Die heißeste Jahreszeit hat viele Musik-Releases am Start: Album-Veröffentlichungen, starke EPs und tolle Singles. Da ist einiges am Radar. Bei uns findest du die die beste neue Musik aus Österreich für diesen Sommer. Achtung! Hier gibt es bereits unsere Releaseübersicht für den Sommer 2023
von Patrick Meerwald
Der Sommer hat voll eingeschlagen und die heimische Musikszene beglückt uns mit einer Vielzahl an großartigen Neuerscheinungen in den unterschiedlichsten Genres. Viel Abwechslung für den Gehörgang ist garantiert.
Die Helden der Freizeit liefern dir den großen Überblick. Wem das noch nicht genügt, kann auf unserer Seite auch mit den besten Veröffentlichungen aus den vorherigen Jahreszeiten Frühling, Winter und Herbst die Ohren verwöhnen.
Neue Musik aus Österreich – die Alben
Los geht’s mit den Alben, direkt im Anschluss folgen die EPs und zum Schluss haben wir für euch noch geniale Singles am Start. Zum Abschluss erwartet euch eine große Spotify-Playlist mit allen Neuerscheinungen.
Vivin – Flash (1. 6. 2022)
Einen sehr feinen Release liefern uns Vivin. Bei dieser Band steht die Vielfalt, das Spiel mit Genres innerhalb der jeweiligen Songs im Vordergrund. Von Prog, über Funk, dann mal wieder richtig Indie und zum Schluss wieder komplett andere Richtungen. Da wird experimentiert, vieles wirkt fast ungeplant oder manchmal sogar etwas wirr. Doch dieses Unerwartete hat definitiv einen eigenen Reiz.
Kohler & Schnute – Extrem Normal (VÖ: 3. 6.)
Matthias Kadoff und Philipp Walser sind Kohler & Schnute. Im ersten aller Lockdowns entschlossen sie erst hobbymäßig Musik zu machen. Rasch entstand nach dem ersten fertigen Song mehr und mehr Material, was letztlich für ein ganzes Album reichen sollte. Die Single-Auskoppelung Der oane Mensch gefiel den Kritikern so gut, dass die Beiden damit den German Songwriting Award 2022 abstaubten. Wir sind gespannt, wohin die Reise der Beiden noch gehen wird.
Seiler und Speer – Red Bull Symphonic (VÖ: 3. 6.)
Seiler und Speer können auch mit Orchester © Seiler und Speer
An drei unvergesslichen Abenden im Februar diesen Jahres zerlegten Christopher Seiler (hier im Helden-Interview) und Bernhard Speer (hier im Helden-Interview) mit Orchester samt Chor und Solistinnen förmlich das Wiener Konzerthaus. Unter der Leitung von Christian Kolonovits spielten sie ihre besten Hits im völlig neuen und gleichzeitig epischen Gewand. Gänsehaut, Ekstase und pure Begeisterung war das Ergebnis. Jetzt gibt es den Live-Mitschnitt als CD für die Nachwelt auch zum Nachhören.
Eli Preiss – LVL UP (VÖ: 10. 6.)
Sie ist in der heimischen weiblichen Hip Hop-Szene eine echte Senkrechtstarterin und hat auch zuletzt beim Donauinselfest begeistert: Eli Preiss. Mit ihrer sehr prägnanten Stimme und genial abgehenden Beats hat sie schon eine ordentliche Fanschar aufbauen können. Auf ihrem Album-Debüt mit insgesamt 14 Titeln zeigt sie, was an Vielfalt schon jetzt in ihr schlummert. Wenn ihr Gesang noch sicherer wird, kann da noch viel mehr rauskommen, als ohnehin schon da ist.
Andreas Gabalier – Ein neuer Anfang (VÖ: 17. 6.)
