Die Helden der Freizeit haben Österreichs längste Schmalspurbahn getestet. Die Mariazellerbahn bietet herrliche Landschafts-Ausblicke. Bei welchen Highlights der Strecke ihr unbedingt aussteigen müsst, Ausflugstipps, plus unser Video samt spektakulärer Führerstandsmitfahrt.
von Christoph König
Wer wie unsereins im Alltag oft von A nach B hetzt, dem fällt es oft gar nicht leicht, die Schönheit der Umgebung zu erfassen. Oder ‘mal ein, zwei Gänge runterzuschalten und die Natur zu genießen. Die Mariazellerbahn schafft es, einen umgehend in diesen entspannten Zustand zu versetzen. Die längste Schmalspurbahn Österreichs verbindet St. Pölten mit Mariazell. Zunächst noch flachländig durch das schöne Pielachtal unterwegs, schlängelt sie sich dann die Berge hinauf bis zum Wallfahrtsort Mariazell.
Helden-Tipp! Hier haben wir für euch noch 4 großartige Zugstrecken in NÖ. Darunter die ebenfalls sehr idyllische Waldviertelbahn mit dieser Dampflokfahrt.
Tatsächlich bieten die Züge (vor allem die Panoramawagen) fantastische Ausblicke. Über 19 Viadukte und durch 21 Tunnel geht die Fahrt, die ansich schon ein Erlebnis ist. Besonders zu empfehlen – auch als Geschenk – ist eine Führerstandsmitfahrt mit einzigartigen Ausblicken und Insidereinblicken in den Job des Lokführers. Familientipp! Jeden Samstag fährt auf der Mariazellerbahn der Ötscherbär. Die älteste noch im Betrieb befindliche E-Lok der Welt bietet ein spezielles Kinderprogramm und verfügt über einen Cabrio-Wagen mit Traumausblick. Hier das Ötscherbär-Programm 2024 mit Fahrplan.
Dazu kommen die sehenswerten Stationen, die mehr als einen Seitenblick Wert sind. Wir haben uns eine sommerliche Fahrt mit der Mariazellerbahn gegönnt und wollen euch die schönsten Orte am Weg mit ein paar tollen Ausflugstipps und absoluten Highlights vorstellen. Zur Einstimmung ein paar Video-Impressionen. Zwischen Mitterbach und Laubenbachmühle durften wir sogar im Führerstand neben dem Lokführer Platz nehmen:
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Los geht es vom Bahnhof St. Pölten. Wenn ihr hier schon etwas besichtigen wollt, schaut euch unbedingt das Museum Niederösterreich an – hier alle Infos. Erster Halt: Ober-Grafendorf, wo sich die legendäre Dampflok Mh. 6 befindet (wie ihr mit ihr Fahren könnt, erfahrt ihr in unserer Infobox unten). Aber nicht nur das! Nur eine halbe Stunde zu Fuß entfernt, liegt der wunderschöne Ebersdorfer See (hier alle Infos). Die Züge der Himmelstreppe bieten großzügig Platz für sommerliches oder winterliches Sportequipment oder zum Füße ausstrecken. Die großen Fenster ermöglichen einen wunderbaren Rundum-Blick auf die geruhsam vorbeirauschende Landschaft.
Nach Weinburg kann wer will in Hofstetten-Grünau an heißen Tagen einen erfrischenden Abstecher ins Seebad wagen. Über Rabenstein (die Ruine ist die Taufkirche von Kardinal König) und Steinschal-Tradigist geht es nach Kirchberg an der Pielach, wo man im Bergbahnmuseum einen modellhaften Ausblick auf die Bergstrecke bekommt. Aussteigen in Frankenfels heißt es für alle, die durch die Taubenbachklamm wandern wollen. Jetzt geht es für die Bahn, die steilste in Österreich, die ohne Zahnräder auskommt, aber bergauf.
Erste Station der Bergstrecke ist die Laubenbachmühle. Das moderne Betriebszentrum ist “das Herz der Mariazellerbahn”. Hier kann man bei einer 45 minütigen Führung alles zu Geschichte und Gegenwart der Traditionsstrecke lernen und kriegt einen tollen Einblick in die Technik (hier detailierte Infos).
Nach Winterbach und Puchenstuben ist Gösing ein toller Ausgangspunkt für eine Wanderung in die Ötschergräben. Next Stop: Annaberg. Der bietet im Winter mit Fun-Park und Fun-Cross, den Kinderpisten oder Nachtrodeln ein tolles Angebot für Familien (lest dazu unbedingt unsere Story: Annaberg im Test – Ein perfekter Wintertag). Er hat aber auch im Sommer mit Mega-Zipline und Nikis Almabenteuer ganz viel zu bieten. Hier unser Erfahrungsbericht mit allen Infos.
