Wir wollten dem Winter entkommen und in Mexiko Sonne tanken. Mitgebracht haben wir 7 praktische Tipps, die dich auf deine Reise ins Land der Mariachi vorbereiten.
Mexiko. Da denkt man erstmal an Kakteen, Sombreros und jede Menge Tequila, an Tacos, Totenköpfe und die Ruinen der Mayas. Aber natürlich hat dieses riesige Land noch so viel mehr zu bieten. Wir erzählen dir, welche Überraschungen in Mexiko-Stadt und an der karibischen Ostküste auf dich warten und haben einige nützliche Tipps für deinen Trip zusammengestellt.
Egal, ob Sprachkenntnisse, Planung, Fortbewegung im Land, Umgehung von Tourismusströmen, Insider- und Essenstipps, No-Gos und wichtige Infos. Die Helden der Freizeit haben alles für dich in diese Story gepackt:
Wir haben uns zwar größtenteils mit Englisch durchgeschlagen, aber Grundkenntnisse in Spanisch erleichtern die Reise enorm! Sie helfen nicht nur beim Essen-Bestellen, sondern man kommt auch mit vielen freundlichen Mexikanern ins Gespräch, die Insidertipps geben können. Und je besser dein Spanisch ist, umso weniger anfällig bist du für Touristen-Abzocke. Ein bisschen über “Hola” und “Mi nombre es“ sollte dein Sprachwissen dafür schon hinausgehen. Mit einem Sprachreiseführer oder einer der zahlreichen Sprachlern-Apps ist die Vorbereitung aber gar nicht so schwer. Also: Vamos!
Sieht man sich Mexiko auf der Landkarte an, ist es vor allem eines: riesig. Du solltest dir also schon vor deiner Reise gut überlegen, wo du hinfahren willst und in welchen Gebieten du als Tourist auch sicher bist. Möglicherweise gilt es große Distanzen zu überbrücken, und die klimatischen Unterschiede sind je nach Region nicht zu unterschätzen.
Wir hatten zwei Wochen Zeit und haben die Entfernung von rund 1.500 Kilometern zwischen der Megametropole Mexiko-Stadt und der Ostküste mit einem Inlandsflug überwunden. Dabei mussten wir für den Städtetrip eine dünne Jacke und für die Nacht dicke Socken einpacken, für den Küstenurlaub durften wir aber das Badezeug nicht vergessen.
Was für das Land gilt, gilt für Mexiko-Stadt fast noch mehr: Die Größe ist überwältigend! Wir haben unseren Urlaub mit einer Unterkunft in Roma Norte, einem “hippen” Bezirk mit vielen netten Cafés und kleinen Märkten, begonnen. Um von dort aber ins sehenswerte, historische Zentrum zu kommen, ist man mit den öffentlichen Verkehrsmitteln schon mal eine gute Stunde unterwegs – und das, ohne sich zu verfahren. Schon allein im historischen Zentrum gibt es viel zu entdecken und die Aussicht vom Torre Latinoamericano muss man gesehen haben. Das sollte dich aber nicht davon abhalten, auch mal einen Ausflug raus zu machen.
Wenn man mit einem der luxuriösen Regionalbusse – es gibt WLAN, Lunchpakete und bequeme Sitze – aus der Stadt rausfährt, bekommt man erst richtig ein Gefühl dafür, wie groß die Häuserfronten sind. Als Ziel empfehlen wir Puebla-Stadt – ein hübsches Städtchen etwa zwei Stunden von der Hauptstadt entfernt. Auf der Fahrt dorthin kann man auch die zwei berühmten Vulkane aus der Ferne bestaunen: Iztaccíhuatl und den manchmal noch Rauch und Asche speienden Popocatépetl.
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Mehr InformationenNach ein paar Tagen Mexiko-Stadt ging es für uns dann weiter an die Ostküste. Also rein ins Flugzeug und ab nach Cancun! Die Massen an amerikanischen Touristen, die es zu jeder Jahreszeit nach Cancun verschlägt, wollten wir uns aber gar nicht erst ansehen. Wir sind mit unserem Mietauto also direkt weitergefahren, haben uns irgendwo im Nirgendwo ein Apartment gemietet und von dort aus Tagesausflüge gemacht.