Unter den Schlagermusikern zählt Andreas Gabalier seit einigen Jahren zur heimischen Elite. Im Juni brachte der Steirer wieder neue Musik heraus. Tatsächlich wagt sich Ein neuer Anfang in musikalische Gefilde, die man von Gabalier nicht so kennt. Dem Fan gefällt es auf jeden Fall, was Platz eins in den Charts eine Woche nach Release bewies.
Nino aus Wien – Eis Zeit (VÖ: 19. 6.)
Der Nino aus Wien begeistert mit seinem Neuling © Pamela Russmann
Österreichs Aushängeschild der Raunzer-Poesie lieferte uns im Juni ein brandneues Album. Numero zwölf in seiner Diskographie. Der Titel bezieht sich auf einen Eissalon, der mal seiner Mutter gehörte und diesen Namen trug. Auf der Platte selbst beschäftigt sich der Sänger aber vor allem mit der sozialen Kälte, die unter anderem die Covid-Pandemie mit sich brachte. Immer mit einer ordentlichen Melancholie und doch gleichzeitig mit Charme vorgetragen. Nino aus Wien bleibt seinen Qualitäten treu.
Crystn Hunt Akron – Lick my Fur (VÖ: 1. 7.)
“Turning trash into treasure”, das ist viel mehr als nur das Motto des brandneuen Albums von Crystn Hunt Akron. Sie nimmt als Basis iher Nummern diversen Trash der heutigen Musikszene, verpasst ihm einen eigenen Touch und macht daraus großartige Eigenkreationen. Das Ergebnis ist in alle Richtungen polarisierend: Zum Teil völlig over the top (im positiven Sinne), dann wieder völlig reduziert. Mal brachial, mal dezent. Ein ganz spezielles Hör-Erlebnis!
Emilio – 1996 (VÖ: 1. 7.)
Multitalent Emilio hat uns am 1. 7. mit einem tollen Album versorgt. Das Album ist nach dem Geburtsjahr des Sängers benannt. Deshalb, da der nun 26-jährige Sänger und Schauspieler auf den insgesamt 13 Titeln prägende Erlebnisse aus seinem noch recht jungen Leben in geniale Texte und Melodien verwandelt. Das sollte sich keiner entgehen lassen. Musikalisch gibt es einen coolen Mix aus Gospel, gemischt mit Hip-Hop und Pop-Sounds, was ganz eigene Vibes entstehen lässt.
EPs, die alles andere als unerhört sind
ATZUR – Big Delirium (VÖ: 24. 6.)
Diese Pop-Truppe holt bei uns allen Sommerstimmung raus. Vor allem bei ihrer neuesten Nummer A Kiss On The Lips. Dem Zugpferd ihrer Ende Juni erschienen EP Big Delirium. Der Titel ist ein echter Mutmacher, dafür einzustehen, was einem wichtig ist, auch wenn es manchmal nicht erfolgsversprechend ist. Unterlegt ist die Nummer mit genialen Trompetensounds und Chören, die für Tiefe im Song sorgen. Ein wirklich starker Einstieg einer ebenso starken EP!
Interstellar Bungalow – Cargo (VÖ: 24. 6.)
Lo-Fi-Musik ist gleichermaßen entspannend und doch auch elektrisierend. Interstellar Bungalow haben da den Dreh raus, wie sie mit dieser Art begeistern. Vor allem bei ihrer neuen EP Cargo. Besonders abgespaced geht es textlich zur Sache, wenn es um zusammenbrechende Raumschiffe geht oder Freud und Leid mit modernen Gerätschaften, die einerseits für Komfort sorgen, gleichzeitig aber auch das Frustlevel eines jeden Einzelnen testen.
Fennez Marson – Space Crawl (VÖ: 1. 7.)
