Drei Städte in sechs Tagen und trotzdem noch genug Zeit für Strandspaziergang und Schluchtwanderung? Dank der geringen Distanzen klappt es bei dieser Südspanien Reise für Selbstfahrer. Die Tour führt dich nach Málaga, Granada und Córdoba – Sonne und Schnee inklusive! Wir haben für dich die nützlichsten Tipps dazu – von den Sehenswürdigkeiten bis zu Essen und Unterkünften.
von Sabrina Farkas
Sechs Tage und fünf Nächte in Andalusien heben die Stimmung ungemein: Sonne, Meer, spannende Städte, köstliche Speisen und beeindruckende Natur. Bei bis knapp über 20 Grad im Winter ist eine Reise durch Südspanien absoluter Balsam für die Seele (wie übrigens auch Nizza mit seinen 280 Sonnentagen im Jahr – siehe unser Nizza-Reisebericht).
Nach der einwöchigen Tour mit Sevilla, Cádiz und Marbella führen wir dich diesmal von Málaga nach Granada und Córdoba. Welche Tickets du dir unbedingt schon vor der Reise checken solltest, erfährst du hier!
Eines sei vorausgeschickt: Andalusien, die südlichste autonome Gemeinschaft des spanischen Festlands, bietet Unmengen zu entdecken. Unsere Sechs-Tages-Tour deckt die tollsten Highlights ab und lässt sich, sofern du mehr Zeit hast, beliebig erweitern! Doch schon in sechs Tagen kannst du viele grandiose Orte von Südspanien entdecken und so vielleicht auf den Geschmack kommen, für eine genauere Erkundung auf einer weiteren Reise zurückzukehren.
Wer morgens in Málaga landet, kommt vermutlich mit Hunger und Müdigkeit an. Praktischerweise dauert es vom Flughafen ins Zentrum keine halbe Stunde mit dem Auto. Verzögert wird das Ganze nur dadurch, dass der Flughafen wirklich groß ist und man erst einmal aufs Shuttle warten muss, um zum Mietauto zu gelangen. Unkompliziert, unaufdringlich und günstig bekommt man bei Helle Holis direkt oder über billiger-mietwagen.de einen Leihwagen.
Zwar benötigt man diesen in der Stadt nicht – andernfalls müsste man aber vor der Weiterreise wieder zum Autoverleih am Flughafen gondeln. Gut und zentrumsnah übernachtet man im Hotel Guadalmedina direkt am (ziemlich ausgetrockneten) Fluss. Um die hauseigene Parkgarage zu nutzen, fährt man mit dem Auto im Aufzug – ein Erlebnis!
Sobald Koffer und Auto verwahrt sind, locken in diversen Tapas Bars günstige und köstliche Bocadillos: spanische Sandwiches, serviert mit starkem Kaffee und frisch gepresstem Orangensaft. Das weckt die Lebensgeister! Bei Einheimischen beliebt ist beispielsweise die Cafetería Acuario auf der Avenida de Manuel Agustín Heredia. Frisch gestärkt geht es so zum Alcazaba, der Festungsanlage oberhalb der Altstadt. Mit Audioguide oder einfach der Nase nach lassen sich die bildschönen Palastbauten und verträumten Gärten erkunden und laden zum Verweilen ein.
Den Nachmittag kannst du wahlweise mit einer weiteren Erkundung oder gemütlich am Strand verbringen. Dafür geht es entweder noch höher hinauf zum Gibalfaro, der Burgruine, oder wieder hinunter, die Hafenpromenade “Muelle Uno” entlang zur Playa de la Malagueta.
Für das – in Spanien traditionell erst gegen 21 Uhr servierte – Abendessen bieten sich die Lokale im Zentrum an. Die Qual der Wahl aus den verlockenden Speisekarten von gleich zwei köstlichen Restaurants hat man ums Eck vom Hotel Guadalmedina im La Regañaá bzw. Mamay malaga.
Am nächsten Tag gibt es entweder Hotelfrühstück oder Tapas im Zentrum. Dorthin führt auch die heutige Tour. Die erste Station ist die Plaza de la Merced mit Obelisk und Picasso Statue, da der Künstler in einem Haus hier am Platz geboren und aufgewachsen ist. Kunstinteressierte werden später noch das Picasso Museum besuchen wollen.
