Österreich war wieder auf der Suche nach dem nächsten Popstar. Starmania ging in die 6. Runde. Alles zur Jury, den neuen Regeln, den Terminen, allen Listen welche Teilnehmer bei welcher Show weitergekommen sind, was sie gesungen haben und wie frühere Kandidaten heute dastehen.
von Patrick Meerwald
Nach einem wirklich gelungenen Reboot im letzten Jahr erlebte die größte Castingshow aus Österreich ihre Fortsetzung. In unserem Bericht zu Starmania 2022 erfährst du alle wichtigen Informationen zur Castingshow auf einen Blick. Wie jede einzelne Show abgelaufen ist und wer weitergekommen ist.
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Diesmal hatten es 28 Kandidat:innen in die Live-Shows geschafft. Von am 3. März gestarteten zwei Qualifikationsrunden (mit jeweils 14 Starmaniacs), über die sechs Finalshows bis zum großen Finale standen insgesamt neun Shows am Programm. Das waren alle Termine nach den Qualifyings:
Finalshow 1: 18.03.2022, 20:15 Uhr ORF 1
Finalshow 2: 25.03.2022, 20:15 Uhr ORF 1
Finalshow 3: 01.04.2022, 20:15 Uhr ORF 1
Finalshow 4: 08.04.2022, 20:15 Uhr ORF 1
Finalshow 5: 22.04. 2022, 20:15 Uhr ORF 1
Halbfinale: 29.04. 2022, 20:15 Uhr ORF 1
Finale: 06 .05. 2022, 20:15, ORF 1
Jedes Mal mussren nach und nach immer mehr Teilnehmer die Sendung verlassen. Wer bleiben durfte, entschied wieder sowohl eine Jury als auch das Publikum und genauso auch bei einigen Terminen die Sängerinnen und Sänger selbst. Ja, richtig gehört, das aus früheren Staffeln bekannte Friendship-Ticket kehrte zurück. Auch neu: Die KandidatInnen durften in den letzten drei Shows mit einer Liveband auftreten.
Generell bestand das Juroren-Pult aus drei Mitgliedern. Fix dabei waren von Anfang bis Ende Austropop-Star Josh. und das Model und Artistin Lili-Paul Roncalli. Den dritten Platz nahm jede Woche ein anderer oder eine andere Gast-Jurorin ein.
Natürlich gab es auch Konstante, die all die Jahre überdauern. So wie beispielsweise Arabella Kiesbauer, die mittlerweile liebevoll Starmania-Mama genannt wird. Hier könnt ihr unser großes Interview mit ihr nachlesen. Da hat sie uns spannende Insidereinblicke in die Show gegeben und verraten, was für sie einen guten Auftritt ausmacht. An ihrer Seite für die Backstage-Talks war wie schon 2021 Philip Hansa.
Das Grande Finale der diesjährigen Starmania-Staffel ist geschlagen. Dieses Mal entschied ganz alleine das Publikum, wer die Show als Sieger oder Siegerin verlässt. Von den ursprünglich 28 Teilnehmer:innen hatten es Judith Lisa Bogusch, Stefan Eigner und Sebastian Holzer in die letzte Runde geschafft. Das Trio begann mit je einem Solo-Song und einem weiteren, den sie schon im Laufe dieser Staffel gesungen hatten. Danach schied ein:e Kandidat:in nach Televoting noch aus. Die übrigen Zwei präsentierten einen selbstgeschriebenen Titel. Der ausgeschiedene Starmaniac Sebastian Holzer durfte den Song immerhin aber noch außer Konkurrenz zum Besten geben. Den Titel “Star des Jahres” konnte sich der 22-jährige Stefan Eigner aus Wien sichern.
