Die 80er sind heute wieder voll im Trend – in Film und Fernsehen zumindest. Das Jahrzehnt der Neonschriftzüge und tupierten Haare schenkte uns einige der größten Ikonen der Fernsehgeschichte. Wir haben für euch unsere Top-10 der größten Serienhelden der 80er. Plus 10 weitere legendäre Kultfiguren.
Storys so haarsträubend unplausibel wie unterhaltsam, dazu ein unverwechselbarer Style. Die 80er und ihr Lebensgefühl, aber vor allem unsere Erinnerung an sie, sind untrennbar mit ihren TV-Helden verbunden. Und die haben inzwischen ein paar Jährchen am Buckel. “MacGyver” Richard Dean Anderson wird am 23. Jänner 70, “Magnum” Tom Selleck am 29. Jänner 75. Anlass genug für euch unsere liebsten Serienhelden in dieses Ranking zu gießen.
Wer sind sie also unsere Top-10? Wir beschränken uns nicht nur auf Action und Crime. Die 80er hatten so viel mehr zu bieten. Style, Humor und Charme finden sich in jedem Genre. Los gehts!
Mit dieser älteren Dame ist nicht zu spaßen. Man muss kein Actionheld sein, um jemanden aus den Socken zu hauen. Mit ihrer Schlagfertigkeit und ihrem bissigen Witz ist Sophia (Estelle Getty) das Highlight der ungewöhnlichen Wohngemeinschaft. Kaum ein Sitcom Charakter der 80er schaffte es uns Zuschauer mit einer einzigen bitterbösen Bemerkung zugleich zum Lachen zu bringen und Ehrfurcht einzuflößen. Eine Dame nach unserem Geschmack und auch nach dem Geschmack der allermeisten Zuschauer, brachten es die Golden Girls schließlich auf stattliche sieben Staffeln und daran hatte Sophia Petrillo keinen geringen Anteil.
Das haarige Alien mit einem Heißhunger auf Katzen und einem sehr losen Mundwerk. Mit Sarkasmus und erstaunlicher emotionaler Tiefe für eine Handpuppe war Alf eine fixe Größe im weltweiten Sitcom-Programm. Der Außerirdische bekam sogar seinen eigenen Kinofilm, Zeichentrick-Aadaptionen und unzählige Spielzeuge. Kaum ein Serienheld dürfte sich also finanziell so sehr für sein Studio ausgezahlt haben. Witzig und frisch ist Alf auch heute noch. Deshalb gibts einen Platz auf unserer Liste für den größten Serienhelden, dessen Beine wir nie zu Gesicht bekamen.
Eine jener Sitcoms, die den Übergang von den 80ern in die 90er am besten geschafft hat. Eigentlich sind alle Charaktere legendär, aber keiner so wie Al Bundy (Ed O’Neill). Als frustrierter Familienvater und Hackler in der unteren Mittelschicht war er die Identifikationsfigur für viele. Das gescheiterte Footballtalent – heute Schuhverkäufer – das immer noch in Erinnerungen an seine High-School-Heldentaten schwelgt (4 Touchdowns in einem Spiel). Obwohl sein doch etwas frauenfeindliches Verhalten heute nicht mehr ganz zeitgemäß ist, waren seine Probleme und Emotionen zutiefst menschlich. Außerdem ist er für viele Witze verantwortlich, die wir noch heute auswendig können. Al Bundy ist ein Held des kleinen Mannes und hilft einem, auch über großes Unglück lachen zu können. Den es gibt immer einen, dem das Leben noch schlimmer mitspielt. Und das ist Al Bundy.
Kein Mann vieler Worte, aber eine starke Präsenz ist manchmal alles, was man braucht. Mr. T als B.A. Baracus ist mit seiner markanten Erscheinung so gut mit seiner Rolle verschmolzen, dass man oft vergisst, dass der Charakter gar nicht Mr. T heißt. Das allein ist eine Leistung. Im Gesamtbild der Serie um die bunte Truppe, die sich jede Woche wieder in haarsträubende Himmelfahrtskommandos stürzt war B.A. Baracus die starke Hand, die die technischen Einfälle und komplexen Pläne des Rests der Gruppe erdete. Ein Mann fürs Grobe also mit einem Herz aus Gold, der zur Inspiration für gefühlt Millionen spätere Figuren werden sollte.
