Du willst ein süßes Kuscheltier wie diesen Fuchs häkeln? Wir geben dir wertvolle Anfänger-Tipps. Von der Wahl der Wolle und Häkelnadel bis zur Pflege.
17. Juni 2019:Häkeln ist längst nicht mehr nur eine Freizeitbeschäftigung für Omas. Die Handarbeitsart ist alltagstauglich geworden, was man an den kreativen Kreationen erkennen kann. Ob gemütlich im Freien, im Sommer im Bad oder im Winter daheim im wohlig warmen Zuhause – es eignet sich prima zum Abschalten.
Wir zeigen euch, was es braucht, damit ihr als Anfänger und mit wenig Material diesen flauschigen Fuchs häkeln könnt. Übrigens: Hier geht’s zu unserer Anleitung für einen Beanie! Zuerst am Wichtigsten: Was brauche ich dafür?
Bei Kuscheltieren ist es wichtig, zuerst mal zu überlegen, für wen das Spielzeug gedacht ist. Soll es ein Geschenk für ein Baby sein, das seine Welt noch mit dem Mund erforscht? Dann ist es wichtig, auf Baby-Wolle ohne giftige Färbemittel zurückzugreifen. Meistens ist diese Wolle auch besonders weich und flauschig, enthält aber oft einen hohen Anteil an Polyacryl oder Polyamid. Möchtest du lieber mit Naturmaterialien arbeiten, dann greif auf Baumwolle zurück, die im besten Fall mercerisiert, gasiert und gekämmt ist. Bevor du das Kuscheltier aber an ein Baby weitergibst, solltest du das Spielzeug vorher noch mit 30 Grad in der Waschmaschine waschen, um etwaige Giftstoffe zu entfernen.
Für Kinder, Jugendliche und Erwachsene (ja, auch die Älteren unter uns freuen sich über ein selbstgemachtes Kuscheltier) kann jede Art von Wolle nach Lust und Laune benutzt werden. Hier gilt nur: Je dicker die Wolle, desto mehr Knäuel werden für das gleiche Spielzeug benötigt. Für kuschelige Tiere eignet sich Schurwolle (Merino superwash) oder Alpacawolle besonders gut. Wird das Spielzeug aber eher zum Spielen genutzt, ist Baumwolle durch seine Strapazierfähigkeit bestens geeignet. Für Esme den Fuchs hab ich mich für Babywolle von Rico Design (Cotton so DK in Himmelblau) und Baumwolle von Gründl (Cotton Quick uni in Schwarz und Dunkelblau) entschieden.
Für beide Wollen hab ich eine Häkelnadel von addi (addiSwing Wollhäkelnadel) in der Stärke 3.5 verwendet, die dank ihrer ergonomischen Form Verletzungen am Handgelenk verhindert. Die Stärke der Häkelnadel richtet sich für gewöhnlich nach der Dicke deiner Wolle. Die genauen Angaben befinden sich auf der Banderole deines favorisierten Knäuels. Trotzdem solltest du darauf achten, ob du zu fest, normal oder zu locker häkelst. Mach also eine Maschenprobe – die Anleitung dazu ist ebenfalls auf der Banderole zu finden. Wenn deine Maschen sehr eng werden, nimm eine dickere Häkelnadel zur Hand. Häkelst du zu locker, ist eine dünnere Häkelnadel zu empfehlen, um ein perfektes Ergebnis zu erzielen.
Ausgeklügelt: Bei den meisten Kuscheltieren, und auch bei Esme der Füchsin, wird die japanische Häkelkunst Amigurumi angewandt. Das bedeutet, dass das Tier ohne Unterbrechung in Runden gehäkelt wird. Um nicht alle Maschen mühsam mitzählen zu müssen, solltest du deine erste Masche markieren. Dafür eignet sich ein Maschenmarkierer oder ein Stück Wollfaden in einer gut erkennbaren Farbe, um den Abschluss der Runde zu kennzeichnen.
Ansonsten solltest du noch genügend Füllwatte zum Ausstopfen der Teile haben, eine Schere zum Fadendurchschneiden, eventuell auch Stecknadeln, um die einzelnen Teile an Ort und Stelle zu fixieren, schwarzes Stickgarn und eine Sticknadel zum Aufnähen des Gesichts und Vernähen der Teile bereithalten.
