Sowohl vor der Kamera als auch on Stage ist Jared Leto eine Größe im Showbusiness. Zu seinem 50er präsentieren wir seine besten Lieder mit Thirty Seconds to Mars und die kultigsten Filme, in denen er erfolgreich mitgewirkt hat.
von Patrick Meerwald
26. Dezember 2021: Ist er ein schauspielender Sänger oder ein singender Schauspieler? Eine Frage, die sich bei Jared Leto definitiv stellt. Dieser Mann hat in seiner Karriere schon viele große Meilensteine erreichen dürfen. Sowohl als Frontmann der Alternative-Rockband Thirty Seconds to Mars als auch in diversen Rollen begeistert Leto seit vielen Jahren. Ein Golden Globe, ein Oscar, sowie mehrere MTV Music Awards stehen auf seiner Habenseite.
Heute feiert das am 26. Dezember 1951 geborene Multitalent seinen 50. Geburtstag. Wir ehren das Geburtstagskind einer Übersicht seiner kultigsten Rollen und legendärsten Songs.
Für seine Darstellungen liefert er das Maximum an Hingabe und Recherche. Sowohl was Mimik und Gestik der Figuren angeht, als auch deren körperliche Verfassung will er möglichst authentisch darstellen. Bei den Liedern mit Thirty Seconds To Mars ist seine Akribie genauso ein wichtiger Bestandteil bei der Entstehung von neuen Titeln.
Der Film erzählt die letzten 72 Stunden vor dem Attentat aus der Sicht des Killers. Jared Leto spielt darin den Mörder der großen Beatles Legende. Für eine optimale Vorbereitung auf die Rolle von Chapman soll sich Leto binnen weniger Wochen über 28 Kilogramm angegessen haben, die er nach den beendeten Dreharbeiten auch wieder durch radikales Hungern verlor. Diese Gewichtsachterbahn sorgte bei ihm für eine Gicht-Erkrankung. Empfehlenswert ist so eine Aktion vielleicht nicht, doch zeigt sie eindrucksvoll, was Jared Leto für eine Figur auf sich nimmt.
Dieser Film verhalf niemand Geringerem als Christian Bale, den endgültigen Durchbruch zu schaffen. Doch auch Leto spielt in diesem Psychothriller eine nicht unwichtige Figur. Ist er doch das erste Opfer, das von dem von Bale gespielten Patrick Bateman ermordet wird. Leto spielt einen den Börsianer Paul Allen, der sich sichtlich in der Upperclass wohlfühlt. Unter den Arbeitskollegen gibt es regelmäßiges Wetteifern, wer in gefragten Lokalen Sitzplätze ergattert, wer die eindrucksvollsten Visitenkarten hat usw. Diese Figur mimt Jared Leto großartig. Er hebt sich von den anderen Nebencharakteren definitiv ab.
Die Mordszene hat in der Filmgeschichte absoluten Kultstatus erreicht. Paul ist dabei auf einem Couchsessel betrunken in Batemans Wohnung, der wie andere Möbelstücke und auch der Boden mit einer Plane bedeckt ist. Nichts ahnend sitzt er entspannt da, während Hip To The Square von Huey Lewis läuft und er plötzlich mit einer Axt brutalst ermordet wird. Was eine Visitenkarte so alles anrichten kann …
Ebenfalls beeindruckt uns Jared Leto in dem Sci-Fi-Drama Mr. Nobody, in dem er den Protagonisten spielt. An den Kinokassen war der Film erst ein Ladenhüter. Doch mit der Zeit entwickelte sich der Streifen zu einem Klassiker der jüngeren Science-Fiction-Geschichte. Nicht zuletzt auch wegen der schauspielerischen Leistung von Leto. Seine Figur bekommt im Laufe der Handlung mehrere Möglichkeiten präsentiert, wie sich sein Leben verändern würde, wenn er bestimmte Entscheidungen trifft oder unterlässt. So ändert sich auch sein Charakter. Und gerade diese Diversität ist bestens auf die Vielfältigkeit von Jared Leto ausgelegt. Hier kann er sein Können entfalten.
