Die vielseitige Sängerin über ihren neuesten Titel, den sie mit Vida Nova und KTEE gemacht hat und das Event dazu. Dazu erzählt uns PAENDA von ihren schönsten Gig-Erinnerungen, mit welcher ihrer Nummern sie sich identifiziert und worauf es ihr bei ihrer Musik ankommt.
von Patrick Meerwald
15. Oktober 2021: Diese Frau hat sich bei ihrer Musik viel überlegt. Dabei hat sie sich in ihrer Laufbahn in vielen Genres bewegt. Kurz: PAENDA hat richtig viel in ihrem Repertoire.
Wir sprachen mit ihr über diese Vielfältigkeit, was ihr beim Musik machen wichtig ist, wieso sie mal mehr oder mal weniger Bezug zu ihren Songs hat und welche Tipps sie jungen Talenten mitgibt.
Das Ganze ist aus einer Kollaberation heraus entstanden. Mit der Vida Noa, der KTEE und mir. Ich bin an beide herangetreten, weil ich ursprünglich eine reine Song-Writing Session nur mit Frauen machen wollte. Das haben wir dann gemacht und so ist dann Boys 4 Breakfast entstanden.
Den Song haben wir zu viert geschrieben und selbst produziert. Unsere Vorlage war Bang Bang von Jessie J, Nicky Minaj und Ariana Grande. Wir wollten einen echten Powersong gemeinsam schreiben. Wo man tanzen kann, sich einfach bewegen und abgehen kann. Thematisch musste ich immer an einen Film denken, in dem der Hauptcharakter gefragt wird, ob oder warum er in seinem eigenen Leben eine Nebenrolle spielen möchte. Ungefähr das ist bei uns auch der Zugang. Es geht darum, nicht an zweiter Stelle zu sein oder Ersatz in jedweder Lebensform zu sein.
Unsere Vorlage war Bang Bang von Jessie J
Paend, KTEE und Vida Noa wollten etwas zum Abshaken.
Wir waren dann auf der Suche nach der Location fürs Musikvideo und sind dann aufs The Students Hotel gestoßen. Die haben den Schwerpunkt Diversity bei dem Hotel in Wien. Und dann sind wir mit denen eine Kooperation eingegangen. Mir ist das Thema wichtig.Dass Frauen sich gegenseitig supporten finde ich super und wichtig, aber konkrete Zusammenarbeiten fände ich genauso wichtig. Es ist einfach noch schöner, wenn man wirklich gemeinsam arbeitet und sich bewusst für eine Koop entscheidet.
Ich würde mir von der österreichischen Szene mehr wünschen, dass da alle mehr zusammenrücken. Da könnte viel mehr miteinander herrschen. Beim Event selbst waren alle Frauen, alle Menschen der LGBTQIA+ da, zu networken und sich gegenseitig auszutauschen. Das Zusammenarbeiten und Kennenlernen der Community stand im Fokus. Wenn man etwas verändern will, muss man bei sich anfangen. Und so habe ich eben auch selbst angefangen, bewusster mit Frauen zusammen zu arbeiten.
Wenn man etwas verändern will, muss man bei sich anfangen.
PAENDA geht mit gutem Beispiel voran.
Was viele gar nicht wissen: Am Anfang war ich sehr nah dran an dem, was ich jetzt mache. Und mit dem jetzigen bin ich sehr happy. Natürlich ist alles viel abstrakter, weil ich noch nicht gewusst habe, wie ich das produzieren soll. Das war schon sehr EDM-Pop früher. Studiert habe ich ursprünglich ja Jazz-Gesang. Mir gefiel und gefällt echt viel. Mal hör’ ich Härteres, dann EDM und dann wieder Katy Perry.
Früher war ich nah dran an dem, was ich heute mache.
PAENDA wusste schon früh, wohin es gehen kann.
Ich bin dann etwas abgezweigt durch gewisse Einflüsse und dann war es ein Zeiterl eher schräg, dann eine Mischung, dann bin ich komplett mal abgebogen. Und zum Schluss habe ich mich dann dahin zurückbewegt, wo ich eigentlich schon immer hinwollte. Ich hätte sicher früher schon gehen können, aber ich habe auch die Zeit auszutesten gebraucht. Meinen jetzigen Stil würde ich EDM-Pop nennen.
Schlager. Lustigerweise kann ich das gut singen und auch schreiben. Das habe ich auch schon probiert. Aber das ist einfach nichts für mich. Weil es einfach nicht mit meinen Werten vereinbar ist.