Alternative Rock trifft auf Prog, trifft auf Funk und das dann doch auch noch mehr als hörbar. Bei Fennez Marson ist musikalisch höchste Klasse geboten. Bei ihnen gibt es Kompositionen, die das eine Mal so richtig fetzig klingen, um danach gleich mit einer nicht in Schwere verfallenen Melancholie einen Kontrast liefern. Ein weiterer Pluspunkt sind die Texte. Es geht um sozialkritische Themen oder auch psychisch fordernde Situationen. Und das in einem Wording, das einen einfach nur staunen lässt. Beeindruckend!
Singles, die dein Ohr verwöhnen
Candlelight Ficus – Lift me up (VÖ: 3. 6.)
Groovy und Funky – Candlelight Ficus sind genial © Reithofer Media
Candlelight Ficus liefern einen spannenden Soul- und Groove-Mix, der sich auf eine regelmäßige Liaison mit dem Funk einlässt. Bis zu ihrem Debütalbum im Oktober ist es zwar noch etwas hin, doch Lift me up lässt große Vorfreude auf diese Scheibe entstehen. Bei diesen Riffs und Melodien ist es fast unmöglich, ruhig zu sitzen. Da geht’s ab!
Sandra Hesch – Karma is a Bitch (VÖ: 9. 6.)
So geht Abrechnung mit einem Ex-Partner! Sandra Tesch, die sicher viele von euch als Tik Tokerin kennen, releaste im Juni eine neue Nummer. Eine sehr kurzweiliger Song, der gerade wegen seiner Lyrics besonders in Erinnerung bleibt. Einfach, aber sich super festsetzend im Ohr, zeigt sie mit Karma is a Bitch, dass es doch auch sehr sinnvoll ist, während Partnerschaften dem Partner Zuneigung zu zeigen. Andernfalls wird das Karma zurückschlagen.
Gini – Don’t Want You (VÖ: 10. 6.)
Der neue Song von Gini erinnert an die späten 90er und frühen Nuller-Jahre, in denen Christina Aguilera, Britney Spears und andere tolle Sängerinnen ihre bekanntesten Chart-Ohrwürmer veröffentlichten. Hängen bleibt der dancy Rhythmus im Kontrast zu dem doch nicht unbedingt zum Feiern motivierenden Text. Mit einer catchy Melodie singt Gini davon, dass sie an einer Person alles andere als Interesse hat. Diese Nummer hört man gerne öfter.
Anjosef – Cinderella (VÖ: 10. 6.)
Die ehemalige Starmania-Teilnehmerin Anna Heimrath (hier im Interview mit uns) hat unter ihrem Künstlerpseudonym Anjosef einen coolen Beitrag neue Musik rausgebracht. Der Titel lebt von seinem sehr gefühlvollen Text, der mit der Komposition bestens funktioniert. Die Drums haben einen feinen Rhythmus, die Gitarren-Sounds grooven, dann noch ein epischer Piano-Part in der Bridge und dazu Anjosefs großartige Voice. Ein super Song.
Lizz Görgl – Sing (VÖ: 13. 6.)
Dass die ehemalige Ski-Fahrerin Elisabeth “Lizz” Görgl singen kann, bewies sie schon vor ihren Siegesfahrten zum Doppelweltmeistertitel in Garmisch 2011. Seit ihrem Karriereende geht sie ihrem zweiten großen Talent nach, und das mit wirklich starken Songs. Ihr letzter, Sing, ist mit voller Kraft geladen, ein Happy-Macher und zaubert selbst dem größten Grantler ein Lächeln ins Gesicht. So viel Positivität kann sich hören lassen!
RIAN – Ironisch Verliebt (VÖ: 17. 6.)
Besser lieber schnell gehen, bevor richtige Gefühle im Spiel sind. Davon singt Rian in seiner neuesten Single. Thematisch ist der Song resignierend und zeigt die Enttäuschung einer Person, die verlassen wurde. Sie versucht zwar nach außen den Schein zu wahren, mit der Trennung klar zu kommen. Doch die Enttäuschung kommt dann doch zum Vorschein. Einen Einblick in diese Gefühlswelt gibt das dazugehörige Musikvideo.
