Nach Ostern ist vor den nächsten Kinokrachern. Kein Aprilscherz. Was sich diesen Monat so alles im Kino tummelt, und auf was man sich bereits freuen kann. Von sexy Tennis-Schlagabtausch mit Zendaya in Challengers über Civil War mit Kirsten Dunst und Dev Patel als indischer John Wick in Monkey Man. Die Kinostarts April 2024 fahren große Geschütze auf. 7 Tipps in der Vorschau und alle Starttermine. Außerdem gibt es hier bereits unsere Programmübersicht zum Mai.
Filmexpertin Susanne Gottlieb checkt für dich jedes Monat das Kinoprogramm und stellt dir die größten Schmankerl vor – inklusive Geheimtipp.
So abwechslungsreich wie das Wetter ist auch das Kinoprogramm im April. Angefangen von düsteren Nonnen, über schlagfertige Affenmänner und Titanen im Clinch, über Flüchtlinge, kriegerische Zivilisten bis hin zu heißen Dreiecksbeziehungen. Wer hier nichts findet, der hat noch nicht richtig gesucht.
Sydney Sweeney plagt sich mit einer unbefleckten Empängnis, Dev Patel rächt seine Mutter als Monkey Man und Godzilla und King Kong bekriegen eine Affenbande.
Horror im Kloster. Das ist nichts Neues und heutzutage auch noch schwer zu toppen in Sachen Originalität, Bodyhorror und klerikaler Symbolfreudigkeit. Doch dieser kleine feine Horrorfilm macht Spaß und wartet auch mit einem sehr sehenswerten Ende auf. Die Nonne Schwester Cecilia (Sydney Sweeney) wird aus den USA eingeladen, sich in einem Kloster in Italien niederzulassen. Doch dort geschehen düstere Dinge und bevor sie sich versieht, ist sie schwanger. Eine unbefleckte Empfängnis? Die anderen Nonnen und Priester behandeln Cecilia von nun an wie eine Heilige. Doch was wächst da wirklich in ihrem Körper heran?
Wenn dir niemand eine gute Actionrolle gibt, schreib sie dir eben selbst. Genau das hat sich wohl Dev Patel gedacht, und schwingt sich in Monkey Man zu einer Art indischen John Wick auf. Sein namenloser Protagonist möchte seine tote Mutter rächen, die während der mörderischen Evakierung der armen Waldbevölkerung durch korrupte Staatsmänner gestorben ist. Doch während er sich mit viel Leid auf diese Aufgabe vorbereitet, wird er nicht nur zum Rächer seiner Mutter, sondern zum Held der armen, unter der Hierarchie leidenden Bevölkerung. Viel Kritik am politischen System, dem Klassensystem und Korruption also inklusive. Schaut toll aus, macht Spaß. Mehr zum Film hier in unserer ausführlichen Monkey Man Kritik.
Im jüngsten Film der MonsterVerse-Reihe treffen Godzilla und King Kong erneut aufeinander. Diesmal ist der gemeinsame Feind eine fiese Affenbande aus der Hohlerde, die sich zum Herrscher über die Oberwelt aufschwingen wollen. Und auch wenn man sich bisher nicht so gern mochte, werden die beiden Titanen erneut eine Allianz schmieden, um dies zu verhindern. Wer also gerne zusehen möchte, wie Godzilla im Kollosseum in Rom erst ein Nickerchen macht vor dem Kampf, und generell auf größenwahnsinnige Action steht, der ist bei diesem Film genau richtig.
Ein Oscar-Kandidat der Italiener, für den es aber nicht gerreicht hat. Gedreht mit Laiendarstellern, erzählt Regisseur und Drehbuchautor Matteo Garrone von den senegalesischen Cousins Seydou und Moussa, die von Dakar nach Europa fliehen wollen. Dieser mystische Ort ist aber schwer zu erreichen, und auf ihrer Reise durch die Wüste kommen sie mit Schleppern, Sklavenhandel und der Unerbittlichkeit der Sahara in Kontakt. Poetisches, oft brutales Werk, das aber stets an die Menschlichkeit und die menschliche Ausdauer appeliert.
