Zeit wird’s: Nach fünf Jahren kommt der Gitarrengott Eric Clapton endlich wieder nach Wien. Der mittlerweile 73 Jahre alte Rockstar wird die Stadthalle mit Klassikern und neuen Songs auf eine Reise durch die Zeit mitnehmen. Alles über den legendären Gitarristen und seine Karriere:
3. Juni 2019: Auf eine kleine, aber feine Tour können sich die deutschsprachigen Clapton-Fans freuen. Vier Konzerte spielt der legendäre Musiker in Österreich und Deutschland. Eine ausgedehntere Tour am Stück ist für den betagten Superstar schwer möglich. Auf diesen Stopps wird er aber Alles geben und den Fans sein ganzes Talent präsentieren. Nach seinem Berlin-Konzert (4.6.) spielt er am 6. Juni (19:30 Uhr) das freudig erwartete Konzert in Wien ehe es in Mannheim (8.6.) und Dresden (10.6.) weitergeht.
Wenn man über Eric Clapton spricht, muss man zuerst an sein einzigartiges Songwriting denken. Immerhin war er mit seiner ersten Band, The Yadbirds, Vorreiter im Blues Rock. Eine Band deren Mitglieder alle Musikgeschichte schrieben und nach der Auflösung Projekte wie Led Zeppelin oder The Rolling Stones hervorbrachten. Somit hat er die Rockgeschichte nachhaltig geprägt und war ein Richtungsweiser der Gitarrenmusik. Gerade am Anfang der Karriere war er für seine simplen catchy Blues Solos bekannt. Diese ließen einen besonderen Vibe entstehen, der den Bluesrock bis heute beeinflusst.
Nach dem Start seiner Solo-Karriere konzentrierte er sich dann mehr auf den Gesang. Obwohl einige Kritiker diese Umstellung nicht unbedingt guthießen, entstanden in dieser Zeit seine größten Hits wie Layla, Change the World oder Tears in Heaven. Seinen Ursprung, den Blues, konnte er jedenfalls niemals aus seinen Songs fernhalten und die kultigen Licks inspirierten eine ganze Generation an Gitarristen.
Konzerte am Anfang von Erics Karriere stachen mit Energie und Bühnenpräsenz heraus. Gerade die legendär besetzten The Yadbirds glänzten mit klassisch lauten und tanzbaren Rock-Shows. Mit der Zeit wurde der Mann natürlich ruhiger (legendär seine Unplugged-Konzerte) und nun kann man sich auf eher gemütlichere Gigs einstellen – klassischer Singer-Songwriter Vibe eben. Allerdings schmälert das keinswegs das Konzerterlebnis.
Gerade die zahlreichen Balladen, die während seiner Solo Karriere entstanden sind, verlangen eine angenehme ruhige Atmosphäre, um sie wirklich genießen zu können. Großartige Pyro-Effekte können Bands wie Rammstein vermutlich besser als Claptons Team, aber der 17- fache Grammy Gewinner (6 davon für herausragende Live-Performance) weiß ganz genau wie man eine Show aufbaut, um die Zuseher mitzureißen. Welche Hits euch erwarten? Diese Lieder spielte er zuletzt bei seinem Konzert in der Royal Albert Hall in England:
Motherless Children
Pretending
Key to the Highway
I’m your Hoochie Coochie Man
I Shot The Sheriff
Driftin’ Blues
Nobody Knows You When You’re Down and Out
Tears In Heaven
Change The World
Running on Faith
Tearing Us Apart
Holy Mother
Cross Road Blues
Little Queen of Spades
Layla
Purple Rain
Before you Accuse me
Wie viele Rock Musiker der 60er und 70er Jahre, verfiel auch Eric Clapton einer Alkohol,- und Drogensucht. Seine Heroin Abhängigkeit konnte er zwar bald hinter sich lassen, das exzessive Trinken hatte allerdings großen Einfluss auf seine Karriere. Er brach auf Konzerten zusammen und fiel mit ausländerfeindlichen Aussagen negativ auf. Aussagen für die er sich heute zutiefst schämt, sorgten damals aber für gewaltige Aufregung in der eher linken Rock,- und aufstrebenden Punkrockszene.
Auch heute vertritt der Musiker eine eher konservative politische Einstellung, teilt diese aber nicht mehr mit der Öffentlichkeit. Seit vielen Jahren lebt er Abstinent. Sein ausschweifendes Leben blieb leider nicht ohne Folgen: Durch die ständige laute Musik leidet er an Tinnitus und einem fortschreitendem Gehörschaden. Außerdem quält ihn eine schmerzhafte Nervenkrankheit. Beeindruckend, dass er unter diesen Umständen noch immer auf der Bühne steht. Auch verarbeitete er schlimme Schicksalsschläge wie den Tod seiner Freunde bei einem Flugzeugabsturz oder seines Sohnes, der mit 4 Jahren aus dem Fenster eines Hochhaus stürzte, immer wieder mit Songs.
Trotz aller Probleme kann der Brite auf eine beeindruckende Karriere zurückblicken: Neben den bereits erwähnten 17 Grammy Awards, verkaufte er über 70 Millionen Alben und ist als einziger Musiker dreimal in der Rock and Roll Hall of Fame vetreten. Für seine Dienste am Land, wurde er wie Elton John und John Lennon von der Queen zum Ritter geschlagen. Livetechnisch darf man nach 65 Jahren in der Musikszene auch einiges erwarten und als Rockmusik-Fan kommt man fast nicht daran vorbei, diese lebende Legende mindestens einmal live zu sehen. (ju)
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Aufmacherfoto: © Dave Kaplan
Julian Ebermann ist Medienmanager und spielt zahlreiche Instrumente. Seine Expertise reicht von Musik über Reisen bis zu Events.