Siamese Elephants – Avenues (VÖ: 17. 6.)
Die Indie-Rocker von Siamese Elephants verwöhnten uns Mitte Juni mit einer neuen Single. Darauf beschäftigen sie sich mit der langsamen Normalität einer ungewissen Zukunft. Doch gerade dieses Nichtwissen verarbeiten sie und zeigen Chancen auf. Ein Titel, der gerade jungen Erwachsenen Mut spenden kann.
Pamo – Vodka Orangensaft (VÖ: 24. 6.)
So genial kann das Spiel mit Autotune-Gesang klingen. Pamo nutzt die Möglichkeiten dieses Tools super für seine Nummern. Auch sein aktueller Track Vodka Orangensaft hat dieses Feature. Der Text liefert einen Rückblick auf diverse berauschende Abende, die immer mehr zur Eskalation führen. Geschmückt mit einem Refrain, der bestens mitsingbar ist. Der geniale Beat tut sein Übriges, dass diese Nummer eigentlich ein absoluter Fixstern in den Discos sein müsste! Und hoffentlich auch bald sein wird.
Bernhard Stocker – Nur mit dir (VÖ: 1. 7.)
Der Sänger und Gitarrist von BlechReizPop hat auch als Solo-Künstler einiges am Kasten. Seine neue Single Nur mit dir ist auf den ersten Blick vielleicht ein Stilbruch im Vergleich zu dem bisher Releaseden aus seiner Feder. Er liefert auf der Nur mit dir Pop-Musik aus mit mehr Tiefgründigkeit und weniger Schmäh. Das Ergebnis weiß zu gefallen!
Schmack – Liquor / Lotion (VÖ: 1. 7.)
Wer auf geniale Saxophon-Soli steht, ist mit der neuesten Single von Liquor Lotion absolut an der richtigen Stelle. Die Truppe liefert Jazz-Nummern, die viel mehr Hörer:innen erreicht als nur Jazz-Begeisterte. Verstärkt um Indie-Pop-Passagen, die einfach einen tollen Mehrwert bieten. Virtuos und doch zugänglich. Ein Brückenschlag, den Schmack bravourös meistern.
Dani Lia – Prise Salz (VÖ: 8. 7.)
Dani Lia überzeugt bei ihren Songs mit ihrer wirklich beeindruckenden Voice. Ihr Timbre sorgt jedes Mal für Gänsehaut-Momente. Sie hat eine gewisse Zartheit, die aber gleichzeitig auch mit Kraft versehen ist. Ihre Melodien haben etwas angenehm Verträumtes und doch lässt sich dazu das Tanzbein schwingen. Diese Sängerin solltet ihr am Schirm haben, da kommt bestimmt noch vieles!
Blasser Kyren – GFRIS (VÖ: 15. 7.)
Hier wird es ordentlich abgespaced. Blasser Kyren besingt in seinen Nummern Themen, die sonst eher nicht zu Songs werden. Doch gerade dieses Spiel mit solchen Bereichen machen seine Songs mit ordentlich Psych-Vibe erst aus.. Leichte Kost, keineswegs. Doch gerade darauf sollte man sich richtig einlassen. GFRIS ist nach dem Debütalbum 2021 ein weiterer Abenteuerakt in seinem Schaffen. Diese positive Craziness taugt!
Und wie geht’s weiter? Hier bereits die besten österreichischen Musikreleases im Winter. Hier aus dem Frühling und hier die Neuerscheinungen im Sommer 2023.
Alle erwähnten Titel in unserer Spotify List
Hör dich hier in unserer Playlist selbst durch die neue Musik aus Österreich. Es zahlt sich aus!
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Aufmacher: (c) seiler und speer, (c) Fennez Marson, (c) Alex Gotter, (c) Pamela Rußmann, (c) Marcus Deniccolo