Persönlich mag ich gehäkelte Kuscheltiere, die durch ihre Körper- und Kopfform an reale Tiere erinnern, aber trotzdem ihren eigenen kindlichen Charme haben. Schaut euch ein bisschen im Netz um, dann werdet ihr schnell fündig – die besten Anleitungen gibt es in Buchform. So bin ich auf die Kreationen der Autorin Kerry Lord gekommen. In ihrem ersten Buch „Edwards freche Tierparade“ findet ihr die genaue Anleitung zu Esme der Füchsin. Der Farbwechsel am Kopf macht das Fuchs häkeln hier ein wenig schwieriger, allerdings bleibt die größte Hürde, den einen Faden stramm zu ziehen, während der andere verhäkelt wird. Ansonsten gibt es bei dieser Anleitung nur vier Maschenarten, die du können musst: Den Fadenring, der bei den meisten Teilen der Amigurumis den Anfang bildet, die feste Masche, die Zunahme der festen Masche und die Abnahme der festen Masche.
Vernähen spielt bei den Amigurumis eine große Rolle: Nachdem du die Gliedmaßen an den Körper deines Kuscheltiers genäht hast, verzichte darauf, den restlichen Faden zu verknoten. Durch exzessives Spielen oder durch die Waschmaschine können Knoten schnell wieder aufgehen. Am besten hast du nach dem Zusammennähen noch einen etwas längeren Faden übrig, den du immer wieder durch den Körper stichst. Achte dabei darauf, dass du in dasselbe Loch einstichst, aus dem du auch herausgekommen bist. So vernähst du den Faden mit der Füllwatte im Inneren, wodurch sich dieser auch nicht durch die Trommel der Waschmaschine auflöst.
Angefangen wird mit dem Maschenring. Hier bildest du mit dem Wollfaden einen Ring der um deinen Daumen gewickelt ist und häkelst sechs feste Maschen hinein. Ist der Maschenring fertig, ziehst du am wegstehenden Fadenende so fest an, bis sich ein Ring ergibt. Um die nächste Reihe zu beginnen, stichst du mit der Häkelnadel in die erste Masche der vorher gehäkelten Maschen.
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Du musst Maschen zunehmen, damit die Fläche des Häkelstücks kontinuierlich größer wird. Um Maschen zuzunehmen, musst du in eine Masche je zwei feste Maschen häkeln. Das bedeutet nach dem Maschenring, dass du jede Masche in der ersten Runde verdoppelst (statt den anfänglichen sechs Maschen, musst du also am Schluss der Runde zwölf Maschen haben). In der zweiten Runde, musst du jede zweite Masche verdoppeln. In der dritten Runde, jede dritte Masche. Und so weiter, bis du bei der siebten Runde angelangt bist. Hier ein Erklärvideo.
Als dritte Technik musst du noch Maschen abnehmen. Maschen nimmst du in deinem Häkelstück ab, damit sich das Häkelstück verkleinert. Dazu stichst du zuerst in die erste Masche, holst den Faden, stichst in die zweite Masche, holst auch da den Faden und schließt die insgesamt drei Maschen auf deiner Häkelnadel mit einer festen Masche. Um eine Abnahme äußerlich unsichtbar erscheinen zu lassen, solltest du bloß in das vordere Maschenglied einstechen, so dass nur „eine halbe“ feste Masche auf deiner Nadel liegt. Hier ein Erklärvideo.
Wenn du mit dem Fuchs häkeln fertig bist, kannst du das Kuscheltier jederzeit waschen. Am Besten mit der Hand oder bei schlimmen Verschmutzungen mit dem Schon- oder Handwaschgang der Maschine. Dabei musst du bei den unterschiedlichen Wollarten auch auf die Pflegehinweise auf der Banderole achten. Baumwolle nicht zu heiß waschen und nach dem Waschgang noch in Form ziehen, da sich das Material sonst stark zusammenzieht. Überhaupt ist es bei Kuscheltieren empfehlenswert, die Schleuderzahl niedrig zu halten, damit die angenähten Gliedmaßen nicht locker werden. Zum Trocknen solltest du neben dem Trockner auch auf direkte Sonneneinstrahlung verzichten. Perfekt wäre ein Ort wie eine Waschküche, wo das Tier langsam trocknen kann, dafür aber seine Farbe und Form behält. (rs)
Du liebst es Dinge selber herzustellen? In unserem Gestalter-Bereich findest du tolle Tipps und DIY-Ideen. Hier ein paar besonders coole:
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