Wir haben für euch ihre besten Hits und die aufregendsten Storys zum Lebenswerk der polarisierenden Pop-Legende.
von Patrick Meerwald
Diese Frau ist eine echte Legende – und die erfolgreichste Pop-Musikerin aller Zeiten! Die Rede ist natürlich von Madonna.
Bemerkenswert. In ihrer Karriere hat die “Queen of Pop” unzählige Rekorde gebrochen. Knapp 350 Millionen verkaufte Tonträger sprechen für sich. Ihre 38 Top-10 Platzierungen in den US-Charts werden nur von Elvis und Michael Jackson (42) getoppt. Die Anzahl an Hits ist gewaltig. Die Helden der Freizeit kredenzen euch zum Jubiläum eine erlesene Auswahl ihrer besten Lieder. Welche es in unsere (wohlgemerkt höchst subjektiven) Madonna Top 10 geschafft haben und was es zu ihnen Erstaunliches zu wissen gibt.
Wir starten unseren Countdown mit einer sehr aktuellen Scheibe. Sie demonstriert Madonnas Vormachtstellung der Nummer 1 Hits bei den U.S. Billboard Dance Club Songs. Bitch I’m Madonna, den sie gemeinsam mit Nicky Minaj aufnahm, war bereits ihr – haltet euch fest – 46. Hit, der bei diesem Ranking den Platz an der Sonne ergattern konnte. So viele erste Plätze sind bei allen Billboard-Kategorien absoluter Rekord! Hoch lebe die Königin der Tanzfläche.
Album: Rebel Heart. Erschienen: 2014.
Die Zusammenarbeit mit Justin Timberlake und Timbaland hat sich ebenfalls einen Platz in unserem Ranking verdient. 4 Minutes handelte Madonna den Status jenes Künstlers ein, der sich am längsten in den deutschen Top 100 Single Charts festsetzen konnte. Außerdem war das Lied die vierte Single, die den Thron der deutschen Charts erklimmen konnte. Der Song, bereits in der Zeit der digitalen Downloads veröffentlicht, hielt sich wochenlang auf der Top Platzierung der weltweiten iTunes Charts und wurde alleine in den Staaten 2,37 Millionen Mal heruntergeladen. In den britischen Singlecharts war es bereits ihr 13. Nummer 1 Hit.
Album: Hard Candy. Erschienen: 2008.
Was wäre Madonna, ohne einen Aufschrei von irgendeiner Seite? Auch bei Frozen gingen die Wogen hoch. Dieses Mal wegen eines Plagiatsvorwurfs. Der Musiker Salvatore Acquaviva erkannte in den ersten vier Takten des Lieds seinen eigenen Song Ma vie fout le camp. Die Folge: Frozen durfte bis zur Aufhebung des Urteils 2014 in Belgien weder verkauft noch im Radio und Fernsehen gespielt werden. Ironischerweise war das Lied gerade in Belgien ein großer Erfolg, stürmte dort in die Top-3 der Charts. Für Madonna markierte der weltweite Hit einen Stilwechsel, ließ sie sich bei der mittelschnellen Ballade doch stark von elektronischer Musik inspirieren. Das berühmte Video unter der Regie von Chris Cunningham machte ihre Leidenschaft für die östliche Mystik offensichtlich.
Album: Ray Of Light. Erschienen: 1998.
In Madonnas Liebeserklärung an Lateinamerika wird eine Fromme und Gläubige, einer leidenschaftlichen und rassigen Latina Tänzerin gegenübergestellt. Mit ihrem roten Flamenco-Kleid kreierte Madonna einmal mehr einen Modetrend. In den US-Charts “nur” auf Platz 4, wurde La Isla Bonita im Frühjahr 1987 in Europa zum Superhit. Und eroberte Platz 1 in England ebenso, wie beispielsweise in Österreich, Deutschland und der Schweiz.
Was den Titel bis heute einzigartig macht: Er ist einer der Songs, die Madonna fast immer live bringt, was bei ihr ganz und gar nicht usus ist. So hat sie beispielsweise ihren Hit aus dem selben Album True Blue während ihrer langen Karriere erst bei zwei Konzert-Touren gebracht. Und Achtung, besonderes Schmankerl! Der Bub, der uns im Musikvideo auf einem Auto sitzend bei 3:14 Minuten entgegengrinst, ist niemand geringerer als Hollywood-Star Benicio del Toro (aktuell im Kino zu sehen in Sicario 2 – hier unsere Filmkritik).
Album: True Blue. Erschienen: 1986.
Dieser Titel wurde von den Medien extrem breit getreten, da sich die Künstlerin dabei einmal mehr einem absoluten Tabuthema widmete: in diesem Fall Teenie-Schwangerschaften. Gleichzeitig war es auch der erste Song, der Madonna einen Konflikt mit dem Vatikan einbrockte – nachdem sie ihn Papst Johannes Paul II widmete. Weitere Auseinandersetzungen mit der katholischen Kirche sollten folgen.
Madonna fühlte sich ziemlich missverstanden. Für sie ging es in Papa don’t Preach mehr um die Beziehung zwischen Vätern und jungen Töchtern, als um einen Beitrag zur hitzigen Diskussion um frühe Schwangerschaften. Von Kritikern gelobt landete Madonna damit ihren vierten Nummer 1 Hit in den USA. Im Video präsentierte sie sich diesmal nicht sexy und extrovertiert, sondern orientierte sich am Gamine-Look von Audrey Hepburn:
Album: True Blue. Erschienen: 1986.
