Der Prater besinnt sich 2023 seiner Geschichte und liefert Neues mit dem nostalgischem Charme der Weltausstellung, die hier vor genau 150 Jahren stattfand. Auf was ihr euch da freuen dürft, welche Events und neue Attraktionen geplant sind und wie das Projekt Panorama Vienna das Publikum mit einem Konzept, angelehnt an die mächtige frühere Rotunde, und der Wiederbelebung einer alten Kunst verzaubern will.
von Christoph König und Sabrina Farkas
Es endete, wie es meistens endet. Mit einem Bier und Stelze im Schweizerhaus. Die Prater-Presserundfahrt, für die Helden der Freizeit schon liebgewonnene Tradition jedes Frühjahr, hatte trotzdem wieder einige Überraschungen zu bieten. Diesmal erstaunlicherweise aber nicht in Form von actiongeladenen neue Attraktionen, die wir euch an dieser Stelle jedes Jahr gerne vorstellen – und bei denen wir oft mutig die Actioncam zücken, um sie euch zu präsentieren (siehe unserer Videos von der Olympia-Achterbahn, der Glasplattform am Riesenrad oder dem Magischen Rotor).
Nein, diesmal stand der Blick zurück im Vordergrund. So führte uns ein Mann im Kaiserkostüm (bis auf die rote Jogginghose stilecht) ins Prater Saisonstart-Motto ein. Das lautet heuer 150 Jahre Weltausstellung 1873. Bei aller Gier nach Neuem steht es einer Institution wie dem Prater, die bereits seit 1766 alle Wiener:innen bespaßt, gut zu Gesicht, seine Geschichte zu thematisieren. Und wo gibt es sonst eine Pressekonferenz, bei der mit allen anwesenden Journalist:innen (und Gästen) der Leopoldi-Klassiker Schön ist so ein Ringelspiel geschmettert wird. Trotz aller Nostalgie bemüht sich der Prater uns sein Motto 2023 im modernen Kleid zu transportieren. Daher können wir euch neben den 10 Dingen, die du im Prater unbedingt machen musst, wieder einiges Neues vorstellen.
So gibt es mit prater2023.at eine neue Homepage auf der euch ein Podcast Gschichtln von der Weltausstellung erzählt, bei der der Wurstelprater eine führende Rolle übernahm. Hier findest du neben ein paar witzigen Kaiservideos auch ein Missions-Abenteuer, das euch via Handyapp auf den Spuren des alten Praters wandeln lässt. Was tut sich noch? In Koop mit der Stadt Wien gibt es den Prater-Montag, an dem für Club Wien Mitglieder die zweite Fahrt gratis ist. Am Prater-Dienstag gibts mit der Pratercard an bestimmten Fahrgeschäften 20 Prozent Ermäßigung. Am 1. April eröffnet die neue Aperetivbar Cannaregio und Kulinarische Touren widmen sich den 150 Jahren seit der Weltausstellung.
Bei den Events wird es eine u.A. eine Pride Parade, Speed Dating, einen Perchtenlauf, den Weihnachtsmarkt und Silvester im Prater geben. So weit so gut, nichts spektakuläres Neues also – noch! Denn einige hochinteressante Projekte sind gerade in der Pipeline. Ein Pratermuseum entsteht bis 2024 und Stefan Sittler-Koidl will die neue Achterbahn Wiener Looping bauen, sobald ein paar rechtliche Streitpunkte aus dem Weg geräumt sind.
Die größte Neuheit ist aber schon voll im Bau. Eine Rotunde, angelehnt an die legendäre Rotunde, die bei der Weltausstellung im Prater errichtet wurde und 1937 einem Brand zum Opfer fiel. Über viele Jahre war es sogar der größte Kuppelbau der Welt. Nun soll ab Sommer eine neue kleinere, aber noch immer sehr große Rotunde, die Panorama Vienna, den Praterbesucher:innen ein besonderes Erlebnis bescheren. Stolz präsentierten uns Ilona Cardoso Vicente und Johann Dallinger ihr Projekt, oder besser gesagt ihre Vision. Der 33 Meter hohe Stahlbetonbau (derzeit noch ein grauer Koloss) wirkt bereits sehr imposant. Als nächstes wird ihm ein Dach aufgesetzt. Die Gleichenfeier ist für 1. Mai geplant.
Tatsächlich hört sich das neue Projekt ziemlich einzigartig an. In der Rotunde wird innen die gesamte Wand mit einem einzigen riesigen Bild geschmückt sein – nicht mit einer digitalen Projektion, sondern ganz analog werden dafür 4.750 Meter Garn zu einem Bild vernähnt – das alte Gewerbe des Riesenrundbilds wird so im Prater wiederbelebt. Im Inneren der Rotunde entstehen gerade mehrere Plattformen und ein Turm, der den perfekten Blick von der Mitte des 360-Grad-Bildes bietet. 19 Euro Eintritt wird es kosten. Das große Vorhaben soll ein großes Highlight im Osten des Vergnügungsparks sein, so wie es das Riesenrad im Westen ist – soweit der ambitionierte Plan. Dass sich das Duo noch über die Budgethöhe ausschweigt liegt wohl auch daran, dass noch nicht genau definiert ist, was das Panorama Vienna rundherum noch alles bieten soll. Man will dem Projekt Raum zum Wachsen geben und auch flexibel auf das Publikum reagieren. Wir sind gespannt und werden euch über den weiteren Fortschritt berichten.
Bei uns findest du Tests zu den neuen Prater-Attraktionen und tolle Tipps zu Fahrgeschäften und Kulinarik:
10 Dinge, die du im Prater unbedingt machen musst
Die besten Essens-Lokale im Prater
Abonniere uns auf YouTube und schau dir spektakuläre Videos von unseren Prater-Besuchen und Fahrgeschäft-Tests an:
Aufmacherfoto: (c) Katherina Lochmann, Panorama Vienna
Der Chefredakteur der Helden der Freizeit hat das Onlinemagazin 2016 ins Leben gerufen und ist seit 2000 als Sportjournalist im Einsatz. Bei heldenderfreizeit.com ist er spezialisiert auf actiongeladene Outdoor-Aktivitäten, Ausflüge, Videos, Spiele, Filme, Serien und Social Media.