Abschalten, Wien von oben sehen und in Ruhe die Natur genießen. Die Perchtoldsdorfer Heide bietet ein perfektes Ausflugsziel für die ganze Familie. Hier erfährst du, wie sie vor 14 Millionen Jahren entstanden ist und was sie so einzigartig macht. Was du beim Spazieren darin beachten solltest und welche Hütten und Top-Aussichten dich rundherum erwarten.
von Kirstin Kriz
Mit der Familie spazieren gehen, Radfahren oder auf einen kleinen Gipfel gehen und den Wandertag auf einer Hütte ausklingen lassen, all das kannst du südlich von Wien erleben. Vielleicht entdeckst du auch ein paar der geschützten Tiere und Pflanzen, die hier zuhause sind.
Übrigens: Nördlich der Perchtoldsdorfer Heide hat auch der 23. Bezirk viel zu bieten. Lies hier in unseren Grätzeltipps Liesing, was du dort alles entdecken kannst. Und südlich davon locken der Husarentempel, Laxenburg und die Burgruine Mödling zu einem herrlichen Spaziergang.
Die Heide ist eine aus Trockenrasen bestehende Landschaft, die durch die Überflutung des Wiener Beckens vor ca. 14 Millionen Jahren entstand. Sie wurde als Weidefläche von Nutztieren verwendet, da der trockene Boden keine gute Bedingung für Ackerbau bot. Durch diese speziellen Bedingungen können hier auch nicht alle Tiere und Pflanzen überleben. Die extrem seltene Pannonische Wolfsmilch oder die Zwergschwertlilie haben sich erfolgreich an die Trockenheit angepasst und sind ebenso wie die Kuhschelle auf der Heide zu finden.
An tierischen Bewohnern mangelt es auf der Heide auch nicht: 74 Tagfalterarten, Gottesanbeterinnen, Smaragdeidechsen, Äskulapnattern oder Europäische Ziesel sind hier daheim. Da viele dieser Arten auch vom Aussterben bedroht sind, ist der Schutz des Gebietes besonders wichtig. Deshalb müssen Hunde an der Leine bleiben und es dürfen keine Tiere gefüttert oder Pflanzen gepflückt werden.
Gestartet wird vom zugehörigen Parkplatz am Ende der Berggasse zwischen der großen und kleinen Heide. Danach gibt es viele verschiedene Wege, die du entlang spazieren kannst. Wenn du mit Kinderwagen oder Fahrrad unterwegs bist, könntest du auch die asphaltierte Straße nehmen, für Fahrradfahrer:innen ist das sogar ein Muss. Hier gibt es auch einen Lehrpfad, der dir alles über die Perchtoldsdorfer Heide verrät.
Der Aufstieg auf den Aussichtsplatz der großen Heide ist nicht lange und dauert je nach Gehtempo zirka 15 bis 20 Minuten. Oben angekommen hast du dann einen tollen Blick über Wien. Im ganzen Gebiet gibt es Bänke zum Ausruhen oder einfach zum Genießen der Natur. Wenn du bei sonnigem Wetter unterwegs bist, ist ein Kapperl oder Sonnenschutz empfehlenswert, weil auf der Heide selbst keine Bäume stehen. Am Waldrand gibt es aber genug schattige Plätze, um sich zu entspannen.
Falls du spezielle Führungen für Kinder oder Erwachsene besuchen möchtest und vielleicht sogar bei der Pflege der Heide mithelfen willst, kannst du hier alle Infos nachlesen: www.perchtoldsdorfer-heide.at/termine/
Wenn du längere Wanderungen oder Mountainbike Touren unternehmen willst, gibt es um die Perchtoldsdorfer Heide herum genug Möglichkeiten. Im Naturpark Föhrenberge liegen einige Hütten, zu denen du von der Heide aus wandern kannst. Hierfür sind Schuhe mit gutem Profil nötig, da du je nach Route auch mehrere Stunden unterwegs sein kannst. Die Teufelsteiner Hütte, die Franz-Ferdinand-Schutzhütte, die Mohrenberger Alm, das Gasthaus Kugelwiese oder die Kammersteinerhütte sind einige Ziele, bei denen du nach deiner Wanderung einkehren kannst.
Bei der Kammersteinerhütte gibt es sogar eine Aussichtsplattform, die Josefswarte, von der du einen weiten Ausblick über die Landschaft bekommst. Außerdem hast du in der Nähe der Warte auch die Möglichkeit, auf den Gipfel des Parapluiebergs zu steigen, der sich in 562m Höhe befindet. Ob Schotterstraßen oder kleine Waldwege, es gibt für alle Naturbegeisterten einen passenden Weg.
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Alle Fotos: (c) heldenderfreizeit.com
Kirstin Kriz aus Wien-Liesing berichtet bei den Helden der Freizeit vor allem über Ausstellungen, Ausflugstipps und Sportaktivitäten. Die Journalistin und Kommunikationswissenschaftlerin produziert außerdem Social Media Content.