Helden-Tipp! Wir empfehlen spätestens bei der Station Wienerbruck-Josefsberg unbedingt einmal auszusteigen. Bei der herrlichen Lage des Naturparkzentrums Ötscher-Tormäuer – von Bergen umgeben direkt am See gleich bei der Bahnstation – bleibt einem erst einmal der Mund offen. Von hier aus empfiehlt sich eine halbtägige Wanderung durch die Ötschergräben. Bei der Station Erlaufklause kann man dann wieder gemütlich in die Mariazellerbahn einsteigen. Wir haben es gemacht und es war einfach nur herrlich. Bei den schroffen, wilden Felsformationen wird schnell klar, warum man die Ötschergräben als Grand Canyon Österreichs bezeichnet (Story-Tipp: Wie schön Canyoning in den Wasserfällen ist, könnt ihr hier nachlesen).
Nachdem die Station Erlaufklause passiert ist gibt es tolle Ausblicke auf den Erlaufstausee (wer noch weiterwandern will, kann ihn umrunden). Schon sind wir bei der vorletzten Station: Mitterbach. Ein Ort, der zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert ist. Denn vom Zentrum sind es nur ein paar Minuten zur Talstation der Gemeindealpe. Die bietet allerlei Möglichkeiten für Wintersportaction und die steilste Piste Niederösterreichs (nachzulesen in unserer Story: Ein perfekter Wintertag auf der Gemeindealpe). Ist aber auch im Sommer ein hochattraktives Ziel mit Panoramarundweg, Startplätzen für Paragleiter und (Achtung, Helden-Empfehlung!) einer langen, spektakulären Mountaincart-Strecke. Hier gibts alle Infos mit unserem Erlebnisbericht und 8 Gründen, warum sich ein Familienausflug nach Mitterbach besonders auszahlt.
Mit dem Rad ist man von der Bahnhofstation auch ganz schnell beim Erlaufsee. 2011 völlig zu Recht zum schönsten Ausflugsziel der Steiermark gewählt, lädt er zum Baden oder einer idyllischen Bootsfahrt ein.
Angekommen in Mariazell-Sankt Sebastian ist schließlich Endstation. Für alle, die mit der Mariazellerbahn und auch alle, die am Via Sacra (dem ältesten Pilgerweg Österreichs) gekommen sind. Hier kann man sich direkt am Bahnhof Bikes ausleihen. Ein Besuch der berühmten Basilika, ein Stamperl vom bekannten Kräuterlikör und ein Biss in einen der bekannten Pirker Lebkuchen darf im legendären Wallfahrtsort nicht fehlen. Dann geht es wieder zurück – mit mindestens so schönen Ausblicken.
Unser Fazit: Die Fahrt von St. Pölten nach Mariazell ist ein Erlebnis. Egal, zu welcher Jahreszeit. Wir empfehlen sie gleich in einen Wochenendtrip oder (noch besser) in eine ganze Urlaubswoche einzubetten. Es ist fast zu schade, an diesen schönen Orten nur vorbeizufahren. Denn nur so kann man die Langsamkeit entdecken, die einen solchen Trip erst zum ultimativen Genuss macht.
Alle aktuellen Preise findest du hier im NÖVOG-Webshop.
Eisenbahnfans können dem Lokführer bei einer Führerstandsmitfahrt direkt über die Schultern schauen. Um 9 Uhr gibt es zunächst einen Rundgang durch das Betriebszentrum Laubenbachmühle. Um 9:51 Uhr steigt man dann in die Himmelstreppe und genießt die gesamte Bergfahrt nach Mariazell und wieder retour vorne beim Lokführer.
Kostenpunkt: 319 Euro. Möglich für jeden ab 12 Jahren. Mehr Infos hier.
Panoramawagen
1. Klasse Fahrt mit ungehindertem Blick auf die gesamte Landschaft. Hier buchbar auch mit Frühstück.
Nostalgiezug Ötscherbär
Reisen wie vor 100 Jahren mit der alten Elektrolok. Besonders schön: Erste Klasse im Salonwagen. Hier buchbar.
An speziellen Terminen mit Dampflok Mh. 6 – Daten und Buchung hier.
Mariazellerbahn und Gemeindealpe
Kombiticket mit Bahnkarte St. Pölten – Mitterbach und retour, Bergfahrt und Mountaincarts: Hier buchbar.
Mariazellerbahn und Bürgeralpe
Kombiticket mit Bahnkarte St. Pölten Mariazell und retour, Berg- und Talfahrt Seilbahn und Eintritt für Erlebniswelt Holzknechtland. Hier buchbar.
In unserem Erkunder-Bereich haben wir für euch noch viele weitere fantastische Ausflugstipps für Ostösterreich. Einfach reinklicken und inspirieren lassen. Hier noch ein paar besondere Zugtipps für dich:
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Alle Fotos und Video: (c) heldenderfreizeit.com
Advertorial: Diese Artikel kam im Zuge einer Kooperation mit der NÖVOG zustande.
Der Chefredakteur der Helden der Freizeit hat das Onlinemagazin 2016 ins Leben gerufen und ist seit 2000 als Sportjournalist im Einsatz. Bei heldenderfreizeit.com ist er spezialisiert auf actiongeladene Outdoor-Aktivitäten, Ausflüge, Videos, Spiele, Filme, Serien und Social Media.