Győr (Raab), im Herzen der Kleinen Ungarischen Tiefebene, auf halbem Weg von Wien nach Budapest, gelegen, besitzt eine der stimmungsvollsten Altstädte zwischen Alpen und Karpaten. Das harmonisch erhalten gebliebene, barocke Zentrum wird an gleich zwei Seiten von Flüssen gesäumt. Kopfsteingepflasterte Gasserln, zahlreiche Brunnen und hübsche Plätze, abends romantisch beleuchtet, laden zum Bummeln ein.
Zudem wartet Győr mit seinen 130.000 Einwohnern und bedeutenden Industrien (Audi, Märklin, Ráb) mit den Angeboten einer Großstadt auf: Nationaltheater, Veranstaltungshalle, Philharmonie, Universität, Museen, Fußballstadion, Markthalle, Zoo. Wir führen dich mit unseren Tipps, Video und Karte durch diese Perle einer Stadt.
von Martin Kienzl
Wenn du gerne einen anregenden Citytrip unternehmen willst, aber weder Lust auf mühsame Flugreisen noch Zeit für einen längeren Trip hast, dann ist das liebenswerte Raab, ungarisch Győr (GY wie DJ, das Ő mit Doppelakut wie ein langes Ö, ein ÖH, auszusprechen), ein heißer Tipp für einen Kurzurlaub. Denn die Boomtown an der Main Line for Europe gelegen, der Schlagader des Ost-West-Verkehrs, hat viel zu bieten. Ich zeige dir in Teil 9 meiner Serie Grenzgänger die schönsten Ecken der idyllischen Altstadt, wo du die Seele an romantischen Flussufern baumeln lassen und spannende Entdeckungen machen kannst.
Selbstverständlich wieder mit kulinarischen Empfehlungen, Insider-Tipps, weiteren Ausflugsideen in der Nähe und einer praktischen Karte zur Orientierung, sowie mit diesem kurzen Video auf Instagram oder auf TikTok, mit dem du dir einen erstklassigen ersten Eindruck verschaffen kannst. Und wenn wir dich für das nahe Ungarn begeistern können, wirf unbedingt auch einen Blick auf unseren Bericht zu Güns, Steinamanger und Ják – etwas weiter südlich.
Győr/Raab ist eine walkable city im besten Sinn. Wenn du aus Wien nach einer eineinviertelstündigen Zugfahrt ankommst, kannst du einfach losspazieren und eine teils unbekannte, teils sehr vertraute Welt erkunden.
Jeder Ausflug in unser südöstliches Nachbarland ist eine Reise zur Sonne. Keine Bergeshöhen werfen Schatten. Das pannonische Klima ist wärmer als das alpine. Bei unserem Besuch Győrs Ende Jänner, blühen bereits die Forsythien in strahlendem Gelb und die Stiefmütterchen in den Blumenbeeten der Parks. Oleander überwintern hier im Freien in der Erde wie bei uns der Flieder. Wenn du im Winter nach Győr reist, so fährst du Frühjahr und Sommer entgegen.
Schon der Bahnhof ist eine erste Entdeckung. Das monumentale Gebäude (1953 begonnen) ist der Baugesinnung der Stalin-Zeit entsprechend gestaltet und für uns Österreicher exotisch, da es bei uns keine Architektur des Sozialistischen Realismus gibt. Das Gebäude stellt die wuchtige Behauptung auf, dass du hier in einer Kapitale angekommen bist.
Bevor du in die Fußgängerzone der Baross Gábor út (ut= Straße) einbiegst, kommst du am neobarocken Rathaus (Városháza) vorbei. 1900 errichtet, zeigt es mit seinen eindrucksvollen Dimensionen, inklusive einem 59 Meter hohen Turm, welchen Bedeutungsanspruch Raab zu der Zeit erhoben hat. Seit der Errichtung der Bahn Wien-Raab 1855 florierte die Stadt. Erst später gab es eine Bahnverbindung nach Budapest. In den ersten Jahrzehnten nach seiner Eröffnung hieß der Wiener Ostbahnhof, ungefähr da wo heute der Hauptbahnhof steht, Raaber Bahnhof.