Als in den 80ern der Drogenschmuggel über Florida sprunghaft zunahm und Kokain groß in Mode war, war es nur eine Frage der Zeit, bis sich Serienautoren auf das Thema stürzen. Dass das Drogenfahnder-Duo Sonny (Don Johnson) und Ricardo (Phillip Michael Thomas) zum Hit wurden, liegt aber nicht nur an der thematischen Aktualität. Der neuartige Stil der Serie, der tief im New-Wave verwurzelt war, die paradisische Szenerie im fast tropischen Miami und allem voran das Charisma der beiden Protagonisten waren vermutlich die strrksten Faktoren. Dazu kommt noch ihr Modestil, der promt zum Inbegriff für Coolness wurde. Ist zwar ein wenig geschummelt, aber dieser Platz gebührt beiden: Sonny und Ricardo.
Ganz im Gegensatz zu dem, was einem der ein wenig irreführende Titel der Serie suggeriert, ist Jessica Fletcher (Angela Lansbury) keine blutrünstige Mörderin, sondern eine begnadete Krimiautorin. Inspiration für ihre Werke verschafft sie sich sozusagen nebenbei beim Lösen echter Mordfälle. Die nette alte Dame nutzt ihre harmlose Art, um die Täter in Sicherheit zu wiegen. Dabei ist sie so herzig und symphatisch, dass man als Zuschauer fast vergisst, dass man sich einen Krimi anschaut. Jeder Übeltäter sollte Jessica Fletcher mehr fürchten als Batman, denn ihre Überführungsrate ist so hoch, dass weltweit die Polizei vor Neid platzt. Bei solch kriminalistischer Perfektion kommt man gar nicht drauf über den Zufall nachzudenken, dass in ihrem Umfeld ständig Leichen auftauchen.
Wunderbare Jahre ist die archetypische Coming-Of-Age Story. Eine Kindheit zum Ende der 60er Jahre, erzählt aus der Sicht der 80er. Die Serie verkörpert perfekt alle Vorstellungen, die man von einem mittelständischen Leben in einer amerikanischen Vorstadt hat. Vermutlich hat sie auch so einige davon erst so richtig im Geist der Zuschauer verankert. Die romantischen Vorstellungen gepaart mit den Konflikten der Jugend und mittendrin Kevin Arnold (Fred Savage) als klassischer normaler Junge mit seinen patcherten Teenie-Problemen: liebenswürdig, schüchtern, humorvoll und voller Leben. Der strenge hart arbeitende Papa, die gutmütige Mum, die rebellische Hippie-Schwester, der nervige Bruder und das hübsche Mädel von nebenan, für das er schwärmt (Winnie Cooper) – viele Klischees werden bediengt, doch die Charaktere brechen immer wieder daraus aus.
Privatdetektiv mit Hawaiihemd und unverwechselbarem Schnurrbart. Und dann heißt er noch dazu Magnum – das ist Testosteron pur. Dabei ist die Show nicht immer nur aufregend und actionreich, obwohl natürlich so manche Actionszenen im kollektiven Gedächtnis hängengeblieben sind. Man denke bloß an Magnums (Tom Selleck) Helikopterflugkünste. Das legere Luxusleben des Detektivs und die zum running Gag gewordene Abwesenheit seines geheimnisvollen Gastgebers erzeugten ein ganz eigenes Lifestyle Gefühl, das untrennbar bis heute mit Hawaii verbunden ist. Starke Kunst beeinflusst manchmal doch eher das Leben anstatt umgekehrt.
David Hasselhoff war DER Star der 80er. Nicht nur im Fernsehen. Auch vor seinen eingängigen Ohrwürmern als Sänger gab es kein Entkommen. In Knight Rider kämpft er als moderner Ritter in cooler “Lederjacken-Rüstung” gegen das Unrecht. Der wahre Star bei der Verbrecherjagd ist aber sein “schwarzes Pferd”. Das sprechende Auto K.I.T.T. – ein Pontiac Firebird Trans Am. Unzerstörbar und mit allerlei Gadgets ausgestattet (das berühmteste ist der Turbo Boost, mit dem er über Hindernisse springen kann). Immer bereit seinen Fahrer mit Rat und Tat und sarkastischen Bemerkungen zu unterstützt. Die Idee eines Fahrzeugs als Protagonisten war etwas vollkommen Neues und die Ausführung dieser Idee gehört bis heute zu den besten. Wie könnte man besser Spannung in einen Haufen Verfolgungsjagden und Stuntfahrten bringen als mit dem Vehikel selbst als emotionalen Mittelpunkt.
