Herbert Pixner begeisterte das Publikum mit seiner Italo Connection in der restlos ausverkauften Arena-Halle. Neben beeindruckender spielerischer Virtuosität, kommt bei einem Auftritt des Musik-Multitalents aus Südtirol auch das Entertainment nicht zu kurz. Wieso so ein Abend Musikfreund:innen wünschlos glücklich macht, erklären wir dir in unserer Konzert-Review!
von Patrick Meerwald, 9. 2. 2025
“Wow, großartig, unpackbar!” Nach dem Konzert von Herbert Pixner und seinen Band-Mates rang das Publikum von jung bis alt um adäquate Superlative für das, was sie in den letzten rund zweieinhalb Stunden gehört und erlebt hatten.
Am 5. 2. spielten Pixner und Co. Sie spielten in der Arena vor voller Hütte. Was diesen Auftritt so unvergesslich werden ließ, erfährst du in unserer Kritik. Und lies hier, welche Musikstars noch 2025 Wien beehren.
Schon der Konzertbeginn ist filmreif: Während die Musiker die Bühne betreten, erklingt das epische Theme von Der Pate, dem legendären Film von Regisseur Francis Ford Coppola – ein würdiger Auftakt. Die schrillen, aber absolut stimmigen Outfits unterstreichen das lockere und doch hochprofessionelle Auftreten der Musiker. Das Publikum ist von der ersten Sekunde an elektrisiert.
Die Band – normalerweise zu siebt, doch ein Mitglied musste verletzungsbedingt pausieren – beeindruckt mit musikalischer Höchstklasse. Neben Herbert Pixner (Ziehharmonika, Trompete, Percussion, Saxophon, Gesang) stehen diesmal Manuel Randi (diverse Gitarren),
Alex Trebo (Keyboards, Piano), Martl Resch (Saxophon, Vocal) Mario Punzi (Drums) und Marco Stagni (Bass) auf der Bühne. Jeder Musiker glänzt mit individuellen Soli, doch statt Egospielchen steht das harmonische Zusammenspiel im Fokus. Die nonverbale Kommunikation zwischen den Mitgliedern ist on point, sie achten perfekt aufeinander – die Wertschätzung füreinander ist spür- und hörbar.
Die verschiedenen Genres – darunter Folk, Jazz, Blues, härterer Rock, Rock ‘n‘ Roll, Funk und sogar klassische Elemente – werden von allen Musikern gleichermaßen virtuos interpretiert. Diese Vielfalt begeistert das Publikum auf ganzer Linie. Besonders beeindruckend ist eine moderne Gitarrenbearbeitung eines Bach-Stücks, die perfekt mit den anderen Stücken harmoniert.
Das Konzert selbst ist in zwei Sets unterteilt: Der erste Teil dauert eine Stunde und bietet eine fesselnde Mischung aus verschiedenen Stilen, ehe es in eine halbstündige Pause geht. In dieser ersten Hälfte gibt es auch eine beeindruckende Uraufführung eines neuen, noch unbenannten Stücks, das besonders gelungen ist – vielleicht auch, weil sie selbst von der Performance sichtlich begeistert sind. Pixner scherzt davor, dass er sich eine Statue vor der Arena wünsche, sollte dieser Song ein Hit werden – das Publikum quittiert die Ansage mit Lachen und lautem Applaus.
Im zweiten Set legt die Band noch einmal ein Schäuferl drauf: Es wird tanzbarer, die Energie auf der Bühne wie auch im Publikum nimmt spürbar zu. Martl Resch am Saxophon übernimmt über den ganzen Abend nicht nur den Part des Stimmungsmachers, sondern sorgt auch mit einem Stage-Dive in der zweiten Hälfte für den Entertainment-Höhepunkt des gesamten Sets. Zudem beweist er gesangliches Talent und lockert mit sympathischen Einlagen regelmäßig das Geschehen auf. Heimlicher Star des Abends ist jedoch Manuel Randi, der auf der Gitarre Riffs auspackt, die so komplex sind und die er doch so locker präsentiert.
Nach 50 Minuten im zweiten Set ist längst nicht Schluss: Eine über 15-minütige Zugabe bringt die Arena endgültig zum Kochen. Medleys aus dem Pulp Fiction-Soundtrack, Volare, Infinity, Hot Stuff und mehr sind der perfekte Abschluss dieses außergewöhnlichen Abends.
Wenn man Kritik üben möchte, dann höchstens, dass die Zeit viel zu schnell vergeht. Die Musik ist anspruchsvoll, aber niemals verkopft – mitreißend, unterhaltsam und technisch brillant. Herbert Pixner und die Italo Connection beweisen an diesem Abend, dass sie nicht nur eine Band, sondern eine eingeschworene Gemeinschaft sind. Die Begeisterung auf der Bühne überträgt sich spürbar auf das Publikum, das mit leuchtenden Augen und breitem Grinsen den Saal verlässt. Für solche Auftritte, die sowohl Unterhaltung als auch absolutes spielerisches Können bieten, besucht man Live-Konzerte.
Die Termine, wo Pixner, dieses Mal aber mit dem Herbert Pixner Projekt, heuer noch auftritt, findest du hier unter folgendem Link.
Bei den Helden der Freizeit spielt die Musik!
Du liebst Musik? Dann bist du hier richtig. In unserem Hörer-Ressort verwöhnen wir dich mit Konzertvorschauen auf die besten Wien-Gigs, Reviews, Interviews und Playlists von Newcomern aus Österreich und internationalen Musiklegenden.
Die besten Wien-Konzerte im Februar
Die 27 coolsten Konzert-Locations
Voodoo Jürgens: “Ich schreibe keine Musik für Zielgruppen”
23 coole neue Scheiben aus AUT
Alle Bilder (c) heldenderfreizeit.com
Der Wiener Journalist und Redakteur ist seit 2016 Musik-Ressortleiter bei heldenderfreizeit.com, schreibt für diverse Musikfachmedien wie Stark!Strom berichtet dabei über Konzerte, Neuerscheinungen, führt Interviews und erstellt Besten- und Playlisten zu den Top-Liedern von Musikstars.