Das ist immer unterschiedlich. Aktuell ist es tatsächlich Limits vom Song Contest. Der Song ist ja nicht aus irgendeinem Grund entstanden. Nämlich in einer ganz schwierigen Zeit bei mir. Er hat mir sehr geholfen, den Bezug zu ihm habe ich aber eine Zeit lang verloren. Mittlerweile finde ich ihn wieder. So kommt es und geht es bei allen Songs oder zumindest den meisten. Ein Song, der mir immer Wärme gibt, ist auf jeden Fall der Titel My Heart.
Da fällt mir auf jeden Fall sofort das Jessie J Support-Konzert ein. Das war einfach der Wahnsinn! Alleine, dass sie selbst den Haken drunter gesetzt hat, dass ich für sie Support sein durfte. Als sie dann bestätigten, dass ich den Slot bekomme, dachte ich nur “Oh mein Gott, wie cool, okay!”
Normalerweise denkst du dir als Support sind noch kaum Leute da. Bei mir war schon die ganze Arena Open Air voll! Das war echt crazy. Auch noch in Erinnerung ist mein Konzert noch am Donauinselfest. Das war wirklich cool. Da habe ich fast zu weinen angefangen. Hättest du mir all das vor sechs Jahren gesagt, dass das passiert, ich hätte es nicht geglaubt. Auch vor kurzem mein Konzert in der Arena war unglaublich. Nach all der Wartezeit.
Aufs Klo gehen. (lacht) Vor jeder Show muss ich eben noch einmal richtig pieseln. Das geben wahrscheinlich die wenigsten Künstler zu, aber wenn man aufgeregt oder nervös ist, dann muss man eben noch einmal auf die Toilette gehen.
Ich habe eigentlich immer das gemacht, was ich wollte auf der Bühne. Was ich aber mal machen möchte, wäre eine Co-Produktion mit einer richtig großen Band mit allem drum und dran.
Das definitiv. Bei meiner Musik sind es aber nicht nur die Texte, die eine Message haben. Es gibt auch Momente, da sprechen dann die Sounds oder der Klang für sich. Ab und zu hole ich mir auch von extern Texterinnen und Texter für meine Melodien, die ich dann schon fertig habe. Sie helfen mir das auszudrücken, wo mir die Worte fehlen. Was ich aber auf keinen Fall mag, sind abgedroschene Phrasen. Also nichts aufgelegtes. Entweder soll die Message picken oder ich verarbeite persönliche Erinnerungen oder Erlebnisse.
Nicht nur die Texte haben eine Message.
PAENDA drückt sich vielerlei aus.
Macht so lange ihr könnt euer Zeug selbst, das geht. Und lasst euch bitte nicht nach dem ersten Pipifax einreden, dass ihr einen Manager braucht. Der richtige Moment dazu kommt. Diese Person muss aber dann die richtige sein, was die größte Herausforderung ist. Diese Findungsphase dauert dann oft länger als man glaubt. Das ist auch gut so, denn diese Zeit soll man sich auch nehmen. Es lohnt sich.
Wir durften schon mit echten Musikgrößen über ihr Schaffen, geniale Erinnerungen und mehr unterhalten. Schaut doch mal zu unseren Interviews mit den Helden der Helden.
Stefan Jürgens: “Wien hat mich gelehrt, das Leben humorvoll zu sehen!”
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Rapperin Yasmo: “Sich zu behaupten, geht auch ohne Hierarchie!”
Cil City: “Wenn die Energie passt, darf auch was danebengehen!”
Eric Papilaya: “Musiker sein, ist wie ein Marathon, nur ohne Ziel!”
Sportfreunde Stiller: “Kunst ist dafür da, Freiheit zu spüren!”
Bernhard Speer: “Verschwitzt, komplett hin. Also alles richtig gemacht!”
Christian Hummer von Wanda: “Statt 150 kamen plötzlich 15.000!”
Arabella zu Starmania: “Es braucht viel Mut und Verletzlichkeit!”
Cley Freude: “Jeder Mensch ist ein Held und für jemanden wertvoll!”
Titus Vadon: “Musiker müssen innerlich brennen, sonst wird’s fad!”
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Sibbi von Itchy: “Für das Karma ist es gut, wenn man kein Arschloch ist!”
Amy Wald: “Meine Sexualität war für mich nie so eine große Sache.”
Mala Frank im Interview: “Dann hat mich Bryan Adams gebeten, ihn zu covern!”
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Silbermond: “Ein Kind auf die Welt bringen ist heldenhaft.”
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Alf Poier: “Mein halbes Leben war eine Heldentat!”
Alle Bilder: (c) Lukas Plöchl
Der Wiener Journalist ist seit 2016 Musik-Ressortleiter bei heldenderfreizeit.com, schreibt für diverse Musikfachmedien wie Stark!Strom berichtet dabei über Konzerte, Neuerscheinungen, führt Interviews und erstellt Besten- und Playlisten zu den Top-Liedern von Musikstars.