Wichtiges Update zu diesem Artikel! Seit Ende 2022 ist die Skatearea23 geschlossen und Geschichte – es wird aber eine neue Skatehalle in Strebersdorf geben, die sogar 1500 Quadratmeter groß ist und hoffentlich auch die neu entstandenen Elemente der Skatearea23 nutzt. Wir halten euch auf dem Laufenden.
Die einzige Skatehalle in Wien wurde in der Coronapause zwar nicht größer, wie es sich ihre Betreiber seit Jahren wünschen, aber immerhin modernisiert. Was die Skatearea23 jetzt bietet, warum sowohl bei den Features als auch bei den Besuchern weniger mehr ist. Und warum Roman Hackl mit seiner engagierten Crew und Skateboardschule spätestens 2022 übersiedeln muss.
von Christoph König
1. 10. 2021: Auf diesen Tag haben die Skateboarder hingefiebert. Seit 1. Oktober ist Wiens einzige Skatehalle nach vielen Monaten endlich wieder offen: Die Skatearea23. Extrem wichtig für die mittlerweile Olympische Sportart. Denn während Österreichs Bundeshauptstadt im Sommer über ein Dutzend toller Skateparks verfügt (siehe hier in unserer Übersicht) ist die in einem Industriegelände auf der Perfektastraße 86 versteckte Anlage die einzige Indoor-Skatemöglichkeit bei Schlechtwetter. Doppelt erfreulich: Skateboard-Legende Roman Hackl und sein hoch engagiertes Team vom Verein zur Förderung von Skatekultur haben die Coronapause genützt, um die Halle zu renovieren. Zwei Drittel der Skatearea23 wurden für die Wiedereröffnung neu gestaltet.
Seit 13 Jahren kämpft Hackl wie ein Löwe dafür, noch mehr Raum für die Skatehalle Wien zu bekommen. Diese Hoffnung hat sich zwar vorerst zerschlagen, dafür wurde jetzt aus den 750 Quadratmetern das Maximum herausgeholt, was auf diesem Platz möglich ist – mit modernen Elementen. Die Abteilung Sport Wien (MA 51) hat das Projekt mit 110.000 Euro gefördert – sogar um weitere 90.000 dafür gesorgt, dass Wien nun auch seine erste wettkampftaugliche Halfpipe bekommt. Für diese wird allerdings noch ein Platz gesucht, denn die Skatearea23 hat ihren nun maximal ausgenützt. Gut möglich, dass die größte Halfpipe Wiens auf einem Outdoorplatz landet, denn sie ist wetterfest.
Neu ist eine Pyramide im Zentrum, verschiedene weitere Features und Rails, die alle nun eines gemeinsam haben, was Hackl besonders wichtig war: “Sie sind von mehreren Seiten befahrbar.” Das Ganze erlaubt nun flüssigere Runs, auch ohne dazwischen anzutauchen, wenn man es gut genug kann. Weitere 50 Quadratmeter wurden an befahrbarer Fläche durch die Verkleinerung des Zuschauerraums gewonnen. “Mit unserem neuen Raumkonzept sind wir jetzt ein tolles Areal für Anfänger und Profis, bei dem wir die beiden Lager Street und Transition zusammenführen.”
Diese Vielseitigkeit lag Hackls Crew mit Kurt Kristoferitsch (Vater von Skateboard-Jungstar Jakob) und den drei Coaches Wolfgang Jehlik, Andi Tucek und Jürgen Leurer besonders am Herzen. Immerhin betreibt das Team hier eine Skateboardschule. Für 15 Euro kann man sich Samstag oder Sonntag zwischen 10 und 13 Uhr einen der Profis für Unterricht buchen. Für die normale Nützung der Halle muss man sich wegen Corona voranmelden (telefonisch von Montag bis Freitag 10:30 – 13:30 unter 0650 490 35 50). Am Mittwoch, Freitag, Samstag und Sonntag lässt sich ein Zeitslot zum Fahren buchen. Man hat dabei die Wahl zwischen drei Sessions (14:00 – 16:00, 16:30 -18:30 und 19:00 – 21:00 Uhr). Donnerstag ist für die Ladies reserviert (17:00 – 19:00, 19:30 – 21:30).
Die beschränkte Anzahl an Skatern hat einen Vorteil. Nur 10 Leute pro Session heißt, jeder hat genug Raum seine Tricks in Ruhe zu üben. Die Zeiten in denen sich 10.000 Besucher im Jahr in die hoffnungslos überfüllte Halle drängten, sind vorerst vorbei. “Trotzdem bräuchte es unbedingt eine größere Halle für uns.” Bis 31. 12. 2022 muss etwas geschehen. Denn an diesem Tag läuft der Mietvertrag aus – und dann braucht die Skatearea23 eine neue Location. Von einer größeren Halle bis gar keine Halle mehr für Wien ist alles möglich. “Die Elemente sind alle mobil und können übersiedelt werden. Und die Firma, die sie aufgestellt hat, hat uns bereits versprochen, dabei zu helfen”, so Hackl. Ideal für eine neue Skatehalle wären 1500 Quadratmeter oder mehr.
Es wird sich zeigen, ob Wien endlich auch Indoor eine angemessen große Sportstätte für Skateboarder schafft – verdient hätte es sich die Community, die rund um die Uhr mit vollem Elan im Einsatz ist, auf alle Fälle. Außerdem hypt der Sport in den letzten Jahren extrem.
In unserem Sportlerbereich findest du weitere tolle Sportstätten, Trainingstipps und mehr für deine Freizeit. Zum Beispiel:
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Fotos: (c) Skatearea23, Andi Tucek, Roman Hackl, Jürgen Leurer, Wolfgang Jehlik
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