Vorbei am Teatro Romano erreicht man die eindrucksvolle Kathedrale mit spektakulärer Aussicht vom Kirchturm. Nicht nur, wenn sich nun der Magen meldet, bietet sich anschließend ein Besuch der Markthalle an – allein das kunstvolle Glasfenster ist den Abstecher wert.
Am Nachmittag ist Zeit für einen Spaziergang durch das Künstlerviertel Soho mit seinen zahlreichen Streetart Kunstwerken. Sonne und Kaffee laden dort bei tollem Ausblick auf der Dachterrasse des Room Mate Valeria Hotels zu einer Rast ein. Wer nun keinen Museumsbesuch mehr am Plan hat, kann über die Plaza de la Marina mit großem Brunnen und Fischerstatue spazieren und dann die Vielfalt an Pflanzen und die Ruhe im Parque de Málaga genießen, die nur durch die vorlauten Mönchsittiche gestört wird. Wer abends wieder hotelnah speisen möchte, ist mit der Tasca Iáska gut beraten.
Tag drei führt von Málaga nach Granada. Wer möchte, macht den Weg zum Ziel: Unterwegs locken der Ferienort Nerja mit seinen bezaubernden Gässchen und seinem Balcón de Europa, einer Aussichtsplattform auf Meer und Strände, sowie Frigiliana, ein pueblo blanco, also weißes Dorf, wie es zwar viele im Süden Spaniens gibt – aber kaum eines so gut erreichbar. Hier laden unter anderem das englische Pub Bar Fandangos mit Sonnenplätzen und Erfrischungen oder der Punto de encuentro mit herrlichen Tapas zum Verarbeiten der Eindrücke des lieblichen Ortes mit seinen gewundenen und blumengeschmückten Gassen ein.
Je nachdem, wie sehr du die Reise entlang der Küste und hinein ins Landesinnere von Südspanien genießt, bleibt an diesem Tag noch Zeit für die Altstadt von Granada mit Kathedrale, Alcaiceria und Plaza Nueva. Oder man steuert direkt das Hotel an – im Allegro Granada wohnst du zwar etwas außerhalb, dafür mit der Option, kostenlos auf der Straße hinter dem Haus zu parken. Gute Küche ist auch hier nicht weit mit dem einladenden Aylin Art Cuisine.
Der nächste Tag wird dem Must-See von Granada gewidmet: Der Alhambra. Tickets solltest du unbedingt schon mehrere Wochen im Vorhinein online buchen. Dann kann man sich – am besten nach einem Frühstück in der Bar Fernandez nahe des Hotels – ganz entspannt auf einen der kostenpflichtigen Parkplätze stellen und mindestens eine Stunde vor dem gewählten Einlassfenster die weitläufige Stadtburg betreten. Die Uhrzeit am Ticket gilt nämlich für das Herzstück der Besichtigung, den Nasrid Palast. Die weiteren Sehenswürdigkeiten der Alhambra wie die Alcazaba, der Palast von Carlos V, die Gärten des Generalife u.v.m. kannst du unabhängig von der Uhrzeit in beliebiger Reihenfolge besichtigen. Am besten mindestens drei Stunden dafür einplanen. Und keine Sorge, wer zwischendurch ein Drehkreuz passiert, kann mit seinem Ticket jederzeit wieder zurück!
Wenn du die Alhambra aus nächster Nähe bestaunt hast, ist es schön, vom gegenüberliegenden Mirador de San Nicolas und dem benachbarten Garten der Mezquita noch einen Blick auf das Gesamtkunstwerk zu werfen. Hierfür parkt man am besten am San Cristóbal Parkplatz im Albaícin, dem arabischen Viertel und spaziert dann durch die engen Gassen zum Aussichtspunkt. Zum marokkanischen Mittagessenim Restaurante Teteria Marrakech schmeckt einer der vielen Tees s – denn Granada ist bedeutend kühler als die anderen Städte auf der Tour. Immerhin lassen sich von hier aus auch Blicke auf die verschneite Sierra Nevada erhaschen!
Anschließend ist es Zeit, die Reise zum nächsten Ziel in Südspanien anzutreten. Wer die Strecke nach Córdoba nicht in einem durch fahren möchte, wählt die nicht einmal zehn Minuten längere Route durch die Oliven-Haine und hält unterwegs noch in Jaén. In der Welthauptstadt des Olivenöls bleibt das Auto am besten im Parkhaus San Francisco. Wer Lust hat, spaziert zur Kathedrale und besichtigt eventuell noch das Castillo de Santa Catalina. Beide sind bei Einbruch der Dämmerung schon von außen beleuchtet besonders schön anzusehen. Andernfalls lohnt auch einfach ein Nachmittagskaffee mit süßer Begleitung in der Café Bar del Pósito vor der Weiterfahrt.
