Wer es neben dem Wandern etwas sportlicher mag, ist bei den Klettersteigen in Niederösterreich richtig. Gerade für Einsteiger aber auch Fortgeschrittene gibt es viele tolle Routen. Wir präsentieren 13 ausgewählte Strecken mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden. Von den Wiener Alpen, Wienerwald bis zum Mostviertel – ja sogar das Waldviertel ist vertreten.
von Miriam Usenik & Christoph König
Ob mit der ganzen Familie oder doch lieber etwas anspruchsvoller? Das größte Bundesland Österreichs hat Dank der Berge im Süden jede Menge Klettersteige zu bieten. Informiere dich gut, bevor du los startest – denn für Anfänger oder Familien mit Kindern wird eine maximale Schwierigkeit von B/C empfohlen. Alles darüberhinaus sollten sich wirklich nur erfahrene Kletterer zumuten.
Klettersteige gibt es von A (leicht) bis F (extrem schwierig). In den einfacheren Schwierigkeitsgraden ist es flach bis steil und meist felsig. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind empfohlen. Ab der häufigen Kategorie D ist das Gelände senkrecht oder auch überhängend. Man braucht ordentlich Kraft in den Armen, Erfahrung beim Klettern und eine gute Ausrüstung. Ab C wird eine Klettersteigausrüstung dringend empfohlen mit Helm, Klettersteig-Set mit Gurt und passendem Schuhwerk.
Hier eine Auswahl von 13 tollen Klettersteigen für jedes Können in Niederösterreich. Ganz unten gibt es eine praktische Übersichtskarte, wo ihr sie alle auf einer Karte findet. Und falls du Outdoor-Sport liebst: Schau dir hier an, was für ein fantastisches Erlebnis eine Paddeltour auf der Enns ist.
In den Gutensteiner Alpen liegt der Naturpark Hohe Wand und genau dort warten jede Menge Klettersteige auf dich. Zum Beispiel die Völlerin – die ist besonders für Anfänger geeignet. Vom Sonnenuhrparkplatz, geht’s über die Völlerin zum Hochplateau der Hohen Wand über den Skywalk zum Gasthaus Almfrieden. Dort kannst du dich stärken, um dann über den gelb markierten Wandersteig wieder retour zu gehen.
Ausgangspunkt: Sonnenuhrparkplatz
Dauer: 1:30h
Schwierigkeit: A
Wesentlich anspruchsvoller, aber mit dem selben Startpunkt wie die Völlering, ist der HTL-Klettersteig. Gleich am Anfang wartet der mit einer Schwierigkeit von D/E auf, welche wirklich nur für Fortgeschrittene Kletterer geeignet ist. Hier sind deine Muckis gefordert! Aber keine Sorge – die Blutspur trägt ihren Namen wegen der roten Farbe des Fels im unteren Teil. Trotzdem ist dieser Teil nicht zu unterschätzen. Retour geht’s über die Völlerin – im Gegensatz zum Rest Entspannung pur. Die Kombi der beiden Klettersteige ist mitunter einer der schwierigsten im Wiener Raum.
Ausgangspunkt: Sonnenuhrparkplatz
Dauer: 1:55h
Schwierigkeit: D/E
Ebenso auf der Hohen Wand befindet sich dieser familienfreundliche Klettersteig. Zwei tolle Stationen gilt es zu erreichen: das Karnitschstüberl, mit höhenaritgen Überhängen und einem Ausblick in die Neue Welt und den engen Hanselkamin, mit seiner schrägen Leiter.
Ausgangspunkt: Parkplatz in Loderhof
Dauer: 1:55h
Schwierigkeit: A/B
Deine Kräfte sind auf diesem eher kurzen Steig gefordert. Gleich neben der Einhornhöhle (Tropfstein-Schauhöhle) geht’s senkrecht los. Wer sich noch nicht an den Wildenauersteig herantraut, aber trotzdem etwas Anspruchsvolles sucht, der ist hier bestens aufgehoben.
Ausgangspunkt: Parkplatz Dreistetten
Dauer: 1h
Schwierigkeit: C
Ein Klassiker, den es seit über 100 Jahren gibt. 2010 wurde der Klettersteig am Plackles ein Stück nach unten verlängert. Benannt wurde er nach Dr. Alois Wildenauer, der zahlreiche Kletterrouten auf der Hohen Wand erforscht hat. Besonders spannend ist der Durchstieg eines senkrechten Schachtes mit einem extrem engen Ausstieg.
Ausgangspunkt: Parkplatz Turmsteighütte
Dauer: 2:15h
Schwierigkeit: D
Und noch ein letztes Mal Hohe Wand. Der Frauenluckensteig ist etwas für Einsteiger, landschaftlich sehr reizvoll und hat eine besonders spektakuläre Stelle: Die Frauenlucke, ein 15 Meter langer Höhlenschacht durch den eine Eisenleiter führt. Das Ganze lässt sich übrigens gut mit der Völlerin kombinieren.
Ausgangspunkt: Sonnenuhr-Parkplatz
Dauer: 1:30h
Schwierigkeit: B
Am Frauensteinerberg im Wienerwald gibt’s seit bereits 20 Jahren den Klettersteig der Stadtgemeinde Mödling. Er ist bestens für Anfänger geeignet, trotz wenigem Gehgelände. Außerdem gibt es Flucht- und Umgehungsmöglichkeiten, falls eine Stelle doch etwas zu schwierig sein sollte. Nach den ersten 25 Metern, die senkrecht hinauf gehen, kannst du wieder entspannen. Nach circa eineinhalb Stunden hast du es auch schon geschafft.