Requiem for a Dream porträtiert schonungslos das Schicksal von vier Menschen, die nach und nach in die Drogenabhängigkeit schlittern. Jedes einzelne ist schockierend und gleichzeitig authentisch in Szene gesetzt. Sowohl von den Bildern, als auch den Darstellungen ist der Film harte Kost. Jared Leto spielt den Niedergang seiner Figur erschreckend gut. Anfangs noch als gelegentlicher User positiver gestimmt, sehen wir Zuseher, wie er von Minute zu Minute im Rauschgiftstrudel versinkt. Diesen Wandel und diese Entwicklung spielt er hervorragend.
Jared Leto bekam für seine wohl beste Darbietung den Oscar und Golden Globe, jeweils als bester Nebendarsteller. Er mimt in Dallas Buyer Club die an AIDS erkrankte und drogensüchtigen Transfrau Rayon, die gemeinsam mit dem ebenfalls Erkrankten Ron Woodroof (Matthew McConaughey) einen geheimen Club gründet, der Betroffene mit alternativen Medikamenten versorgt. Dabei könnte das Duo nicht unterschiedlicher sein. Während Rayon bekennend homosexuell ist, machte Ron vor der Erkrankung als Macho und Frauenheld mit homophoben Ansichten von sich reden. Mit der Zeit entsteht aus einer rein geschäftlichen Zusammenarbeit eine echt dicke Freundschaft.
Jared Leto ist viel mehr als nur ein Nebendarstellerr in diesem Film. Er und McConaughey spielen die beiden wichtigsten Charaktere blendend. Sie ergänzen sich gegenseitig. Auch hier hat Jared Leto seinem Körper einiges abverlangt. Während er bei Chapter 27 ordentlich Masse zulegte, spielte er für diese Rolle laut eigener Aussage mit etwa 18 Kilogramm weniger Gewicht. Durch diesen Gewichtsverlust würde sich laut ihm vieles automatisch ändern. Die eigene Bewegung, die Wahrnehmung auf andere, die Art zu kommunizieren und vieles mehr. Besonders angetan zeigte er sich auch davon, dass es vor dem eigentlichen Dreh keine Proben gab und von Beginn an das Momentum im Vordergrund war. Dadurch konnte er sich noch besser auf seine Figur und deren Züge einlassen. Das Ergebnis dieser Darbietung ist einfach faszinierend.
Es gibt noch viele weitere sehenswerte Streifen mit Jared Leto, die wir euch nicht vorenthalten möchten. Einer davon kommt planmäßig erst kommendes Jahr heraus. Hier noch einige weitere Empfehlungen:
Ein amerikanischer Quilt (1995)
Fight Club (1999)
Panic Room (2002)
Lord of War (2005)
Suicide Squad (2016)
Bladerunner 2049 (2017)
The Outsider (2018)
House of Gucci (2021)
The Little Things (2021)
Morbius (2022)
Ein weiteres wichtiges Kapitel in der Karriere von Jared Leto ist seine Begeisterung für die Musik. Diese Leidenschaft möchte er auch ganz bewusst von seinem Tun as Schauspieler trennen. So hat er schon Shows abgesagt, indem nicht für seine Band, sondern nur mit ihm als “Testimonial” geworben wurde.
Bei seiner Band Thirty Seconds to Mars geht es ähnlich vielfältig wie bei seinen Rollen zur Sache. Außerdem kann die Truppe mit starken Musikvideos aufwarten. Im nächsten Partpräsenteren wir dir vier legendäre Songs inklusive der dazu gehörenden Clips.