Gegenüber vom Rathaus geht’s in die Altstadt. Sie ist mittelalterlichen Ursprungs und wurde im 17. und 18. Jahrhundert barock gestaltet. Westlich umfließt sie die Raab (Rába), nördlich die Moson-Donau (Mosoni Duna). In der von Alleebäumen gesäumten Baross-Straße findest du auf Nr. 21 die Touristeninformation.
Viele der sehenswerten Altbauten sind Standorte des Stadtmuseums, des Rómer Flóris Museum für Kunst und Geschichte (Rómer Flóris Művészeti és Történeti Múzeum), kurz Rómer. Das auf diese Weise die ganze Stadt mit alter und neuer Kunst bespielt und zur Stadterkundung einlädt. Praktische Hinweise, um noch mehr in diese entzückende Stadt einzutauchen, findest du unten im Serviceteil.
Der viereckige Széchenyi Platz (Széchenyi tér) war der ehemalige Marktplatz und ist das Herz der Stadt. Seinem Namensgeber István Széchenyi, einem Wirtschaftsreformer, begegnest du in Ungarn überall. In der Mitte steht eine Mariensäule, wie sich das einst für eine Katholische Habsburger-Stadt gehörte. Ein Bodenspringbrunnen begeistert im Sommer die Kinder.
Die Ignatiuskirche (Loyolai Szent Ignác bencés templom), von den Jesuiten erbaut, jetzt Benediktinerkirche, ist Frühbarock. Vorbild war die erste Barockkirche, Il Gèsu in Rom. Wie in allen großen Kirchen der Stadt hat ein österreichischer Barockmaler, hier Paul Troger, gearbeitet und die Fresken geschaffen.
Daneben hat sich eine alte Apotheke, die Széchényi patika mit barocker Stuckdecke erhalten. Das Abthaus (Apátúr-ház) erkennst du sofort am Giebel mit dem Auge Gottes im Dreifaltigkeits-Dreieck. Gleich daneben steht das Eisenstockhaus (Vastuskós-ház ). Wie beim Wiener Stock im Eisen schlugen der Legende nach junge Handwerker, die auf ihrer Walz, der Gesellenwanderung, vorbeikamen, einen Nagel in den Baum. Das Rómer zeigt hier die Imre Pátko Sammlung mit zeitgenössischer Malerei.
Das Palais Esterházy (Esterházy-Palota) schaut mit einem zweifenstrigen Eckerker auf den Platz und beherbergt die Radnai-Gemäldesammlung des Rómer mit dem Schwerpunkt Ungarische Kunst von 1900-1950.
Der Wiener Tor Platz (Bécsi kapu tér) am Ufer der Raab, ist einer der hübschesten Barockplätze Ungarns. In der Mitte ein Denkmal des ungarischen Dramatikers Károly Kisfaludy, der in der Nähe geboren wurde. Die Karmeliterkirche (Kármelhegyi Boldogasszony templom) ist außen im Stil des römischen und innen des österreichischen Barock gestaltet. Der Neapolitaner Martino Altomonte, kaiserlicher Kammermaler, gestaltete die Nebenaltarbilder. Die beiden stattlichen Bürgerhäuser, das Altabak-Haus und das Ott-Haus, sind schöne Beispiele des ungarischen Barocks.
Der Donautor-Platz (Dunakapu-tér) mit seinen putzigen alten Häusern öffnet sich zur Mosoner Donau und ist ein idealer Platz für Stadtfeste. Die Spiegelskulptur PULZUS ist ein perfekter Selfie-Spot. Von der Kossuth-Brücke (Kossuth híd) aus hast du einen schönen Blick auf die Mündung der Raab in die Mosoner Donau. Das vermeintliche Schlössl am Donauufer gehört dem Sportverein Győri Atlétikai Club.
Hier kommt Italien-Feeling auf. In der Mitte das Bundeslade-Denkmal (Frigyláda-szobor), 1731 von einem in Wien engagierten Italiener, Antonio Corradini, geschaffen. In der Bundeslade des Alten Testaments waren unter anderen die Steintafeln mit den Zehn Geboten verwahrt. Gegenüber das klassizistisch-barocke Kreszta-Haus (Kreszta-ház). Hier sind humorvolle wie groteske Figuren von Margit Kovács (1902 Győr -1977), Ungarns berühmtester Keramikerin, ausgestellt.
