Kurz vor Weihnachten wird es mit The Callisto Protocol noch einmal gruselig. Denn die alten Macher von Dead Space haben sich für ein neues Horrorspektakel im Weltraum zusammengefunden, das für Playstation, Xbox und PC erscheint. Was dabei herausgekommen ist, wurde bei den Kritikern durchaus unterschiedlich aufgenommen. Grund genug für uns, dem Spiel bei unserer The Callisto Protocol Review ganz genau auf den blutigen Zahn zu fühlen und euch zu verraten, wie du am meisten Spaß damit hast.
von Klaus Kainz
Am 27. Jänner steht das Remake vom Kultklassiker Dead Space am Plan. Eine Fangemeinde, um die jetzt schon The Callisto Protocol buhlt, das bereits seit 2. Dezember zu haben ist. Dead Space-Miterfinder Glen Scofield wollte das Ende seines Studios bei EA nicht auf sich sitzen lassen und beschert uns nun den spirituellen Nachfolger vom alten Shooter-Klassiker im SciFi-Horrorgewand. Viele haben von The Callisto Protocol daher das inoffizielle Dead Space 4 erwartet. Aber kann es solchen großen Erwartungen standhalten? Die Kritiker-Meinungen gingen da durchaus auseinander. Aber keine Sorge, in unserem Test erfahrt ihr, ob sich der Kauf von The Callisto Protocol lohnt.
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Das beklemmende Weltraum-Setting scheint zuerst ähnlich zu Dead Space. Allerdings gilt es keine leer gefegten Raumschiffe mehr zu erkunden, sondern ein auf einem Eisplaneten gelegenes Weltraum-Gefängnis. Der von Josh Duhamel (Las Vegas, Transformers) dargestellte Jacob wird zu Unrecht dorthin verfrachtet, kurz bevor sich fiese Zombies und Killerroboter breit machen. Schnell ist Überlebenskampf angesagt.
Dabei präsentiert sich The Callisto Protocol in Next Gen-Grafikpracht. Wobei die technische Power, so beeindruckend sie ist, hinter der noch viel schöneren Art Direction ansteht. Die Zombies sind etwas einfallslos, aber die Umgebungen umso stimmiger. Zum einen bedeutet das natürlich viel kalten Stahl, rostige Rohre, aus denen Dampf schießt, flackernde Hologramme und so weiter. Aber die Entwickler:innen haben sich unzählige Wege ausgedacht, die Stahlkorridore überraschend und abwechslungsreich darzustellen – allein mit den verschiedenen Beleuchtungen haben sie sich sich unzählige stimmige Kulissen ausgedacht.
Der Sound ist ebenso großartig. Die Musik ist atmosphärisch, aber nicht aufdringlich, und in der Geräuschkulisse scheint immer irgendetwas Unangenehmes zwischen oder hinter den Wänden zu lauern.
The Callisto Protocol war nach ersten Anspiel-Sessions durch Tester und Streamer etwas umstritten. Denn das Game sieht aus wie Dead Space, spielt sich aber in Wahrheit gar nicht wie ein klassischer Horror-Shooter. Schießen ist tatsächlich gar nicht so wichtig. Der Fokus liegt stattdessen auf Nahkampf und Ausweichen, während Schusswaffen eher als Bonusattacken und Finisher herhalten.
Vorsicht! Generell ist es ja schön, wenn Games neue Mechaniken ausprobieren. Aber Callisto erklärt sie euch relativ schlecht. Intuitiv würde man beim wichtigen Ausweich-Move davon ausgehen, den Stickeinsatz wie in Action Games richtig zu timen. Vielmehr müsst ihr den Stick aber – völlig unabhängig vom Timing – konstant halten, bis der Gegner einmal angreift, um dann zum Konter überzugehen. Das haben viele (inklusive uns) zuerst nicht verstanden und sich das Leben schwer gemacht. Nicht wenige Videos zeigen rasche Rage Quits beim Zocken.
Versteht man das Spielsystem dann aber endlich, macht es viel Spaß und wird seiner tollen Präsentation gerecht. Das brachiale Knüppeln ist selbst für alte Survival Horror-Veteranen ziemlich frisch und überraschend. Es wird klar, wichtiger als Munition ist die richtige Interaktion mit der Umgebung. Mit Stealth und einem Schwebe-Werkzeug müssen Gegner taktisch vernichtet werden, um dann in Einzelkämpfe überzugehen. Einzig die leider nervigen Bosse ganz am Ende dämpfen den Eindruck wieder etwas. Auch andere kleine Schnitzer hätten nicht sein müssen, vor allem das wenig durchdachte Speichersystem.
Atmosphärisch ist The Callisto Protocol über allem erhaben. Fans von Horror und Science Fiction werden kein Problem haben, in der ausgesprochen stimmigen Atmosphäre aufzugehen. Auch spielerisch hat es uns überzeugt, wenn auch erst nach anfänglichem Frust. Wir empfehlen deswegen dem Spiel eine Chance zu geben, sich aber der ungewohnten Spielmechanik bewusst zu sein. Sonst kann es leicht passieren, The Callisto Protocol “falsch zu spielen”. Wenn es aber Klick macht, kann man über seine kleineren Probleme – die bei einer neuen IP verzeihbar sind – leicht hinwegsehen.
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Alle Fotos: (c) KRAFTON
Der Redakteur (APA, Helden der Freizeit) und Videospiel-Blogger reviewed für uns vor allem Games, Serien und Filme - ist aber auch so manchem Naturausflug nicht abgeneigt.