Judith Lisa Bogusch singt Don’t Start Now von Dua Lipa und Der Weg von Herbert Grönemeyer
Ihr selbstgeschriebener Titel heißt: Zug zurück
Stefan Eigner singt Jealous von Nick Jonas und Writing’s on the Wall von Sam Smith
Sein selbstgeschriebener Titel heißt: ’Es End is no fern
Sebastian Holzer singt Honey, I’m Good von Andy Grammer und Zieh die Schuh aus von Roger Cicero
Sein selbstgeschriebener Titel heißt Schreib a Liad
Mit großen Schritten näherte sich der Starmania-Tross dem großen Finale. Beim Halbfinale am 29. April traten vier Kandidat:innen mit zwei Solo-Songs und einem Duett an. Das war die Titelliste. Die Aufsteiger der jeweiligen Show haben wir nach der Show fett markiert:
Duett 1: Judith Lisa Bogisch und Sebastian Holzer singen gemeinsam You Are the Reason von Calum Scott & Leona Lewis
Duett 2: Stefan Eigner und Martin Furtlehner singen gemeinsam Classic von MKTO
Judith Lisa Bogusch singt Time After Time von Cyndi Lauper und Underdog von Alicia Keys
Sebastian Holzer singt I Want to Know What Love Is von Foreigner und Kryptonite von Thorsteinn Einarsson
Stefan Eigner singt You’re the Voice von John Farnham und Cake by the Ocean von DNCE
Martin Furtlehner singt The Power of Love von Huey Lewis and the News und Lay Me Down von Sam Smith
Da waren’s nur noch fünf Teilnehmer:innen. Über Ostern bekamen die letzten verbliebenen Starmaniacs eine Woche Pause, ehe es am 22. 4. weiterging. Dieses Mal sangen sie je einen Song auf Deutsch und einen auf Englisch.
Judith Lisa Bogusch singt Sober von Demi Lovato und 194 Länder von Mark Forster
Stefan Eigner singt Watermelon Sugar von Harry Styles und Musik sein von Wincent Weiss
Lukas Meusburger singt Love Yourself von Justin Bieber und Halt dich an mir fest von Revolverheld
Martin Furtlehner singt Drunk in the Morning von Lukas Graham So soll es bleiben von Ich + Ich
Daniel Fink singt Iris von The Goo Goo Dolls und Keine ist wie du von Gregor Meile
Sebastian Holzer singt Think About Things von Daði Freyr und Nur noch kurz die Welt retten von Tim Bendzko
Musikalisch ging es heiß her. Im Vorfeld wurden die Kandidat:innen in vier Zweiergruppen eingeteilt. Nachdem Nadja Inzko verkündete aus persönlichen aus Starmania auszusteigen, rückte für die nächste Show der eigentlich ausgeschiedene Martin Furtlehner nach. Die jeweiligen Pärchen traten zuerst in einem Duett miteinander und im Anschluss in einem direkten Duell mit Song versus Song gegeneinander an. Direkt nach den jeweiligen Duellen entschied das TV-Publikum per Blitzvoting, wer weiterkam. Auch die Jury und die weitergekommenen Kandidaten (per Friednship-Ticket) durften einen Starmaniac dazu noch weiterschicken. Sie entschieden sich für Daniel Fink (Jury) und Lukas Meusburger (Friendship-Ticket).
Duett 1: Stefan Eigner und Lukas Meusburger: Wolke 7 von Max Herre & Philipp Poisel
Duett 2: Martin Furtlehner und Daniel Fink: Nur Mensch von Lemo ft. Christina Stürmer
Duett 3: Sebastian Holzer und Marco Spiegl: Blurred Lines von Robin Thicke ft. T.I., Pharrell
Duett 4: Judith Lisa Bogusch und Valentina Thoms: Better von Lena x Nico Santos
Duell 1: Stefan Eigner: Just the Way You Are von Bruno Mars gegen Lukas Meusburger: Circles von Post Malone
Duell 2: Martin Furtlehner: I Don’t Want to Miss a Thing von Aerosmith gegen Daniel Fink: Herz über Kopf von JORIS
Duell 3: Sebastian Holzer: Ausgeliefert von Hansi Dujmic gegen Marco Spiegl: Sign of the Times“ von Harry Styles
Duell 4: Judith Lisa Bogusch: Der Weg von Herbert Grönemeyer gegen Valentina Thoms: Bulletproof von La Roux
Für Runde drei der Finalshows fiel Stamm-Juror Josh. wegen einer Covid-Erkrankung aus. Für Ersatz war aber gesorgt. Bernhard Speer gab seine Expertise ab. Gastjuror war Melissa Naschenweng. Auf folgende Songs der Starmaniacs durften sie sich freuen.