Die Raaber lieben es, nicht nur am Wasser zu leben, sie trinken es auch gerne – vor allem mit Sprudel. Direkt vor dem Kreszta-Haus siehts du dazu eine skurrile Sehenswürdigkeit: die Plastik einer großen Sodaflasche. Der Benediktiner und Erfinder Ányos Jedlik, auch Entdecker des Dynamorprinzips, überraschte 1826 seine Ordensbrüder hier in Győr mit Sodawasser aus der Siphonflasche. Ohne seine Erfindung gäbe es keinen österreichischen G’spritzten, ungarischen Fröccs, norditalienischen Spritz oder tschechischen Střik. In allen Regionen der ehemaligen Donaumonarchie kennt man bis heute die Mischung aus Weißwein und kohlensäurehaltigem Wasser.
Die Stadtväter achten darauf, dass der Zauber der Altstadt erhalten bleibt. Überall findest du fantasievoll gestaltete Zunftzeichen von Handwerkern, Geschäften und Gaststätten. Und zahllose pittoreske Erker. Bei Einbruch der Dunkelheit verzaubert das gelbe Licht der zahllosen Steh- und Hauslaternen die gesamte Innenstadt.
Einige Straßenzüge gefallen mir besonders. Zwei davon führen vom Széchenyi-Platz weg, die Liszt- und die Rákóczi-Gasse. Die langgezogene Franz-Liszt-Gasse (Liszt Ferenc utca) glänzt in der Nacht mit ihrer schier endlosen Reihe von Kandelabern. Das entzückende barocke Palais Zichy ist eine beliebte Hochzeitslocation.
Gleich am Beginn der Rákóczi-Gasse (Rákóczi Ferenc utca) steht auf Nummer 1 das Alte Rathaus (Régi városháza), heute Sitz des Stadtarchivs des Komitats Raab-Moson-Ödenburg (Győr-Moson-Sopron Megyei). Auf der gegenüberliegenden Straßenseite steht das Ungarische Spital samt Barockkircherl, das Magyar Ispita, Heimat der Péter-Váczy-Sammlung, und weiter stadtauswärts das Fruhmannhaus (Fruhmann ház), Kiss János u. 9 mit einer stimmungsvollen Exposition alter Kachelöfen.
Am Gutenberg-Platz beginnt die Nonnengasse (Apáca utca) und bewahrt mit ihrem pittoresken Häusergewirr die Atmosphäre des alten Raab.
Vom Wiener Tor Platz kommt man in die Königsgasse (Király utca). Gleich zu Beginn öffnet sich nach links ein kleines Eck mit dem schmalen Propszt-Haus (Propszt-ház) auf Nr. 3. Auf Nr. 4 das Napoleon-Haus (Napoleon-ház). Ebenfalls vom Wiener Tor Platz, bei der Karmeliterkirche, zweigt die Kazinczy utca , mit dem barocken Rosalien-Haus (Rozália-ház) auf Nr. 21, ab. Hier wuchs János Sajnovics auf, der erstmals wissenschaftlich belegte, dass das Ungarische zu den finno-ugrischen Sprachen gehört. Über die Aussprache dieser faszinierenden Sprache, die weder mit germanischen, romanischen noch slawischen Sprachen verwandt ist, erzähle ich dir im Anhang.
Die eingangs erwähnte Baross-Straße (Baross-út) ist die belebteste Innenstadt-Gasse, mit Bauten aus dem 19. und 20. Jahrhundert. Hier hat man mit dem Bootsjungen (csónakos fiú)-Brunnen den Ruderern auf Raab und Donau ein Denkmal gesetzt.
Ein Must-See ist der Kapitelhügel (Káptalandomb). Befestigt von Renaissance-Basteien thront er über der Mündung der Raab (Rába) in die Mosoner Donau. Die Bischofsburg (Püspökvár) besteht aus dem Bischofspalast (püspöki palota) und dem Aussichtsturm/Wohnturm (lakótornya), den du das ganze Jahr über erklimmen kannst. Belohnt wirst du mit einem herrlichen Blick auf die Stadt, das nahe UNESCO-Welterbe-Kloster Pannonhalma und die umgebende Kleine Ungarische Tiefebene. Wir sahen dank klarer Sicht sogar die gold leuchtende Kuppel des riesigen Doms von Gran (Esztergom), 84 km entfernt.