Als ÖAMTC-Mitglied kann man in Mexiko ganz unkompliziert (und vor allem vollversichert) bereits vorab ein Auto anmieten. Wir haben uns aber nicht für einen Luxuswagen entscheiden – als europäischer Tourist fällt man ohnehin schon auf wie ein bunter Hund.
Ein Navi oder die passenden Straßenkarten vorab aufs Smartphone zu laden, wird dir das Herumfahren erleichtern. Dann kannst du dich auch besser auf die Straße und den etwas anderen Fahrstil konzentrieren. Besonders von Mopedfahrern wird schon mal rechts überholt und Schlaglöcher und Bodenschwellen sind keine Seltenheit, sondern die Regel. Das ist übrigens auch der Hauptgrund, warum wir von Nachtfahrten abraten.
Im Land der Maya wollten wir uns natürlich ein paar der zahlreichen Ruinen ansehen und davon gibt es an der Ostküste genug: Die direkt am Meer gelegenen Ruinen von Tulum sowie die riesige Anlage von Chichenitze sind sicher sehenswert, man sollte sie aber so früh wie möglich besichtigen. Erstens sind die Temperaturen in der Früh auf den meist schattenlosen Anlagen noch erträglich, vor allem aber sind weniger Menschen dort. Am späten Vormittag kann es schon passieren, dass man sich über eine Stunde für Tickets anstellen muss und es schwierig wird, sich zwischen den fotografierenden Leuten durchzumanövrieren. Dass zwischen Preisen für Mexikaner und für Touristen unterschieden wird, mag für uns ungewöhnlich erscheinen, ist dort aber durchaus üblich.
Mit den Ruinen von Muyil haben wir einen Geheimtipp: Dort sind weitaus weniger Touristen anzutreffen, dafür ist die Lage mitten im Naturschutzgebiet Sian Kaan umso idyllischer. Mach also am besten einen Tagesausflug daraus.
Ein kurzer Spaziergang durch den Dschungel, bei dem du exotische Tiere und Pflanzen entdecken kannst, führt dich an wunderschöne Süßwasserlagunen. Von dort aus kannst du 2.000 Jahre alte Maja-Kanäle bei einer zweistündigen Bootstour erkunden. Inklusive der Möglichkeit, dich mit Schwimmwesten durch das glasklare Wasser treiben zu lassen! Wählst du die längere Tour, führt dich das Boot sogar bis zum karibischen Meer. Natur pur!
Wir haben die Ruinen und das Naturschutzgebiet übrigens mit dem Auto angesteuert und uns dort – bis auf die geführte Bootstour zu sechst – ohne Touristengruppe frei bewegt. Ausreichend Wasser und Essen muss man aber selbst mitbringen, da es vor Ort nichts zu kaufen gibt.
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Mehr InformationenAls Vegetarier hat man es in Mexiko sicher nicht immer leicht. Aber für Fleischesser ist das Land ein wahres Paradies!
Vor Fett triefende Tortas (angegrilltes und gefülltes Weißbrot) oder Tacos belegt mit knusprig gegrilltem Fleisch – bei den Streetfoodständen gibt es die verschiedensten Variationen und dazu jede Menge Saucen zum Verfeinern und vor Schärfe weinen. Du kannst dir das Essen mitnehmen oder es wie die “richtigen” Mexikaner direkt vor Ort genießen. Dafür bekommst du die Speisen auf einem mit Folie überzogenen Plastikteller, den du vor dem Weitergehen auch wieder zurückgeben musst.
Wer beim Essen lieber nicht stehen oder am Straßenrand sitzen möchte, ist in einer Taqueria – einem der vielen “Streetfood-Restaurants” – gut aufgehoben.
