Wie gelungen ist die neue Resident Evil DLC End of Zoe? Wir haben uns schon durchgeboxt. Gameplay, Spielzeit und Kampfsystem im Helden-Test.
15. Dezember 2017: Es ist sicher die emotionalste Szene in Resident Evil 7. Ethan hat nur ein Heilserum und muss sich entscheiden: Rettet er seine Freundin Mia, die ihm während des blutigen Abenteuers selbst ganz schön zugesetzt hat? Oder Baker-Tochter Zoe, die den armen Kerl durch das Horror-Anwesen gelotst hat? Nun ja: Als treuer Herzensmensch muss man die Spritze natürlich Mia verpassen.
Immerhin verspricht Ethan aher Hilfe für Zoe zu schicken. Die rauscht nun endlich durch die am Dienstag erschienene Resident Evil 7 DLC End of Zoe (deutscher Titel: Zoes Ende) heran. Nach unserem Test der zeitgleich herausgekommenen DLC Not A Hero (hier nachzulesen!) haben wir natürlich auch diesen Zusatzinhalt für euch durchgezockt. Lohnen sich die 15 Euro dafür? Und ist Zoe wirklich noch zu retten? Zumindest Ersteres werdet ihr in unserem Helden-der-Freizeit-Review erfahren.
Wie Not a Hero setzt End of Zoe nach den Ereignissen des Hauptspiels an. Und – so viel können wir euch verraten – rundet die Story mit einem Extraende noch einmal ab.
Warum geht’s? Jack Bakers Bruder Joe Baker findet seine ohnmächtige, infizierte Nichte Zoe im Wald – und überwältigt dabei gleich die anwesende Soldaten-Einheit, die er zunächst als Schuldige für Zoes Zustand ausmacht. Mit ein bisschen “nett zureden” erfährt der Baumstamm von einem Kerl, dass es ein Serum gibt, dass das arme Kind retten kann. Und so macht er sich sofort auf den Weg. Dass die Sache nicht so einfach wird, könnt ihr euch ja denken.
Ehrlich gesagt, hätte ich neben Not a Hero ja auf einen gruseligeren zweiten DLC gehofft. Denkste! Auch bei End of Zoe müssen wir uns actionreich durch Molded-Horden kämpfen. Mit einem entscheidenden Unterschied: Als Waffen stehen Joe lediglich seine zwei riesigen Pranken zur Verfügung. Fausthieb links, Fausthieb rechts, zwei Kombos – that’s it! Wäre ich jetzt garstig, könnte ich sagen: End of Zoe ist einfach ein trashiges Arcade-Boxspiel mit B-Movie Charme geworden.
Immerhin kann sich Joe, der ungefähr so sensibel vorgeht wie eine Kreuzung aus Bud Spencer und Crocodile Dundee, aus Ästen und Metallresten Speere und Bomben basteln. Die sind vor allem gegen stärkere Gegner oder die mutierten Krokodile, die ihm an seine verdreckte Wäsche wollen, nützlich. Später findet unser Kampfbär ein nützliches Teil, das durchaus auch Iron Man hier vergessen haben könnte. Und unser Koloss kann sich auch von hinten an seine Gegner heranpirschen, um ihnen dann ganz charmant den Schädel abzureißen.
Wie bei Not A Hero stehen beim Schwierigkeitsgrad Einfach und Normal zur Auswahl. Einfach ist hier deutlich leichter als bei Not a Hero. Wir sind bis zum Ende kein einziges Mal gestorben. Etwas enttäuschend ist die Spielzeit: Nach eineinhalb Stunden ist man bereits beim Abspann angelangt. Danach schaltet sich noch der Schwierigkeitsgrad Joe muss sterben frei.
Die sehr kurze Spielzeit und das simple Gameplay sind grenzwertig. Rätsel gibt es keine zu lösen. Im Gegenteil. Nicht einmal Schlüssel braucht der gute Mann. Er drischt einfach die Türen zu Kleinholz.
Trotzdem hat mir End of Zoe noch etwas mehr Spaß gemacht als Not a Hero. Das liegt einerseits am abwechslungsreicheren und grusligeren Setting im Wald: Wir huschen durch die Büsche, waten durch Flüsse, fahren mit dem Boot (in Zwischensequenzen, selbst steuern dürfen wir es leider nicht) und überqueren Friedhöfe.
Andererseits macht es tatsächlich Spaß wie ein grober Neandertaler vorzugehen. In Zoes Ende dürfen wir endlich unsere Urinstinkte ausleben. Zwar verlieren die Gegner so etwas von ihrem Schrecken. Es ist aber einfach extrem unterhaltsam alles kurz und klein zu schlagen. Bei einem Zwischengegner packt Joe sogar einen spektakulären Wrestling-Move aus. Und seine derben Sprüche sind immer ein Heuler. Auch den Endboss fand ich gelungener inszeniert als in Not a Hero.
End of Zoe ist ein noch intensiverer und kürzerer Spaß als Not a Hero. 15 Euro dafür zu verlangen ist etwas frech. Wir vergeben trotzdem 3,5 von 5 Maden – daraus mixt sich Joe übrigens seine Heiltränke. (ak)
Resident Evil 7 End of Zoe ist seit 12. Dezember als DLC für die Plattformen PS4, Xbox One und PC um 14,99 Euro erhältlich und mit der Playstation VR Brille spielbar. Zusammen mit dem Hauptspiel, den DLCs Verbotenes Filmmaterial 1 und 2 und Not a Hero ist er auch in der eben herausgekommenen Resident Evil Gold Edition dabei. Wir haben es mit der PS4 Pro getestet.
Natürlich haben wir auch alle anderen DLCs, das extrem gelungene Hauptspiel von Resident Evil 7 und andere Resident Evil Spiele für euch getestet, sowie die neue Serie gesichtet:
Resident Evil Serie auf Netflix – Kritik
Not a Hero DLC im Test
Resident Evil DLC: Verbotenes Filmmaterial 1 und 2
Resident Evil Village im Test
Resident Evil 7 – furchtbar gut in VR
Resident Evil 2 – Remake
Alle Screenshots: heldenderfreizeit.com
Der Chefredakteur der Helden der Freizeit hat das Onlinemagazin 2016 ins Leben gerufen und ist seit 2000 als Sportjournalist im Einsatz. Bei heldenderfreizeit.com ist er spezialisiert auf actiongeladene Outdoor-Aktivitäten, Ausflüge, Videos, Spiele, Filme, Serien und Social Media.