Das Wetter wird wärmer, im Kino bleibt es aber heiß, denn heiße neue Ware gibt es immer. Die Palette reicht von familienfreundlichem Animationsspaß über legendäre Geisterjäger bis zu obszönen Briefen oder einen neuen abgedrehten Nicolas Cage Streifen. Welche 7 Top-Filme ihr unter den Kinostarts März 2024 auf jeden Fall am Schirm haben solltet.
Filmexpertin Susanne Gottlieb wirft jeden Monat einen genauen Blick auf das Kinoprogramm und stellt dir die Highlights vor – inklusive Geheimtipp.
In diesem Superhelden-freien Monat gibt es einige Arthouse-Filme, wilde Actionblockbuster aber auch viel Unterhaltsames dazwischen zu entdecken. Falls ihr Dune hier vermisst – der ist im DACH-Raum ja bereits am 29. Februar gestartet und daher hier in unserer Februar Übersicht dabei. Eine Review zu Part II könnt ihr hier nachlesen.
Ethan Coen schickt zwei junge Frauen auf einen wilden Roadtrip, Jason Reitman holt die alte Garde für einen weiteren Ghostbusters-Film vor die Kamera, und als Austro-Beitrag, Anja Plaschg leidet als Frau im 18. Jahrhundert an einer Depression.
Einer der großen Überraschungen in der Filmbranche der letzten Jahre war, dass Joel und Ethan Coen getrennte Wege gehen wollten. Während Joel 2021 einen beeindruckenden Macbeth mit Denzel Washington lieferte, legt Bruder Ethan nun mit Drive Away Dolls nach. Das ist zwar weit entfernt von Shakespeare, aber nicht weniger spannend. Margaret Qualley (Tochter von Amie MacDowell und unter anderem großartig in der Miniserie Maid – hier mehr) ist Jamie, ein Freigeist der gerade von ihrer Freundin verlassen wurde. Marian hingegen ist verklemmt. Die beiden Frauen wollen ihr unglückliches Leben hinter sich lassen und starten einen Roadtrip nach Florida, wobei ihnen diverse Missgeschicke passieren. Spaß und Chaos galore. Wie uns der Film gefällt, verraten wir dir hier in unserer Video-Kurzreview.
Gerade noch auf der Berlinale im Wettbewerb gelaufen und mit einem Silbernen Bären für die Kamera von Martin Gschlacht ausgezeichnet, startet der neueste Film des Duos Veronika Franz und Severin Fiala nun bei uns. Sie nehmen uns, anhand historischer Gerichtsprotokolle, mit ins Oberösterreich des 18. Jahrhunderts. Dort lebt die frisch verheiratete Agnes (Anja Plaschg), die aufgrund ihrer sensiblen, fast kindlichen Art Probleme hat, sich in das Dorfleben einzufügen. Mit ihrer aufkeimenden Depression würde sie am liebsten weg von dieser Welt sein. Doch Suizid ist die größte Sünde in der Kirche. Eine andere, radikale Lösung muss her …
Kung Fu Panda ist das Franchise das nicht enden will. Nach drei Filmen und den Serien kommt nun der vierte Film ins Kino. Wurde Po (Jack Black) zu Beginn selbst zum Drachenkrieger, so sucht er nun im jüngsten Film seinen Nachfolger. Außerdem muss er Chamäleon (Viola Davis) bekämpfen, das die Fähigkeiten von anderen absorbieren kann. Sonstige Stars, die hier noch asl Stimmen auftauchen: Dustin Hoffman, James Hong, Bryan Cranston, Ian MchShane, sowie neu dabei, Awkwafina, Ke Huy Quan, Ronny Chieng und Lori Tan Chinn.
