Die bis 19. März verlängerte Banksy Ausstellung in Wien gibt dir einen tiefen Einblick in das Gesamtwerk des geheimnisvollen und bis heute anonymen Künstlers. Bei uns liest du, ob sich ein Besuch auszahlt und was dich erwartet. Übrigens: Hier haben wir weitere Top-Ausstellungstipps für Wien.
von Miriam Usenik
Mehr als 100 Werke werden im Studio F in der Stadthalle gezeigt. Aber Originale sind rar und deshalb gibt’s hier nur originalgetreue Reproduktionen. Graffitis, Fotos, Skulpturen, Drucke und Videoinstallationen zeigen einen Überblick über die weltweit bekannten Werke.
Zwar weiß niemand, wer Banksy genau ist, aber eines ist sicher: er ist der wohl berühmteste Street-Art-Künstler der Welt. Es wird vermutet, dass er aus Bristol stammt und 45 bis 50 Jahre alt ist. Mit seinen Werken ist er nicht nur Artist, sondern auch Untergrundkämpfer, denn er hält der Gesellschaft und besonders der oberen Elite immer wieder kritisch den Spiegel vor das Gesicht.
Seit 1997 verbreitet Banksy in Guerilla-Art seine Kunstwerke auf den Straßen der Welt. Spätestens seit 2018 kennt ihn so ziemlich jeder: Bei Sothebys lies er kurz nach der Versteigerung eines seiner Bilder zerstören. Für die Ausstellung wurde das Mädchen mit dem Luftballon einmal komplett dargestellt. Daneben ist zu sehen, wie es nach der Versteigerung aussah – nämlich zur Hälfte geschreddert.
Banksy schafft es bereits über zwei Jahrzehnte hinweg an den verschiedensten Orten der Welt für Aufsehen zu sorgen. Mit seinen Werken, zuletzt in der Ukraine, lenkt er die Aufmerksamkeit der Leute auf Dinge, vor denen viele sonst vielleicht die Augen verschließen würden. Mit diesem Hintergedanken hat er auch 2017 das The Walled Off Hotel in Bethlehem eröffnet. Seit 2005 hat Banksy hier bereits viele bekannte Werke an der Grenzmauer zwischen Israel und Palästina geschaffen, wie zum Beispiel die Friedenstaube mit der Schutzweste. Die Ausstellung in Wien startet mit einer Kopie des Eingangs zum Hotel. Gemeinsam mit anderen Künstler:innen gestaltet, gilt es als Kommentar zum israelisch-palästinensischen Konflikt. Dass es Banksy nicht vordergründig ums Geld geht, zeigt er damit, dass alle Gewinne gespendet werden.
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Neben einem detaillierten Zeitplan mit den Highlights seines künstlerischen Schaffens, präsentiert die Banksy Ausstellung in Wien einen Nachbau der Barely Legal Ausstellung, die Banksy selbst 2006 gestaltet hat und mit der er für viel Aufregung sorgte, weil das Herzstück ein lebender, bemalter Elefant war. Euch erwartet außerdem: ein Teil des U-Bahn-Wagons, den er 2020 vor den Augen der Passagiere besprayte, das Projekt MV Louise Michel, ein Flüchtlingsrettungsboot, und Videos über das Dismaland, eine Parodie auf das Disneyland. Die restlichen Räume sind ebenfalls thematisch geordnet gestaltet, wie zum Beispiel seine Kunstwerke, die die Polizei kritisieren.
Am besten nimmst du dir viel Zeit für die Ausstellung – die ist nämlich prall gefüllt. Neben einigen Videos, gibt’s auch zu jedem Kunstwerk eine Tafel mit ausführlichen Infos. Das Ticketsystem ist wie bei vielen anderen Ausstellungen: Es gibt Zeitslots, die du bereits im Vorhinein buchen kannst. Oder du bringst einfach ein bisschen mehr Zeit mit und wartest auf den nächsten freien Slot. Ob das Ganze als reiner Kommerz gesehen werden sollte oder doch das Motto von Banksy “copyright is for losers” bestens bedient – darüber darf sich jede:r selbst Gedanken machen.
Factbox: Alle Infos zu The Mystery of Banksy
Adresse: Wiener Stadthalle, Studio F, Roland-Rainer-Platz 1, 1150 Wien
Preis: Di bis Fr: ab 18 Euro, Sa + So: ab 20 Euro
Öffnungszeiten: Di, Mi, So: 10 bis 18 Uhr | Do, Fr, Sa & Feiertage: 10 bis 20 Uhr
Anreise: U6 Burggasse oder U3 Schweglerstraße, bei Anreise mit dem Auto kannst du eine der Parkgaragen direkt neben an nutzen
Link für weitere Infos: The Mystery of Banksy
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Alle Fotos: (c) heldenderfreizeit.com
Miriam Usenik schreibt seit 2017 für die Helden der Freizeit über Events, Ausflugsziele und das monatliche Netflix-Programm. Für ihre Serie "Miriams Ausflugstipps" produziert sie tollen Social Media Content.