Diese Filme haben sich tief in unser Unterbewusstsein gefressen. Von Dracula bis Psycho, von Aliens bis Dämonen. Zum 120. Geburtstag des großen Meisters Alfred Hitchcock präsentieren wir euch die besten Horrorfilme aller Zeiten. Diese schaurigen Streifen haben sich tief in der Popkultur festgebissen. Unsere Top 10 Horrorklassiker – plus: 10 weitere, die man gesehen haben muss.
Was ist es, das uns schaudern lässt? Sind es dunkle Räume, flickernde Lichter, Dämonen, Geister, blutige Szenen? Im echten Leben vermutlich jedes dieser Dinge. In Filmen sind es nur Stilmittel, die für sich gesehen nicht zwingend Emotionen in uns auslösen. Vielmehr ist es das “wie” und nicht das “was”, das uns in Panik versetzt.
Ein guter Horrofilm konfrontiert uns nicht nur mit dem Furchtbaren auf dem Bildschirm, sondern vor allem dem Furchtbaren in unserer Vorstellungskraft. Alle diese Weisheiten mussten sich Filmemacher erst erarbeiten und schufen im Moment ihrer Erkenntnisse oft die größten Meisterwerke. Wie Alfred Hitchcock, dessen Geburtstag sich am 13. August 2019 zum 120. Mal jährte. Ihm zu Ehren haben wir unsere zehn liebsten Horrorklassiker ausgewählt. Dazu gibt es am Ende nochmal 10, die ohne Zweifel zu den besten Horrorfilmen ever gezählt werden dürfen.
Keine Horrorbestenliste kommt ohne die ikonischen Monster der Filmgeschichte aus. Die Mumie, Frankensteins Monster, der Unsichtbare und an ihrer Spitze Graf Dracula. Bram Stokers Blutsauger ist der unangefochtene Herrscher der Nacht. Gefühlt einhundert Verfilmungen hat der Roman aus dem 19. Jahrhundert bereits erlebt, aber ein Film hat es geschafft, das Bild des Grafen in unseren Köpfen unveränderlich zu prägen.
Dracula aus der Horrorfilm-Schmiede Hammer erschien 1958 mit dem legendären Christopher Lee in der Titelrolle. Obwohl er sich optisch und in der Handlung große kreative Freiheiten in Bezug auf den Roman nimmt, wurde er zum Kult-Klassiker. Ein Werk, das wohl fünfzig Prozent aller Halloweenkostüme inspiriert und einen Charakter in den Köpfen der gesamten Welt definiert, gehört unweigerlich auf diese Liste.
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Zombies sind im Gegensatz zu Vampiren oder Geistern eine jüngere Erfindung des Grusels. Zwar existierte das Wort, aber vor George A. Romeros Die Nacht der Lebenden Toten war das Konzept eines Zombies nur ein obskurer Aspekt karibischer Voodoo-Religionen. Plötzlich gab es da diese Horde untoter Menschenfresser. Eine beinahe unaufhaltsame Macht, die wie eine Naturkatastrophe auf die Protagonisten eines Filmes zurollt. Anders als ein Monster, sind die Zombies in Romeros Filmen nichts, das man verstehen kann. Sie haben keinen Willen, sie sind nicht böse. Sie sind einfach da. Und das macht sie so furchteinflößend.
Es ist nicht unbedingt die Gewalt, vor der wir uns fürchten. Es ist die Horde, es ist die Unaufhaltsamkeit, es ist die Angst davor, einer von Ihnen zu werden. Zombies sind nicht nur eine Gefahr im Film, sondern auch gesellschaftliches Statement. Eine gedankenlose Masse, die uns auffrisst. Leseempfehlung! Für unsere Kollegen von STREAMO zählt Die Nacht der lebenden Toten bis heute zu einem der 20 besten Zombiefilme aller Zeiten. Hier das gesamte Ranking.
Frage: Was ist schlimmer als ein Monster, das nichts anderes im Sinn hat als zu töten? Ein Monster, das nichts anderes im Sinn hat als zu töten, in einer klaustrophobischen Blechdose isoliert im Weltall. Genau das ist Alien. Dazu noch großartige Darsteller, das unbequeme Design von HR Giger und die kreative Regie von Ridley Scott – der Horrorklassiker ist perfekt. Neben der isolierten Location und den interessanten Konzepten zeigt Alien die Wichtigkeit einer der bedeutendsten Regeln des Monsterfilms. Zeige das Monster nur, wenn es unbedingt notwendig ist.
Obwohl das Alien natürlich furchteinflößend ist, sind es die Momente, in denen wir es nicht zu Gesicht bekommen, in denen wir nur ahnen, was passieren könnte, die uns am Rande unseres Sitzes halten. Ein Meisterwerk des Suspense Horrors, das die Action genau an den richtigen Stellen auf 11 zu drehen weiß. Und was kann im Vergleich der neue Ableger Alien Romulus? Hier unsere Kritik!
