God of War Ragnarok hat erwartungsgemäß wie eine Bombe eingeschlagen. Lange heiß ersehnt war das neue Kapitel in der epochalen Saga rund um Kriegsgott Kratos und Sohnemann Atreus. Ihr seid trotz des Hypes unentschlossen, ob ihr gleich zuschlagen sollt? Alles Wissenswerte vor einem Kauf erfahrt ihr mit unseren God of War Ragnarok Tipps im FAQ-Format.
Von Klaus Kainz
13. November 2022: Vor rund vier Jahren hat sich das große Playstation Gemetzel God of War als storyfokussiertes Action-RPG neu erfunden und verfrachtete Kriegsgott Kratos von Griechenland in den hohen Norden (hier in unserem großen Test nachzulesen). Im neuen God of War Ragnarok ist die Welt von Odin und Thor sogar noch hübscher und abwechslungsreicher. Der Hype ist groß und zieht vermutlich viele Unentschlossene und Newcomer an. Unser FAQ beantwortet euch mit Tipps – basierend auf unserer ausführlichen Spielerfahrung – alle wichtigen Fragen vor einem Kauf für euch selbst, oder auch als Weihnachtsgeschenk.
God of War Ragnarok steht ganz klar auf dem Grundgerüst von God of War (2018). Das bedeutet, auf PS4 sieht es mindestens genauso gut aus wie sein Vorgänger und läuft problemlos. Lediglich bei manchen älteren PS4 Geräten könnte der Lüfter langsam ins Schwitzen kommen. Umgekehrt heißt Cross Generation, dass Ragnarok auf PS5 nicht sein volles grafisches Potential ausschöpfen kann. Das ist allerdings kaum nennenswert. Denn als eines der grafisch stärksten PS4 Spiele, sieht es selbst auf PS5 immer noch spektakulär aus und ist gegenüber PS4 sogar noch ein klein wenig polierter. Lediglich auf dem Niveau eines vollwertigen PS5 Titels wie Demon’s Souls ist es nicht ganz.
Nicht nur ist Ragnarok auf PS5 minimal hübscher. Natürlich fügt das Spiel auf Sony’s neuester Konsole auch ein paar Gimmicks des Dual Sense Controllers ein. Die Rumble Funktionen versuchen ein wenig das Gefühl diverser Bewegungen einzufangen, wie das Paddeln im Boot oder Marschieren auf Waldboden voller Laub. Außerdem gibt es das PS5-interne Tipp- und Progressionssystem, das euch Fortschritt, Lösungen und Spielzeiteinschätzungen anzeigt. Aber ehrlich gesagt: Wirklich vom Hocker hat uns das nicht gerissen. Wer nur eine PS4 hat, verpasst also vom Spielgefühl kaum etwas.
Ragnarok bietet zu Beginn eine optionale Rückschau auf die Story seines Vorgängers. Sonderlich ausführlich ist der Recap aber nicht und schneidet nur ein paar der essentiellen Plot-Punkte an. Vielmehr scheint die Zusammenfassung für Menschen gemacht, die den vorherigen Teil durchgezockt haben und schnell ihr Gedächtnis auffrischen sollen – so wie das bei Serien heutzutage oft gemacht wird. Die Story in God of War Ragnarok ist zwar nachvollziehbar, wenn man den Reboot von 2018 nicht gespielt hat. Dynamiken zwischen den Charakteren haben aber mehr Wucht, wenn man beide Teile zockt. Übrigens: Im Kanon von Ragnarok gelten alle großen Sidequests des ersten Teils als erledigt und werden entsprechend referenziert.
In allen Teilen handelt es sich um denselben Kratos. Das kommt gelegentlich zur Sprache, aber im Grunde muss man nicht mehr wissen, als dass Kratos vor Urzeiten den Olymp vernichtet hat. Alle anderen Details ergeben sich aus den Dialogen und fügen der neuen Story abseits von Fanservice nicht viel hinzu. Auf PS4 sowie PS5 ist für alle Nostalgiker zumindest God of War 3 weiterhin als HD Remaster erhältlich.
Manche haben bei Action RPGs seit Elden Ring (hier unsere Tipps für dieses Spiel) einen kleinen Schock durch den krassen Schwierigkeitsgrad erlitten. Aber keine Sorge, God of War Ragnarok schlägt nicht in dieselbe Kerbe. Für das Gemetzel gibt es fünf Schwierigkeitsgrade, die sich jederzeit in den Optionen ändern lassen. Auf dem mittleren Schwierigkeitsgrad kamen wir relativ gemütlich durch die manchmal dezent anspruchsvollen Kämpfe, nachdem wir die Steuerung wieder intus hatten. Etwas schade ist der nicht veränderbare Schwierigkeitsgrad für die Rätsel. NPCs verraten schnell Lösungen mancher Rätsel, die dadurch banal werden.
Wer sich extrem beeilt, könnte in rund 25 Stunden durch Ragnarok rasen. Mehr als 30 Stunden sind aber für einen gemächlichen Durchgang realistisch, das Doppelte wenn man den gesamten Content sehen und schaffen will.
Die God of War Spiele waren zu Beginn nichts für Zartbesaitete. Denn die Ultra-Brutalität der alten Hack ‘n’ Slays war eines ihrer Markenzeichen, ähnlich wie bei Mortal Kombat. Viele Gedärme sind geflogen, Köpfe langsam vom Körper gerissen und zermalmt. Wem das zu viel ist, muss sich vor den neuen Ablegern aber nicht fürchten. Schon God of War (2018) setzte auf Fantasy-Gegner, die zu Staub zerfallen und orangen Schleim bluteten. Nichtsdestotrotz ist God of War Ragnarok ein Spiel für Erwachsene und bietet wieder mehr brutale Finisher, inklusive gespaltenen Köpfen und zweigeteilten Körpern. Komplett gestrichen wurden wiederum die aberwitzigen Sex-Minigames oder Vergleichbares.
Für die volle Komplettierung des Spiels ist sein Umfang wohl die größte Herausforderung. Aber wer jeden Dungeon gründlich erkundet und brav Sidequests erledigt, wird auf relativ natürliche Weise die meisten Trophies einsacken. Etwas heikel sind lediglich die 48 grünen Raben von Odin, die sich manchmal extrem gut im Hintergrund verstecken, aber für Platinum ebenso allesamt abgeschossen werden müssen.
Wir wissen natürlich nicht, was die Zukunft von God of War mit sich bringt. Die Saga rund um Kratos und Atreus nimmt in God of War Ragnarok allerdings ihr Ende. Wer sich God of War (2018) und God of War Ragnarok zulegt, bekommt also bereits das volle Story-Paket.
Die Playstation Studios haben den PC für sich entdeckt und reichen langsam große Brecher wie Uncharted auf Steam & co. nach. Auch God of War (2018) gibt es inzwischen. Wann und ob welches Spiel auf PC erscheint, ist aber unklar und reine Spekulation. Mit einem zeitnahen PC Release ist aber nicht zu rechnen, da viele Ports vor allem neuere Spiele auf Playstation bewerben sollen.
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Der Redakteur (APA, Helden der Freizeit) und Videospiel-Blogger reviewed für uns vor allem Games, Serien und Filme - ist aber auch so manchem Naturausflug nicht abgeneigt.