der Verlauf der Handlung zwängt sie dann doch in das Kostüm des weiblichen Indiana Jones Verschnitts.
Sehr schade. Da wäre mehr drinnen gewesen. So ist es auch beim restlichen Cast. Alle spielen ihre Parts solide, stechen aber nicht hervor. Das liegt weniger an den jeweiligen Leistungen, als an ihren Charakterzeichnungen.
So wie Laras Rolle zu Beginn ist auch die Story zunächst gut. Der Blick auf die junge Lara Croft wurde stark inszeniert und lässt die Erwartungshaltung für die weiteren Minuten ziemlich in die Höhe schnellen. Leider kann der restliche Film dieses Niveau nicht halten.
Groß wurde die tolle Technik des Films mit allen möglich 3D Varianten angepriesen. Das verspricht im Normalfall rasante Action-Szenen oder zumindest beeindruckende Animationen. Tatsächlich bekommt man zwar einige tolle Bilder serviert, die den Zuseher mitfiebern lassen, allen voran einen heftigen Seesturm. Insgesamt haut einen aber keiner der Effekte so richtig vom Hocker.
Viel besser sind dafür die Ausschnitte, in denen wir in Rückblenden Lara Crofts Leben zu sehen bekommen, bevor ihr Vater verschwindet. Diese sehr mitreißenden, rührenden und generell melancholischen Augenblicke zählen zu den absoluten Höhepunkten. Für sie hätte es aber keine 3D Effekte gebraucht.
Tomb Raider hat in seinen fast zwei Stunden ein paar wirklich tolle Momente, in denen erkennbar ist, dass die Filmemacher sich vom typischen Action-Abenteuer-Muster abheben wollen. Der Großteil des Films bedient sich aber dann doch den bekannten Elementen. Das nimmt viel an Spannung. Denn dadurch ist der Handlungsverlauf am Ende doch recht vorhersehbar.
Wir haben zumindest die Hoffnung, dass der Mut zur Innovation in einer Fortsetzung weitergeführt wird. Denn hier schlummert Potenzial. Der Cliffhanger zum Schluss lässt zumindest erahnen, dass es noch weiter gehen wird.
(lv)
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Aufmacher: (c) Itze Kitshoff
Der Wiener Journalist ist seit 2016 Musik-Ressortleiter bei heldenderfreizeit.com, schreibt für diverse Musikfachmedien wie Stark!Strom berichtet dabei über Konzerte, Neuerscheinungen, führt Interviews und erstellt Besten- und Playlisten zu den Top-Liedern von Musikstars.