Meisterbastler Angus MacGyver (Richard Dean Anderson) ist nicht nur der gefährlichste Kontrahent für jeden Übereltäter und eine der wichtigsten Figuren der Popkultur, sondern auch eine der besten Ideen für einen Serienhelden. Dabei ist das Konzept eines Helden, der zwar nicht der stärkste und schnellste ist, dafür durch sein Wissen aber in so gut jedem Bereich seinen Gegnern überlegen ist, nichts Neues. In der Literatur finden sich viele solche Figuren. Am ehesten könnte man MacGyver mit einem Helden eines Karl May Romans vergleichen.
Bei MacGyver denken wir an seine Fähigkeit aus alltäglichen Gegenständen die coolsten Gadgets zu basteln, aber das ist lange nicht alles. Ähnlich einem Sherlock Holmes ist der Erste in unserem Ranking auch taktisch und intellektuell scheinbar jedem überlegen. Beeindruckend, dass man es schafft, das Ganze nicht vollkommen unplausibel wirken zu lassen. Man traut MacGyver stets zu, was er vollbringt. Man sollte nur vermeiden seine Kreationen nachbauen zu wollen. Für Realismus gibt’s in 80er Serien auf keinen Fall eine Garantie. Braucht es aber auch nicht für Legendenstatus und auch nicht für unseren Platz 1 der größten Serienhelden der 80er.
Wenn es nur so einfach wäre, sich auf 10 Serienhelden zu beschränken. Viele hätten sich ebenfalls einen Platz in unserer Parade verdient. Deshalb hier auch noch unsere Plätze 11-20.
Der wohl selbstbewussteste und berühmteste Nerd der Fernsehgeschichte. Und nicht zu vergessen, sein Alter Ego Stefan Urquelle.
In den 80ern gab es so einige Serienhelden der älteren Generation, die ihren jüngeren Pendants in nichts nachstanden. Matlock, der Meister des Gerichtssaals-Verhörs macht da keine Ausnahme.
Der junge Johnny Depp als Highschool Undercover-Cop. Eine wunderbar schräge Prämisse und das Frühwerk eines Megastars.
Ein Engel in heiliger Mission in einem Meisterwerk des Kitsch. So nett und erbaulich, dass man der Serie glatt die Religionsmasche vergibt.
Der Möchtegern Abenteurer und inoffizieller Anführer der Familie ist Gobbo und sorgt auch meist für den Drive der Serie aber das wahre Highlight ist Majorie, die Müllhalde. Weise und Allwissend ist sie und die Fraggles wären nichts ohne ihr wegweisendes Orakel.
Ron Perlman als Löwenmensch, der als Anführer einer Gruppe von Außenseitern im Abwassersystem von New York lebt und gemeinsam mit einer Staatsanwältin auf Verbrecherjagd geht. Natürlich verlieben sich die beiden – wie denn auch nicht. Verrückt aber total 80s.
Ein Model als Ermittlungshelferin. In den Achzigern ist jeder Detektiv und das ist gut so. Model Cybill Sheperd liefert sich mit Schnüffler Bruce Willis Dialoge voller Wortwitz. Für Willis der Start seiner großen Karriere.
Intrigen in der Oberschicht! Eine Soap wie sie im Buche steht aber doch so viel mehr. Die Spannung, die diese Serie ausmacht is eine Gemeinschaftleistung und deshalb gehört Platz 18 der ganzen Dynastie.
Pierce Brosnan war schon ein cooler Ermittler bevor er die Lizenz zum Töten bekam. Als Remington Steele hat er zwar nur eine Detektiv-Lizenz aber die reicht definitiv aus für einen Platz auf unsrer Liste.
Ein Stuntman und Kopfgeldjäger und das oft auch gleichzeitig. Dazu kommt im Deutschen Titel ein großartiges Wortspiel mit seinem Namen und schon ist der Top-20 Platz fixiert. Auch die kreative Action hat natürlich ihren Teil beigetragen.
In unserem Seher-Bereich findest du Reviews, Vorschauen und Rankings zu den coolsten Filmen und Serien.
Horrorklassiker Top 10: Die besten Horrorfilme aller Zeiten
Die besten Netflix-Serien: Die Top-44 im ultimativen Ranking!
Die besten Harrison Ford Filme
Alle Fotos (c) CBS Television Distribution, NBC Universal Distribution
Peter Huemer stellt bei den Helden der Freizeit jedes Monat in "Peters Buchtipp" ein außergewöhnliches Werk vor. Außerdem schreibt er bei uns über Games, Kino und Streaming. Der Freie Schriftsteller hat vergleichende Literaturwissenschaft studiert und arbeitet auch als Lektor, Korrektor und Übersetzer.