Kirsten Dunst, endlich wieder auf der Leinwand. In Alex Garlands dystopischen Thriller spielt sie eine Kriegsfotografin, die mit ihrem Team durch die USA der nahen Zukunft reist, wo ein neuer, der Zweite Amerikanische Bürgerkrieg, zwischen der amerikanischen Regierung und den von Texas und Kalifornien angeführten separatistischen “Western Forces” tobt. Der Film zeigt, wie die Journalisten versuchen, in diesem Konglomerat aus dystopischer Diktatur und extremistischen Milizen zu überleben, und spart auch nicht mit Kriegsverbrechern. Brandaktuell, von der Presse teils euphorisch, teils sehr kritisch aufgenommen. Unser endgültiges Fazit gibt’s hier!
Luca Guadagnino zündelt wieder mit Emotionen. Diesmal in seinem Reigen aus gut aussehenden Leuten mit sexy Problemen: Zendaya, Josh O’Connor und Mike Faist. Zendaya ist ein Ex-Tennisprofi mit Sportverletzung, die nun ihren Ehemann (Faist) trainiert. Bei einem Turnier treffen die beiden auf den abgehalferten Ex-Star von O’Connor, der einst ihr Lebensgefährte und sein bester Freund war. Um zu gewinnen, und hier ein wenig Motivation in die Agenda zu pushen, werden manche Grenzen ausgetestet. Schöne Menschen, heiße Emotionen, Tennis. Der Film findet sicher sein Publikum.
Glamping, also glamouröses Camping, ist der letzte Schrei. Eine japanische Entertainmentfirma will genau das in einer ruhigen Bergregion schaffen. Doch die CEOs haben nicht mit dem Widerstand der Bevölkerung gerechnet. Nicht nur, dass das Glamping massenweise Touristen anziehen würde. Es gefährdet auch die lokale Umwelt, die Tiere und die Wasserversorgung. Um Frieden zu stiften, verspricht das Unternehmen mit der Bevölkerung zu kooperieren und sich beraten zu lassen. Aber dass in dieser ruhigen, scharf beobachteten Gesellschaftskritik nicht alles eitel wonne ausgeht, sollte mindestens genauso klar sein.
4. 4. Morgen ist auch noch ein Tag, Immaculate, Monkey Man
5. 4. Vista Mare, Godzilla x Kong: Das neue Imperium, Kraft der Utopie – Leben mit Le Corbusier in Chandigarh, Ich Capitano
9. 4. Lupin III: Das Schloss des Cagliostro
11. 4. White Bird, Ein Glücksfall, Back to Black, Das erste Omen
12. 4. Mit einem Tiger schlafen
18. 4. Abigail, Civil War
19. 4. Radical – Eine Klasse für sich, Evil Does Not Exist, What a Feeling
23. 4. Spy x Family Code: White
25. 4. Arthur der Große
26. 4. Es sind die kleinen Dinge, Challengers – Rivalen
Und wie gehts weiter? Hier alle Kinostarts im Mai
Was sind die Topfilme des Jahres? Hier die 24 besten Kinofilme 2024
Unser Seher-Bereich hat noch mehr für dich parat. Reviews zu aktuellen Kinokrachern, Vorschauen auf das Kinomonat, aber auch ultimative Bestenlisten:
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Aufmacherfoto: (c) Warner Bros, Polyfilm, Universal Pictures
Susanne Gottlieb schreibt als Filmjournalistin für die Helden der Freizeit, Kleine Zeitung, NZZ, Standard, TV Media, Filmbulletin, Cineuropa und viele mehr. Sie arbeitet im Filmarchiv Austria, berichtet von diversen Filmfestivals und hat Theater-, Film- und Medienwissenschaft studiert.