Tauch ein in die Drachenhöhle oder finde den Schatz des Kolumbus. Wir haben uns mutig in zwei der vier Escape Rooms von Open The Door in Wien gewagt. Gelten sie zurecht als zwei der allerbesten von ganz Österreich? Die Helden der Freizeit haben es getestet.
von Kirstin Kriz und Christoph König, 25. 4. 2024
Wer würde vermuten, dass sich an einer unscheinbaren Ecke in Wien-Favoriten, zwei der besten Escape Rooms weltweit verstecken? Dass man hier den Schatz des Kolumbus finden oder sich einem Drachen stellen kann? Selbst, wer die Adresse (Columbusgasse 102/Hardtmuthgasse 39) kennt, muss die Tür in den Open the Door Keller erst ein bisserl suchen. Doch schon die Stiegenwände, die wie ein Burgverlies verkleidet sind, lassen keinen Zweifel offen: Hier sind wir richtig!
Spannende Abenteuerwelten und knackige Rätsel warten auf euch. So mancher kommt sogar im Cosplay Outfit, so ist uns Indiana Jones über den Weg gelaufen. Wir selbst sind zwar ohne Kostüm, aber mit fünf wackeren Held:innen ausgerückt und haben euch einen ausführlichen Testbericht von der Drachenhöhle 2.0 und dem Schatz des Kolumbus erstellt. Aber keine Sorge, zu viel verraten wir nicht, es soll schließlich spannend für dich bleiben.
Wir werden von den Open the Door Betreibern Filip und Ulrike Dziurzynski herzlich empfangen. Das Paar ist schon seit 2015 in Wien im Escape Room Geschäft, seit 2020 im 10. Bezirk. Ulli verrät uns: “Am Anfang waren die Escape Rooms noch nicht so ausgereift wie heute – viel ging nur manuell oder mit Schlössern und Codes usw. Inzwischen ist es High Tech, wo vieles automatisch funktioniert.” Das fordert auch das erfahrene Duo immer wieder aufs neue.
Dabei ist das Ganze eher aus Zufall enstanden: “Wir haben nur etwas gesucht, an dem wir gemeinsam kreativ sein können. Dass es sich so weiterentwickelt, hätte ich nie gedacht”. Tatsächlich hat Open the Door bereits über die Grenzen hinaus für Aufsehen gesorgt. Bei den Terpeca Awards haben es die Drachenhöhle 2.0 und Der Schatz des Kolumbus als einzige Spiele aus Österreich neben einem Wiener Mitbewerber ins Finale geschafft.
Bevor du loslegen darfst, bekommst du im Wartebereich eine kurze Einführung mit den wichtigsten Infos zu den jeweiligen Spielen. Du kannst zwischen Deutsch und Englisch wählen. Grundsätzlich sind alle Spiele unterschiedlich gestaltet und es warten einige Special Effects auf dich, um die Räume besonders spannend zu machen. Da fangen sich Dinge an zu bewegen, von denen du es gar nicht erwarten würdest. Abwechslung und Spannung wird hier wirklich ernst genommen. Auch die kreativen Rätsel sind in jedem Raum anders und sorgen für ein tolles Erlebnis. Solltest du wirklich einmal nicht weiter wissen – bekommst du ein Walkie Talkie. Coolerweise war eine solche Hilfefunktion in einem der Spiele ganz natürlich über ein Funksystem integriert – das hat das immersive Erlebnis sogar noch einmal verstärkt.
In der Drachenhöhle 2.0 musst du in 80 Minuten den letzten Drachen finden und am Ende des Spiels eine wichtige Entscheidung treffen. Die einzelnen Räume sind alle unterschiedlich und geben dir das Gefühl einer echten Reise ins Abenteuer. Die Lampen, die du am Anfang deiner Spielrunde bekommst, sind ein weiteres Element, das zur besonderen Atmosphäre beiträgt, denn ohne sie kann es zwischenzeitlich ganz schön dunkel werden.
Uns hat die Atmosphäre des Spiels sofort in den Bann gezogen. Die Rätsel und Special Effects greifen wunderbar ineinander – der Schwierigkeitsgrad hatte für uns genau die richtige Balance und bot für viele Spieler:innen die Möglichkeit, zeitgleich an verschiedenen Aufgaben zu tüfteln. Kein Wunder also, dass die Drachenhöhle 2.0 der wahrscheinlich aktuell beliebteste Escape Room von Open The Door ist. Ausgelegt ist er für zwei bis 6 Spieler:innen. Bei unserem Besuch waren wir mit fünf Leuten sogar 15 Minuten schneller, als die vorgegebene Zeit – und haben dafür (darauf sind wir stolz) auch keine Hilfe benötigt.
Auf der Suche nach einem verschollenen Professor musst du hier durch die Zeit reisen und knifflige Rätsel lösen, um ein Portal zu öffnen. Dieses Spiel ist auf einer kleineren Fläche aufgebaut, dadurch aber nicht weniger spannend als die Drachenhöhle 2.0. Im Vergleich sind diese Räume sogar noch technischer gestaltet und fordern vollen Körpereinsatz, um die verschiedenen Maschinen in Gang zu setzen. Zugangskarten, Fingerabdrücke, Schaltkreise und mehr kommen zum Einsatz. Im zweiten Raum fühlten wir uns dann, wie an einem Filmset.