In Córdoba angekommen, gilt es, sich im Gassengewirr zurechtzufinden. Wie in vielen andalusischen Städten markieren Schilder die Gebiete, in die nur Anrainer hineinfahren dürfen. Wer zentral wohnt, wie beispielsweise im Hotel Soho Boutique Capuchinos & Spa, bekommt vom Hotel eine Ausnahmegenehmigung, sodass keine Strafe fällig wird. Wer sich beim Wort Spa schon im hoteleigenen Wellessbereich sieht, sei aber vorgewarnt: Spa wird hier etwas anders gedacht – der Besuch ist nämlich nicht im Zimmerpreis inkludiert, sondern wird separat nach Stunden abgerechnet. Doch auch ohne Nutzung des Wellnessbereichs ist das Hotel durchaus empfehlenswert, solange man genau weiß, wann man abreist. Denn das Auto wird von Mitarbeitern geparkt und muss dann vorbestellt werden, damit es zur gewünschten Uhrzeit zurück zum Hotel gebracht wird.
Wenige Blocks entfernt belohnt die gut besuchte Bar Carrasquin alle, die genug spanisch verstehen, um die einsprachige Menükarte zu verstehen – oder bei denen der Hunger einfach über die Zweifel siegt – mit schmackhafter, regionaler Küche. Zusätzlich würdigen die freundlichen Kellner den Mut der Touristen dann auch noch mit äußerst großzügig eingeschenkten Anis Shots.
Für die Erkundung einer der wärmsten Städte Spaniens will man gut gestärkt sein. Daher geht es für ein klassisches “pan con tomate” – die spanische Version von Bruschetta – oder auch Croissants zu Tendillas 5 auf der Plaza de las Tendillas mit ihrem eindrucksvollen Brunnen. Am Weg in die Judería, das jüdische Viertel der Altstadt, bietet sich anschließend ein Abstecher in die Calleja de las Flores, ein Gässchen mit üppigem Blumenschmuck, an.
Dann ist die berühmteste Sehenswürdigkeit Córdobas an der Reihe: Die Mezquita-Catedral, eine einmalige Fusion aus Moschee und Kathedrale. Die ehemalige Hauptmoschee aus der maurischen Epoche beeindruckt mit unzähligen Hufeisenbögen. Im 16. Jahrhundert wurde ein gotisches Kirchenschiff in die mittig innerhalb der Moschee liegende Halle gebaut, was bei den Besuchern einen überwältigenden und überraschenden Eindruck hinterlässt. Das Gebäude soll nun als gemeinsamer Ort für alle Glaubensrichtungen zur Verfügung stehen. Inzwischen gehört die Kathedralmoschee zudem zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Der unweit gelegene Alcázar de los Reyes Cristianos, der Königspalast mit seinen gepflegten Gärten, lädt als nächstes zur Besichtigung ein. Hierfür kannst du, ebenso wie für die Mezquita, ein wenig Zeit und Geld mit einem Online-Ticket sparen. Eine frühzeitige Buchung ist hier aber nicht nötig.
Wer die Anlage durch den Garten verlässt, kann der Avenida del Alcázar folgen und gelangt zum Mühlrad der stillgelegten Molino de la Albolafia. Von dort aus lässt sich die Puente Romano, die historische Brücke über den Fluss Guadalquivir, queren. Dabei empfiehlt es sich, langsam zu schlendern und die Augen offenzuhalten. Denn das Flussgebiet ist die Heimat zahlreicher Tiere und wilder Natur. Von der Brücke aus lässt sie sich so zentral wie in kaum einer anderen Stadt bestaunen!
Ein für Südspanien recht unüblicher Anblick bietet sich all jenen, die sich entschließen, der Plaza de la Corredera einen Besuch abzustatten. Denn hier befindet sich der einzige Plaza Mayor in Andalusien, wie große, rechteckige Hauptplätze dieser Art in Spanien genannt werden. Ein Lokal reiht sich an das nächste – verschiedenfarbige Sessel markieren, welche Plätze zu welchem Restaurant gehören.
