Das neueste Fitness-Spiel Let’s Get Fit für die Nintendo Switch muss sich nicht hinter anderen Sport-Games verstecken und erweist sich im Test als ideal für Anfänger.
von Sophie Neu
Fitnessgames für die Switch gibt es mittlerweile einige (hier findet ihr unsere Top-Liste). Trotzdem hält das Entwickler nicht davon ab, neue Titel in der Sparte zu produzieren. Der Neuzugang von Ravenscourt heißt Let’s Get Fit – ein Titel, der zugleich ein Versprechen als auch eine Drohung ist. Denn das Spiel macht wirklich fitter und powert Spieler gleichzeitig ordentlich aus.
Lets Get Fit erinnert von der Spielmechanik an Gruppenkurse im Fitness-Center. Im Hauptmenü wählen Spieler ihre Übung oder gleich eine ganze Reihe von Übungen innerhalb eines Sets aus. Einer der vier wählbaren Trainer führt sie vor, der Spieler macht sie im Takt der Musik nach. Das funktioniert nicht immer auf Anhieb, manche Moves führen die Trainer eine Spur zu schnell vor. Am Ende des jeweiligen Sets hat man die Bewegungsabläufe aber meistens raus. Wer die Übung trotzdem nicht ganz nachvollziehen kann, schaut ins Tutorial, das jederzeit im Hauptmenü zugänglich ist.
Let’s Get Fit unterteilt eure Fitness-Übungen in Cardio, Kraft, Balance und Stretching. Jeder, der schon einmal ein bisschen Fitness gemacht hat, fühlt sich zu Hause. Let’s get Fit erfindet das Rad nicht neu, sondern setzt auf bewährte Moves, die es gekonnt umsetzt. Für jede Fitness-Richtung gibt es andere Trainer. Die sind angenehm vertont und sparen nicht mit Motivationssprüchen. Das kann manchmal nerven, aber immerhin meint es das Spiel gut mit uns.
Überhaupt ist der Sound einer der großen Stärken von Let’s Get Fit. Die Lieder, zu deren Beats man sich bewegt, könnten gut in einem Pamela-Reif-Trainingsvideo laufen. Nur sind die Übungen von Let’s get Fit, im Gegensatz zu denen der Sport-Youtuberin, auch für den Unsportlichsten machbar. Damit ist es gerade für Einsteiger ideal.
Gleich zu Beginn muss man Fitness Level, Gewicht und Alter offenbaren – auf Basis der Angaben schlägt das Spiel adäquate Übungen und mehrere mögliche dreißigtägige Trainingspläne vor. Besonders die Pläne sind ein Motivationsfaktor. Sie fokussieren jeweils einen Fitness-Bereich – mal werden Bauch und Po in Angriff genommen, mal die Balance, mal ist es ein Rundumtraining um die Ausdauer zu verbessern. Schon nach ein paar Tagen können Verbesserungen der Kondition spürbar sein, zumindest für Anfänger.
Das Spiel errechnet über die Angaben gleichzeitig den Kalorienverbrauch für die Übungen. Allerdings darf an den von Let’s Get Fit sehr hoch angesetzten Zahlen gezweifelt werden. Wessen Stoffwechsel in 15 Minuten leichter körperlicher Betätigung fast 500 Kalorien verbrennt, dem ist der Neid vieler Menschen sicher. Als Kalorienrechner taugt das Game also weniger.
Die Übungen sind in vier Fitnesslevel unterteilt. Unsportliche starten auf Level 1 und arbeiten sich zu Level 4 vor. Die Level haben eine faire Balance, auch Level 1 fordert ein bisschen, dort aber meistens mit leichten Einstiegsübungen. Wem das Training zu strapaziös ist, kann das dem Spiel mitteilen. Nach jedem Training fragt Let’s Get Fit, wie anstrengend es war. Ähnlich wie Ring Fit Adventure erstellt es darauf passendere Übungen. Frustrierende Fitnesshürden bleiben aus.
Im Gegensatz zu Ring Fit Adventure fehlt zwar ein Trainingsgerät. Das braucht es aber nicht. Optionale Joy-Con-Gurte, die um das Bein und um den Arm geschnallt werden, messen Spieler-Bewegungen. Bei falschen Moves reagiert das Spiel mit praktischen Tipps. In der Praxis rutscht das Band am Bein bei ausschweifenden Bewegungen nach unten – sogar, wenn man sich das Bein quasi abschnallt. Trotzdem lohnen sich die Gurte, weil nur mit ihnen Bewegungen für das Spiel messbar sind.
Let’s Get Fit ist ein toller Einstieg ins Fitness-Training. Anfänger, die sich nicht ins Gym trauen, oder die Mitgliedspreise nicht stemmen wollen, bekommen eine preiswerte Option, gezielt bestimmte Bereiche des Körpers zu trainieren. Die optionalen Gurte sollte man sich unbedingt dazukaufen. Obwohl der Beingurt bei starken Bewegungen rutscht, bietet er den großen Mehrwert, die Haltung zu kontrollieren. Ein gelungenes, hochwertig produziertes Spiel zu einem sehr fairen Preis.
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Bilder: (c) KochMedia/Ravenscourt
Die Journalistin ist bei Videospiel-Tests und Wien Guides voll in ihrem Element. Seit 2021 verstärkt sie die Redaktion des KURIER.