Wage es, dich abseits von den in Europa bekannten Speisen durchzukosten. Die Tortillas schmecken zwar etwas anders, da sie meist aus Maismehl statt Weizenmehl hergestellt werden, die mexikanische Küche hat aber darüber hinaus noch unglaublich viel zu bieten. Zugegeben: Wenn du nicht weißt, was Chicharrón ist, fällt dir das Probieren bestimmt leichter. Die knusprig frittierte Schweinehaut wird auf der Straße entweder zum Knabbern angeboten oder in Suppen wie der Sopa Azteka verwendet.
Feinschmecker werden sich über Mole besonders freuen. Serviert zu verschiedenen Speisen bezeichnet Mole eigentlich eine Vielzahl an Saucen, hergestellt aus Chili und von Region zu Region verschiedenen Gewürzen – oft auch mit Schokolade verfeinert! Die beste Mole bekommt man übrigens angeblich in Puebla.
In Mexiko gibt es einiges zu entdecken, das erstaunt, überrascht, vielleicht verunsichert, aber auch erfreut. Auf die Kleinigkeiten zu achten macht deine Reise um ein Vielfaches interessanter und du schützt dich vor Enttäuschungen, wenn du vorab ein paar Informationen über die lokalen Besonderheiten einholst. Zum Abschluss verraten wir dir fünf Überraschungen, die uns erwartet haben:
Der erste Preis ist niemals der letzte! Das Überangebot an Souvenirs und die Touristenfallen, die gefühlt an jeder zweiten Ecke lauern, können schnell mal verunsichern. Aber vielerorts wird geradezu von dir erwartet, dass du verhandelst. Natürlich bringt es nichts, am Ticketschalter zu einer archäologischen Stätte zu feilschen (und lass dir bloß kein inoffzielles Ticket andrehen, um dir das Anstellen zu ersparen), aber bei Souvenirständen oder Märkten solltest du nicht auf das erste Angebot einsteigen.
Der hat uns doch in die falsche Richtung geschickt!? Setzt man sich ein wenig mit den Umgangsformen auseinander, versteht man, dass die Leute einen nicht absichtlich in die falsche Richtung schicken, sondern ungenaue Wegangaben schon fast zum guten Ton gehören. Alles ist besser als zuzugeben, man kenne den Weg nicht. Und wenn man nur die ungefähre Richtung kennt, wird man dir auch die ungefähre Richtung sagen.
Der Sandstrand an der Ostküste sieht übrigens nicht immer so aus, wie dich unser Foto oder die ganzen YouTube-Videos glauben machen wollen. Im Gegenteil! In vielen Küstenabschnitten ist – je nach Jahreszeit – alles voll mit rotem Seetang, der vom Meer angespült wird. Auf betreuten Stränden wird der Seetang aber zumindest einmal am Tag weggeräumt, sodass man sich entspannt in den Sand legen kann.
Etwas enttäuscht hat uns die Schokolade. Kommt man nämlich aus einem Land, wo es ohnehin großartige Chocolatiers gibt, dann sind die mexikanischen Variationen weniger beeindruckend, als erhofft. Nichts desto trotz muss man im Land der Schokolade zumindest eine köstliche chocolate frio – gefrorene „heiße“ Schokolade – probiert haben. Besonders geschmeckt hat es uns im Cafe El Jarocho im sehenswerten Bezirk Coyoacan von Mexiko City.
Ab und zu lohnt es sich, den Blick auf den Boden zu richten. Das bewahrt einen nicht nur vor dem ein oder anderen Schlagloch, sondern man entdeckt auch jede Menge exotischer Tiere. Aber Achtung! Nicht alle sind harmlos. Wir hatten beispielsweise plötzlich einen giftigen Skorpion im Schlafzimmer, konnten uns unterwegs aber auch an Leguanen oder Geckos erfreuen.
In unserem Erkunder-Bereich findest du noch mehr Inspiration für deinen nächsten Trip. Wo du am besten isst oder wie du in eurer teuren Stadt günstig einen tollen Urlaub verbringst oder ein ganzes Land eroberst:
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Alle Fotos im Beitrag: (c) heldenderfreizeit.com
Marielle lässt sich als Lektorin nicht nur gerne auf neue Texte ein, sie ist auch bei den Helden neuen Dingen bei ihren Storys zu Events, Kulinarik, Sport, Filmen und Reisen aufgeschlossen.