Viel hat man die letzten Jahre nicht von Regisseur Jason Reitman gehört, außer dass er die alten Filme seines Vaters wiederbelebt. Ghostbusters: Afterlife bekommt nun mit neuer Regie (aber ihm hinter dem Drehbuch) eine Fortsetzung, auch wenn der erste nur mittelmäßig gut war. Wieder mit dabei sind Finn Wolfhard, Mckenna Grace, Paul Rudd, Carrie Coon, Celeste O’Connor und Logan Kim, und statt nur einem Cameo am Schluss sind diesmal auch Bill Murray, Dan Aykroyd, Ernie Hudson, Annie Potts und William Atherton aus dem Original am Start. Harold Ramis ist ja bereits verstorben, Rick Moranis dreht nicht mehr, und Sigourney Weaver wollte außer ihrer Szene in den Credits des letzten Teils wohl auch nicht mehr machen. Dafür mischen die Comedians Kumail Nanjiani und Patton Oswalt mit. Diesmal müssen die Ghostbusters wieder New York City retten. Denn ein uraltes Artefakt entfesselt eine böse Macht, und es droht eine zweite Eiszeit. Wir haben ihn schon gesichtet und verraten euch hier in der Kritik wie er ist.
Nicholas Cage. Allein sein Name sollte an sich ein Verkaufsargument sein. Welche schräge Figur wird er diesmal porträtieren? Der andere Grund, sich diesen Film anzusehen, ist Regisseur Kristoffer Borgli. Der Norweger hatte gerade erst letztes Jahr mit seiner hervorragenden Satire Sick of Myself begeistert, in der eine junge Frau sich mittels Drogen selbst entstellt, um Aufmerksamkeit zu bekommen. Hier lässt er Cage den unauffälligen Lehrer Paul Matthews darstellen, der über Nacht weltberühmt wird, nachdem er in den Träumen einiger Menschen auftaucht. In diesen passiert stets ein Unglück, während Paul emotionslos daneben steht. Doch dann werden die Träume immer gewalttätiger.
Wahre Begebenheiten erzählen oft noch die besten Geschichten. Eine solche bietet die Komödie von Thea Sharrock. Um 1920 erhalten die Menschen in dem kleinen Küstenort Littlehampton skandalöse und obszöne Briefe. Der Verdacht des Urhebers fällt sofort auf die aufmüpfige Rose Gooding (Jessie Buckley), die das Sorgerecht für ihre Tochter verlieren könnte. Eine Gruppe von Frauen, darunter Oscar-Preisträgerin Olivia Coleman macht sich daran, das Rätsel zu lösen.
Beizeiten mag er etwas überladen wirken. Aber die Culture Clash/Coming of Age/Familiensaga-Komödie von Maryam Keshavarz macht Spaß und gewann beim Sundance Film Festival auch den Drehbuch- und Publikumspreis. Leila (Layla Mohammadi) ist eine iranischstämmige Amerikanerin zweiter Generation, die mit ihrer progressiven, aneckenden Art in den Trubel ihrer sich in New York vereinenden Familie geschmissen wird, als ihr Vater ein Herztransplant bekommt. Dabei gibt es auch tragische Liebschaften und den Konflikt mit der Mutter zu navigieren. Macht Spaß, sollte man gesehen haben.
1. 3. Joyland, Slow
7. 3. Drive-Away Dolls
8. 3. Der Zopf, Drei Frauen, drei Kontinente – drei Schicksale, Des Teufels Bad
14. 3. Kung Fu Panda 4, Miller’s Girl
15. 3. The Persian Version, Maria Montessori, Archiv der Zukunft
21. 3. Die Unschuld, The Kill Room, Sowas von super
22. 3. Ghostbusters: Frozen Empire, Dream Scenario
28. 3. Kleine schmutzige Briefe, One Life, Chantal im Märchenland
29. 3. Mickey 17, Animal
31. 3. Oh La La – Wer ahnt denn sowas?
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Susanne Gottlieb schreibt als Filmjournalistin für die Helden der Freizeit, Kleine Zeitung, NZZ, Standard, TV Media, Filmbulletin, Cineuropa und viele mehr. Sie arbeitet im Filmarchiv Austria, berichtet von diversen Filmfestivals und hat Theater-, Film- und Medienwissenschaft studiert.