Josef Kobinger: This Love von Maroon 5
Judith Lisa Bogusch: I Will Love You Monday von Aura Dione
Sebastian Holzer: Zieh die Schuh aus von Roger Cicero
Stefan Eigner: Heast as net von Hubert von Goisern
Marco Spiegl: Ein Bett im Kornfeld von Jürgen Drews
Valentina Thoms: The Subway Song von Delacey
Martin Furtlehner: Easy von The Commodores
Daniel Fink: Upside Down von Jack Johnson
Nadja Inzko: Put Your Records On von Corinne Bailey Rae
Lukas Meusburger: Dann kommt die Musik von Flowrag
In der zweiten Runde der Finalshows von Starmania nahm Lemo auf dem Jury-Podest Platz und bekam folgende Songs der Kandidat:innen zu hören.
Kevin Gratz: Somewhere Over the Rainbow von Israel Kamakawiwoʻole
Josef Kobinger:Father and Son von Cat Stevens
Judith Lisa Bogusch: Keine Maschine von Tim Bendzko
Sebastian Holzer: Dance With Somebody von Mando Diao
Stefan Eigner: Shivers von Ed Sheeran
Marco Spiegl: Can’t Help Falling in Love von Elvis Presley
Valentina Thoms: Hand in Hand von Julian le Play
Martin Furtlehner: Don’t Want to Be von Gavin DeGraw
Khira Ayers: Tell Me You Love Me von Demi Lovato
Daniel Fink: Bilder von dir von Laith Al-Deen
Nadja Inzko: Niemand von Gregor Meyle
Lukas Meusburger: Rude von MAGIC!
Nach wirklich spannenden ersten Quali-Runden stieg am 18. 3. die erste der acht Finalshows. Dieses Mal war niemand Geringerer als Marco Wanda Gastjuror. Mit diesen Songs betraten die Starmaniacs die Bühne.
Khira Ayers: Valerie von Amy Winehouse
Judith Lisa Bogusch 2x von Mathea.
Stefan Eigner: Say You Won’t Let Go von James Arthur
Daniel Fink: Use Somebody von Kings of Leon
Martin Furtlehner: Can’t Wait Until Tonight von Max Mutzke
Kevin Gratz: Sweet Dreams von Eurythmics
Sebastian Holzer: Arcade von Duncan Laurence
Nadja Inzko: Creep von Radiohead
Emil Kafka: Satellite von Lena
Josef Kobinger: Human von Rag’n’Bone Man
Dora Leonardi: I Will Survive von Gloria Gaynor
Lukas Meusburger: Anyone von Demi Lovato
Marco Spiegl: Macho Macho von Rainhard Fendrich
Valentina Thoms: Diamonds von Rihanna
Judith Lisa Bogusch: A Thousand Years von Christina Perri
Julia Maria Ebner: Je ne parle pas francais von Namika
Stefan Eigner: Writing’s on the Wall von Sam Smith
Daniel Frkat: f I Ain’t Got You von Alicia Keys
Kevin Gratz: Ala bin von Seiler & Speer
Sebastian Holzer: Blame It on Me von George Ezra
Emil Kafka: Strong Enough von Cher
Josef Kobinger: Your Man von Josh Turner
Dora Leonardi: Mamma Knows Best von Jessie J
Hisham Morscher: Señorita von Justin Timberlake
Elena Pfennich: Midnight Sky von Miley Cyrus
Julia Sperlich: Back to Black von Amy Winehouse
Katharina Satzinger: A Night Like This von Caro Emerald
Elisabeth Walløe: Suddenly I See von KT Tunstall
Khira Ayers: Wenn du mich lässt von LEA.