Ausgangspunkt: direkt am Promenadenweg in Mödling-Vorderbrühl (ACHTUNG: nicht zu Verwechseln mit dem Robert-Karpfen-Klettersteig)
Dauer: 1:30h
Schwierigkeit: B/C
Tipp! Schau dir in der Nähe auch die Burgruine Mödling an, lies hier, wie du am schönsten hinaufwanderst.
Im Wienerwald gelegen gibt es hier zwei unterschiedliche Schwierigkeitsgrade. Einmal besonders für Anfänger und auch Kinder geeignet. Eine Ausflug dorthin kann durch eine Rundwanderung um den Peilstein gut ergänzt werden. Die schon etwas fortgeschrittenen Kletterer gehen die Couloir Stiege. Das dauert zwar nicht viel länger, aber ist durch eine steile Wand, einem kurzen Aufschwung und dem Abschluss-Grat doch ein bisschen schwieriger.
Ausgangspunkt: Parkplatz Schwarzensee oder Holzschlag
Dauer: 35min/45min
Schwierigkeit: A/B/C
Ende der 1920er Jahre wurde der Pittentalersteig vom Österreichischen Touristenklub auf dem Türkensturz errichtet. Und der hat es in sich: die Felswand ist zwar nur 100 Meter hoch, aber dafür fast senkrecht. Unterhalb der Ruine angelangt, wird man mit einem tollen Ausblick auf die Wiener Hausberge und die Bucklige Welt belohnt.
Ausgangspunkt: Parkplatz in Gleißenfeld
Dauer: 1:30h
Schwierigkeit: C/D
Einer der schwierigsten Steiganlagen Österreichs führt über die Preiner Wand auf die Rax. Der Haidsteig bietet einmalige Landschaften, Schwindel erregende Tiefblicke und jede Menge schwierige Stellen. Er ist sehr lang, besteht aus drei Teilen und ist nur mit kompletter Klettersteigausrüstung zu bewältigen. Außerdem ist er sehr beliebt und der Andrang bei schönem Wetter an Wochenende und Feiertage recht groß.
Ausgangspunkt: Parkplatz Griesleiten
Dauer: 5:30h
Schwierigkeit: D
Ja, auch im Waldviertel gibt es einen tollen Klettersteig. Noch dazu gespickt mit ein paar schönen Höhlen. Bis zu den etwas fordernderen Kamin zu Beginn (B/C) ist der Aufstieg sehr anfängertauglich. Über steile Leitern geht es zur Schusterlucke und Teufelskirche, ehe man ganz oben bei der Teufelsrast in 660 Metern Höhe die Aussicht genießt. Nimmt man den blauen Weg hinunter kann man noch die Steinformation “Steinerner Saal” bewundern.
Ausgangspunkt: Nahe der Gudenushöhle, Zwickl, Burg Hartenstein
Dauer: 2:30h
Schwierigkeit: B
Dieser Klettersteig am Hochkar ist gerade für Familien ein toller Einstieg in den Klettersteigsport – die Helden der Freizeit haben hier ihre erste Tour mit Klettersteigausrüstung gemacht. Details kannst du hier in unserem Hochkar-Klettersteig-Testbericht nachlesen. Es geht in drei Etappen an drei Felsen hinauf – dazwischen kann man am Weg dazwischen verschnaufen. Außerdem kommen die kleinen Abstände zwischen den Steighilfen den Kids entgegen.
Ausgangspunkt: Talstation Leckerplan Sessellift, Hochkar
Dauer: 40 Minuten
Schwierigkeit: B/C
Und wenn ihr schon den Bergmandl Klettersteig erklommen habt und etwas spektakuläreres sucht, nehmt euch doch gleich noch den Heli-Kraft-Klettersteig zur Brust. Der ist schon etwas für Fortgeschrittenere. Denn hier geht es imposante Felswände entlang mit einem fantastischen Ausblick auf das umliegende Bergpanorama. Eine lange, hängende Eisenleiter und drei Seilbrücken (im Aufmacherfoto der Story seht ihr unseren Helden-Redakteur darauf balancieren) sorgen für den gewissen Nervenkitzel. Mehr dazu gibt es ebenfalls in unserem Hochkar-Klettersteig-Test nachzulesen.
Ausgangspunkt: Nahe Bergstation Draxlerloch, Hochkar
Dauer: 60 Minuten
Schwierigkeit: C
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Mehr InformationenSpezial-Tipp! Kein Klettersteig, aber ein Steig, der Trittfestigkeit erfordert und den Wanderer mit tollen Ausblicken belohnt ist der Fadensteig am Schneeberg. Detail zu ihm und was du dort noch erleben kannst, haben wir dir hier in diesen Artikel gepackt.
Egal ob du Naturgewässer bevorzugst oder dich in das nächstgelegen Freibad schmeißt – wir haben den Überblick für dich:
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Aufmacherfoto: © Helden der Freizeit/FOTObyHOFER
Miriam Usenik schreibt seit 2017 für die Helden der Freizeit über Events, Ausflugsziele und das monatliche Netflix-Programm. Für ihre Serie "Miriams Ausflugstipps" produziert sie tollen Social Media Content.