Elsa und Anna sind in Die Eiskönigin 2 endlich wieder zurück in den Kinosälen der Welt. Und sie haben nichts von ihrem alten Glanz verloren. Im Gegenteil. In Teil 2 der Disney-Animation wachsen nicht nur sie über sich selbst hinaus. Denn sowohl Soundtrack, als auch die Animationen sind dem ersten Teil mindestens ebenbürtig. Unsere Kritik.
20. November 2019: Nach sechs Jahren Wartezeit dürfen sich kleine und große Frozen-Fans auf die heißersehnte Fortsetzung des Disney-Animationshits freuen. Und nicht nur sie sind in der Zwischenzeit gealtert. Auch für die Eiskönigin Elsa und ihre Schwester Anna ist viel Zeit vergangen. Deswegen nehmen sich die Regisseure Jennifer Lee und Chris Buck im Film das Thema der Veränderung vor. Dabei schaffen sie ein visuell beeindruckendes Erlebnis, das einem das Herz wärmt. Und natürlich steht der Soundtrack von Die Eiskönigin 2 dem aus dem ersten Teil um nichts nach.
Was den Helden der Freizeit an der neuen Disney-Animation gefallen hat, lest ihr im Review. Nicht weniger familienfreundlich, dafür um einiges actionreicher ist übrigens Jumanji 2 – unsere Kritik könnt ihr hier lesen. Übrigens: Wer Kinostoff für Erwachsene sucht. Zeitgleich mit Frozen 2 ist Doctor Sleeps Erwachen, die Fortsetzung von The Shining gestartet – das erwartet euch da.
Unter der Herrschaft von Elsa (dt. Gesangsstimme von Willemijn Verkaik) erblüht das Königreich Arendelle. Doch als die Königin eine mysteriöse Sirenenstimme hört und Arendelle in eine tiefe Krise gestürzt wird, muss sie sich auf die Suche nach Antworten begeben. Zusammen mit ihrer Schwester Anna und dessen Freund Christoph, sowie Schneemann Olaf (Hape Kerkeling) macht sie sich auf in einen verzauberten Wald.
Umgeben von einer undurchdringlichen Nebelmauer lauern darin übernatürliche Mächte, die Elsas eigenen Eiskräften nicht unähnlich sind. Dort stoßen sie aber auch auf das Volk des Waldes, das seit Jahren eine Fehde mit Arendelle hat. Es liegt an den Schwestern, nicht nur Arendelle, sondern auch den magischen Wald zu retten. Und dabei kommen sie den Gründen für Elsas Kräften auf die Spur.
Wie schon im ersten Teil von Frozen ist die Geschichte von Die Eiskönigin 2 herzerwärmend. Denn erneut ist die Beziehung zwischen Anna und Elsa Dreh- und Angelpunkt der Handlung. Auch wenn Annas Freund Christoph immer wieder seinen Auftritt hat, so bleibt der Animationsfilm eindeutig ein Märchen über die untrennbare Verbindung zweier Schwestern und deren tiefer Zuneigung füreinander.
Damit kehrt sich Frozen 2 erneut von der Idee ab, dass eine Prinzessin unbedingt einen Prinzen zum Glücklichsein braucht. Stattdessen beweist es, dass man seinen eigenen Weg finden muss und sich nicht im Stillstand verlieren darf. Während man im ersten Teil Elsa dabei zusah, wie sie in ihre Kräfte und Rolle als Königin hineinwuchs, setzt die Fortsetzung diesen Trend fort. Denn die Eiskönigin entdeckt jetzt, dass sie sich auch außerhalb dieser Position bewegen kann und will. Dabei schlägt Die Eiskönigin 2 eine actionreichere Route ein. Denn jetzt, wo Elsa ihre Kräfte unter Kontrolle hat, scheut sie sich nicht mehr sie einzusetzen.
Gleichzeitig schlägt der Disney-Film aber auch düsterere Töne an. Nicht immer sieht es so aus, als würde Die Eiskönigin 2 in einem Happy End münden. Denn abseits vom Älterwerden ist das Besiegen der eigenen Ängste ein essentielles Thema. Besonders Annas Angst vor dem erneuten Verlust ihrer Schwester ist herzzerreißend. Dabei gelingt es Lee und Buck, eine gute Balance zwischen traurigen Momenten und erheiternden Einlagen zu wahren. Das liegt nicht zuletzt an Schneemann Olaf, der öfters popkulturell motivierte Scherze beiträgt.
Wie zu erwarten hat die Animation von Die Eiskönigin 2 die gewohnte Disney-Qualität. Aber besonders bei der Beleuchtung kann man Verbesserungen feststellen. Die herbstlichen Lichtstrahlen, die durch das Laubwerk des verzauberten Waldes fallen, wirken zu gleichen Teilen magisch und realistisch.
Aber auch in Sachen Mimik kann Frozen 2 nochmal ein (Schnee)schauferl drauflegen. Allen Charakteren merkt man an, dass einige Jahre vergangen sind. Sie wirken reifer, aber nicht substanziell älter. Der erstaunliche Effekt wird vor allem durch subtile Mimik-Änderungen von Elsa und Co. erzielt.
Auch wenn es schwer zu glauben ist: Der Soundtrack von Die Eiskönigin 2 ist ähnlich genial wie der seines Vorgängers. Der wird natürlich auch nicht übergangen und immer wieder von den Charakteren in Erinnerung gebracht. Aber auch die neuen Lieder bleiben konsequent auf der Linie des ersten Filmteils. Das liegt nicht zuletzt daran, dass sich mit Kristen Anderson-Lopez und Robert Lopez erneut die Songwriter des erfolgreichen ersten Teils austoben durften.
Trotzdem dürfte der tolle neue Titelsong Into the Unknown Schwierigkeiten haben, an den Status des legendären Let it go heranzukommen. Für einen hartnäckigen Ohrwurm reicht das Lied aber allemal. Die deutsche Version Wo noch niemand war, wird im Abspann übrigens von Mark Forster gesungen.
Die Eiskönigin 2 ist nicht nur visuell ein bezaubernder Film. Seine Message erreicht kleine wie große Zuschauer gleichermaßen. Vor allem die Nähe zwischen den Schwestern Anna und Elsa ruft in Erinnerung, dass Liebesbeziehungen nicht die einzigen Verbindungen im Leben sind. Damit bietet auch Frozen 2 ein Märchen abseits vom Ritter in der glänzenden Rüstung.
Mit Die Eiskönigin 2 gelingt Disney erneut ein perfekter Familienfilm, der im Soundtrack einige Ohrwürmer bereithält.(sn)
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Bilder: ©2019 Disney
Die Journalistin ist bei Videospiel-Tests und Wien Guides voll in ihrem Element. Seit 2021 verstärkt sie die Redaktion des KURIER.