Die Austrian Pink Floyd Show Floyd Division spielt zum 50-jährigen Jubiläum des Albums The Dark Side of The Moon am 24. 3. in der SiMM City. Wir sprachen mit Bandleader Roman Bischof über den anstehenden Gig, was es für ein gelungenes Tribute von Pink Floyd benötigt, welche Gefühle die Lieder beim Nachspielen und im Publikum erzeugen und warum er seinen sicheren Bahnjob einst schmiss, um Pink Floyd selbst live zu erleben.
von Patrick Meerwald
20. März 2023: “Breath, breath in the Air…” Diese Worte markieren die ersten Lyrics, die auf dem phänomenalen Album The Dark Side Of The Moon der britischen Superstars von Pink Floyd zu hören sind. Diese Scheibe feiert 2023 ihren 50. Geburtstag. Sie ist nach Michael Jacksons Thriller und AC/DCs Back in Black mit schätzungsweise rund 50 Millionen Sells der dritterfolgreichste Tonträger aller Zeiten.
Anlässlich dieses runden Jubiläums gibt es von der österreichische Band Floyd Division am 24. 3. in der Wiener SiMM City einen Abend ganz im Zeichen von Roger Waters, David Gilmour und Co. Was euch beim Konzert erwartet, welchen Stellenwert die Musiklegenden haben. Das und vieles mehr berichtet uns Bandleader Roman Bischof.
Bischofs persönliches Ranking der besten Punk Floyd Songs, findet du hier in unserer Pink Floyd Top-10.
Roman Bischof: Pink Floyd ist die Band die einen Bogen spannt von früher Kindheit an bis zum heutigen Tag als quasi Rock Opa (ja bin ich, zweifach sogar) Ich meine, ich war 12 Jahre alt, als ich das erste Mal Pink Floyd gehört habe. Die Band war nie wirklich weg, einige Bands kamen und gingen, aber Floyd waren musikalisch immer an meiner Seite, in jeder Lebenslage. Ich höre immer noch Bands, wie Genesis, King Crimson oder auch jüngere wie Porcupine Tree, aber Pink Floyd war und ist immer etwas Besonderes. Ein Lebensgefühl wäre wohl in diesen schnelllebigen und stürmischen Zeiten übertrieben, aber die Musik von Pink Floyd hat es bis heute immer geschafft, mich auf das hier und jetzt zu konzentrieren, darin zu versinken und Bilder im Kopf entstehen zu lassen – und das mit so ziemlich jedem Song.
Pink Floyd war und ist immer etwas Besonderes
Roman Bischof kann seine Begeisterung für Pink Floyd nicht verbergen.
Vermutlich ist es die Einfachheit, aber auch der schwermütige Touch und die enorme Breite der Musik an sich, die einfach nicht viele Noten benötigt, um mich an Stellen zu berühren, von denen ich vorher noch gar nicht wusste, dass es sie gibt. Das schafft David Gilmour allen voran mit seinem typischen Gitarrenspiel, mit jedem verdammten Ton. Dass in späten Jahren der Bombast in der Band ausgebrochen ist und die Shows natürlich technisch und visuell etc. wie von einem anderen Stern gewirkt haben, war beeindruckend. Als ich mir Jahre danach einen Traum erfüllen konnte und diese Musik mit Floyd Division auf die Bühne bringen durfte, ist natürlich das Sahnehäubchen an der ganzen Geschichte.
Ein mittlerweile sehr vertrautes, aber auch sehr beeindruckendes Gefühl nach 13 Jahren Floyd Division und doch schafft es die Musik jedes Mal aufs Neue, mir die berühmte „Haut von der Gans“ auf der Bühne zu bescheren. So, wie du sagst, da gibt es Songs die eine Live-Wucht besitzen, dass sämtliche Gläser im Saal zu vibrieren beginnen und sich der Scheitel von rechts nach links bewegt im Publikum.
Da kommt sowohl von der Band aber auch vom Publikum ganz viel zurück und es macht mich einfach glücklich zu sehen, wie die Menschen sich in den Armen liegen z.B. bei Wish You Were Here oder, wenn sie die ein oder andere Träne vergießen bei Comfortably Numb. Darum geht’s: Menschen mit der Musik emotional zu berühren. Das ist mit der Musik von Pink Floyd jedes Mal wieder möglich.
