Italiener jagt Gorilla – mit dem neuen Ableger von Mario vs. Donkey Kong auf der Switch verfrachtet Nintendo seine ikonischen Charaktere zurück an den Anfang. Tatsächlich handelt es sich um ein überraschend kniffliges Nintendo-Abenteuer. Unser Mario vs. Donkey Kong Test klärt auf, für wen sich die Affenhatz lohnt. Übrigens. Hier gibt es das Spiel bei uns gerade zu gewinnen!
von Klaus Kainz
Remake-Offensive für Nintendo’s Kultklempner: Nachdem letztes Jahr die Neuauflage von Super Mario RPG (lies hier unser Review) zu den Geheimtipps für Nintendo Switch zählte, stehen 2024 schon die nächsten vielversprechenden Retro-Abenteuer an. Während das Remake vom legendären Paper Mario und das Äonentor noch etwas auf sich warten lässt, kehrt mit Mario vs. Donkey Kong erst einmal ein Mario-Kulthit in neuer Form auf die Switch-Bildschirme zurück.
Denn: Bevor es Super Mario Bros. gab, gab es Donkey Kong – der ikonische Spielhallenautomat hauchte in den 80ern nicht nur Mario, sondern dem gesamten Jump ‘n’ Run Genre das Leben ein. 1994 erfand sich der Riesenaffe mit Donkey Kong Country neu, aber am alten Gameboy erschien klammheimlich auch ein neuer Ableger der alten Arcade-Formel. Darin war Mario flotter und es gab viel mehr Stages, die oft kleine Rätsel beinhalteten. Dieses Konzept hat Nintendo auf Gameboy Advance 2004 zuerst mit Mario vs. Donkey Kong aufgewärmt und jetzt mit neuer Grafikpracht auf Switch als Remake zurückgeholt.
Statt durch wilde Parcours wie in Super Mario Bros. Wonder (hier unser Testvergleich) setzt Mario vs. Donkey Kong auf kleine arcade-mäßige Räume, die zum Grübeln anregen. Der Klempner ist zwar dank flotten Saltos und Seitwärtssprüngen teilweise agiler als in Abenteuern wie New Super Mario Bros., aber muss viel vorsichtiger agieren. Mario verträgt nämlich ausnahmslos nur einen Treffer und Gegner wie Shy Guys sind nicht mehr mit einfachen Sprüngen ausschaltbar.
Außerdem ist Köpfchen gefragt. In jedem Level muss zuerst ein Schlüssel erfolgreich ans Ziel gebracht werden, danach ein von Donkey Kong gestohlenes Mario-Spielzeug zurückgeholt. Leichter gesagt als getan, denn alles befindet sich hinter immer komplexeren Vorrichtungen, die aus fiesen Fallen, Schalter- und Laser-Rätseln bestehen, oder aus Stachelkorridoren und Gegnern, die hier viel mehr als smarte Plattformen genutzt werden müssen.
Zwar gibt es am Ende jeder Welt einen Arcade-ähnlichen Donkey Kong-Kampf, in dem es dem Gorilla Fässer an die Birne zu knallen gilt. Aber Mario vs. Donkey Kong setzt noch viel mehr auf Rätsel-Aspekte. Das zeigt sich auch an den neuen Mini-Marios. Vor jedem Bosskampf gibt es Spezial-Level, in denen die kleinen Roboter euch wie Lemminge hinterherlaufen und somit die Hindernisparcours noch komplexer machen – denn auch die Mini-Marios müssen unbeschadet ans Ziel. Nach den Credits gibt es ein New Game+, das voll und ganz den Mini-Marios gewidmet ist und überraschend viel Grips benötigt, um Mario und seine Roboter auf verschiedenen Ebenen durch die Räume zu manövrieren.
Bis zu den ersten Credits dauert es zwar nicht länger als eine handvoll Stunden. Allerdings ist dann noch lange nicht Schluss. Nach der achten Welt gibt es direkt die nächste Portion und für jedes Level eine zusätzliche Challenge in einer Art New Game+, das einen besonders stark ins Grübeln bringt. Außerdem lohnt es sich, immer die drei Schätze einzusammeln, die ganz am Ende besonders harte Spezial-Stages freischalten.
Üblicherweise präferieren wir bei Remakes die alte Pixeloptik. Allerdings hatte Mario vs. Donkey Kong auf dem GBA eine nicht unbedingt hübsche vorgerenderte Optik – das Switch Remake ist also ein klares Upgrade und der Spielzeug-Look glänzt nun in HD viel prächtiger, auch wenn etwas Retro-Charme fehlt. Darüber hinaus bietet die Switch-Fassung zwei neue Welten mit neuen Rätselarten – Eis und Teleports. Ein weiterer Vorteil: Die Mario-Akrobatik geht flüssig mit Analog-Sticks von der Hand. Die alten Ableger waren noch aufs Steuerkreuz abgestimmt und in ihren Ursprungsvarianten nicht optimal für moderne Sticks. Das Mario vs. Donkey Kong-Remake hebelt das nun aus.
Außerdem ist zum ersten Mal Multiplayer möglich. Wer will, kann sich einen zweiten Spieler schnappen, der dem Klempner als treuer Toad aushilft. Warum nicht Luigi? Verstehen wir auch nicht ganz. Vermutlich wäre dieser etwas zu mächtig gewesen, das Moveset von Toad ist etwas eingeschränkt. Doch auch so macht Coop das Spiel einfacher. Zwar muss in jeder zweiten Stage ein Extra-Schlüssel mit Toad gefunden werden, aber zwei Charaktere im Level brechen die Schwierigkeit vieler Rätsel. Außerdem ist es im Koop möglich, sich on-the-spot wiederzubeleben. Wem das noch immer zu krass ist, oder mit der ganz jungen Generation zocken will, kann jederzeit einen neuen Casual-Mode einschalten.
Das Remake von Mario vs. Donkey Kong bietet – auch zwanzig Jahre nach dem Original – weiterhin schön entspannte Rätsel-Action. Nun hübscher, mit etwas mehr Umfang. Freunde oder Familie können mit ins Grübeln einsteigen. Allerdings führt der Coop-Mode die Herausforderungen etwas ad absurdum, ist also eher etwas für Casual-Gamer. Umgekehrt bieten aber besonders die Bonus-Level in der zweiten Hälfte des Games einige Kopfnüsse für alle Rätsel-Fans und Mario-Veteranen.
Was passiert sonst noch im Nintendo-Universum?
Die Top Game Releases März 2024
Die 10 besten Super Mario Spiele
Princess Peach: Showtime! Review
Super Mario Wonder im Test
Neues Partygame mit Wario
Super Mario RPG Review
Und was gibts abseits von Mario für geniale Jump n Runs? Folge uns auf YouTube und finde es heraus:
Alle Bilder (c) Nintendo
Der Redakteur (APA, Helden der Freizeit) und Videospiel-Blogger reviewed für uns vor allem Games, Serien und Filme - ist aber auch so manchem Naturausflug nicht abgeneigt.