Hüte sind wieder extrem in! Die handgefertigten Kreationen der Mühlbauer Hutmanufaktur aus Wien sind selbst bei Superstars gefragt, punkten aber auch mit hoher Alltagstauglichkeit. Wir zeigen dir, was du im Traditionsbetrieb für moderne Schätze entdecken kannst, wie sie gefertigt werden und was die Trends des Sommers sind.
von Jutta Mucha-Zachar
Die Zeit als man ohne Hut nicht aus dem Haus ging, kennt Klaus Mühlbauer von der Hutmanufaktur Mühlbauer (gegründet 1903) nur aus Erzählungen in der Familie. Er hat die Herausforderung der aktuellen Zeit angenommen und setzt seit 2001 auf Kreativität, besondere Materialen und modisches Gespür, um gegen die globale Konkurrenz zu bestehen. Mit Erfolg. Selbst Hollywood-Stars wie Brad Pitt oder Meryl Streep decken sich regelmäßig mit Mühlbauer Kreationen ein.
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Mühlbauer Hüte – Wiener Manufaktur erobert die Welt
Das heißt freilich nicht, dass Mühlbauer mit seinen Stücken nur einen exklusiven kleinen Zirkel anspricht. Alltagstauglichkeit ist ihm bei seinen Hüten, die immer noch direkt in der Manufaktur in der Wiener Innenstadt entstehen, sehr wichtig. In den zwei Stores in Wien (Seilergasse 10, 1010 Wien und Neubaugasse 34, 1070 Wien) kannst du die aktuellen Sommer-Trends ausprobieren.
Sommer-Hit: Die gehäkelten Hüte von Mühlbauer © Jutta Mucha
Heuer im Trend: Kappen und Häkelhüte
Gehäkelte Hüte mit unterschiedlich großen Maschen sind der Trend des Sommers. Dieses Zusammenspiel von Licht und Schatten ist auch das Hauptthema der aktuellen Mühlbauer Kollektion Lichtpause. Jenes Licht, dass durch die löchrig, gitterartigen Strohsorten fällt, erzeugt spannende Effekte auf Haut und Schultern. Außerdem können diese Hüte unkompliziert getragen und transportiert werden: Alle Häkel und Strickmodelle lassen sich einfach in der Tasche zusammenfalten, ohne dass sie die Form verlieren.
Klaus Mühlbauer zeigt, wie seine Hüte entstehen. © Jutta Mucha
Lokalaugenschein: Wie Mühlbauer die Hüte produziert
Die Hutmanufaktur produziert die Filz- und Strohhüte im 1. Wiener Bezirk, geschneiderte Hüte entstehen überwiegend in Heimarbeit. Gewebte Felle und Baseballkappen fertigt Mühlbauer in Zusammenarbeit mit Partnern an. Das Herzstück des Hutmacherei-Handwerks ist die Fertigung eines Filz- oder Strohhuts. Um diese Hüte formen zu können, müssen die Hutrohlinge feucht, je nach Material auch heiß sein. Sie werden dann über einen hölzernen Hutblock gestülpt und getrocknet. Modistinnen dekorieren sie schließlich nach allen Regeln der Handwerkskunst und nähen sie fertig. Auf jeden Hut kommt die Plakette „Mühlbauer“ mit der Unterschrift der Hutmacherin, die das Stück gefertigt hat. Prominente Träger gibt es auch: so entwickelte Mühlbauer Hüte und Kopfschmuck der Kaiserin Sisi im Cannes-prämierten Film Corsage (hier unsere Filmkritik).
Kein alter Hut. Der moderne Store in der Neubaugasse. © Mühlbauer/Hertha Hurnaus
Familie mit (Hut)-Tradition
Gegründet hat die Hutmanufaktur Mühlbauer die Urgroßmutter des heutigen Eigentümers Juliana Mühlbauer schon vor 120 Jahren. Damals verließ niemand das Haus ohne Hut. Nach dem ersten Weltkrieg war die Hutbranche so groß, dass es allein in Wien 4 Fabriken für Hutstumpen, dem Rohmaterial für Hüte, gab. Juliana Mühlbauer war die Initiative Kraft hinter dem Unternehmen in einer Zeit, als Frauen als Unternehmerinnen höchst unüblich waren.
Sohn Robert führte die Hutmanufaktur dann durch die schwierige Zeit des 2. Weltkriegs, während dann in der nachfolgenden Generation der Niedergang der Kopfbedeckung durch die aufbegehrende 68er-Hippie Bewegung zu schaffen machte, und sich das Familienunternehmen deswegen auf Trachtenhüte und Bekleidung spezialisierte. 2001 übernahm Klaus Mühlbauer die Hutmanufaktur und besann sich trotz eines sehr kompetitiven Marktes wieder auf die Hutproduktion.
Klaus Mühlbauer vor seinen Schätzen. © heldenderfreizeit
Welcher Hut zu dir passt
Gerade in der Hitze des Sommers schützen leichte Hüte aus Stroh vor der starken Sonne und sorgen für Kühlung. Klaus Mühlbauer und sein Team experimentieren aber auch mit anderen, neuen Materialen. Verwendet werden als Rohstoff für die Hüte neben Stroh auch transparente Sisalgeflechte oder Seegras, das für eine besondere Textur sorgt. Der Bestseller der Saison ist ebenfalls aus transparentem Gewebe und mit bestickten Blümchen verziert. Aber auch Hüte mit aufgesprayten Mustern sind heuer im Trend. Wenn Du in einer der beiden Shops in Wien vorbeischaust, kannst Du selbst ausprobieren, welcher Hut am besten zu Dir passt. Erhältlich sind die Hüte auch im Onlineshop unter www.muehlbauer.at
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Aufmacherfoto: (c) heldenderfreizeit.com