Zeitlich wurden wir hier etwas mehr gefordert, waren aber trotzdem neun Minuten schneller als die vorgegebenen 65 Minuten – zugegeben mit zwei Stupsern des helfenden Game-Master, der das Geschehen per Cam live überwachte. Der Schatz des Kolumbus ist ebenfalls ein sehr gelungener Escape Room, der weniger fantasylastig ist. Daher ist er eine schöne Abwechslung zu den fantastischen Räumen. Bei den Rätseln mussten wir uns teilweise noch etwas mehr anstrengen als bei der Drachenhöhle. Auch hier kam aber an keiner Stelle Frust oder ähnliches auf. Die Spielleiter haben ein gutes Gespür dafür entwickelt, wann sie einen kleinen Tipp geben. So mussten wir selbst nie proaktiv um Hilfe fragen.
Egal ob mit oder ohne Escape Room Erfahrung, ein Besuch bei Open The Door lohnt sich für jede:n, der in außergewöhnliche Abenteuer eintauchen möchte. Die Räume sind mit viel Liebe zum Detail gestaltet und Mechanismen, Effekte und technischen Elemente einfach grandios eingebaut. Wenn man bedenkt, dass all das selbst ausgedacht und entwickelt wurde, kann man nur staunen. Die Rätsel sind sehr abwechslungsreich, nicht zu leicht und nicht zu schwer gestaltet.
Besonders durch die Kreativität, technischen Mittel und die einzigartige Atmosphäre stechen die Escape Rooms aus der Masse heraus. Wir empfehlen in einer größeren Gruppe zu spielen, weil jede:r an einem anderen Hinweis rätselt und dadurch immer gut eingebunden ist. Außerdem solltest du nicht gleich zwei Spiele direkt hintereinander machen, um die abenteuerlichen Erlebnisse gut sacken zu lassen. Alles in allem eine total tolle Escape Room Erfahrung, die sich schwer toppen lässt.
Ich habe schon einige Escape Rooms in Wien getestet – aber die Drachenhöhle 2.0 ist bis jetzt mein klarer Favorit. Die Kreativität und Technik hinter den Mechanismen ist bei beiden Open The Door Spielen erstaunlich. Der Drachenhöhle kommt dabei ihre Größe zugute, wodurch jedem Rätsel auch atmosphärisch mehr Raum gegeben wird. Und diesen weiß die Open The Door Crew meisterhaft zu nutzen. Man spürt bei jedem Schritt wieviel Herzblut und Escape Room Erfahrung der beiden Betreiber Ulli und Filip hier mitschwingt.
Der Schatz des Kolumbus profitiert wiederum vom modernen Setting des ersten Raums – einem Labor. Denn dadurch muss sich die Technik nicht hinter den Kulissen verstecken und darf noch moderner und raffinierter sein. Wir wollen nichts spoilern, aber ihr werdet überrascht sein. Der größte Aha-Effekt ist hier der krasse Gegensatz zum zweiten Raum. Uns hat die Drachenhöhle eine Spur besser gefallen. Das mag aber auch daran liegen, dass der Schatz des Kolumbus für uns schon das zweite Abenteuer an diesem Tag war. Schlussendlich ist es Geschmackssache und wir können beide Räume jedem, der nur ein bisschen was für Escape Games oder Rätsel über hat nur wärmstens empfehlen. Etwas vergleichbares haben wir so in Wien noch bei keinem Escape Game erlebt.
Escape Games: Drachenhöhle 2.0, Der Schatz des Kolumbus, Die Hexenhütte, Mumifiziert – hier unser Bericht zu diesen zwei Spielen.
Adresse: Columbusgasse 102/Hardtmuthgasse 39 (Eingang), 1100 Wien
Öffnungszeiten: Mo-Fr.: 16:00 – 22:00 Uhr; Sa-So.: 11:00 – 22:00 Uhr
Anfahrt: U1 Reumannplatz – Ausgang Reumannplatz (8 Min.), U1 Troststraße – Ausgang Angeligasse (7 Min.), Bus: 65A/66A Ettenreichgasse/Schulzentrum; 7A Arthaberplatz; 200 Troststraße/Laxenburgerstraße (4 Min.), Straßenbahn: O/11 Arthaberplatz (5 Min.)
Preis: je nach Gruppengröße zwischen 70 und 186 Euro
Anzahl der Spieler:innen: 2 bis 6 (Mumifiziert ist nur für 2 Personen).
Alter: ab 10 Jahren (unter 14 in Begleitung eines Erwachsenen)
Website: www.openthedoor.at
Video von unserem Test: Findest du hier auf TikTok oder hier auf Instagram
Auf heldenderfreizeit.com findest du noch mehr coole Aktivitäten für dich und deine Freunde. Auch für Regentage!
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Alle Fotos: (c) heldenderfreizeit.com
Advertorial-Hinweis: Dieser Artikel ist im Zuge einer Kooperation mit Open the Door entstanden.
Kirstin Kriz aus Wien-Liesing berichtet bei den Helden der Freizeit vor allem über Ausstellungen, Ausflugstipps und Sportaktivitäten. Die Journalistin und Kommunikationswissenschaftlerin produziert außerdem Social Media Content.