Daneben steht der Raaber Dom (Győri Székesegyház), die Basilika Unserer Lieben Frau. Die tausendjährige Baugeschichte ist von außen sofort an der romanischen Apsis zu erkennen. Stephan der Erste – der Stephan, der Heilige, der erste König Ungarns und Landespatron – gründete das Episkopat Győr. Die Stadt hat eine römische Vergangenheit unter dem Namen Arrabona, der von den Kelten, die noch früher da waren, übernommen wurde. In die Nordfassade wurden Römische Steine eingebaut.
Im Inneren des Doms strahlt österreichischer Spätbarock. Das Hochaltarbild und die Fresken malte Franz Anton Maulbertsch. Highlight ist das Ladislaus-Reliquiar. Du findest es vom Westportal aus gesehen rechts in einer gotischen Kapelle. Ein Meisterwerk gotischer Metallplastik. Die Gesichtszüge sind realistisch gezeigt, Bart und Haar nur stilisiert. Neben dem Dom das Jaurinum mit dem Domschatz.
Győr ist eine Stadt der Flüsse. Neben der Mosoner Donau und Raab, die bei Graz entspringt, gibt es noch die kleinere Rabnitz, die aus der Buckligen Welt kommt und hier in die Donau mündet. Die Kleine Schüttinsel (Szigetköz) mit ihren fünfhundert kleineren Inseln, die wir dir in unserem Beitrag Danubiana: Modern art in grandioser Kulisse vorgestellt haben, grenzt an die Stadt und ist ein Paradies für Kanu- und Kajak-Fans. Du kannst dir auch direkt in der Stadt ein Boot mieten und selbstständig auf der Mosoner Donau und Raab fahren. Mehr Infos dazu in der Factbox.
Wenn du Győr besuchst, bekommst du Lust, an den grünen Uferpromenaden zu spazieren. Sofort wird dir die von Raab und Donau eingefasste Landzunge auffallen auf der die Therme der Stadt steht, der Rába Quelle Wassererlebnispark und das Thermalbad (Vízi Élménypark és Gyógyfürdő). Wie sich das für die Soda-Erfinder-Stadt gehört, samt riesigem Soda-Siphon-Rutschturm. Das Heilwasser der Kurstadt Bad Győr wurde schon im Mittelalter genutzt und die Lage gegenüber der Altstadt ist unschlagbar.
Vom Wiener Tor Platz empfehle ich dir, über die Rába Kettős-hid, die Doppelbrücke über die Raab zu spazieren, die deshalb so heißt, weil du zwischen zwei Brücken auf die kleine Rádo-Insel, inmitten der Raab, gelangst. Gegenüber von ihrer südlichen Spitze thront das Tanzstudio von Balázs Ekker, Dancing-Stars-Urgestein. Von dieser süßen Insel mit altem Musikpavillon gehst du über die zweite Brücke in den Stadtteil Újváros (Neustadt). Nur hier durften Glaubensgemeinschaften, die nicht römisch-katholisch waren, wiezum Beispiel die jüdische Gemeinde, ihre Gebetshäuser errichten.
So gibt es dort eine der erfreulichsten Entdeckungen Győrs zu machen: die Große Synagoge (Győri zsinagóga) von 1870. In Wien sind sämtliche Synagogen dieser Zeit, der letzten Jahrzehnte der österreichisch-ungarischen Monarchie, bei den Pogromen vom 9. November 1938 zerstört worden. Ein von den Nazis gelenkter Mob rief zur sogenannten Reichskristallnacht auf, mit der die Vernichtung allen jüdischen Lebens begann.
Der Raaber Tempel blieb, wie durch ein Wunder, vollständig erhalten. Hier kannst du dir ein Bild davon machen, was in Wien zerstört wurde: der Leopoldstädter (1854-58), der Ottakringer 1885/86) und der Türkische Tempel (1883-87), die Vereinssynagoge Müllnergasse (1888/89), der Jubiläumstempel (1909), der Humboldtempel (1893) … sie alle waren architektonisch der Synagoge in Győr ähnlich.
