In unserer Kategorie Held:in des Monats stellen wir euch Menschen vor, die mit ihrem sozialen Einsatz oder ihrer Leidenschaft und Kreativität in ihrer Freizeit Besonderes schaffen. Wegen der aktuellen Ereignisse widmen wir diese Rubrik diesmal einer Frau, deren Eltern in Kyjiw ausharren und die hier unermüdlich alles in Bewegung setzt, um Hilfe für ihre Landsleute aufzustellen und Aufklärungsarbeit zu leisten. Das Beispiel der in Wien lebenden Schriftstellerin und Übersetzerin Ganna Gnedkova, Ehefrau unseres Helden-Buchkritikers Peter Huemer, führt uns vor Augen, wie nahe dieser sinnlose Krieg wirklich ist. Sie erklärt, warum du auch von Österreich viel tun kannst, um den Vertriebenen zu helfen.
10. März 2022: Seit 8 Jahren, seit der Annexion der Krim, führt die Russische Föderation Krieg gegen die Ukraine. Am 24. Februar hat sie eine großangelegte Invasion begonnen. Täglich fallen Bomben, die Städte stehen unter Beschuss und die Menschen kämpfen ums Überleben. Über zwei Million Menschen mussten bereits ihre Heimat verlassen. Jene, die beschlossen haben zurückzubleiben, leiden unter ständiger Angst und verbringen ihre Nächte in Luftschutzbunkern. Hier, gut 600 Kilometer von der Ukraine entfernt, ist es leicht, sich hilflos zu fühlen. Dabei gibt es so einiges, das man tun kann, um zu helfen.
Ganna Gnedkova – Schriftstellerin und Übersetzerin – ist Ansprechperson des Medienzentrums der Ukrainischen Community in Wien. Ihre Eltern haben beschlossen, in Kyjiw zu bleiben, den Krieg dort durchzustehen, um ihrem Land und ihrer Stadt zu helfen durch diese schweren Zeiten zu kommen. So wie viele andere Ukrainer im Ausland, fürchtet Ganna jeden Tag um ihre Eltern. Wir durchschnittliche ÖsterreicherInnen können Ihnen und den anderen Menschen in den eingekesselten ukrainischen Städten schwer helfen. Aber wir können den Geflohenen, die es bis nach Wien geschafft haben, das Leben ein wenig leichter gestalten. Hier erfahrt ihr, was ihr tun könnt.
Vor allem werden Schlafmöglichkeiten gebraucht. Ob kurzfristig oder mittelfristig – jedes Bett hilft. Des Weiteren werden Medikamente benötigt. Viele Geflohene brauchen Medikamente für verschiedene Gebrechen und Leiden, in den ersten Tagen nach ihrer Ankunft ist es oft schwierig, das alles zu bekommen. Deswegen wird von den HelferInnen eine Hausapotheke für akute Fälle zusammengestellt. Außerdem sind Geldspenden natürlich immer willkommen. Jeder Euro hilft und erleichtert die Versorgung der Menschen. Es gibt auch noch diverse weitere Dinge, die von Nutzen wären. Darüber kann man sich beim ukrainischen Open Space Barbareum und anderen Hilfsorganisationen informieren.
Open Space Barbareum nimmt täglich von 10 bis 20 Uhr in der Landstraße / Hauptstraße 138 Medikamente, Schlafsäcke, konservierte Lebensmittel und ähnliches. Kleidung und Hygiene-Artikel werden nicht benötigt.
Informieren Sie sich, was zurzeit dringend gebraucht wird auf helpforukraine.at oder trainofhope.at
Caritas: Mit einem Beitrag von 25 Euro kann ein Nothilfepaket mit Zucker, Mehl, Tee, Butter und Lebensmittelkonserven gespendet werden.
Volkshilfe: Eine Spende an die Volkshilfe hilft: Sie organisiert Notunterkünften, soziale Unterstützung oder das Verteilen von Notfallpaketen.
Mehr Hilfsorganisationen auf der offiziellen Webseite der Stadt Wien
Es gibt eine Vielzahl von Hilfsorganisationen, die großartige Arbeit leisten. Hier listen wir vertrauenswürdige Organisationen auf, die sich um unterschiedliche Aspekte der Flüchtlingshilfe kümmern.
Gesellschaft ukrainischer Jugend in Österreich (Association of Ukrainian Youth in Austria)
IBAN: AT19 2011 1823 5370 5400
SWIFT: GIBAATWWXXX
Verwendungszweck: humanitäre Spende Ukraine
Griechisch-Katholische Pfarre St. Barbara (Postgasse 8-12, 1010, Wien)
IBAN: AT06 6000 0000 0731 1709
Verwendungszweck: Donation Ukraine
Informationen zur gegenwärtigen Lage in der Ukraine gibt es von unzähligen Quellen. Davon sind nicht alle vertrauenswürdig. Ein Krieg wird immer auch in den Medien ausgefochten. Vor allem auf Social-Media Seiten ist es oft schwer zu unterscheiden, ob Nachrichten auch akkurat sind. Man sollte immer ein Auge offenhalten und Social-Media-Posts mit einer gesunden Portion Argwohn betrachten. Das gilt natürlich auch bis zu einem gewissen Grad für die klassischen Medien. Jede Meldung sollte überprüft und mithilfe weiterer Medienquellen verifiziert werden. Die traditionellen Medien, wie der ORF, sollten aber als verlässliche Quelle betrachtet werden können. Zum Verständnis beitragen kann auch, die Medien des betroffenen Landes einmal direkt anzuschauen.
Ukrainische Medien auf Englisch:
Kyiv Independent
Ukraine World
New Voice of Ukraine
Radio Liberty
Ukrainische Medien auf Deutsch
In unserer Serie stellen wir euch jeden Monat Menschen vor, die durch ihr soziales Engagement, ihre Kreativität oder ihre Leidenschaft in der Freizeit Besonderes leisten:
Schmuck aus Wiener Street Art: Birdlys Upcycling-Kunst
Ice Freestyler Allstars: “Wir wollen morgen besser sein als heute.”
Andi Goldberger: “Jeder schreibt seine eigene Heldengeschichte!”
Sophie Tschannett von Muschikraft: “Der Erfolg kam unerwartet!”
Street Artist Rob Perez: “Jeder Charakter ist ein Teil meines Lebens.”
Felix Hnat: „Früher habe ich mich über Vegetarier:innen lustig gemacht“
Andreas Onea: “Der Unfall war für mich ein Segen!”
Perrine Schober von Shades Tours: “Ein Sprungbrett für Obdachlose”
Comedian David Stockenreitner: “Pessimismus lässt mich oft im Stich”
Thomas Hanreiter: “Brauchen mehr Bühnen für Behindertensport”
Bettinas HandiCats: “Sie sind so dankbar, dass sie leben dürfen!”
Die Hunderetterin von Koh Samui: Schluss mit dem Hundeleben!
Luftburg-Erfinderin Elisabeth Kolarik: “Hit wie der Game Boy!”
Ultralauf-Held Josef Kladensky: Der Mann, der nicht stillstehen kann
Alle Fotos (c) heldenderfreizeit.com
Peter Huemer stellt bei den Helden der Freizeit jedes Monat in "Peters Buchtipp" ein außergewöhnliches Werk vor. Außerdem schreibt er bei uns über Games, Kino und Streaming. Der Freie Schriftsteller hat vergleichende Literaturwissenschaft studiert und arbeitet auch als Lektor, Korrektor und Übersetzer.