“Krach bumm” ist die Devise für die Filmstarts im Juni. Hier kommen die Bad Boys wieder zum Einsatz, Disney präsentiert den Kampf der Pubertät bei Alles steht Kopf 2 und auch im ersten Ableger der A Quiet Place-Reihe heißt es, sich wieder vor Aliens zu verstecken.
Filmexpertin Susanne Gottlieb checkt für dich jedes Monat das Kinoprogramm und stellt dir die größten Schmankerl vor – inklusive Geheimtipp.
Zum Sommerbeginn dürfen wir uns erneut des einen oder anderen großen Krachers noch erfreuen, auch wenn die Ausbeute im Juni heuer eher etwas dünn gesät ist. Was ihr trotzdem nicht verpassen solltet, das erfahrt ihr hier.
Aufgepasst: Hier geht’s weiter mit den Kinostarts Juli!
Will Smith und Martin Lawrence gehen ein viertes Mal gemeinsam auf Streife, die kleine Riley ist nun ein Teenager und neue Gefühle tauchen in ihrem Kopf auf und Joseph Quinn und Lupita Nyong’o erleben die Ankunft der blinden, aber geräuschsensiblen Aliens in der Großstadt.
Mit Bad Boys For Life von 2020 gelang Will Smith und Martin Lawrence, diesmal nicht unter der Regie von Michael Bay, ein Überraschungserfolg. Nun legen sie vier Jahre später nochmals nach. Diesmal untersuchen die Detectives Mike Lowrey und Marcus Burnett die Korruption innerhalb der Polizei von Miami. Ihr im letzten Teil verstorbener Captain Conrad Howard wird beschuldigt, in die rumänische Mafia verwickelt zu sein.
Doch jemand gefällt es ganz und gar nicht, dass die beiden da herumschnüffeln, und eine Falle macht sie alsbald zu Flüchtigen. Nun müssen sie außerhalb des Gesetzes arbeiten, um den Fall zu lösen. Klingt schon mal gut. Doch die wirkliche Frage ist, kann Will Smith nach der berüchtigen Oscar-Watsche ein Comeback schaffen, und das Publikum wieder auf seine Seite ziehen?
Lange war sie fast verschwunden, doch inzwischen ist sie immer öfter wieder auf der großen Leinwand oder im Fernsehen zu sehen. Dakota Fanning arbeitet gerade fleißig an ihrem Comeback. Nach der brillanten Serie Ripley (zu finden in unserer Liste der besten Miniserien) hat sie nun die Hauptrolle in They See You (Originaltitel: The Watchers). Dort spielt sie die Künstlerin Mina, die in einem der Wälder im Westen Irlands strandet. In einem notdürftigen Unterschlupf wird sie zusammen mit drei Fremden gefangen genommen, und jede Nacht von mysteriösen Kreaturen beobachtet und verfolgt.
Einst gab es eine Zeit, da hatte sich Pixar streng geweigert, Fortsetzungen zu seinen Hits zu drehen. Doch spätenstens seit der Toy Story-Saga ist klar, dass neue Abenteuer nicht immer was schlechtes sind, wie ihr auch in unserem Ranking unserer 10 liebsten Pixar Filme seht. Und auch der Hit Alles steht Kopf bietet sich durchaus an, hier noch ein Kapitel anzuhängen. War Riley im ersten Teil noch ein Kleinkind, und die humanoiden Gefühle in ihrem Kopf noch dabei, sich als Team zu organisieren, wird nun wieder alles umgeworfen. Denn nun ist Riley ein Teenager, und das heißt ganz neue, komplizierte Gefühle, wie etwa Zweifel, kommen mit ins Spiel. Was das alles für Chaos auslöst? Lies hier in unserer Alles steht Kopf 2 Kritik mehr, und wie gut wir ihn finden.
