Bei Thor – Tag der Entscheidung wirft Marvel seinen Helden in ein knallbuntes Guardians of the Galaxy Universum. Steht ihm der neuer Look? Unser Fazit. Und Tipp: Hier gibt es bereits unsere Kritik zum vierten Teil Thor: Love and Thunder.
26. Oktober 2017: Es passiert relativ schnell im Film. Thor werden die langen Zotten geschoren. Symbolisch für den Stilwechsel, den die Serie um den “Donnerer” im dritten Teil der Filmserie verpasst bekommt. Nach den düsteren Szenarien in Teil 1 und Teil 2 wird Marvels muskelbepackter Hammerschwinger diesmal in eine knallbunte Welt am anderen Ende des Universums geschleudert.
Am Dienstag 31.10. hat Thor – Tag der Entscheidung (englisch: Thor – Ragnarok) seinen Kinostart in Österreich. Wir durften ihn bereits sehen und verraten euch in unserer Thor 3 Kritik, wie gut ihm der neue Look steht.
Warum geht’s? Die Handlung ist schnell erklärt. Thors Vater Odin (Anthony Hopkins) verabschiedet sich von dieser Welt, womit es niemanden mehr gibt der Asgard vor den Machtgelüsten seiner Tochter, der Todesgöttin Hela (Cate Blanchett), beschützt. Die ist blöderweise genauso stark, wie sie sexy und düster auftritt. Während sie in Asgard allen zeigt, wo der Hammer hängt, muss Thor (Chris Hemsworth) erstmal ohne einen solchen auskommen. Hat das böse Schwesterchen doch sein Lieblingsspiel- und Kampfwerkzeug zerstört.
So findet sich der Donnergott seiner Stärken beraubt auf einem bunten Müllplaneten wieder. Eingefangen von einer waschechten Walküre (Tessa Thompson), verhökert an den exzentrischen Diktator Grandmaster (nicht Flash, aber auch sehr cool: Jeff Goldblum) muss er sich in einem Gladiatorenkampf seinem Avenger-Kumpel Hulk (Mark Ruffalo) stellen. Um nach Alsgard zurückzukehren und seine Welt vor dem Untergang, dem Ragnarok (Götterdämmerung), zu bewahren, bleibt nur die Flucht nach vorne – durch ein rotes Loch namens Teufels Anus (Haha! Heißt wirklich so).
Klingt schräg? Ist es auch. Wem das zu bunt ist, der sollte besser einen Bogen um Thor – Tag der Entscheidung machen. Denn dieser Streifen ist ein besonders wilder Mix geworden. Etwas nordische Mythologie hier, ganz viel knallbuntes Marvel-Universum dort, viel blöder Schmäh und Komödie, dann wieder ein bisschen episches Drama mit mächtigen Special Effects. Begleitet von gelungenem Synthie- und 80er-Sound. Regisseur Taika Waititi (bekannt durch seinen extrem lustigen Vampir-Film 5 Zimmer Küche Sarg) hat sich offenbar sehr von Guardians of the Galaxy inspirieren lassen. Ist das jetzt gut oder schlecht? Nach gut zwei Stunden Laufzeit können wir diese Frage noch immer nicht eindeutig beantworten.
Positiv ins Auge stechen jedenfalls die schauspielerischen Leistungen, auch wenn Chris Hemsworth bei dem ganzen bunten Action-Klamauk manchmal ein bisschen zum Nebendarsteller degradiert wird, so zieht er mit seiner Art doch die Sympathien auf sich. Cate Blanchett, Tessa Thompson und Jeff Goldblum gehen in ihren Rollen richtig auf. Dennoch hätten ihre Charaktere noch etwas mehr Tiefe vertragen.
Ups. Hätten wir doch glatt Thors verschlagenen Ziehbruder Loki vergessen. Ja, der darf wieder mitmischen und wird von Tom Hiddleston auch wieder sehr gekonnt verkörpert. Nur leider scheint Loki irgendwie zwischen den Stühlen zu sitzen. Die Guten fürchten ihn nicht wirklich und für die Bösen scheint er auch nur ein Jausengegner zu sein. Somit ist er eigentlich immer anwesend, aber doch nie richtig im Geschehen drin. Dass er dann oft nur als Hologramm auftritt, passt da gut ins Bild. Immerhin sorgt die schwierige Beziehung mit seinem Bruder für interessante Momente.
Auch die Motive der Todesgöttin Hela bleiben verschwommen. Sie erzählt uns und den Asgard Verteidigern zwar kurz, was sie so antreibt. Das wars dann aber schon. Benedict Cumberbatch darf als Doctor Strange ein bisserl mithelfen. Und dann gibt es noch einen sehr amüsanten, unerwarteten Cameo-Auftritt eines weiteren Hollywood-Stars.
So wie Thor gefühlt ewig auf seinem bunten Müllplaneten festhängt und in einer Identitätskrise steckt, so bleibt auch die Story in der Mitte des Films ein wenig stecken. Ehe es dann endlich zum epischen Showdown kommt. Der dann – aus unserer Sicht – für manche Längen zuvor entschädigt, und genauso knackig wie spektakulär und überraschend ausfällt.
Unterm Strich ist Thor – Tag der Entscheidung gute Kino-Unterhaltung. Wer allerdings kein Fan von Guardians of the Galaxy ist, wird Thor 3 weniger mögen als seine Vorgänger. Es hätte ruhig etwas mehr epische Kämpfe und etwas weniger bunten Weltraumspaß vertragen. Denn gerade die Schlachten auf Asgard kommen im Kino – und vor allem in 3D – extrem spektakulär, wurden teilweise bombastisch wie alte Gemälde ins Szene gesetzt. Davon hätten wir gerne noch mehr gesehen.
Fazit unserer Thor 3 Kritik: Dieser Film wird nicht allen gefallen, aber sehr viele Leute gut unterhalten. Und er gliedert sich nahtlos ins neue, bunt-fröhliche Marvel-Heldenuniversum ein, das 2018 dann mit Avengers: Infinity War fortgesetzt wird. (ak)
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Aufmacherfoto: (c) Marvel Studios
Der Chefredakteur der Helden der Freizeit hat das Onlinemagazin 2016 ins Leben gerufen und ist seit 2000 als Sportjournalist im Einsatz. Bei heldenderfreizeit.com ist er spezialisiert auf actiongeladene Outdoor-Aktivitäten, Ausflüge, Videos, Spiele, Filme, Serien und Social Media.