Die Pointenschleuder feuert aus allen Rohren. Klaus Eckel hat auch in seinem neuen Programm Wer langsam spricht, dem glaubt man nicht wenig Erbarmen mit unseren Lachmuskeln. Ob das 10. Programm mit den vorigen mithalten kann und wann die nächsten Termine sind, lest ihr bei uns.
von Christoph König
Diskriminieren Verkleidungsverbote im Fasching die Schirchen? Bekommen die Kinder Probleme in der Schule, wenn sie zum Frühstück Mojitos trinken? Und wo soll man sonst die wuchernde Minze aus dem Garten verarbeiten? Klaus Eckel stellt sich diesen Fragen in seinem neuen Programm und schert sich dabei wenig um politische Korrektheit. Dafür feuert er mit seiner Pointenschleuder aus vollen Rohren auf alles, was unsere Gesellschaft bewegt.
Tipp! Wenn ihr euch das neue Programm in besonders schönem Ambiente anschauen wollt. Eckel spielt es auch im fantastischen Theater im Park – hier eine Vorschau mit allen Terminen!
Wir haben uns Wer langsam spricht, dem glaubt man nicht bei der Premiere im Globe Wien angesehen. Schnell ist klar: Der Name ist überhaupt nicht Programm. Denn: Langsam sprechen und Klaus Eckel passt überhaupt nicht zusammen. Vor allem hat der Titel gar nichts mit dem zutun, was inhaltlich geboten wird. Das ist dem 48-Jährigen aber herzlich wurscht, denn: Zu viel Planung würde ohnehin nur seine kreative Freiheit einschränken.
Und so erwartet uns ein chaotisch-amüsanter Abend, bei dem Eckel von einem Thema ins nächste springt. Kaum einer versteht es so gut, die kleinen Alltagsproblemchen in einem Kabarett-Programm zu verarbeiten. Sex, Drugs und Rock ‘n’ Roll hätte seine Generation längst durch Rasenmähen, Grillen und sich über laute Nachbarn beschweren ersetzt. Für die größten Schwierigkeiten sorge da das ungebremste Wachstum der Minze (“Der Chuck Norris unter den Kräutern”), die man nicht los wird, weil die Kids am Morgen lieber Kakao statt des kredenzten Mojito verlangen.
Auch bei Elternabenden zum Sportunterricht sei die nächste Krise vorprogrammiert. Eine Mutter fordert “Völkerball ohne Ball”. Dafür sehnt sich ein Vater nach der guten alten Zeit, als man noch die Matura wegen eines Medizinball-Treffers bewusstlos versäumte. Bei der Aufarbeitung solcher Traumata hilft nur mehr der Psychotherapeut. Mit ihm kriegt man vielleicht auch die genetisch vererbten Schmerzen von der zweiten Türkenbelagerung in den Griff, die einem bei Halbmond immer einschießen.
Das Einzige, das uns nach diesem ultralustigen Kabarett-Abend schmerzt, sind die Lachmuskeln. Klaus Eckel hat sie auch in seinem neuen Programm gewaltig strapaziert – und hält uns mit viel Selbstironie den Spiegel vor. Dabei kriegen alle ihr Fett ab. Und das ist gut so. Bei den vielen Pointen, die er im Dauerfeuer auf uns abschießt, kullern schon mal die Tränen vor Lachen. Und wer noch nicht genug hat, dem gibt der Vasektomie-Salsa am Ende sicher den Rest. Autsch!
Termine und Locations an denen Eckel man Eckels neues Programm erleben kann:
Mi. 11. 5. (19:30 Uhr): Danubium, Tulln
So. 15. 5. (19:30 Uhr) Stadtsaal, Wien
So. 22. 5. (11:00 Uhr): Stadtsaal, Wien
Mo. 23. 5 (19:30 Uhr): Globe, Wien
Di. 23. 5 (19:30 Uhr): Globe, Wien
Mo. 23. 5 (19:30 Uhr): Globe, Wien
Di. 23. 5 (19:30 Uhr): Globe, Wien
Mi. 1. 6. (19:30 Uhr): Globe, Wien
Mo. 6. 6. (19:30 Uhr): Stadtsaal, Wien
Di. 7. 6. (19:30 Uhr): Stadtsaal, Wien
Mi. 8. 6. (19:30 Uhr): Globe Wien
Mo. 13. 6. (20:00 Uhr): Posthof, Linz
Di. 14. 6. (20:00 Uhr): Stocksporthalle, Gresten
Di. 28. 6. (19:30 Uhr): Orpheum, Graz
Mi. 29. 6. (19:30 Uhr): Kunsthaus, Weiz
Do. 30. 6. (20:30 Uhr): Schleppe Arena, Klagenfurt
Mi. 6. 7. (20:00 Uhr): Festspielhalle, Mettmach
Do. 7. 7. (20:15 Uhr): Wachauarena, Melk
Sa. 9. 7. (20:30 Uhr): Viktor Gernots Praterbühne, Wien
So. 10. 7. (20:15 Uhr): Theatersommer Haag
Weitere Termine 2022 findet ihr auf der Homepage von Klaus Eckel.
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Aufmacherfoto: (c) Ernesto Gelles
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