Josef Baumgartner: You’ll Never Find Another Love Like Mine von Michael Bublé.
Hannah Ehgartner: Good 4 U von Olivia Rodrigo
Daniel Fink: Magneten von Johannes Oerding
Martin Furtlehner: Wenn sie tanzt von Max Giesinger
Philip Handzel: Bad Habits von Ed Sheeran
Nadja Inzko: Dear Mr. President von P!nk.
Stella Kranner: A Glock’n, die 24 Stunden läut’ von Marianne Mendt
Maria-Luise Leitner: Domino von Jessie J.
Lukas Meusburger: Von Mellau bis nach Schoppernau von HMBC
Jennifer Muhozi: Love on the Brain von Rihanna
Marco Spiegl: Living Next Door to Alice
Samira Lea Summer: A Million Dreams von P!nk
Valentina Thoms: idontwannabeyouanymore von Billie Eilish
Jeder Starmania-Teilnehmer verfolgt das Ziel möglichst weit zu kommen und im besten Fall aus einem entstandenen Hype einen Fixplatz in der heimischen Musikszene zu ergattern. Das gelang manchen in der Vergangenheit besser, anderen schlechter.
Einige der Musiker konnten über die Show hinaus tolle Erfolge feiern. Allen voran Deutsch-Pop-Star Christina Stürmer und Lukas Permanschlager, der unter dem Künstlernamen Lukas Perman heute zweifellos zur Musical-Elite Österreichs gehört. Nicht zu vergessen: ESC-Sieger Tom Neuwirth alias Conchita Wurst alias T.O.M.
Die Show brachte aber nicht nur Stars heraus. Viele konnten trotz großer Beliebtheit bei Jury und beim Publikum nicht nachhaltig reüssieren. Schlag nach bei den Siegern Michi Tschuggnall oder Verena Pötzl, die zwar ihre Momente nach der Show hatten, aber heute nicht über den Geheimtipp-Status hinweg kommen. Aktuell eher negativeres Beispiel ist die extrem talentierte Vorjahressiegerin Anna Buchegger, der definitiv nicht nur wegen der Pandemie der Durchbruch nach dem Sieg noch verwehrt blieb.
Wendja, der ehemalige Songcontest-Teilnehmer und Zweitplatzierte von Helden von morgen hat im letzten Jahr mit uns versucht Ursachenforschung zu betreiben, warum nach Castingshows nicht zwingend eine große Karriere folgt. Ein Grund seiner Ansicht nach: “Fans sehen sie [die Musiker] dann nicht außerhalb der Show-Bubble. Das ist allgemein so, selbst für die Gewinner.” Doch er ergänzt: “Solche Sendungen können ein Sprungbrett sein. Und für danach gilt es, weitermachen. Und den eigenen Weg weiter zu gehen.”
So oder so, Starmania ist bis heute ein Format, das auf eine große Fanbase und Teilnehmerzahl bauen kann. Wir drücken allen Starmaniacs fest die Daumen, dass sie sich auch abseits der Show einen Namen machen können.
In unserer Hörer-Rubrik liefern wir euch nicht nur jedes Monat eine Vorschau auf die besten Konzerte, ihr findet bei uns auch jedes Quartal eine Übersicht mit den besten Neuerscheinungen des Landes. Dazu gibt’s bei uns Portraits zu echten Legenden und Interviews mit heimischen Musikpersönlichkeiten:
Neue Musik aus Österreich – Die besten Frühling-Releases
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Falco: Persönliche Erinnerungen an seine Anfänge
Titus Vadon: “Musiker müssen innerlich brennen!”
Aufmacher: (c) ORF Hans Leitner
Der Wiener Journalist ist seit 2016 Musik-Ressortleiter bei heldenderfreizeit.com, schreibt für diverse Musikfachmedien wie Stark!Strom berichtet dabei über Konzerte, Neuerscheinungen, führt Interviews und erstellt Besten- und Playlisten zu den Top-Liedern von Musikstars.