Austin Butler und Tom Hardy in Lederjacken und auf Bikes sollte das Ticket eigentlich schon wert sein. Wer noch Inhalt braucht: Im Chicago der 60er Jahre gründet eine Gruppe von Außenseitern und Unangepassten den Biker-Club „Vandals“. Zunächst als Zufluchtsort gedacht, entwickelt sich daraus über die Jahre aber zunehmend eine unberechenbare Gang. Die Gang mag fiktiv sein, die Geschichte wurde aber von dem gleichnamigen Fotobuch von Danny Lyon aus dem Jahr 1967 inspiriert. Dieses zeigte Impressionen des Outlaws MC, eines in McCook, Illinois, gegründeten Motorradclubs.
Es gibt eigentlich nichts, was das Wunderkind Franz Rogowski nicht spielen kann. In diesem Berlinale-Hit von 2023 spielt er den Belarussen Alex, der nach Paris kommt, um sich der Fremdenlegion anzuschließen. Er will ein neues Leben starten und ist daher bereit alles zu tun, um eine Aufenthaltsgenehmigung zu erhalten. Jomo (Morr N’Diaye) kämpft unterdessen im Nigerdelta gegen Ölfirmen, die sein Dorf bedrohen. Ein Weg ihr Ziel zu erreichen ist es, als bewaffnete Gruppe französische Staatsbürger zu entführen. Alex’ Einheit wird entsandt, die Zivilisten zu befreien, doch ein Treffen der beiden Männer hat weitreichende Konsquenzen.
Mit A Quiet Place schaffte der bis dahin eher als Komiker bekannte Schauspieler John Krasinski 2018 seinen Durchbruch als Dramatiker und Regisseur. 2020 folgte die Fortsetzung (hier unsere Kritik), in der seine verstorbene Figur zwar nur mehr zu Beginn auftauchte, aber dafür der inzwischen oscarprämierte Cillian Murphy die männliche Hauptrolle übernahm.
Während die ersten beiden Filme noch der Familie rund um (Krasinkis Ehefrau) Emily Blunt folgten, so ist Tag Eins nun offiziell der erste Ableger, der die Invasion aus einer anderen Perspektive zeigt. Die Hauptrolle übernimmt diesmal Lupita Nyong’o als Sam, die wie Eric (Joseph Quinn) die Invasion der blinden, aber geräuschsensibeln Aliens nicht am Land, sondern in New York City erlebt. Alte Bekannte gibt es trotzdem. Djimon Hounsou ist erneut als Henri zu sehen. In Teil 2 war er der Leiter einer Inselcommunity, zu der die Aliens noch nicht vorgedrungen waren.
Franz Kafka als romantischer Held? Wirkt etwas bizarr, doch der berühmte, tragische Schriftsteller hatte durchaus eine lebensfrohe, romantische Seite. Wenige Monate vor seinem Tod an Lungentuberkulose lernt er (Sabin Tambrea) auf einer Kur am Meer die lebenslustige Schauspielerin und Kinderbetreuerin Dora Diamant (Henriette Confurius) kennen. Das ungleiche Liebespaar bezieht bald eine Wohnung in Berlin, doch der Schatten von Kafkas dominanten Eltern, sowie sein sich stetig verschlechtender Gesundheitszustand werfen ihre Schatten. Klingt vielleicht kitschig, ist es aber nicht, sondern eine schöne Ode an den Schriftsteller und die Liebe.
7. 6. Johnny & Me – Eine Zeitreise mit John Heartfield, Bad Boys: Ride or Die, Omen, They See You, Ein richtig guter Job, Die Herrlichkeit des Lebens
12. 6. Alles steht Kopf 2
14. 6. Julie – eine Frau gibt nicht auf, Watching you – Die Welt von Palantir und Alex Karp
20. 6. Sting, The Bikeriders
21. 6. Welcome Venice, Ivo, Disco Boy
27. 6. Elli – Ungeheuer Geheim, A Quiet Place: Day One
28. 6. Die Gleichung ihres Lebens
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Susanne Gottlieb schreibt als Filmjournalistin für die Helden der Freizeit, Kleine Zeitung, NZZ, Standard, TV Media, Filmbulletin, Cineuropa und viele mehr. Sie arbeitet im Filmarchiv Austria, berichtet von diversen Filmfestivals und hat Theater-, Film- und Medienwissenschaft studiert.