Vor 50 Jahren löste sich eine der größten Bands der Musikgeschichte auf: The Beatles. Ihre Musik bewegte die Massen und ihre Songs sind auch heute noch Welthits. Zu diesem Anlass haben wir uns noch einmal durch ihre gesamte Discografie gehört und für euch unsere Top-10 der besten Beatles Songs.
10. April 2020: Für manche Beatles-Fans wird es sich wohl anfühlen als wärs erst Yesterday gewesen, dass die Musik-Götter aus Liverpool einen Superhit nach dem anderen produzierten. Ehe Paul McCartney mit seinem Ausstieg am 10. April 1970 das endgültige Ende der Band markierte. Zuvor hatten die Vier mit jedem Album die Grenzen der Popmusik verschoben. In nur 10 Jahren seit ihrer Gründung 1960 hatten sie alleine in den USA 20 Nummer 1 Hits gelandet. Damit übertrafen sie sogar Elvis Presley (seine Top10 gibts übrigens hier).
Zugegeben. Aus einer solch außergewöhnlichen Discografie nur zehn Songs auszuwählen, ist eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit. Wir haben es trotzdem gewagt und sind nach nicht wenigen Diskussionen auf unsere The Beatles Top-10 gekommen. Begleitet uns also auf eine Reise in die Musikwelt der 60er Jahre.
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Platz zehn geht an einen Song, der seiner Zeit voraus war. Lange vor der Ankunft des Raggae im Mainstream der Musikwelt verpassten die Beatles Ob-La-Di, Ob-La-Da einen Reggae-Beat und das Gefühl karibischer Entspannung. Der Song ist übrigens nach einer Raggae-Band benannt, die sich in den frühen 60ern in ähnlichen Kreisen bewegte wie die Beatles. Geschrieben hat den Song Paul McCartney. Die anderen Bandmitglieder waren eigentlich von dem Lied nicht sonderlich überzeugt.
Album: The Beatles Erschienen: 1968
Der musikalische Hilfeschrei schlechthin. Wie viele Filmszenen wurden schon mit diesem Hit unterlegt. Ein kurzes, aber knackiges Stück über die Hilflosigkeit eines Stars. John Lennon bezeichnete die Zeit, in der der Song entstand, als seine “Fat Elvis period”, weil er sich fühlte, als stände er vor dem Aus. Ein aussagekräftiges Lied, das vielen aus der Seele schreit. Und trotz der Botschaft so rockig und dynamisch – Großartig.
Album: Help! Erschienen: 1965
Ein Song, um eine turbulente Beziehung zu retten. Paul McCartneys Partnerschaft mit Jane Asher ging schließlich drei Jahre nach Release des Lieds in die Brüche. Nichtsdestotrotz steckt die Nummer voller Weisheiten, die sich so mancher zu Herzen nehmen sollten. Der Song ist ein typisch leichtherziges Beatles Stück: kurz und schnell zum Punkt. Sie halten sich nicht lange mit instrumentalem Geplänkel auf.
Album: Einzelveröffentlichung Erschienen: 1965
George Harrison komponierte Here Comes The Sun gemeinsam mit Eric Clapton in dessen Garten, als sie mit ihren Gitarren einen Spaziergang im Morgengrauen machten. Klingt kitschig soll aber so passiert sein. Das Lied fällt in eine Zeit, als die Beatles nach dem Tod ihres Managers zum ersten Mal so richtig in Kontakt mit der Bürokratie des Business gerieten. Harrison litt sehr unter diesem Zustand, doch an jenem Morgen, als die Sonne aufging, erkannte er im Gespräch mit Clapton, dass da doch ein Silberstreif war. Die Hoffnung auf etwas Außergewöhnliches, das sich hinter dem grauen Alltag versteckt, spürt man in jedem Takt.
Album: Abbey Road Erschienen: 1969
Der Song Penny Lane bezieht sich eigentlich nicht rein auf die gleichnamige Straße, sondern vor allem auf die Penny Lane Bushaltestelle, an der sich die Bandmitglieder der Beatles in der Jugend oft trafen. Paul McCartney verfasste den Song während er im Bus unterwegs war und beschrieb die Szenerie. Einige der damaligen Geschäfte kann man heute noch dort finden. Das Lied steckt voller Nostalgie und einer gewissen Wehmut, die man verspürt, wenn man Orte aus der Jugend besucht.
