Unser liebster Nuschel-Poet kommt am 22.3. in die Stadthalle. Warum Herbert Grönemeyer bis heute fasziniert und das Lied Ich hab dich lieb nur in Österreich ein Hit ist.
18. März 2019: Da hat jemand Österreichs Fans ganz besonders lieb – und umgekehrt! Der deutsche Top-Star Herbert Grönemeyer spielt 2019 insgesamt vier Konzerte bei uns. Geplant war zunächst nur eines in Wien, aber die Begeisterung um seine Person ist hierzulande so groß, die Konzerte so rasch ausverkauft, dass er im Zuge seiner Tumult-Tour jetzt gleich vier Österreich-Stopps einlegt.
Den Start macht er am 22. März ab 19:30 Uhr in der Wiener Stadthalle. Außerdem spielt er noch am 30.3. in Graz, am 12.9. wieder in Wien und am 13.9. in Schladming. Was ihn bis heute auszeichnet. Wieso er ein Lied, für das sich die Deutschen weitaus weniger interessieren, immer auf österreichischem Boden spielt und Eindrücke zur aktuellen CD, lest ihr in unserem Vorbericht.
Und zum Aufwärmen auf das Konzert: Hier die Top-10 unserer liebsten Herbert Grönemeyer Songs.
Kritiker nennen es nuscheln, Fans Leidenschaft. Eines ist aber gewiss: Die Stimme von Herbert Grönemeyer hat einen ganz eigenen Touch. Dieser Style im Zusammenspiel mit sehr gefühlvollen Melodien und sehr starken Texten macht seit vielen Jahren die Faszination um ihn aus. Dabei besingt er mal Liebe, Trauer oder übt Kritik an Fehlentwicklungen in dieser Welt. So nimmt er sich auch bei seiner aktuellen Scheibe Tumult kein Blatt vor den Mund.
Die neuesten Songs rufen zu Solidariät und dem sich Lösen von Vorurteilen auf. Und das in gewohnter Manier mit Texten, die gespickt mit Assoziationsketten oder Metaphern sind. Manches mag vielleicht nicht sofort auffallen. Doch mit der Zeit offenbaren die Tracks erstaunliche Botschaften.
Ein spezielles Lied ist Warum. Es kann durchaus als Fortsetzung von Der Weg gedeutet werden, das auf Grönemeyers bislang erfolgreichsten Platte Mensch verewigt und seiner verstorbenen Ex-Frau gewidmet ist. Bei Warum zeigt er, dass es nach dem Verlust Hoffnung auf neue Liebe gibt. Dieser Mann weiß einfach, wie er uns mit seinen Lyrics beeindrucken und berühren kann. Aber hört selbst in diese Super-Nummer rein:
Der Wahl-Berliner hat aber nicht nur neues Material in seinen Koffer gepackt. Mit einem Titel zeigt er seinen ganz besonderen Zugang zu unseren Bühnen: Sein Lied Ich hab dich lieb gibt es seit einem denkwürdigen Abend nur in Österreich live zu hören.
Die Geschichte dahinter ist erstaunlich. In Deutschland war der Song ebenso wie die Platte Zwo, auf der sie 1981 erschien, ein Flop. In Österreich aber wurde er via Ö3 durch einen Zufall berühmt. Moderatorin Ines Schwandner wollte den Hit Flugzeuge im Bauch spielen, fand ihn aber nicht im Archiv und legte Ich hab dich lieb auf.
Das Lied wurde hierzulande mit so einer stürmischen Begeisterung aufgenommen, dass bei einem Wien-Konzert die österreichischen Fans “I hob di lieb” grölten. Grönemeyer, der selbst erst wieder den Text dafür herauskramen musste, nahm ihn daher bei seinem Gig ungeplanter Weise in die Setliste auf und öffnete somit die Pforten für eine bis heute andauernde Österreich-Exklusiv-Tradition. Die Fans bescheren sich dabei, wenn Herbert sie den Text alleine singen lässt, selbst Gänsehaut-Momente.
Eine Live-Version von Ich hab dich lieb schaffte es 1996 nur in Österreich (nicht in Deutschland oder der Schweiz) noch 15 Jahre nach Erscheinen des Originals auf Platz 12 der Charts.
Ziemlich stark. Eines ist für uns jetzt schon klar: Das werden bestimmt vier unvergessliche Abende mit unserem liebsten Nuschel-Poeten. Ohrenzeugen seiner jüngsten Konzerte in Deutschland sind hin und weg. Es erwarten uns drei Stunden Grönemeyer mit vollem Herzblut. Gänsehaut garantiert – so wie immer. (pm)
In unserem Hörer-Bereich verwöhnen wir euch mit ausgewählten Konzerten-Vorschauen und unseren persönlichen Charts zu den besten Liedern von Musiklegenden:
HERBERT GRÖNEMEYER TOP 10: Die besten Hits des singenden Poeten
Aufmacherbild: (c) Stefan Höderath
Der Wiener Journalist ist seit 2016 Musik-Ressortleiter bei heldenderfreizeit.com, schreibt für diverse Musikfachmedien wie Stark!Strom berichtet dabei über Konzerte, Neuerscheinungen, führt Interviews und erstellt Besten- und Playlisten zu den Top-Liedern von Musikstars.