Auf Platz 7 in unseren Madonna Top 10 landet das Lied mit dem Abba Sample von Gimme! Gimme! Gimme! Für viele Kritiker ist Hung up ihr bester Dance-Track. In den Clubs wurde er rauf und runter gespielt. Madonna legt darin auch in Sachen Tanzmoves eine ihrer stärksten Performances hin. Der globale Erfolg war dabei mehr als nur beachtlich. Das Lied erreichte weltweit in 41 Ländern den ersten Rang, was Hung up einen Eintrag ins Guinness World Records Book 2007 einbrachte. Außerdem wurde die physische Single über neun Millionen Mal verkauft.
Album: Confessions on a Dancefloor. Erschienen: 2005.
Beim Release von Material Girl im Jahr 1985 sagte Madonna noch, dass sie sich selbst in den Lyrics wiedererkennen würde. 23 Jahre später (2008) darauf angesprochen, ruderte sie wieder zurück und wollte sich mit ihrem dadurch selbst gepushten Image so gar nicht mehr anfreunden. Sie meinte auch, es wäre das Lied, das sie von all ihren Hits am wenigsten möge. Das hielt sie freilich nicht davon ab, das darin schlummernde Marketingpotenzial voll auszuschöpfen. 2010 brachte die Pop-Legende gemeinsam mit dem Label Dolce & Gabbana eine gleichnamige Modekollektion heraus. Beim Dreh zum Video lernte Madonna Sean Penn kennen mit dem sie daraufhin bis 1989 verheiratet war.
Album: Like a Virgin. Erschienen: 1984.
Für viele Kritiker ist es Madonnas stärkstes Lied. Bei Vogue würdigt sie zahlreiche Hollywood-Größen der Vergangenheit, von Marilyn Monroe und Greta Garbo, über Bette Davis und Grace Kelly bis zu Rita Hayworth und Ginger Rodgers. Es ist auch ein Tribut an Voguing, eine Tanzform der Schwulenszene der 80er-Jahre in Harlem. Für das berühmte Schwarz-Weiß-Video zeichnet niemand geringerer als der spätere Star-Filmregisseur David Fincher (Sieben, Fight Club) verantwortlich. Den wahrscheinlich legendärsten Live-Auftritt mit Vogue hatte Madonna, als sie ihn 2012 bei der Halbzeitshow des Superbowl zum Besten gab.
Album: I’m Breathless. Erschienen: 1990.
Dieser Titel war für viele neben Material Girl der Song, der Madonna zu einer Ikone im Pop-Genre aufsteigen ließ. Die Rebellin in ihr freute sich darüber, enthält Like a Virgin doch besonders viele ironische und provokante Passagen – in Szene gesetzt mit gekonnten Wortspielen. 0815, das gibt es bei Madonna eben einfach nicht. Der Titel lag sechs Wochen auf Platz 1 der US-Charts und verkaufte sich über eine Million Mal. Bei den MTV Music Awards sang sie das Lied in einem Brautkleid auf einer riesigen Torte.
Album: Like a Virgin. Erschienen: 1984.
Madonna hat in ihrer langen Karriere, wie man auch unseren Top 10 Songs gut entnehmen kann, viele Tabus gebrochen. Aber Like a prayer toppt sie alle. Nicht zuletzt wegen des Videos. Darin zu sehen: die Ermordung einer Frau, Verhaftung des Falschen, brennende Kreuze, Stigmata, eine in der Kirche sexy tanzende Madonna mit den lockersten Spaghettiträgern der Musikvideo-Geschichte und vieles mehr, das 1989 vielerorts als unpassend empfunden wurde.
Die kurzfristige Folge: Eltern und Kirchenvertretern wetterten massiv gegen das Lied. Dazu kündigte Pepsi, Madonnas damaliger Sponsor, die anstehende Tour. Die versprochenenen fünf Millionen Dollar Gage waren futsch. Bei der ganzen Aufregung ging die hohe musikalische Qualität des Tracks fast ein bisschen unter: Das Zusammenspiel des starken Texts, Madonnas mächtiger Stimme und dem später einsetzenden Gospel Chor. Spannend: Unter den Musikkritikern gilt das gleichnamige Album bis heute als die gelungendste Scheibe der Queen of Pop. Der Rolling Stone sieht es zum Beispiel als eines der “besten Pop und Rock Alben aller Zeiten.” Wir stimmen dem absolut zu.
Album: Like a Prayer. Erschienen: 1989.
Haarscharf nicht in unsere Top-10 geschafft haben es folgende Tracks, die sich aber unbedingt auch noch eine Erwähnung verdient haben. Unsere Plätze 11 bis 20:
11. Music
12. Take A Bow
13. True Blue
14. Cherish
15. Live To Tell
16. Open Your Heart
17. Who’s That Girl
18. Secret
19. Holiday
20. This Used To Be My Playground
(lv)
In unserem Hörer-Bereich huldigen wir hier auch anderen großen Musik-Ikonen. Begebt euch mit uns auf eine Zeitreise und klickt euch durch die genialsten Lieder der Helden der Helden:
TAYLOR SWIFT TOP-10
PINK TOP-10
CYNDI LAUPER TOP-10
BILLIE EILISH TOP-10
AMY WINEHOUSE TOP-10
Aufmacherfoto: (c) Warner Media Group
Der Wiener Journalist ist seit 2016 Musik-Ressortleiter bei heldenderfreizeit.com, schreibt für diverse Musikfachmedien wie Stark!Strom berichtet dabei über Konzerte, Neuerscheinungen, führt Interviews und erstellt Besten- und Playlisten zu den Top-Liedern von Musikstars.