Album: Magic Mystery Tour Erschienen: 1967
Titelsong des legendär abgefahrenen Animationsfilms zwischen Kindermärchen, Liebesbrief an die Musik und Drogentrip. Fast jedes Lied des Zeichentrick-Musicals hat Hitpotential, aber keiner bleibt so im Ohr wie Yellow Submarine. Das Stück ähnelt mehr einem Kinderlied als einer Popnummer. Es zeugt nicht nur vom Songwriting-Talent der Beatles, sondern auch von ihrer Fähigkeit, Leerstellen des Musikmarktes zu füllen, dass Yellow Submarine derartigen Erfolg genoss. Einer der gemeinsten Ohrwürmer aller Zeiten.
Album: Revolver Erschienen: 1966
Eleanor Rigby – das Lied über Einsamkeit ist ein poetisches Stück Musik, bei dessen wehmütigen Melodien, den in ihrer Einfachheit herzzerreißenden Streichern und Paul McCartneys gefühlvollem Gesang könnten einen jedes Mal zu Tränen rühren. Sogar für einen Beatles Songs sind die Textzeilen literarisch herausragend. Wie sich die Erzählung von Charakter zu Charakter, ihren Alltag und traurigen Abende zieht, hat man das Gefühl einen Episodenroman im Miniaturformat zu lesen. Große Erzählkunst gepaart mit musikalischer Virtousität.
Album: Revolver Erschienen: 1966
Die Ballade schlechthin. Minimalistisch instrumentiert und klar in der Botschaft gehört Hey Jude auch heute noch zum Grundgerüst jeder emotionalen Playlist. Vor allem ist es die ungewöhnliche Verbindung von Pop-Ballade und Wiegenlied, die Hey Jude so außergewöhnlich macht. Paul McCartney schrieb es mit Gedanken an John Lennons Sohn während Lennons Scheidung. Das Kind ging durch eine harte Zeit, und obwohl Julian nicht wusste, dass der Song ihm gewidmet war, ist Hey Jude ein Lied, das perfekt geeignet ist, einem durch schwere Momente hindurch zu helfen.
Album: Einzelveröffentlichung Erschienen: 1968
Wo wir schon Hey Jude als die Ballade schlechthin bezeichnet haben, fragt man sich, wie wir dann Yesterday nennen. Nun ist Yesterday zwar auch in gewissem Sinne eine Ballade, bedient aber ganz andere Emotionen. Es geht um das sehnsüchte Greifen nach der Vergangenheit. Früher war alles besser und leichter. Gestern noch schien die Beziehung in Ordnung und die Liebe stark und plötzlich ist alles vorbei. Der Song ist auch eine Mahnung zu schätzen, was man hat, und nicht für selbstverständlich zu halten. Yesterday ist der meist gecoverte Pop-Song aller Zeiten und laut Paul McCartney einer am leichtesten für ihn zu komponierenden – das Lied flog ihm zu. Wenn das mal keine glückliche Fügung war.
Album: Help! Erschienen: 1965
Ein Monument an die Zukunft ist dieses Lied, obwohl und gerade weil sich seine eigene Bedeutung im Laufe seiner Entstehungsgeschichte veränderte und der ursprüngliche Gedanke bald in Vergessenheit geriet. Die Beatles wollten nach der rigiden Studioarbeit zurück zu ihren Wurzeln, zu dem Feuer, das sie live vor Publikum vorangetrieben hatte. Das sollte der Song verkörpern und eigentlich den Titel Get Back tragen. Es zeigte sich aber, dass man nicht einfach die Uhr zurück drehen kann und die Beatles scheiterten an dem Versuch, sich selbst wieder zu finden. Die Band löste sich auf und Let it Be wurde zum mutigen Blick in die Zukunft. Alles Schlechte sollte zurück gelassen werden, damit Neues entstehen kann. Ein zwiespältiges Meisterwerk und gerade wegen seiner Ambivalenz umso legendärer.
Album: Let It Be Erschienen: 1970
Natürlich konnten wir uns nicht auf nur zehn Songs beschränken. Das wäre bei den Beatles auch fast ein Sakrileg. Hier also noch unsere Plätze 11 bis 20.
11. Twist and Shout
12. Lucy in the Sky with Diamonds
13. A Day in the Life
14. Come Together
15. Ticket to Ride
16. Blackbird
17. Eight Days a Week
18. Helter Skelter
19. In My Life
20. Octopus’s Garden
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Alle Fotos: (c) Apple Records, Universal Music Group
Peter Huemer stellt bei den Helden der Freizeit jedes Monat in "Peters Buchtipp" ein außergewöhnliches Werk vor. Außerdem schreibt er bei uns über Games, Kino und Streaming. Der Freie Schriftsteller hat vergleichende Literaturwissenschaft studiert und arbeitet auch als Lektor, Korrektor und Übersetzer.