Seit 1990 ist die großartig restaurierte Synagoge für jeden zugänglich. Ein freundlicher Raum, der durch seine runde Form ein Gemeinschaftsgefühl entstehen lässt. Über allem schwebt eine prächtig bemalte Kuppel mit einem blitzblauen Sternenhimmel. Da der Raum heute als Konzertsaal verwendet wird, wurden Akustiksegel gespannt, die den Blick nach oben behindern. Ich empfehle dir deshalb, unbedingt in den ersten und zweiten Stock zu gehen. Dort findest du auch eine Ausstellung über die Stadt, das jüdische Leben und die Geschichte der Synagoge. Je mehr man das Gebäude erkundet, umso beeindruckender erscheint es.
Ebenfalls einen Abstecher wert ist das Nationaltheater Raab (Győri Nemzeti Színház). Ein markantes Beispiel für die Architektur der 1970er. Die Győrer nennen es aufgrund seiner Form Schischanze. Und liegen damit nicht ganz falsch, denn das schräge Dach des Bühnenhauses ist tatsächlich aus Stahlspulen gefertigt, die für Schilifte entwickelt wurden.
Die beiden Längsseiten des Theaters schmücken riesige Keramikbilder des Ungarn Victor Vasarely aus dem Jahr 1977. Im Stil der Op-Art, die mit optischen Effekten irritieren soll.
Die Leidenschaft für geometrische Formen und Spielereien war in den 1970er in Mode. Bei den Ungarn ganz besonders. Du kennst sicher den genialen Zauberwürfel Rubik’s Cube. Den hat der Ungar Ernő Rubik 1974 erfunden. Helden-Tipp: die Albertina Modern zeigt ab Oktober 2025 die Ausstellung Vasarely – Adrian.
Highlight der Innenräume ist die Kronleuchter-Ebene des Pausenfoyers. Eine unüberschaubare Zahl an Kugelleuchten, deutlich mehr als hundert, überzieht, dicht gehängt, die langgestreckte Decke. Der Berliner Palast der Republik, ebenfalls mit Kugellampen übersät und in den 1970er-Jahren errichtet, erhielt deshalb den legendären Spottnamen Erichs Lampenladen. In den Nullerjahren wurde der DDR-Prachtbau abgerissen und eine Replik des Berliner Schlosses an dessen Stelle errichtet. Im Győrer Nationaltheater bekommst du noch einen Eindruck von der Innenarchitektur des früheren Prestigebaus der DDR.
Ob Bahnhof und Nationaltheater mit kommunistischer Vergangenheit, die Synagoge als Zeichen für das Jüdische Leben oder die barocke und mittelalterliche Altstadt – Győr ist eine Stadt voller Überraschungen und neuer Einblicke, die einen Besuch lohnen.
Ein perfektes Reiseziel für einen kurzen City-Trip. Zum Bummeln in einer zauberhaften Altstadt, Schlendern an romantischen Uferpromenaden, zum Besuch von kleinen feinen Museen, der Therme, um die Freizeit-Angebote einer Großstadt zu nutzen oder einfach um dank des pannonischen Klimas Sonne zu tanken.
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Mehr InformationenTouristeninformation Győr
Győr Card mit Stadtplan-Download
Website Alt-Raab (Régi Győr) mit einer Fülle alter Fotografien.
Rómer Flóris Museum für Kunst und Geschichte (Rómer Flóris Művészeti és Történeti Múzeum), kurz Rómer, das Stadtmuseums Győrs, in vielen Altbauten des Zentrums untergebracht. Die Öffnungszeiten findest du hier. Heldentipp: Ich empfehle dir, an einem der Standorte das günstige Kombiticket zu kaufen. Damit kommst du in das Palais Esterházy und in drei weitere kleine Museen hinein.
