Rund 80 österreichische Erstaufführungen locken beim 12. SLASH Filmfestival vom 23. September bis zum 3. Oktober in Wiens Spielstätten. Unter dem Thema Folk Horror werden sowohl internationale als auch heimische Produktionen gefeiert.
von Anna-Maria Hirschhuber
22. September 2021: Vorhang auf für Österreichs größte Veranstaltung zum Fantastischen Film! Ab morgen (23. September) geht bis zum 3. Oktober das SLASH Filmfestival über die Bühne, organisiert vom Verein zur Förderung des Fantastischen Films, lädt es wieder zum lang ersehnten Besuch ins Kino ein.
In 11 Tagen werden rund 15.000 Filmbegeisterte aus allen Altersgruppen erwartet und sich auf das Stadtkino, Filmcasino, Metro Kinokulturhaus und das schikaneder Kino verteilen. Dies macht das SLASH Filmfestival zum zweit-publikumsstärksten Wiener Filmfestival nach der Viennale. Angelockt werden die Besucher vom diversen und einzigartigen Film-Repertoire, bestehend aus 55 Lang- und 25 Kurzfilmen – alles österreichische Erstaufführungen. Gezeigt werden Blockbuster, Indie-Produktionen, altbeliebte Klassiker oder auch Dokumentation. Das Filmfestival zieht jährlich auch viele internationale Gäste an, darunter waren in den vergangenen Jahren Nicolas Cage, Udo Kier oder auch John Waters. Zusätzlich zu den elf Haupt-Festival Tagen, gibt es jährlich auch ein SLASH einhalb-Festival im Frühling, sowie ein Weihnachts-Special.
Auch dieses Jahr haben sich die Organisator*innen, unter der Leitung von Filmkritiker und Kurator Markus Keuschnigg, viel vorgenommen, so heißt es zum Programm „von Horror bis Science-Fiction, von preisgekrönten Produktionen bis zu wahnwitzigen Splatter-Orgien, von heiß ersehnten Genreneuheiten bis hin zu gefeierten Klassikern, von zappenduster bis humorigist für jeden Geschmack etwas dabei – ob Splatterfan oder Hasenfuß.“
Das heurige SLASH Filmfestival steht ganz im Zeichen des Subgenres Folk Horror, geprägt von Legenden, Okkultismus und Naturmystik.
Auch heimische Produktionen erhellen die Leinwand: unter anderem 2551.01, ein „dystopischer Slapstickfilm“ wie Regisseur Norbert Pfaffenbichler den ersten Teil seiner 2551-Trilogie nennt. Mit den zwei Werkstattgesprächen von Regisseurin Magdalena Lauritsch, Loredana Rehekampff (Produktion), Johannes Mücke (Szenenbild) und Franz Brandstätter (VFX) wird auch hinter die Kulissen des Produktionsprozesses von österreichischen Kinofilmen geblickt. Dazu geben Peter Hengl, Regisseur und Drehbuchautor, sowie Basara Hengl, Produktion, geben einen kleinen Einblick und ersten Geschmackstest auf ihren Horrorstreifen Family Dinner, der ebenfalls 2022 ins Kino kommen wird.
Der Ticket – VVK geht bereits seit dem 17. September.
Drei aktuelle Programm-Highlights wollen wir euch genauer vorstellen und dazu haben wir für euch eine Filmliste.
Kier-La Janisse | USA 2021 | 194 mins: In der dreieinhalbstündigen Dokumentation geht die kanadische Regisseurin den Ursprüngen des Subgenres Folk Horror auf den Grund und taucht somit immer weiter ein in den verwunschenen Wald von einzigartigen Kreaturen und spektakulär-schrecklichen Abenteuern. Ein perfekter Einstieg für alle, die sich mit dem Thema des SLASH Filmfestivals bekannt machen wollen.
Wann? 28.09.2021, 20.30, Metro
R: Norbert Pfaffenbichler | AT 2021 | 65 mins: Norbert Paffenbichler, ein heimischer Großmeister der Neuaufrollung des Stummfilmes, lädt zum Staunen über das erste Kapitel „The Kid“ seiner Stummfilm-Trilogie ein. Ein Kind mit einem Sack auf dem Kopf flieht mit einem Mann mit Affenmaske. In der Dunkelheit hat sich eine Parallelgesellschaft – eine Gemeinschaft der Monster – geformt. Wird der Affenmasken-Mann das Kind in einer Welt, geprägt von Gewalt und Zombies, beschützen und noch viel wichtiger, einen Platz für das Kind finden können? Künstliche Clowns-, Sack- und andere Monsterfratzen zieren die Leinwand im Sekundentakt. Der Schauplatz wechselt zwischen Korridoren in der Kanalisation, Bunkern und Kellerlöchern – überall dort, wo die Sonne niemals scheinen wird. Der Name „The Kid“ spielt auf Charlie Chaplins gleichnamigen Film an, dessen Freaks und Lumpenproletariat ins Bizarre gezogen wird. Ein Film für all jene, die mit dem status quo nichts anfangen können.
Wann? 26.09.2021, 15.30, Metro
R: Jaco Bouwer | ZA 2021 | 96 mins: Dieser Öko-Folk Horror ist nichts für schwache Nerven. Der Titel spielt auf die griechische Titanin Gaia – die personifizierte Erde – an. Was passiert, wenn sie mit der Menschheit abrechnen würde? Die Nationalpark-Rangerin Gabi tritt im Tsitsikamma Urwald auf eine Schnapppfalle. Gerettet von Barend und Stefan, Vater und Sohn, kann sie ihr Glück kaum fassen – bis sie bemerkt, dass ihre Retter in Tarzan-Manier dem Wald und seinen Wesen beinahe kultisch ergeben sind. Eineinhalb Stunden pures Adrenalin mit nervenaufreibender Stimmung.
Wann? 26.09.2021 Filmcasino oder 01.10.2021 immer 23.00, Schikaneder
Hier findest du das restliche Programm mit Vorstellungszeiten.
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