Der Stadtwanderweg 1 von Nussdorf auf den Kahlenberg gehört zu den schönsten Wanderrouten in Wien. Was dich dort erwartet. Plus: Abstecher zum Leopoldsberg.
13. Juni 2020: Festes Schuhwerk angezogen, Rucksack mit Verpflegung umgehängt und die Kamera nicht vergessen – los geht’s. In und um Wien erstreckt sich ein dichtes Netz an wunderschönen Stadtwanderwegen, die zum Spazieren und zum Entdecken einladen. Wer will schon an sonnendurchfluteten Sommertagen den Tag in der düsteren Wohnung verschwenden. Wir haben für euch den Stadtwanderweg 1 erkundet und berichten euch von unseren Eindruck auf unserem Gang von Nussdorf auf den Kahlenberg – mit Abstecher zum Leopoldsberg.
Übrigens: Hier findest du die 10 schönsten Wien-Spaziergänge auf einen Blick.
Der Stadtwanderweg 1 beginnt am Schlusspunkt der Straßenbahnlinie D, Endstation Nussdorf. Ideal erreichbar also für viele Wienerinnen und Wiener und für alle anderen sind die Verbindungen auch nicht allzu kompliziert. Dort angekommen kann’s endlich losgehen. Keine Sorge, der Weg ist gut ausgeschildert.
Wenige hundert Schritte von der Straßenbahnstation geht’s schon ins Grüne. Die Luft wird frischer, die Hitze nimmt ab und die Wanderlust ergreift einen. Vor allem auch, weil die Beine noch frisch sind, die Muskelkraft unverbraucht. Der erste Streckenabschnitt stellt sich einem mit nur mäßiger Steigung entgegen. Zeit zum akklimatisieren, bevor eine Weggabelung auf uns wartet.
Es gibt mehrere Routen auf den Kahlenberg. Wir wählen die Abzweigung Richtung Sulzwiese. Weiter geht’s entlang einer Weinrebenkulisse und ebenen Wiesen, die zu einer ersten Rast und einem kleinen Picknick einladen. Derart gestärkt geht es vorbei an ebenso schönen Wiesen, Rebenreihen und durch Wäldchen voller uralter Bäume, bis man nach einigen Gehminuten ein Schild erreicht, das kaum passender sein könnte: Am Himmel.
Bis zum Gipfel ist es nun nicht mehr weit. Am Himmel findet sich eine Busstation (38A), die dem müden Wanderer eine mögliche Abkürzung zurück zur Stadt bietet. Da würde man aber so einiges verpassen. Hauptsächlich den atemberaubenden Ausblick über Wien und die gesamte umgebende Landschaft. Besonders an klaren Tagen ist der Moment ganz oben ein meditatives Durchatmen, ein Energie Tanken, das einem noch für Tage nach dem Ausflug Kraft geben sollte. Für eine zweite Rast vor dem Rückweg eignet sich die Skyline Lounge, die Ausblick und leibliches Wohl verbindet.
Beim Rückweg bietet sich an, einen anderen Pfad zu wählen. Wie bereits erwähnt gibt es mehrere Wege hinauf – und damit auch mehrere hinab. So wird auch der Rückweg zu einer Entdeckungsreise. Selbst wenn man müde ist, ändert sich nicht viel an der Gehzeit, wenn man sich einer anderen Abstiegsroute zurück nach Nussdorf bedient. Und das macht die Sache dann auch nochmal spannender und kurzweiliger.
Was aber tun, wenn man Kraft und Lust hat, weiter zu gehen? Natürlich einfach weiter munter drauflos wandern! Vom Kahlenberg geht der Stadtwanderweg 1a zum Leopoldsberg. Auf dem Weg dorthin liegt im Wald ein cooler Klettergarten (hier unser Testbericht) und nach einer halben Stunde Gehzeit wird man für die Anstrengung mit einer anderen und ebenso schönen Perspektive auf die Donau und die daran geschmiegte Stadt belohnt.
Außerdem findet sich am Leopoldsberg ein Denkmal für die ukrainischen Kosaken, die Wien im Zuge der Türkenbelagerung 1683 zu Hilfe kamen, und die Burg am Leopoldsberg. Auch dort gibt es eine Haltestelle des 38A. Die zusätzliche Anstrengung erleichtert also potentiell den Rückweg. Aber wenn wir doch schon zu Fuß unterwegs sind.
Start: Nußdorf, Endstation Linie D
Strecke: 11 Kilometer
Dauer: 3 – 4 Stunden
Essen/Lokale: Skyline Lounge Kahlenberg, Josefinenhütte, diverse Heurigen
Es gibt viel zu entdecken!
Wien und Niederösterreich haben jede Menge zu bieten. In unserem Erkunder-Bereich findest du die schönsten Spazier-Routen und coolsten Ausflugstipps.
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Alle Fotos: (c) heldenderfreizeit.com
Peter Huemer stellt bei den Helden der Freizeit jedes Monat in "Peters Buchtipp" ein außergewöhnliches Werk vor. Außerdem schreibt er bei uns über Games, Kino und Streaming. Der Freie Schriftsteller hat vergleichende Literaturwissenschaft studiert und arbeitet auch als Lektor, Korrektor und Übersetzer.