Meine no gos sind eindeutig: Die Musik zu karikieren oder hüpfenderweise eine Show abzuziehen. Dazu ist die Musik aus meiner Sicht viel zu getragen und stellenweise zu ernst und nachdenklich. Es kommt nicht gut, Songs wie z.B: Brain Damage zu performen und das Publikum hüpfenderweise zum Klatschen zu motivieren.
Musts sind für mich: Sich der Musik Pink Floyd ein Stück weit hinzugeben und nicht nur Note für Note und ohne Herz und Leidenschaft zu spielen. Ich persönlich bin kein Freund davon aus The Dark Side Of The Moon ein Reggae Album z.B. zu machen. Es darf trotzdem ein bisschen Platz bleiben, Songs auch anders zu interpretieren. Wir haben mit Floyd Division einen anderen Ansatz gewählt und wollen Pink Floyd so exakt wie möglich nachspielen. Ob das gut ankommt oder nicht, musst du das Publikum fragen.
Wir wollen Pink Floyd so exakt wie möglich spielen.
Roman Bischof weiß, was ihm wichtig ist.
Einen großen Stellenwert, da sie in sich die rundeste Pink Floyd Platte ist, wenn man seine Aufmachung, das Konzept, die musikalische Leistung, das Songwriting und die Aufnahme berücksichtigt. Werten im Sinne eines klaren Rankings, kann ich die Platte für mich aber nicht.
The Dark Side Of The Moon war seiner Zeit wohl um einiges voraus und hatte Akzente auf der Platte, die auch aufnahmetechnisch bis dahin niemand kannte. Unabhängig davon gibt es nicht allzu viele Konzeptalben, die so dermaßen schlüssig und rund wirken, wie DSOTM. Ich halte es musikalisch nicht für das stärkste Pink Floyd Album, aber die Songs und wie sie sich ineinander verbinden, ist einzigartig. Und wenn man das Album live spielen darf, spürt man diesen einzigartigen Flow der Platte noch viel stärker. Eine beindruckende Reise, die zwischen Wahnsinn, Todesgesängen und einem Typen, der sagt, dass er eigentlich immer schon verrückt war, gekonnt ausbalanciert ist.
Ich habe vor vielen Monden Koch als Beruf gelernt und hatte seinerzeit bei der Bahn gearbeitet. Da konnte man echt gutes Geld verdienen. Als ich eines Tages von einer Reise nach Wien heimkam, hat man mir bei der Fahrdienstleitung etwas gesagt. Ich sollte wegen eines Ausfalls am folgenden Wochenende eine weitere Fahrt anhängen. Leider hat man nicht gewusst, dass an diesem Wochenende 1994 das große Pink Floyd Konzert am Wr. Neustädter Flugfeld stattfindet, von dem ich natürlich schon seit Monaten die Karte hatte. Ich habe ohne zu zögern und wortlos mein Arbeitsgewand auf den Tisch gelegt und in der Sekunde gekündigt. Fünf Minuten später läutete das Telefon und die Fahrdienstleiterin schrie ins Telefon:”…Is there anybody out there?”. Sie wusste genau, worum es mir ging. (lacht)
Das möchte ich ehrlich gesagt noch nicht genau verraten. Aber es wird Songs in der SiMM City zu hören geben, die wir noch gar nicht live gespielt haben. Genauso auch welche, die wir schon sehr lange nicht mehr live gespielt haben. In jedem Fall ist es ein doch deutlicher Unterschied zur letztjährigen Setlist.
The Austrian Pink Floyd Show setzt sich aus folgenden Artists zusammen:
Roman Bischof – Vocals
Thomas Scherrer – Gitarren & Vocals
Geri Cuba – Gitarren
Markus Herwig – Keyboards
Christina Zauner – Keyboards & Backing Vocals
Florian Aschauer – Bass
Paul Hartinger – Bass
Rainer Lidauer – Drums
Brigitte Guggenbichler – Backing Vocals
Sandra Kren – Backing Vocals
Andreas Putz – Sound Front of House
Stefan Stummer – Lights
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Aufmacher: (c) Floyd Division
Der Wiener Journalist ist seit 2016 Musik-Ressortleiter bei heldenderfreizeit.com, schreibt für diverse Musikfachmedien wie Stark!Strom berichtet dabei über Konzerte, Neuerscheinungen, führt Interviews und erstellt Besten- und Playlisten zu den Top-Liedern von Musikstars.