Standorte des Rómer Stadtmuseums:
Restaurants mit ungarischer und internationaler Küche: Restaurant La Maréda, das renommierteste Restaurant Győrs bietet auch vegane Gerichte an, Szalai Vendéglő mit traditioneller ungarischer Küche und Mittagsmenüs, Gasthaus Zum Burgtor (Várkapu Vendéglő), Fastfood Lángos bistro, Fastfood Király Lángos, Restaurant Pódium
Gasthäuser: Braugasthaus Apátúr (Apátúr Sörház), Gasthaus Pálffy, Restaurant Megyeri (Megyeri Vendéglő), Komédias étterem, Captain Drake’s Pub auf der Rádo-Insel, Restaurant Schiff (Hájo etterem) auf einem Schiff auf der Moson-Donau, Frühstück & Brunch JAM Juice&More, Sushimanufaktúra Győr, Vapiano (im Einkaufszentrum Árkád)
Fisch & Co: Szegediner Fischergasthaus (Szegedi Halászcsárda Győr), Seemanns-Bistro Am Donaustrand (Matróz Dunaparti Kisvendéglő)
Cafés, Konditoreien, Bäckereien: Bäckerei Brioche, Konditorei Bergmann im Palais Esterházy , Konditorei & Bistro A Fűszer, Wiener Kaffeehaus (Bécsi Kávéház és Cukrászda), Strudelbäckerei (Rétesbolt), Café Collis am Domhügel, Café Frei, Konditorei Gugelhupf (Kuglóf Cukrászda), Café Heuschreck (Csücsök), Café Schnurrbart (Café Kávébajusz)
Wein- & Cocktailbars: Weinbar DiVino, Cocktailbar Turm (Torony)
Übernachtung: Hotel Klastrom, Barokk Hotel Promenád Győr, Hotel Nest Győr, Hotel Fonte, Danubius Hotel Rába, Appartements Domus Peregrini, RQ Boutique and Unique Hotel
Einreise: Personalausweis (oder Pass) mitnehmen.
Ungarische Währung: Forint
Bahn: regelmäßig direkte EC-Verbindungen von und nach Wien, Fahrzeit 1:12. Bahntickets: ÖBB. Der Bahnhof liegt direkt am Eingang zur Altstadt.
Auto: A4, durchgehende Autobahnverbindung, Fahrzeit etwa eineinhalb Stunden. Ungarische Autobahnvignette erforderlich und hier erhältlich.
Rad: Győr liegt am Donauradweg, dem Eurovelo 6 Atlantik – Schwarzes Meer. Die gesamte Strecke ist asphaltiert. Fahrzeit von Wien etwa sieben Stunden.
Radverleih in der Stadt: GyörBike hat Radständer in der ganzen Stadt verteilt, wo du dir nach einer Registrierung problemlos Räder ausleihen kannst. Győr mit dem Rad zu erkunden ist ein besonders schönes Erlebnis. Und vom Stadtzentrum aus kannst du auf asphaltierten Dammwegen sowohl nach Süden, entlang der Raab, als auch nach Osten, entlang der Mosoner Donau, schier endlos radeln.
Bootsvermietung/Schifffahrten (Angaben zur online Vorreservierung und ob Führerschein notwendig oder nicht beachten): Bootsvermietung Redwater, Schifffahrten in Győr (Sétahajózás Györben). Einen Überblick bietet dir der Prospekt der Rad- und Kanu-Ausflüge für die Kleine Schüttinsel (Szigetköz) und den Waasen (Hanság) der Győr Card Website.
Spaziergang: westlich des Zentrums liegt der in zwanzig Gehminuten erreichbare Bischofswald (Püspökerdő), ein schönes Augebiet.
Pannonhalma: Benediktiner-Erzabtei Martinsberg (Pannonhalmi Bencés Főapátság), UNESCO-Welterbe, Ungarns größtes und ältestes Kloster, gegründet 996, ganzjährig mit Führung zu besichtigen. Aussichtswarte und Baumkronenpfad (Boldog Mór-kilátó és lombkoronaösvény), Pannonhalmer Weinregion (Pannonhalmi Borvidék), Lila-Berg Aussichtsturm(Lila-hegyi Kilátó)
Bábolna: Nationalgestüt Bábolna (Nemzeti Ménesbirtok), gehört zu den sechs berühmtesten Traditions-Gestüten Europas. Ganzjährig werktags für Besucher geöffnet. Informationen hier.