Von einem Alien zum nächsten. In den achtziger Jahren wurde das Weltall zu einem angsteinflößenden Ort. Ob man sich dahin auf den Weg machte oder ob etwas aus dem All uns besuchte. Vorbei die Tage, da der Forscherdrang das erste war, was man mit dem Weltall in Verbindung brachte. In John Carpenters Das Ding aus einer anderen Welt entdecken Wissenschaftler ein in der Arktis eingefrorenes Raumschiff. Was im Eis schläft, ist ein mörderisches Alien, das jedes Lebewesen verschlingen und sich in es verwandeln kann.
Zu der gleichen klaustrophobischen Stimmung wie in Alien (hier ist es eine eingeschneite Forschungsstation anstatt eines Raumschiffs) kommt entsetzliche Paranoia. Jeder Forscher könnte heimlich der Außerirdische sein. Der beste Freund, ja selbst der Hund, könnte einen hinterrückst ermorden. Ein neues Level der Angst. Dazu noch die besten praktischen Spezialeffekte aller Zeiten und fertig ist der Horrorklassiker.
Der modernste unserer Klassiker. Trotzdem ist Blair Witch Project schon über zwanzig Jahre alt. Seinen Platz auf dieser Horrorklassiker-Liste hat der Film aber nicht nur wegen seiner revolutionären Form verdient. Natürlich gab es auch vor Blair Witch Project bereits Found-Footage Filme. Aber die Art und Weise, wie hier Angst erzeugt wird, ist bemerkenswert. Der Film paart die Desorientierung einer fremden Ich-Perspektive und gefühlte Echtheit des Materials mit menschlichen Urängsten.
Sich im Wald zu verirren, nie wieder alleine zurück zu finden, ist eine Furcht, die viele von uns schon einmal überkommen hat. Dabei von einer Hexe verfolgt zu werden, ob nun real oder in unseren Köpfen, ist eigentlich nur die Kirsche auf dem Eis. Faszinierend ist, dass in dem Film eigentlich kaum etwas passiert. Bis auf die letzte Einstellung ist es nur die Panik der verirrten Wanderer, die uns Furcht einflöst. Das große Nichts des Herumirrens, die Langeweile gibt unserem Vorstellungsvermögen Raum, sich selbst zu ängstigen.
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Horror muss nicht immer ernst sein und ist, wenn er sich ein wenig Spaß erlaubt, nicht unbedingt weniger erschreckend. Tanz der Teufel von Sam Raimi ist das perfekte Beispiel. Jeder kennt die Eröffnungssequenz, in der wir den Weg des körperlosen Bösen durch den Wald aus der Ich-Perspektive miterleben. Die Einstellung ist legendär und wurde hundertemaler parodiert. Der Film an sich folgt einer ziemlich gewöhnlichen Geschichte.
Einige junge Menschen sind alleine in einer Hütte im Wald, bis sie aus Versehen eine dunkle Macht heraufbeschwören. Viel gibt es sonst dazu nicht zu sagen. Was den Film besonders macht, ist der subtile Humor, den man als gestandener Horrorfilm-Seher so richtig genießen kann. Ungeübte Zuschauer lassen sich eher vom Grusel von den Zwischentönen ablenken. Außerdem hat dieser Film vermutlich eine Flut von Horrorkomödien in den letzten drei Jahrzehnten zu verantworten. Auch die eigenen Sequels des Films sind reinrassige Komödien. Der zweite Teil erzählt fast die gleiche Geschichte, nur rein humoristisch, und der dritte Teil schickt uns gar in eine mittelalterliche Fantasy Dimension.
Stanley Kubrick, Jack Nicholson und Stephen King! Man könnte sich kaum eine bessere Kombination vorstellen. Dieser Film hat zwar keine ganz neuen Motive ins Horrorgenre eingeführt, dafür hat er sie perfektioniert. Geister, die Menschen in den Wahnsinn treiben waren noch nie so verstörend. Der verrückte Familienvater als Axtmörder war noch nie so außer Kontrolle und einschüchternd. Das Setting war noch nie so gruselig. Kubricks Kamerabalett funktioniert in den verworrenen Korridoren optimal. Wenn vor dem kleinen Kind auf seinem Dreirad nach einer Abzweigung plötzlich das Horrorbild zweier blutbeflecketer Mädchen erscheint, bleibt wohl jedem kurz das Herz stehen.
Dieser Film hat im Horror-Genre neue Qualitätsstandards gesetzt. Kubrick zeigt, dass die hohe Kunst und großartige Ästhetik nicht hinter der Angst zurückstehen muss. Man starrt fasziniert auf das Grauen auf dem Bildschirm, ohne zu wissen, ob was man sieht nun ekelig, gruselig oder einfach nur wunderschön ist. Auch die Tatsache, dass Kubrick nicht davor zurückschreckt, sich Zeit zu nehmen, kann man dem Film nur zu gute halten. Über zwei Stunden lang ist das Meisterwerk und Jump-Scares im Minutentakt bleiben aus. Das macht die Schockmomente umso effektiver. Ein Meilenstein aus der Feder eines großartigen Schriftstellers und auf Film gebannt von einem der besten Regisseure des letzten Jahrhunderts.