Nach dem Mittagessen – zum Beispiel bei El Patri – lohnt es sich, noch einmal durch die Altstadt zu schlendern. Dabei solltest du unbedingt diverse Patios – Innenhöfe mit bunten Fliesen, Pflanzen und Brunnen – erkunden. Immerhin wird hier sogar jährlich ein Bewerb um den schönsten Innenhof der Stadt ausgetragen! Wer auf den Geschmack gekommen ist, dehnt die Erkundungstour noch auf das anschließende Viertel San Basilio aus. Andernfalls laden unzählige Cafés und Shops in der Judería dazu ein, den Nachmittag entspannt ausklingen zu lassen. Für ein würdiges, letztes Abendessen dieser Reise empfiehlt sich La Cuchara de San Lorenzo.
Wer am Tag des Rückfluges von der Reise durch Südspanien noch Zeit hat, darf sich den Caminito del Rey keinesfalls entgehen lassen. Die etwa 75 Minuten längere Fahrzeit von Córdoba zum Flughafen von Málaga lohnt sich absolut. Tickets für die Schluchtwanderung unbedingt schon frühzeitig online kaufen.
Lange Zeit galt dieser Wanderweg als der gefährlichste in Europa und forderte zahlreiche Opfer. Inzwischen ist er gesichert, teils neu gestaltet und nur noch mit Ticket und im Ticketpreis inkludiertem Helm begehbar. Wer den Besuch schon zu Beginn der Öffnungszeiten plant, kann das Auto kostenlos in El Chorro parken. Üblicherweise befindet sich hier der Ausgang des Caminito – Shuttlebusse führen zum Eingang. Bei unserem Besuch war ein Teil des Caminito gesperrt, sodass El Chorro auch den Eingang bildete.
Besser noch einmal die einzige Toilette für die nächsten Stunden nutzen, bevor es an die Ticketkontrolle und Helmausgabe geht. Mit Haarnetz und Helm geschützt folgst du zuerst einem Wanderweg, der bereits immer wieder tolle Blicke bietet. Dann beginnt der gut gesicherte Weg entlang der Steilwand und stellt Besucher mit Höhenangst vor ihre erste Herausforderung.
Über mehrere Stufen geht es zur Hängebrücke über die Schlucht. Dann verläuft der Caminito wieder entlang der Felswand, hinein in und heraus aus Felsspalten und mit atemberaubender Aussicht. Zurück auf festem Boden durchwanderst du einen zauberhaften Wald bis zur zweiten Teil des Schluchtwegs.
Leider ist der zweite Teil aktuell nicht begehbar. Ein freundlicher Mitarbeiter weist auf die Umkehrstelle hin. Zurück geht es, solange der Caminito teilweise gesperrt ist, auf derselben Strecke durch den lichten Wald zurück. Danach folgen sehr dunkle Tunnel. Von diesen aus lassen sich immer wieder Blicke auf den ehemaligen und den neuen Weg entlang der Schlucht und dessen Wandersleute erhaschen.
Das letzte Stück führt wieder den regulären Weg über die Hängebrücke, entlang der Steilwand und schließlich entlang des Wanderwegs zurück zum Ausgangspunkt. Der Besuch dauert für den aktuell geöffneten Teilabschnitt etwa zwei Stunden. Danach kannst du dich an den Imbissständen im Bereich des Ausgangs stärken oder auf dem Picknickplatz die mitgebrachte Verpflegung essen.
Update: Inzwischen führt der Weg wieder nur mehr als Wander-Einbahnstraße in eine Richtung und ist komplett begehbar.
Von hier aus geht es entweder zum Flughafen oder vielleicht noch einmal an den Strand. Die Playamar in Torremolinos bietet sich an, weil sie nur eine Viertelstunde Umweg bedeutet und auch nur 15 Minuten vom Flughafen entfernt ist. Hier kannst du direkt am Strand noch einmal Fisch, Meeresfrüchte oder bei Habla Pez auch Picanton Asado – frisches Brathuhn – als Spezialität des Hauses genießen und zur Verdauung einen letzten Strandspaziergang bei deiner Südspanien Reise machen, bevor es an die Heimreise geht.
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Alle Fotos: (c) heldenderfreizeit.com
Als Luftakrobatiktrainerin und Yogalehrerin darf ich jeden Tag meine Begeisterung mit meinen Schülerinnen teilen. Das Schreiben liebe ich schon seit meiner Jugend. Seit 2020 schreibe ich Gastartikel für Magazine und Kurzgeschichten auf story.one, aus denen bereits zwei Analogien entstanden sind. Außerdem erkunden mein Mann und ich, so oft wir können, auf Reisen die Welt.