Es startet wieder einmal sehr viel im Kino. Doch was davon sollte man nicht verpassen? Wir haben für euch die Highlights. Die Kinostarts Februar 2023 reichen von Tom Hanks als Grantler über Marvel und Neues aus Südkorea bis zu Horror und Stripper.
Filmexpertin Susanne Gottlieb wirft jeden Monat einen genauen Blick auf das Kinoprogramm und stellt dir die Highlights vor – inklusive Geheimtipp.
Das Kinojahr legt auch im Februar keine Pause ein. Es gibt wieder einige spannende Neuveröffentlichungen, für die man sich auf jeden Fall den einen oder anderen Feierabend frei halten sollte.
Übrigens: Hier unser Review zur neuen Netflix-Romanze mit Reese Witherspoon und Ashton Kutcher
Diesmal dabei: Ein grummeliger Tom Hanks, Mennoniten, die Rückkehr von Magic Mike und Ant-Man plus eine Liste mit allen Terminen der Kinostarts Februar 2023.
In dem Remake des schwedischen Erfolgshits Ein Mann namens Ove gibt Tom Hanks den grantigen Rentner Otto, der eigentlich nichts lieber möchte als zu sterben, um seiner toten Frau zu folgen. Stattdessen wird er inmitten seiner Selbstmordversuche immer wieder in die Leben und die Geschehnisse seiner Nachbarn verwickelt und lernt, dass es doch noch etwas gibt, für das es sich zu leben lohnt. Der Film behält die makabren Eckpunkte der schwedischen Vorlage bei, nur in der Ausführung ist er dann manchmal zu kitschig-amerikanisch. Aber Tom Hanks als den Ungustl, das sieht man nicht alle Tage! Ob sich das Kinoticket dafür lohnt? Das erfährst du hier in unserer Kritik.
M. Night Shyamalan (u.A. The Sixth Sense, The Village, Split) ist wieder zurück. Man kann seine Filme lieben oder hassen, irgendwie unterhalten wird man doch immer. Diesmal wagt er sich an eine Romanverfilmung von Paul Tremblay. Vier Fremde tauchen vor einer Hütte auf, in der eine Familie Urlaub macht. Sie erklären, dass die Familie die Welt retten kann. Sie müssen sich nur entscheiden, wenn von ihnen sie dafür opfern. Drama und Mystery galore also, könnte man meinen. Warum uns der Film einerseits durchaus begeistern, dann schließlich aber wiederum nicht – das kannst du im Detail hier in unserer Filmkritik nachlesen.
Und noch eine Romanverfilmung. Basierend auf den gleichnamigen Roman von Miriam Toews, einer ehemaligen Mennonitin, die sich wiederum von echten Verbrechen in einer Kolonie in Kolumbien inspirieren ließ, erzählt Regisseurin Sarah Polley von einer Gruppe Mennonitinnen, die entscheiden muss, ob sie kollektiv ihre Kolonie verlassen oder nicht. Jahrelang hatten einige der Männer sie mit Pferdeberuhigungsmittel betäubt und anschließend vergewaltigt. Dabei wurde auch vor jungen Mädchen nicht halt gemacht, zahlreiche Schwangerschaften waren die Folge. Während die Männer nun in die Stadt fahren, um einen von der Polizei verhafteten Täter freizukaufen, müssen die Frauen entscheiden: “Vergeben” sie den Männern und bleiben? Oder ziehen sie von dannen in eine Welt, die sie nicht kennen und von der sie ihre Community als Frauen immer ganz bewusst isoliert hatte? Schwerer, aber feinfühlig umgesetzter Tobak, den man nicht verpassen sollte.
Natürlich, wir sind alle nur für den Plot da … und der Plot ist eine weitere Runde Magic Mike und seine Tänze für die begeisterte Damenkundschaft. Im letzten Teil der Reihe verschlägt es Channing Tatums Mike nach London, wo er für Salm Hayeks Figur eine Show auf die Bühne stellen soll. Viel ist noch nicht bekannt über den Film. Nur soviel. Auf der Cast-Liste haben sich Joe Manganiello, Matt Bomer, Adam Rodriguez, Kevin Nash und Gabriel Iglesias bisher leider nicht eingefunden. Ob es dafür diesmal britisches Eye-Candy gibt? Wir werden sehen.
Man mag vielleicht schon etwas erschöpft von Marvel und dem MCU sein. Oder sich wundern, wo Phase 4 überhaupt noch hingehen möchte. Aber eine Konstante ist, dass die Ant-Man-Filme bisher durch die Bank eigentlich immer sehr unterhaltsam waren (auch wenn sie es knapp nicht in unser Ranking der 10 besten Marvel-Filme geschafft haben). Auch dieses Mal müssen Paul Rudd, Evangeline Lilly, Michael Douglas und Michelle Pfeiffer als Scott Lang und der ganze Pym-van Dyke-Clan eine neue Herausforderung meistern. Und diesmal lernen wir auch endlich den großen neuen Bösewicht nach Thanos kennen, Kang the Conqueror (Jonathan Majors), der bereits in der Serie Loki geteastert wurde. Auch neu mit dabei: Kathryn Newton als Scotts Teenie-Tochter Cassie, die nun auch in eine Superhelden-Uniform schlüpfen darf. Es wird also wieder, je nach Anzuggröße, ein kleiner-großer Spaß. Wie groß der Spaß auch für die Zuseher ist, liest du hier in unserer Filmkritik im Detail.
Park Chan-wook, der international 2003 Prominenz mit seinem Film Oldboy erlangte, legt im Feburar 2023 seinen romantischen Mysterfilm Die Frau im Nebel vor. Darin soll der erfahrene, aber an Schlaflosigkeit leidende Detektiv Hae-joon den Tod eines Mannes auf einem Berggipfel untersuchen. In den Fokus der Ermittlungen gerät Seo-rae, die Witwe des Verstorbenen, und eine Einwanderin aus China. Schon bald fühlt sich Hae-joon zur Verdächtigen hingezogen, gleichzeitig aber auch verunsichert. Ein Film, der bis zum Schluss zu überraschen und zu unterhalten vermag.
Hier die Liste mit allen neuen Kinofilmen im Februar und ihren Startterminen:
2. 2. Aus meiner Haut, Ein Mann Namens Otto, Die Frau im Nebel, Human Flowers of Flesh, Holy Spider, Plane – Gemeinsam überleben oder alleine sterben
9. 2. Knock at the Cabin, Maurice der Kater, Luanas Schwur, Die Aussprache, Final Cut of the Dead, Magic Mike’s Last Dance, Der Geschmack der kleinen Dinge
15. 2. Ant-Man and the Wasp: Quantumania
16. 2. Perfect Addiction, Einmal schwerelos und zurück, Mumien – Ein total verwickeltes Abenteuer
23. 2. Griechenland, Rosy – Aufgeben gilt nicht, Wo ist Anne Frank, Signs of War, Harold and the Purple Crayon, Missing
Was bringt das Kinojahr noch? Hier unsere Vorschau auf die besten Kinostarts 2023.
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Susanne Gottlieb schreibt als Filmjournalistin für die Helden der Freizeit, Kleine Zeitung, NZZ, Standard, TV Media, Filmbulletin, Cineuropa und viele mehr. Sie arbeitet im Filmarchiv Austria, berichtet von diversen Filmfestivals und hat Theater-, Film- und Medienwissenschaft studiert.