Es geht in die letzte Runde. Das sind die Highlights, die uns noch zum Jahresende in den österreichischen Kinosälen erwarten.
Filmexpertin Susanne Gottlieb checkt für dich jedes Monat das Kinoprogramm und stellt dir die größten Schmankerl vor – inklusive Geheimtipp.
Schnell ist es gegangen. In punkto Kinojahr sind wir bereits auf der Zielgeraden. Aber das bedeutet nicht, dass es nicht auch nochmals ein paar tolle Filme zum Entdecken gibt.
Erst kam in den 90ern das Buch und wurde ein Hit. Dann kam das Broadway-Musical und wurde noch ein größerer Hit. Basierend auf dem Kinderbuch Der Zauberer von Oz von Lyman Frank Baum, das wiederum zum berühmten Film mit Judy Garland wurde, schrieb der Autor Gregory Maguire 1995 ein Prequel zu der Geschichte. Dabei bediente er sich des beliebten Kunstgriffs, in dem die Bösewichte, in diesem Fall die böse Hexe des Westens, zu den eigentlichen tragischen Helden werden. Die Geschichte wird immerhin von den Gewinnern eines Konflikts geschrieben. 2003 startete die Muscial-Adaption und hat seither ebenfalls Kultstatus erlangt. Nun folgt der erste Teil der Kinoadaption. Mit dabei: Cynthia Erivo, Ariana Grande, Jeff Goldblum, Michelle Yeoh, Jonathan Bailey und Peter Dinklage. In den USA hat der Film bereits über 370 Millionen Dollar eingespielt. Was ihn so sehenswert macht, verraten wir dir hier in unserer ausführlichen Wicked Filmkritik.
Den Herr der Ringe gibt es nun erstmals seit den 80ern wieder als Animation. Diesmal aber aus dem selben Haus wie die 2000er-Trilogie und die Der Hobbit-Filme. Angesiedelt 183 Jahre vor der Original-Trilogie, erzählt der Film die Geschichte von Helm Hammerhand, einem König von Rohan, der sein Reich gegen eine Armee der Dunlendings verteidigt. Wem der Name bekannt vorkommt, Helms Klamm, bei dem im zweiten Film die große Schlacht stattfand, wurde nach ihm benannt. Produziert wird das Ganze unter anderem von Philippa Boyens, einer der Autorinnen der Originalfilme, Miranda Otto kehrt als Eowyn in der Rolle der Erzählerin zurück.
Tom Hardy und sein Venom haben sich im dritten Teil gerade von der Kinoleinwand verabschiedet, da kommt schon der fünfte Film von Sony’s Spider-Man Universe in die Kinos. Aaron Taylor-Johnson ist Sergei Kravinoff, auch bekannt als Kraven, ein russischer Großwildjäger im Wildtierkostüm, der es sich zum Lebensziel gemacht hat, Spider-Man zu erlegen. In diesem Film muss er sich mit seinem Vater Nikolai Kravinoff (Russell Crowe) auseinandersetzen, was ihn auf einen Pfad der Vergeltung schickt. Mit dabei sind Ariana DeBose als die Voodoo-Priesterin Calypso Ezili, Fred Hechinger als Halbbruder Dmitri Smerdyakov/Chameleon, Christopher Abbott als der Fremde und Alessandro Nivola als Aleksei Sytsevich/Rhino.
Wohl kein Disney-Animationsfilm hat so viele Ableger wie Der König der Löwen. Neben dem Original von 1994 gab es zwei VHS-Sequels und eine Animationsserie, 2019 versuchte Jon Favreau mit der “Live-Action”-Version zu begeistern. Die Kritiker (und uns – siehe Review) konnte er nicht überzeugen, die Kinokassen klingelten trotzdem. Nun gibt es einen weiteren Ableger, ein “Live-Action”-Prequel des Oscarregisseurs Barry Jenkins. In dem Film erzählt Rafiki, wie es zu der Feindschaft der beiden Löwen Mufasa und Scar, hier nur unter dem Namen Taka, kam. Dabei bezieht sich der Film auch auf die Animationssequels, immerhin richtet Rafiki seine Erzählung an Simbas Tochter Kiara aus dem zweiten Film aus, und wie im dritten Film, der sich rein um sie drehte, bieten Timon und Pumbaa viel eigenen Kommentar. Der kürzlich verstorbene James Earl Jones, der dem Original-Mufasa seine Stimme gab, ist diesmal nicht zu hören. Den jungen Mufasa spricht Aaron Pierre, Kelvin Harrison Jr. seinen Bruder.
Es scheint als hätte Hugh Grant einen weiteren Zenit seiner Karriere erreicht, in dem er nicht mehr in die leicht planlosen romantischer Held-Rollen gedrängt wird, sondern nach Lust und Laune die verrücktesten Rollen annimmt (etwa Oompa Loompas in Wonka). Hier spielt er einen scheinbar harmlosen älteren Herren, der zwei mormonische Missionarinnen in sein Haus einlädt, damit sie ihm mehr von Gott erzählen können. Viel zu spät merken sie jedoch, dass sie hier keinen netten Mann von nebenan sitzen haben, sondern einen Psychopathen, aus dessen Haus es wohl kein Entkommen gibt.
Eine durchaus bewegende Geschichte hat dieser Film über eine iranische Familie, in der der Familienvater (ein Richter) in der Gunst der Regierung beruflich aufsteigt, während sich seine Töchter immer weiter dem Widerstand der Frauen annähern. Zu sehen sind hier unter anderem tatsächliche Bilder der blutigen Niederschlagung von Protesten durch die iranischen Behörden. Gezeigt wurde der Film erstmals im Mai bei den 77. Filmfestspielen von Cannes. Die iranischen Behörden wollten dies verhindern, Anfang Mai musste Regisseur Rasulof aus dem Land fliehen, nachdem er zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt worden war.
5. 12. The Outrun, Bagman
6. 12. Tony, Shelly und das magische Licht, Black Dog – Weggefährten, Architecton, The Second Act
10. 12. Das wandelnde Schloss
12. 12 Wicked, Here, Der Herr der Ringe: Die Schlacht von Rohirrim, Kraven the Hunter
13. 12. Prinzessin Lillifee, Dreaming Dogs, Shambhala
19. 12. Mufasa: Der König der Löwen, Freud – Jenseits des Glaubens, Der Spitzname
20. 12. All We Imagine as Light
21. 12. Sonic the Hedgehog 3
24. 12. Die Heinzels – Neue Mützen, neue Mission
26. 12 Die leisen und die großen Töne, Die Saat des heiligen Feigenbaums, Heretic
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Susanne Gottlieb schreibt als Filmjournalistin für die Helden der Freizeit, Kleine Zeitung, NZZ, Standard, TV Media, Filmbulletin, Cineuropa und viele mehr. Sie arbeitet im Filmarchiv Austria, berichtet von diversen Filmfestivals und hat Theater-, Film- und Medienwissenschaft studiert.