Diese Nummer erschien als dritte Single der zweiten 30 Seconds Scheibe A Beautiful Lie. Wobei sich Leto nicht unbedingt als Fan davon outete, Nummern aus Alben herauszulösen. Für ihn ist das gesamte Album ein Werk, das zusammengehört und weniger die einzelnen Titel für sich stehen. Die Song-Idee zu From Yesterday soll von Jareds Bruder und Drummer Shannon gekommen sein. Sie sind übrigens die Gründer der Band. Für das Video zum Song brach die truppe mit einem Novum. Erstmals drehten US-Amerikaner ein Musikvideo in China. Wem die Stimmung des Musikvideos gefällt, dem sei der dazugehörige 13 minütige Shortfilm ans Herz gelegt.
Album: A Beautiful Lie Erschienen: 2005
Unser nächster Thirty Seconds to Mary Titel zeigt eindrucksvoll, was für einen Stellenwert Musikvideos im kreativen Prozess der Band haben. Der Clip ist eine Hommage an das Stanley Kubrick Horror-Meisterwerk The Shining. Dabei gibt es immer wieder Anspielungen auf den Klassiker (der natürlich auch einen Ehrenplatz in unserem Ranking der besten Horrorfilm-Klassiker aller Zeiten hat). Außerdem wurde auch der Splitscreen in den Visuals aus Requiem for a Dream verwendet. Zum Titel sagt Jared Leto selbst: “Es geht um die Beziehung zu einem selbst, der Konfrontation vor den eigenen Ängsten und Suche danach, wer man wirklich ist.” Gruselig und atmosphärisch.
Album: A Beautiful Lie Erschienen: 2005
Ein ergreifendes Anti-Kriegslied brachte die Band als titelgebende Nummer für ihr Album Nummer drei heraus. Es war der erste Titel, den die Band für das Album recordeten. Spannend ist auch, dass sich Jared Leto und der damalige Gitarrist Tomo Milicevic das Spiel dieses Mal nicht klassisch in Rhythmus- und Leadgitarristen einteilen, sondern die Parts abwechseln. Das Video dazu ist sehr aufwendig gedreht und bildstark. Dabei wird auch nichts glorifiziert, sondern vielmehr gezeigt, mit welchen inneren Konflikten Soldaten klarkommen müssen.
Album: This is War Erschienen: 2009
Ursprünglich hatten Leto und Co. vor, Closer To The Edge rascher raus zu bringen. Doch hielten sie den Song zurück. Der Grund: Anfangs ging es aufnahmetechnisch wirklich flott dahin. Doch als es dann ans Fein-Tuning ging, erwachte bei der Gruppe so richtig die Tüftelei. So hat das Mixing und Mastering länger als erwartet gedauert. Zum Glück aber brachten sie diesen tollen Song so wie er ist heraus. Der Clip dazu ist ein Gänsehaut-Garant für Thirty Seconds to Mars Fans. Dabei sind mehrere Highlights aus vergangenen Tourshows zu sehen, Fans kommen mit Statements zu Wort. Außerdem gibt es Bilder aus der Jugend der Bandmitglieder zu sehen.
Album: This is War Erschienen: 2009
Die Band hat aber noch mehrere geniale Songs released. Diese Titel solltet ihr unbedingt am Schirm haben:
Edge of The Earth (2002)
Capricorn (A Brand New Name) (2002)
A Beautiful Lie (2005)
Attack (2005)
Kings and Queens (2009)
Hurricane (2009)
Up in The Air (2013)
Do or Die (2013)
Dangerous Night (2018)
Walk on Water (2018)
Alle Songs, die wir euch hier empfehlen könnt ihr auch in unserer Spotify Playlist abchecken.
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Aufmacher Stefan Brending via CC BY-SA 3.0
Der Wiener Journalist ist seit 2016 Musik-Ressortleiter bei heldenderfreizeit.com, schreibt für diverse Musikfachmedien wie Stark!Strom berichtet dabei über Konzerte, Neuerscheinungen, führt Interviews und erstellt Besten- und Playlisten zu den Top-Liedern von Musikstars.