Der Sänger im großen Interview mit den Helden der Freizeit. Wieso es Thorsteinn Einarsson so viel bedeutet neue Talente zu unterstützen, weshalb Live-Performances von Songs Belohnungen sind und warum ihn ein Zitat von Rocky Balboa sehr prägt.
von Patrick Meerwald
Thorsteinn Einarsson hat seit seiner Teilnahme bei der Castingshow Die große Chance einiges erlebt. Was bleibt: Er ist mit großen Zielen ausgestattet und trotzdem immer down to Earth.
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heldenderfreizeit.com traf den begnadeten Sänger zum großen Talk. Dabei sprachen wir über seine Rolle als Förderer junger Talente, warum er nur bis zu einem gewissen Punkt die Handball EM in Deutschland verfolgt hat und welches Rocky Zitat ihm viel bedeutet.
Vorab, letztes Jahr ist mir vieles erfolgreich aufgegangen. Und diesen Flow möchte ich für heuer sehr gerne mitnehmen. Im Sommer sind zum Beispiel einige coole Konzerte am Plan. Ich werde auch viel in diesem Jahr releasen. Kurz: Ich werde ziemlich busy sein und das gefällt mir auch.
Definitiv, da hast du recht. Wenn man sein Hobby zum Beruf machen darf, dann fühlt es sich aber nicht nach Arbeit an.
Es ist mir ein Anliegen, etwas zurückzugeben und mit meiner Musik vielleicht Menschen eine Freude zu bereiten, die gerade eine schwere Zeit durchleben müssen. Wenn es mein Terminkalender also erlaubt, dann freut es mich immer wieder aufs Neue, dass ich so einen kleinen Beitrag leisten kann und für ein paar Minuten dabei helfe, dass große Sorgen der Menschen in den Hintergrund rücken.
Ich freu mich darauf, mit vielen großartigen Künstler:innen für diesen Zweck in der Stadthalle spielen zu dürfen und Spenden für die Ukraine zu sammeln. Unter einem Krieg leiden auch viele Unschuldige, wie Kinder oder alte Menschen und gemeinsam mit meiner Band will ich hier einen kleinen Beitrag leisten, um das Leben mancher ein Stückchen einfacher zu machen.
Ich mache beides tatsächlich echt gleich gerne. Momentan bin ich zwar voll im Aufnahmemodus und größtenteils im Studio. Doch je weiter die Songs produziert sind, desto weniger kann ich es erwarten, Leuten zu zeigen, was ich geschrieben habe und diese Ergebnisse zu präsentieren. Die dann Live zu spielen ist die Belohnung für die Arbeit davor!
Live zu spielen, ist die Belohnung für die Arbeit davor!
Thorsteinn Einarsson über neue Songs auf der Bühne
Ich schaue gerne immer die EM und WM im Fernsehen. Da sehe ich normalerweise die Spiele von Island. Dieses Mal habe ich dann recht bald aufgehört, weil sie auch nicht ganz auf dem Niveau gespielt haben, auf dem ich das Team erwartet habe. Doch die Österreicher waren echt fantastisch zum Anschauen. Spannende Spiele, sehr offensiv, Hut ab!
In den Releases, die ich 2024 am Plan habe, spielt Island definitiv eine größere Rolle. Einige der Songs habe ich auch dort geschrieben. Da habe ich mich viel in die Natur zurückgezogen. War dann auch viel ohne Internet unterwegs. Das war sehr heilsam. Generell ist Island etwas sehr Besonderes. Im Winter ist es immer dunkel und im Sommer ganz hell. Diese Extreme verpacke ich auch in meine Musik. Wenn ich zum Beispiel hohe Töne singe, singe ich richtig hoch und wenn ich tief singe, dann richtig tief.
Ich habe jetzt das Privileg, bei Die große Chance in der Jury sitzen zu dürfen, was mir echt Freude bereitet: Junge Talente mir anzuhören und sie zu unterstützen, das mag ich. Ich kenne deren Situation ziemlich gut. Letztens habe ich mir auch nach langen Jahren mein erstes Casting angeschaut und da sagte ich schon, dass mein Ziel nicht das Gewinnen der Show war, sondern, dass ich viel Musik machen kann. Und jetzt mache ich noch immer Musik. Das macht mich happy! Deshalb würde ich mir auch keine Tipps geben.
Ich wollte nie gewinnen, nur weiter Musik machen und das tu’ ich!
Thorsteinn Einarsson blickt gerne auf seine Zeit in Castingsshows zurück
Ganz ehrlich. Das Leben bringt dich immer zurück ins Gleichgewicht. Da kannst du noch so viel Lob bekommen, die Balance kommt so oder so wieder. Es kann auch passieren, dass mal nichts scheinbar funktioniert. Und doch geht es weiter. Wichtig ist aber eines, wie man damit umgeht. Rocky hat einmal gesagt: „Kein Schlag ist so hart, wie das Leben. Es zählt, bloß, wie viele Schläge man einstecken kann und ob man trotzdem weitermacht.“
Das hat sich im Laufe der Jahre so ergeben. Früher war ich der junge Künstler, der viele Leute kennengelernt hat, die einen unterstützt und geholfen haben. Und da möchte ich auf jeden Fall jetzt auch etwas von diesen Erkenntnissen zurück- und weitergeben. Wenn ich jungen Talenten helfen oder sie fördern kann, dann werde ich das auch machen. Es braucht immer eine neue Generation. Sie nehmen nichts weg, sie lassen etwas Cooles entstehen.
Ich versuche auf jeden Fall meine Songs autobiographisch zu halten und sie so zu schreiben. Irgendwie muss ich das auch, weil ich so meine innersten Gedanken gut verarbeiten kann. Der Job eines Songs ist für mich zumindest, nicht immer eine Message zu haben. Wenn der Song zum Beispiel dich einfach bewegt oder dich happy macht, dann ist schon vieles sehr richtig. Bestes Beispiel ist für mich Baby von Justin Bieber. Den haben viele unglückliche junge Mädchen gehört und sich danach besser gefühlt. Das ist doch genau das, was Musik soll. Musik muss nicht die Welt verändern, sie soll deine Welt kurz verändern.
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Auf: (c) Marlene Brandstötter
Der Wiener Journalist ist seit 2016 Musik-Ressortleiter bei heldenderfreizeit.com, schreibt für diverse Musikfachmedien wie Stark!Strom berichtet dabei über Konzerte, Neuerscheinungen, führt Interviews und erstellt Besten- und Playlisten zu den Top-Liedern von Musikstars.