Was wären Gruselfilme ohne Geister? Auf jeden Fall gäbe es nur halb so viele. Geister sind gruselig, weil sie unsichtbar sind und weil man sie nicht verstehen kann. Geister bieten immer gute Mysterien. Was wollen sie? Warum sind sie hier? Wessen Geist ist es überhaupt? Nichts davon steht in Poltergeist in Frage. Der Poltergeist ist böse und er will einer armen Familie Angst einjagen und sie schließlich in sein Reich ziehen. Warum tut er das? Weil ihr neues Haus auf einem verfluchten Indianerfriedhof steht. Es geht in Poltergeist nur um eines: Wie kann der Geist bezwungen werden? Aber auch diese Frage ist nebensächlich, weil das wichtigste die Schockmomente sind.
All die kreativen Einfälle des Geistes, die Familie zu terrorisieren, sind legendär geworden und haben hunderte Nachahmer gefunden. Am bekanntesten davon sind die Gesichter und Hände im statischen Rauschen des Fernsehgeräts. Aber auch die Clownpuppe und der brennende Baum sind gern zitierte Effekte. Poltergeist zeigt, dass es auch ohne viel Handlung geht, wenn die Atmosphäre stimmt.
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Der Teufel und die Bibel sind Elemente, die aus Horrorfilmen nicht wegzudenken sind. Am besten ist immer noch das Original. Kein Exorzismus-Film hat dämonische Besessenheit seither so effektiv in Szene gesetzt wie Der Exorzist von William Friedkin. Einen großen, wenn nicht den größten, Anteil an der Effektivität der Bilder hat das junge Opfer des Teufels im Film. Ein kleines Mädchen, so unschuldig und hilflos zu sehen, verstörte die Zuschauer. Die stetige Eskalation ihrer Besessenheit von schmutzigen Schimpftiraden bis hin zum rotierenden Kopf übermittelt pure Verzweiflung. Auch das Wort Gottes scheint machtlos gegen solch ein Übel.
Interessant sind an diesem Film nicht nur die Atmosphäre und die Effekte, sondern vor allem die Glaubenskrise des Teufelsaustreibers und sein persönliches Duell mit dem Bösen. Das so ein Welterfolg Fortsetzungen mit sich bringt, ist klar und deshalb gibt es auch unzählige Sequels, Prequels und Reboots von Der Exorzist. Zurecht, obwohl diese Filme dem Original-Horrorklassiker nicht gerecht werden.
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Die Nummer 1 unserer Horrorklassiker. Eigentlich war Psycho im Jahre 1960 mehr eine Notlösung für Alfred Hitchcock. Sein vorheriger Film Vertigo floppte an den Kinokassen. Der Streifen war für damalige Verhältnisse sündhaft teuer und deshalb bekam Hitchcock kein großes Budget mehr. Er entschied sich für einen kleineren Film, einen Gruselthriller in intimen Rahmen. Ein einzelnes Haus und nur ein paar Schauspieler. Großartiges Marketing und Mundpropaganda machten Psycho zu seinem größten Erfolg. Der Film selbst strotzt auch nur so vor grandiosen Einfällen. Ein Mysterium, das aufgelöst wird, nur um später noch mehr Fragen aufzuwerfen.
Zusätzlich brach der Film auch eine der großen Regeln des amerikanischen Kinos: Es durften keine Toiletten gezeigt werden und auch möglichst keine nackten Menschen. Mit der berühmten Duschszene brach Hitchcock alle Konventionen, und das nicht nur zum Selbstzweck. Unerwähnt darf natürlich auch der ikonische Soundtrack nicht bleiben. Die stechenden Streicher sind bis heute ein wichtiges Element jedes modernen Horror-Soundtracks und so mancher Parodie.
Rankings wie unsere Top-10 sind immer höchst subjektiv und regen auf. Warum ist dieser oder jener Film nicht enthalten? Natürlich hätten sich auch Meisterwerke wie Die Vögel oder auch viele Stephen King Verfilmungen einen Platz in der Liste verdient. Deshalb haben wir hier noch 10 weitere Horrorfilm-Legenden, die eine ehrenvolle Erwähnung verdient haben.
In unserem Seher-Bereich findest du noch mehr Rankings und Reviews, auch Vorschauen auf neue Serien und Filme im Kino oder Stream. Dazu gibts bei uns auch Tests zu tollen Horrorgames und Spotify-Tipps zu realem Horror:
Spielbarer Horror-Thriller: Alan Wake 2
Alone in the Dark – Noch ein Horror-Comeback
Resident Evil 4 Remake Review
DEAD SPACE – Comeback des Horrorspiel-Klassikers
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Aufmacherfoto (c) Alien – 20th Century Fox, DVD/Blu-ray Psycho/DVD/Blu-ray Das Ding aus einer anderen Welt – Universal Pictures
Peter Huemer stellt bei den Helden der Freizeit jedes Monat in "Peters Buchtipp" ein außergewöhnliches Werk vor. Außerdem schreibt er bei uns über Games, Kino und Streaming. Der Freie Schriftsteller hat vergleichende Literaturwissenschaft studiert und arbeitet auch als Lektor, Korrektor und Übersetzer.