Wenn das Wetter kälter wird, zieht es die Leute nach draußen auf die schönsten Eislaufplätze von Wien. Wir haben für euch den frisch umgebauten Eisring Süd getestet. Ein Geheimtipp, für den sich die Anreise in den 10. Bezirk auf jeden Fall lohnt. Das neue Gebäude überzeugt mit moderner Ausstattung, bei Größe und Flair kann er dem alten Eisring aber nicht das Eis reichen.
von Anna-Maria Hirschhuber und Christoph König
Für viele Favoritner:innen ist der Eisring Süd mit schönen Kindheitserinnerungen verbunden. Auf der urigen 400 Meter Bahn neben dem Wasserturm haben viele ihre ersten Schlittschuhschritte gemacht. Diesen “Eisring”, von dem die Anlage ihre Namen hat, gibt es leider schon viele Jahre nicht mehr, sondern nur noch eine gewöhnliche Eisfläche. Mit dem Untergrund der alten Bahn wurde nun auch die Hoffnung weggerissen, dass der alte Eisring jemals reaktiviert wird.
Dafür hat sich das Umfeld des Eislaufplatzes endlich eine große Generalsanierung verpasst. Die war auch längst überfällig, wenn man sich an den schmuddeligen Garderoben und Eingangsbereich von früher erinnert. Umso neugieriger waren die Helden der Freizeit, was die umgebaute Anlage, die nun in eine brandneue Sport und Fun Halle eingebettet ist, zu bieten hat.
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Und siehe da! Das große neue Gebäude des Eisring Süd passt sich mit der Holzfassade wunderbar in die Umgebung an. Drinnen erwarten einen sowohl eine Eishalle als auch ein Außenbereich (mit unterschiedlichen Öffnungszeiten, siehe Factbox unten). Auffallend ist, dass unter der Woche kaum etwas los ist. Nur die eine oder andere Schulklasse tröpfelt stehts auf die Eisfläche, sobald eine andere geht. Auch bei unserem Besuch am Sonntag war nicht übermäßig viel los. Der Eislaufplatz ist also ein absoluter Geheimtipp, auf dem man lässig seine Runden ziehen kann – ohne Gefahr einer Kollision mit anderen Besucher:innen.
Der Eisring Süd überzeugt durch sein bodenständiges Aussehen, gemixt mit neuer Technik. Die Eingangshallen sind riesig, die Eisfläche selber leider deutlich kleiner, als sie viele noch vom alten Eisring kennen. Gleich neben der Kasse wartet auf dich ein großer Verleih, bei dem ein Paar Leihschuhe 7,50 Euro kosten (bis Größe 31 nur 5,5 Euro). Wer seine eigenen Eislaufschuhe mitbringen will, kann sie auch für 8,50 Euro schleifen und so richtig auf Vordermann bringen lassen. Oder, sobald der perfekte Schuh gefunden ist, im Shop selbst gleich kaufen. Die Schränke und Kästen sind sehr modern, mit einem elektronischen Schloss – bei ihnen kann man individuell einen Code bestimmen und die Sachen anschließend sicher verstauen.
Für alle, die nach den Runden am Eis eine Pause brauchen, gibt es auch einen kleinen aber feinen Aufenthaltsraum, wo man mitgebrachte Speisen und auch Getränke in Ruhe essen kann. Praktisch für Eltern und Aufsichtspersonen: Von hier aus hat man auch einen guten Blick auf die Eisfläche und kann die Kinder oder Schüler:innen während der Pause weiterhin im Auge behalten. Eine Kantine wie früher gibt es nicht mehr.
Das Eis selbst auf der Freilaufeisfläche war so frisch und unberührt an einem Dienstag-Nachmittag bei wunderschönem Wetter, dass man fast ausgerutscht ist. Sonntag sah die Sache freilich schon ein bisschen anders aus. Wenn das Wetter schön ist, liegt gut drei Viertel der Fläche in der prallen Sonne – sehr fein, wenn es richtig kalt ist. Praktisch für Anfänger:innen sind die weißen Kanistern, die als Eislaufhilfen dienen. Das Ambiente kann mit dem Eisring von früher allerdings nicht mithalten. Statt auf den schönen Wasserturm blickt man auf alte Wohnbauten und das neue Gebäude – das kann mit dem Flair von früher nicht mithalten.
Der Eisring Süd bietet auch Eislaufkurse für Anfänger:innen und Fortgeschrittene an. Immer an Samstagen oder Sonntagen von 10:00 bis 11:00 Uhr. Auch Einzelunterricht ist nach Voranmeldung möglich.
Übrigens: Beim Eisring Süd haben auch die Ice-Freestyler-Allstars ihren Ursprung. Das sind Breakdancer am Eis, die ihre Tricks inzwischen sogar in ganz Europa zeigen. Schau dir hier mit Video an, wie sich unsere mutige Jolly beim Versuchen des Sports geschlagen hat.
Im Gegensatz zum Wiener Eislaufverein oder Eistraum am Rathausplatz punktet der Platz durch seine Bodenständigkeit und Abgeschnittenheit vom großen Trubel. Hier lässt sich perfekt ein sonniger Nachmittag verbringen und anschließend im Pausenraum der mitgebrachte Punsch genießen. Stresst und kostet weniger. Das moderne neue Gebäude mit der integrierten Sport+Fun Halle ist ein großer Gewinn, kann den Verlust der großen Eisringfläche mit dem schönen Wasserturm-Blick aber nicht ganz vergessen machen.
Adresse: Windtenstraße 2, 1100 Wien
Öffnungszeiten (Freifläche): Vorraussichtlich ab 9. 11. – Montag bis Freitag 8:00 bis 19:45 Uhr, Samstag und Sonntag 10:00 bis 19:45 Uhr
Öffnungszeiten (Eishalle): Montag, Mittwoch 8:00 – 13:00 Uhr, Dienstag, Donnerstag und Freitag 10:30 bis 13 Uhr, Samstag 10:00 bis 17:00 Uhr; Sonn- und Feiertage 10:00 bis 19:00 Uhr.
Preise: siehe hier
Anreise: Bus 48a von Meidling Bahnhof bis Stefan Fadinger Platz (bald mit der verlängerten U2)
Link: Auf der Homepage gibt es weitere Infos
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Mehr InformationenFotos: (c) heldenderfreizeit.com
Anna-Maria Hirschhuber hat Journalismus und Politikwissenschaft studiert und bereits vor der Matura ihren ersten Roman geschrieben. Bei den Helden der Freizeit sind es vor allem coole Buch, Erkunder und Social Media Storys.