Kleine Schüttinsel (Szigetköz): Kleine Schüttinsel Abenteuerpark (Szigetköz Kalandpark), Altwasser Tavi (Morotva Tavi) bei Dunaszeg mit Naturlehrpfad (Morotva Tavi Tanösvény kilátó)
Leiden (Lébény): Romanische Kirche Sankt Jakob. Öffnungszeiten: Sankt Jakob Besucherzentrum (Szent Jakab Látogatóközpont)
Zirc: Zisterzienserabtei Zirc und Arboretum
Cuha-Schlucht (Cuha-szurdok): romantisches Tal, beliebtes Wandergebiet im Bakony-Gebirge, Klettersteig Via Ferrata
Papa (Pápa): Schloss Esterházy (Esterházy kastely), Blaudruckerei-Museum (Kékfestő Múzeum)
Niedermarkt (Dunjská Streda, Dunaszerdahely): Thermalpark Dunajská Streda Dunaszerdahely
Wenn du in Wien mit Öffis unterwegs bist, hast du sie sicher schon am Hauptbahnhof oder in Meidling gesehen: die blitzgelb-giftgrün gestrichenen Züge der Raaberbahn, der Raab-Ödenburg-Ebenfurter Eisenbahn, ungarisch Győr–Sopron–Ebenfurti Vasút (GYSEV). Die Raaberbahn ist ein Kind der Österreichisch-Ungarischen Monarchie, das wie durch ein Wunder sowohl den Zusammenbruch derselben als auch die Teilung Europas nach 1945 überlebt hat. Die erste Strecke wurde 1876 zwischen Raab und Ödenburg (Sopron) eröffnet. 1879 kam dann die Strecke von Ödenburg bis Ebenfurt (Bezirk Wiener Neustadt) hinzu, wodurch die Raaberbahn an die Metropolregion Wien angebunden wurde. Lange bevor es eine Verbindung nach Budapest gab.
Heute ist die Raaberbahn zu etwa zwei Dritteln im Besitz des ungarischen, und zu einem Drittel im Besitz des österreichischen Staats. Ab den 2000er Jahren wurde das Liniennetz erheblich erweitert. Es erstreckt sich jetzt im Norden bis zum slowakischen Bratislava (Pressburg) und im Süden bis zum Dreiländereck Ungarn, Slowenien, Österreich. Obwohl dadurch Steinamanger (Szombathely) der zentrale Bahnknoten der Raaberbahn wurde, verblieb der Firmensitz in Sopron/Ödenburg, im altehrwürdigen Raaberbahn-Palais in der König-Matthias-Straße.
Kannst du erst magyarisch, wirst du vor Glück ganz narrisch, heißt es absichtlich geblödelt in der ungarischen Operette Venus in Seide. Einen Hauch dieses Glückes kannst du leichter erfahren als du denkst.
Nimm einfach das ungarische Alphabet zur Hand. Wenn dir einmal die Aussprache der schönen ungarischen Stadt Székesfehérvár, deutsch Stuhlweißenburg, klar ist, so musst du im Grunde nur mehr die Aussprache von wenigen weiteren Lauten wie c, cs, dzs, z, zs lernen. Und dass ein Y nach dem davorstehenden Konsonanten wie ein J auszusprechen ist, und es lange und kurze Vokale gibt, hast du ja schon bei der Aussprache von Győr erfahren. Das ist es im Grunde.
Vorsicht ist bei der Genauigkeit der Aussprache geboten. Das Ungarische ist eine finno-ugrische und damit eurasische Sprache. Wir Indogermanen neigen zur unsauberen Artikulation. Und die verzeiht das Ungarische nicht. Da können kleine Unachtsamkeiten zu Missverständnissen führen. Egy ist eins und négy ist vier. Verschluckst du das n und vergisst auch noch das e lang auszusprechen, so versteht das Gegenüber eins statt vier.
Aber bei Ortsnamen kann ja nichts passieren. Jeder Ungar wird sich freuen und beeindruckt sein, wenn du Győr nicht so aussprichst als wäre es ein deutsches Wort, sondern DJÖHR sagst.
1: Pálava – Tschechiens Zauberberge
2: Oberes Záhorie – eine Wüste im Marchfeld
3: Teschen – die geteilte Stadt
4: Böhmisch Kanada – Grenz-geniale Ausflüge
5: Burgruine Devín – wo Donau und March spektakulär zusammenfließen
6: Zlín – Magie einer utopischen Stadt
7: Brünn – wo Weihnachten daham is
8: Danubiana – Modern Art in grandioser Kulisse
10: Ják, Steinamanger, Güns – Zeitreise mit Charme
Alle Fotos: (c) heldenderfreizeit.com
Der erfahrene Kulturjournalist (ehemals Bühne, Wien exklusiv, Stil Ikonen usw.) berichtet bei den Helden der Freizeit über Ausflugsziele rund um Wien, Ausstellungen und vieles mehr.