Man darf sich auf den März freuen. Da regieren 2025 das Independent-Kino und Kult-Filmemacher. Ein Kino-Monat für Cineasten.
Filmexpertin Susanne Gottlieb checkt für dich jedes Monat das Kinoprogramm und stellt dir die größten Highlights vor – inklusive Geheimtipp.
Zwischen Trash, Blockbuster und hohem Arthouse-Kino pendelt auch der März geschickt hin und her. Es geht nach Island, Nordirland, nach Brasilien, ins All, in die Post-Apokalypse und nach Las Vegas. Ein Rundum-Ticket durch Raum und Zeit also. Wir verraten euch, was besonders empfehlenswert ist.
Paul W. Anderson und seine Ehefrau Milla Jovovich heizen wieder ordentlich mit Action ein. Diesmal kann sich der Film sogar sehen lassen. Basierend auf einer Kurzgeschichte von George R. R. Martin, spielt Jovovich die Hexe Gray Alys, die gemeinsam mit dem mysteriösen Jäger Boyce (Dave Bautista), in die postapokalyptische Welt, die Lost Lands, loszieht, um einen Gestaltenwandler zu finden. Diesem will sie seine Form stehlen, da die Königin, Ehefrau des Overlords über den Rest der Menschheit, selber zu einem solchen werden will. Wie immer bei Martin gibt es viele Gesellschaftsparallelen und -kritik, wie immer bei Anderson viel überstilisierte Action und Trash.
Eine weitere Kurzgeschichten-Adaption, diesmal aber vom Oscar-Regisseur Bong Joon-ho. Basierend auf der Vorlage Mickey7 von Edward Ashton, spielt Robert Pattinson den titelgebenden Charakter, der sich als Bio-Vorlage für eine Reihe von Klons zur Verfügung stellt, um riskante Erkundungsmissionen im Weltall durchzuführen. Dabei wird der sterbende Klon immer wieder von einer neuen Version ersetzt. Als Mickey17 jedoch unerwartet überlebt, und sich an Bord bereits Mickey18 befindet, muss er um sein Leben fürchten. Zudem haben Aliens, die Mickey17 entdeckt haben, Interesse an den Menschen entdeckt. Auf der Berlinale war der Film bereits ein Hit.
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Mehr InformationenRechtzeitig zum Weltfrauentag: In Island ging es den Frauen in den 70ern wie in vielen anderen Ländern der Welt. Sie verdienten kaum Geld, waren weniger gebildet, meistens an Männer und Kinder gebunden. Doch die zweite Welle des Feminismus, der Frauenbewegung, die andere Orte auf der Welt bereits fest im Griff hatte, sollte auch nach Island überschwappen. Im Oktober 1975 streikten die Frauen einen ganzen Tag, gingen auf die Straße, die Gesellschaft kam zum Stillstand. Schon ein Jahr später wurden neue Gesetze zur Gleichberechtigung geschlossen, heute gilt Island als eines der fortschrittlichsten Länder der Welt. Regisseurin Pamela Jahn fängt dieses bedeutende historische Ereignis mittels Interviews, historischen Aufnahmen und Animationen ein.
Der Brasilianer Walter Salles hat sich schon mit Filmen wie Die Reise des jungen Che oder On the Road profiliert. Einen weiteren Hit, den er 2024 bei den Filmfestspielen von Venedig präsentierte, ist Für immer hier, in dem er in sein Heimatland zurückkehrt. Im Rio de Janeiro der frühen 70er, zur Zeit der Militärdiktatur, verschwindet der ehemalige linke Kongressabgeordnete Rubens Paiva. Seine Familie hört nie mehr etwas von ihm. Seine Frau Eunice (Fernanda Torres) versucht herauszufinden, was mit ihm passiert ist, und engagiert sich als Anwältin für die Rechte der Opfer der Militärdiktatur. Die Familie Paiva gab es wirklich, Salles selber war dort als Kind ein wiederkehrender Gast. Hauptdarstellerin Fernanda Torres wurde bereits mit Preisen für ihre Leistung ausgezeichnet.
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Mehr InformationenUnd der nächste Coppola-Sproß, den es ins Showbusiness zieht. In diesem Fall ist es Francis Ford Coppolas Enkeltochter Gia, die hier Regie geführt hat. Sie verschafft Pamela Anderson ein Comeback als Showgirl Shelly, die seit 30 Jahren in der Razzle Dazzle Show in Las Vegas als Tänzerin auf der Bühne steht. Doch die Show soll abgesetzt werden. Mit der Hilfe ihrer besten Freundin Annette (Jamie Lee Curtis) versucht Shelly als Gallionsfigur der Tänzerinnen Haltung zu bewahren, und Kontakt mit ihrer Tochter Hannah (Billie Lourd) aufzunehmen, die sie vor vielen Jahren weggegeben hat.
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Mehr InformationenNoch eine Geschichte nach wahrer Begebenheit, noch mehr Kämpfer für eine Sache. Das nordirische Rapper-Trio Kneecap erzählt hier, mithilfe prominenter Nebendarsteller wie Michael Fassbender, seine Gründungsgeschichte nach. Móglaí Bap, Mo Chara und DJ Próvaí, die sich in dem Film auch selbst spielen, gründen ihre Band in Belfast und singen nur auf Irisch, wodurch sie in dem protestantisch dominierten Land zur Stimme der irischen Jugend werden. Das passt den loyalistischen Behörden natürlich gar nicht, und so entsteht auch alsbald einiges an politisch hochbrisantem Chaos.
1. 3. Dear Beautiful Beloved
2. 3. Josef – Das Herz eines Vaters
6. 3. Mickey 17, September & July, Boléro – Die Entstehung eines Meisterwerks, Love Hurts – Liebe tut weh, In the Lost Lands, When Will You Marry?
7. 3 Ein Tag ohne Frauen, Ask Sadece Bir An
9. 3. Piep*zyc Mickiewicza 2
11. 3. Mobile Suit Gundam Gquuuuuux
13. 3. März 2025 Köln 75, Der Prank, Black Bag – Doppeltes Spiel
14. 3. Bonhoeffer, Für immer hier, Niki de Saint Phalle, Purple Rain
16. 3. Overlord: The Sacred Kingdom
18. 3. Becoming Led Zeppelin, Dragon Ball Z: Battle of Gods
20. 3. Das Licht, The Last Showgirl, Tumult im Urwald – Sauvages, Schneewittchen, Mr. No Pain
21. 3. Noch bin ich nicht, wer ich sein möchte, Kneecap
22. 3. Konosuba 3 – Bonus Stage
27. 3. Beating Hearts, Riff Raff – Verbrechen ist Familiensache
28. 3. Otto Lechner – Der Musikant, Louise und die Schule der Freiheit, Nina und das Geheimnis des Igels, Agent of Happiness – Unterwegs im Auftrag des Glücks, The End
30. 3. Sikandar
Was sind die größten Highlights des Jahres? Hier die 25 besten Kinofilme 2025
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Aufmacherfoto: (c) Warner Bros, Polyfilm, Constantin
Susanne Gottlieb schreibt als Filmjournalistin für die Helden der Freizeit, Kleine Zeitung, NZZ, Standard, TV Media, Filmbulletin, Cineuropa und viele mehr. Sie arbeitet im Filmarchiv Austria, berichtet von diversen Filmfestivals und hat Theater-, Film- und Medienwissenschaft studiert.